Philosophos
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Übt sich jemand darin?
Welche Erfahrungen hast du dadurch gewinnen können?
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erkennen - liebevoll annehmen - loslassen.. mehr isses nicht.
das mit der einspitzigkeit ist wirklich so nen ding. hab ca. 1 jahr zu stark mit konzentration geübt, hab ich letztens rausgefunden. das führt zwar zu sammlung und achtsamkeit - aber ist sehr verletzlich gegenüber ablenkung und zerstreuung.
achtsamkeit ist aber ein wahrnehmen der wahrnehmung. wenn man das gut übt, kann man auch im alltag immer wieder zurück kommen zur achtsamkeit und dem liebevollem annehmen was ist.
daran kann man erkennen, ob man es richtig macht meiner meinung nach: wenn man es schafft auch im alltag achtsam zu bleiben, dann ist das ein erfolg.
was man in der meditation erfahren kann ist dies: man kann die achtsamkeit so ausdehnen, dass man körper, atem und geist + geräusche gleichzeitig wahrnehmen kann. der fokus der achtsamkeit springt zwar immer wieder zwischen den ganzen dingen hin und her, was es gilt aufmerksam zu beobachten. dieses rumspringen und wahrnehmen ist das, was man trainieren kann. das zweite training besteht nun darin jedes objekt, dass im geist aufkommt - sei es ein geräusch, ein gedanke oder ein gefühl - liebevoll anzunehmen aber keine weitere beachtung zu schenken, so wie wir es sonst tun: "ich will es haben" oder "ich will es weg haben". das läuft subtil ab. wenn wir z.B. in der meditation eine fantasie nachgehen - dann nur, weil wir an ihr haften und sie ausleben wollen. ruhe im geist entsteht deshalb nicht durch konzentration im buddhismus, sondern dadurch, dass wir uns nicht mit den gedanken identifizieren wollen, oder anders gesagt den auftauchenden gedanken immer wieder ihre aufmerksamkeit entziehen. aber nicht durch gewalt, sondern durch verständnis. man muss erkennen WO man an den gedanken anhaftet, welche emotion dahinter steckt und man muss erkennen, dass sie für das vorhaben der meditation ein hindernis darstellen, damit man der emotion des gedankens ihre grundlage entziehen kann. das ist sehr kniffelig und muss man auch trainieren. siehe hier das stichwort: "5 hindernisse".
eine grunderfahrung die man halt auch macht ist, dass diese objekte nicht "du" sind. sie kommen und gehen, und man haftet an ihnen indem man sagt: "mein gefühl" oder "mein gedanke" usw. vergleichbar mit einem kinofilm. ein bild nach dem nächsten erscheint, aber keines bleibt - trotzdem denken wir andauernd, dass irgendwo da ein "ich" drin steckt.
die zweite grunderfahrung, die man machen kann, ist, dass jede identifikation mit diesen objekten zu leiden führt. denn andauernd kommt noch hinzu, dass dieses "ich" dieses objekt entweder zu besitzen versucht, weil es so angenehm ist - oder es weg haben will, weil es so unangenehm ist. das passiert andauernd im geist und führt zu einer permanenten unruhe oder einer art unwohlsein - eine art permanentes störgefühl. das nennt sich dukkha im buddhismus. man erkennt dukkha gut, wenn man durch das liebevolle annehmen mal für eine zeit lang aufhört alles haben zu wollen oder eben abzulehnen - weil dann stellt sich zufriedenheit ein. der geist wird ruhig, verlangt nichts und ist von sich aus glücklich. die erfahrung kann man vor allem machen, wenn man für längere zeit am stück meditiert. also am besten in einem retreat.
buddha verglich die meditation auch mit einer gespannten saite eines musikinstrumentes: nicht zu straff und nicht zu fest. damit sind vor allem auch die hindernisse gemeint. denn gegen unruhe im geist hilft loslassen und entspannen. wenn man aber zuviel entspannt wird man schläfrig und die wahrnehmung stumpf. dann muss man wieder mehr energie, sprich interesse und freude hineinbringen. wenn man das aber zu viel macht, wird man wieder unruhig.
die mitte ist gefragt.
Da hat einer, ihr Mönche, nur ein kleines Vergehen verübt, und dieses bringt ihn zur Hölle. Ein anderer aber hat eben dasselbe kleine Vergehen verübt, doch es reift noch bei Lebzeiten (ditthadhamma-vedanīyam), und nicht einmal die kleinste Wirkung tut sich kund [in einem künftigen Dasein], geschweige denn eine große.
Welcherart aber, ihr Mönche, ist der Mensch, den ein kleines Vergehen, das er verübt hat, zur Hölle bringt? Da hat ein Mensch [den Einblick in] den Körper nicht entfaltet (*5), hat seine Sittlichkeit nicht entfaltet, seine [meditative] Geistigkeit und seine Weisheit nicht entfaltet; er ist beschränkt, von kleinlicher Gesinnung, und selbst infolge von Kleinigkeiten hat er zu leiden (*6). Einen solchen Menschen mag selbst ein kleines Vergehen zur Hölle bringen.
Welcherart aber ist der Mensch, bei dem eben dasselbe kleine Vergehen noch bei Lebzeiten zur Reife gelangt und [in einem künftigen Dasein] nicht einmal eine kleine Wirkung sich kundtut, geschweige denn eine große (*7)? Da hat ein Mensch [den Einblick in] den Körper entfaltet, hat seine Sittlichkeit, seine Geistigkeit und seine Weisheit entfaltet; er ist nicht beschränkt, ein großer Charakter, der nicht begrenzt (*8) ist [durch die Leidenschaften]. Bei einem solchen Menschen gelangt eben dasselbe kleine Vergehen noch bei Lebzeiten zur Reife und [in einem künftigen Dasein] tut sich nicht einmal eine kleine Wirkung kund, geschweige denn eine große.
Was meint ihr wohl, ihr Mönche: gesetzt, es würde ein Mann einen Klumpen Salz in eine kleine Tasse voll Wasser werfen; würde da wohl das wenige Wasser in der Tasse durch jenen Salzklumpen salzig und ungenießbar werden? -
»Gewiß, o Herr.« - »Und warum?« - »Es befindet sich ja, o Herr, nur sehr wenig Wasser in der Tasse. Das würde durch jenen Klumpen Salz salzig werden und ungenießbar.« -
»Wenn aber ein Mann einen Klumpen Salz in den Gangesstrom wirft, was meint ihr da, o Mönche, würde dann das Wasser des Gangesstromes durch jenen Salzklumpen salzig und ungenießbar werden?« - »Das wohl nicht, o Herr.« - »Und warum nicht?« - »Es befindet sich ja, o Herr, eine gewaltige Menge Wasser im Gangesstrom; das würde durch jenen Klumpen Salz nicht salzig und ungenießbar werden.« -
»Ebenso, ihr Mönche, ist es mit einem, der nur ein kleines Vergehen verübt hat, und es bringt ihn zur Hölle. Und ein anderer hat eben dasselbe kleine Vergehen verübt, doch es reift noch bei Lebzeiten, und nicht einmal eine kleine Wirkung tut sich [später] kund, geschweige denn eine große.
Wie manns auch dreht und wendet, mit annehmen is man immer auf der besseren seite.