Hi!
GreenTara!
(Schöner Austausch, danke)
Ja, es ist was dran mit den Glaubenssätzen. Stimmt schon.
Meine Intention, was war das? - welche Intention habe ich wirklich gehabt?
ich weiss nicht so recht: sind wir nicht alle so? Wollen die Welt und Vorgänge darin nach unseren Maßstäben bewerten? Nach unserem Glauben, was besser ist?
Ja, ich glaube, dass ich eine gewisse Affinität zu diesem Aufbegehren gegen Regeln jeder Art habe, und deswegen kocht es bei mir hoch ein bisserl, wenn die Regeln dann deutlich werden.
Vielleicht wollte ich nur eine Gegenposition mitteilen und sagen, weil ich immer merke, dass man gewöhnlich im selben Strom beginnt zu schwimmen. Ein natürliches Phänomen der Sozialisierung.
Vielfalt belebt das "geschäft", war mein Motto, ist mein Motto.
Aber ich verstehe jetzt, dass wir alle eine gewisse Affinität haben. Ein Haus, das ordentlich und sauber ist, hat zweifellos seine Vorzüge.
Und es gab eine Zeit, wo ich diese Affinität hatte. Will sagen, wo ich mir sagte: die Dinge sollten in Ordnung sein, diese Stänker z.B. sollten gesagt bekommen: so geht es nicht. Aber dann habe ich mir gedacht: will ich so galuben, dass die Welt sich ändert? Es ist eine harte Position, die ich nun vertrete und die aufreizen kann. Sicher.
Vielleicht ist es mein phantastischer (Wunsch)-Traum, dass man aus dem, was die Leute machen, sich das rausholt, was einem selbst nützt. Und das überliest, überfliegt, ignoriert, was unangebracht ist.
Vielleicht ist es ein Wahn. Eine Anarchie. Vielleicht Utopie. Stoff für einen Roman, in dem jeder tun und lassen kann, was er will. Weil diese Welt des Internets im Prinzip andere Regeln hat als wie real life. Ich will die Herausforderungen von Stänkern als Möglichkeit was zu lernen betrachten. Obwohl mir klar ist, dass es da wenig Erfolge geben kann.
Eins ist sicher, dass ich persönlich eine Phase durchmache, in der ich mich selbst gerade frage, in wie weit ich mich ins Internet beuge, will sagen, wie weit ich mich von Positionen einnehmen lasse. Und in wie weit ich meine eigene Position darstelle. Das hat mit einem Erkenntnisprozess zu tun. Ich habe den guten Rat bekommen, dass es (für mich) darum geht, die Waffen des Geistes zu schärfen. Nicht um zu verletzen. Vielleicht um diese Werkzeuge des Geistes irgendwann entsprechend einsetzen zu können.
Und eine andere Sache ist mir klar, dass ich anfangs diese EGOMANEN verabscheute, die sich vor allem laut äussern und stänkern, ja, dass ich zurückschlagen wollte. Herausfordern.
Aber irgendwann habe ich eingesehen, dass man so nur Wind entfacht, - man erlebt die Konsequenzen dadurch, dass man sich dann davon mehr oder weniger einlullen lässt, wenn man auf eine Provokation mit Provokation reagiert. Man sorgt für etwas, was man selber nicht so erleben wollte, wenn man mal ein Stänker wäre (ich glaube, dass diese Stänker selbst schon genug Probleme haben). Also habe ich mir gesagt: Friede sei mit denen. Übrigens, Klue meinte ich damit jetzt weniger, aber man kann das auch auf sie beziehen.
Als ich hier anfing, habe ich mir ein kleines Projekt ausgedacht, ein Essay zu schreiben. Mit dem Thema so in etwa: Die Dynamik der Interaktion im Internet. Dem lag zugrunde, was ich hier jetzt in zwei drei Beiträgen nur angedeutet habe, in Wirklichkeit geht es auch ein bisschen (für mich) um das Ego, um diese Reaktionsbereitschaft, wenn man sich oder seine Position/Standpunkt angegriffen fühlt. Dann auch um Missverständnisse etc.;
alles jetzt ohne Bezug zu klue.
Wir haben eben manchmal unsere Eigenarten. Toleranz, ja gut, man kann das auch so auffassen, dass Tolranz ihre Grenzen hat, dass man einen Gast im eigenen Haus in die Schranken verweist, ich würde gewisse Typen in meinem Haus auch nur ungern haben.
Naja. Vielleicht ist es wirklich besser, dass die Foren eine gewisse Bandbreite von Usern haben, die sich benehmen. Wie sähe es aus, wenn die Foren voll wären von Aggressivos...
Okay. Da ist auch sehr viel wahres dran.
Liebe Grüße!
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