Etwas Kompliziertes könnte der Verstand schon
machen. Er ist ein Macher. Drum gibt es ja auch die Wege und die Ratschläge und die Workshops.
Es ist nicht kompliziert; es ist zu einfach.
Der Verstand hat nichts zu arbeiten, wenn du ihm sagst:
"Du bist die Stille und das Leid. Und du bist beides nicht."
An dem Punkt stockt der Verstand eine Sekunde - und dann läuft er (mit irgendwas) wieder an. Wenn er nichts fände - wärest Du nicht mehr. Also findet er was. Und in dieser Welt, man muss es sagen, ist es nun oftmals Leid. Zwischen 90% Afganistan, Finanz, Gewaltfilmen, weitläufigen Intrigen und Vergewaltigungen bis in die Familie... gibt es noch ein paar japanische Gärten, das Guggenheimmuseum und die letzten Vögel im Flug (10%).
Aber
) ich schweife ab - zurück zur Erleuchtung, die nie jemandem widerfahren kann (außer als temporärer Zustand; und der geht wieder vorbei).
Du kannst alle möglichen Zustände erfahren. Du kannst die Erkenntniskurve hinauffahren und wieder hinunter. Und das macht auch Spaß. Aber ist auch Leid, weil du immer noch etwas, noch etwas, immer höheres, noch Höheres erreichen/erfahren willst. Und irgendwann wird die Luft dort oben ganz schön dünn. Und irgendwann fällt dir zusätzlich der Spielcharakter auf... der ewige Kreislauf, der sich auch im ErkennnnenWolllen zeigt.
Zuerst sagt man sich schöne Sätze, wie "Egal was du tust, liebe dich dafür dass du es tust." - und die tun der Seele so guuut - und man hofft, wenn man nur genug der Gutigkeit in sich reinstopft.....dann! (Man kann sich dadurch auch wirklich sehr gut fühlen. Aber da ist noch immer Jemand der sich gut fühlt, sich jederzeit schlechter fühlen kann und das auch immer wieder tut. und schließlich merkt man irgendwann: diesen Leiderzeuger muss :->ich<-: loswerden!)>>
Dann ist man bereit aktiver zu sein. Man
arbeitet mehr an seinem Glück/innerer Stille/Achtsamkeit/Mitgefühl. Alles mit dem Ziel, den Typen still zu kriegen, einzuschläfern, sein Leiderzeugen in den Griff zu kriegen, oder ihn nicht mehr zu spüren - DEN LOSWERDEN!
Man kann da weit gelangen. Viele Stationen durchwandern - ekstatische Höhen und tiefe Täler - denn, so hoch man steigt, man wieder fällt - bis einem auch hier der Kreislauf klar wird. Wieder nicht entronnen. Nächster Kreilauf.
Wie die Elektronen im Atommodell - sie springen eine Schale höher, können sich dort aber nicht halten - und fallen wieder zurück.
Der Kreislauf ist ewig. Aus dem will man (irgendwann) raus, und kommt man auch (zeitweise) aber dann fängt Der Typ wieder an irgendwie unwohl zu fühlen. Also muss man den Typen loswerden. Und das funktioniert nie.
Weil der gar nicht konkret da war/ist. Du denkst dich selbst; jede Sekunde wieder. Wenn du zu denken aufhörst bist du nicht mehr (deshalb Meditation - als schmerzerleichterung durch nicht mehr Den erdenken. eine Stunde, drei Tage, zehn Tage).
Aber, wie willst du einen
Geist loswerden - den du selbst erschaffst, und nie zu fassen kriegst. Ein Geist erschafft einen Geist. Du kriegst nie etwas oder jemanden zu fassen, darum denkst du ihn jede Sekunde wieder neu. Da kann man sich auf den Verstand verlassen. (Oder zweifelst du gerade wirklich an 'dir'. Nein, eh nicht.
Der Verstand versieht seinen Job arbeitsam und dauerhaft. Denn er will sich selbst nicht verlieren. Du willst dich selbst nicht verlieren. Nicht wahr.)
Du bist die Marionette, und du hältst auch die gedachten Fäden hoch. UND du bist der der vorgibt die Fäden durchschneiden zu wollen; und der der die Schere immer wegschiebt und das schneiden verhindert.
.......
Nach der xten schönen/enttäuschenden (und vor allem, flüchtigen) Meditationserfahrung merkst du - das ist auch nur ein Kreislauf. Und im Grunde verstärkst du mit jedem StilleErfolg den Glauben daran, dass du was machen/erreichen kannst, also dass da ein JEMAND ist (keine Marionette die sich selbst schaukelt - und selbst das schaukeln ist gedacht, von 'jemandem' der sich selbst erdenkt), der sich ent-wickeln kann.
[Anmerkung: Diese Kombi Sich-immer-mehr-auf-sich-selbst fokusssieren + (wenn man wirklich arbeitet) die doch herein drängende Erkenntnis, dass es nie geht ->kann zu diversen Zuständen führen, die manchmal als 'die Gefahr der Meditation/eines Weges' bezeichnet werden.]
= Es ist keine lauschige Erkenntnis, dass man nichts machen kann (was einem nicht wieder dann doch durch die Finger rinnt).
Es ist keine Erkenntnis, die man mal ebenso wegsteckt, wenn man merkt dass zwanzig Jahre Meditation, zehn Jahre Kloster, die Niederwerfung vor dem Meister, der Verzicht auf Merzedes und Villa.... umsonst waren.
Weil,
der, der dauerhaftes Glück erlangen will mit seiner Glücksuche Leid erzeugt (Suche=Elend; nur am Anfang macht es Spaß)
+ und
vor allem: Du hast dieses Stück ohne HappyEnd selbst geschrieben, bist In dem Stück, und der Ausgang, die Tür hinaus, wäre das Ende von dir - - das du nicht anstreben kannst (du tust nur so, mit Meditation, Exerzitien, etc), weil du dich selbst nicht loswerden wollen kannst.
Also bleibst du in dem Drama, gibst vor rauszuwollen, und alle Schauspieler und Statisten bist auch du (und das vergisst du jede Sekunde wieder; hast es schon vergessen während du das hier liest.
Du glaubst an Dich).