Vipassana?

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guten morgen philosophos,

ich praktiziere seit einiger zeit anapana vipassana... nur soviel was mein erinnern bzw. mein mind an eindrücken und worten finden kann - sind nur die grenzerfahrungen von einsicht - dann wenn der austritt aus der einsicht von statten geht - der mind wieder das hauptgewicht erlangt. für alles andere finde ich keine worte und auch nicht wirklich kategorisierbare erinnerungen oder definitionen - aber es verändert auf alle fälle :)

in meiner erfahrung ist die bestmögiche konzentration richtung einspitzigkeit - wirklich wichtig - wobei wenn man sich darauf versteift - ist das die unüberwindbare barriere - ueberhaupt wie lange der mind sich selbst und dein zeugenbewußtsein austrixt - ist einfach unglaublich!!! - von daher ist es genauso wichtig relaxt los zu lassen - um einen satz buddhas zu zitieren - es ist wie das wandern über den fluss - wenn du eilst strauchelst du - wenn du weilst versinkst du - oder so ähnlich. weiß das sutra nicht mehr - aber das hatt was wahres mit der rechten anstrengung...

... noch was wichtiges -was sich echt schon kitschig anhört - ist so nach matrixscher art - versuch nicht was zu sein - sonder sei es einfach - just be... mann kann versuchen verliebt zu sein aber das ist nicht das selbe... - man kann versuchen erleuchtet zu sein - aber das ist nicht das selbe...

so nun aber zur den erleuchteten hallen des büros....

lg c
 
erkennen - liebevoll annehmen - loslassen.. mehr isses nicht.

das mit der einspitzigkeit ist wirklich so nen ding. hab ca. 1 jahr zu stark mit konzentration geübt, hab ich letztens rausgefunden. das führt zwar zu sammlung und achtsamkeit - aber ist sehr verletzlich gegenüber ablenkung und zerstreuung.
achtsamkeit ist aber ein wahrnehmen der wahrnehmung. wenn man das gut übt, kann man auch im alltag immer wieder zurück kommen zur achtsamkeit und dem liebevollem annehmen was ist.
daran kann man erkennen, ob man es richtig macht meiner meinung nach: wenn man es schafft auch im alltag achtsam zu bleiben, dann ist das ein erfolg.

was man in der meditation erfahren kann ist dies: man kann die achtsamkeit so ausdehnen, dass man körper, atem und geist + geräusche gleichzeitig wahrnehmen kann. der fokus der achtsamkeit springt zwar immer wieder zwischen den ganzen dingen hin und her, was es gilt aufmerksam zu beobachten. dieses rumspringen und wahrnehmen ist das, was man trainieren kann. das zweite training besteht nun darin jedes objekt, dass im geist aufkommt - sei es ein geräusch, ein gedanke oder ein gefühl - liebevoll anzunehmen aber keine weitere beachtung zu schenken, so wie wir es sonst tun: "ich will es haben" oder "ich will es weg haben". das läuft subtil ab. wenn wir z.B. in der meditation eine fantasie nachgehen - dann nur, weil wir an ihr haften und sie ausleben wollen. ruhe im geist entsteht deshalb nicht durch konzentration im buddhismus, sondern dadurch, dass wir uns nicht mit den gedanken identifizieren wollen, oder anders gesagt den auftauchenden gedanken immer wieder ihre aufmerksamkeit entziehen. aber nicht durch gewalt, sondern durch verständnis. man muss erkennen WO man an den gedanken anhaftet, welche emotion dahinter steckt und man muss erkennen, dass sie für das vorhaben der meditation ein hindernis darstellen, damit man der emotion des gedankens ihre grundlage entziehen kann. das ist sehr kniffelig und muss man auch trainieren. siehe hier das stichwort: "5 hindernisse".
eine grunderfahrung die man halt auch macht ist, dass diese objekte nicht "du" sind. sie kommen und gehen, und man haftet an ihnen indem man sagt: "mein gefühl" oder "mein gedanke" usw. vergleichbar mit einem kinofilm. ein bild nach dem nächsten erscheint, aber keines bleibt - trotzdem denken wir andauernd, dass irgendwo da ein "ich" drin steckt.
die zweite grunderfahrung, die man machen kann, ist, dass jede identifikation mit diesen objekten zu leiden führt. denn andauernd kommt noch hinzu, dass dieses "ich" dieses objekt entweder zu besitzen versucht, weil es so angenehm ist - oder es weg haben will, weil es so unangenehm ist. das passiert andauernd im geist und führt zu einer permanenten unruhe oder einer art unwohlsein - eine art permanentes störgefühl. das nennt sich dukkha im buddhismus. man erkennt dukkha gut, wenn man durch das liebevolle annehmen mal für eine zeit lang aufhört alles haben zu wollen oder eben abzulehnen - weil dann stellt sich zufriedenheit ein. der geist wird ruhig, verlangt nichts und ist von sich aus glücklich. die erfahrung kann man vor allem machen, wenn man für längere zeit am stück meditiert. also am besten in einem retreat.

buddha verglich die meditation auch mit einer gespannten saite eines musikinstrumentes: nicht zu straff und nicht zu fest. damit sind vor allem auch die hindernisse gemeint. denn gegen unruhe im geist hilft loslassen und entspannen. wenn man aber zuviel entspannt wird man schläfrig und die wahrnehmung stumpf. dann muss man wieder mehr energie, sprich interesse und freude hineinbringen. wenn man das aber zu viel macht, wird man wieder unruhig. ;)
die mitte ist gefragt.
 
der goenka meint ja vipassana sei der königsweg.
ich bin mir da nicht so sicher ob das für alle zutrifft.

hab mal so einen 10 tagesretreat mitgemacht und war danach ganz euphorisch.
hat mir damals vorgegaukelt auf der sicheren seite zu sein.
vipassana und alles wird gut, auch wenns zwischendurch noch so scheisse ist, dann eben einfach zurück zu anapana, dem anker.

zu merken, dass sicherheit a illusion is, hat mich dann ziemlich zerlegt.

also jetzt nix gegen vipassana.
is sicher a feine sache solangs an gfreit.

hoffnung würd i ma kane machen.
:)
 
Ähm, ich verstehe das nicht ganz...
Ich nehme an dass Ananapa der anker der beobachter ist...

der kann des doch sowieso aushalten wenns probleme gibt. der kann gefühle betrachten und zulassen,, es geht doch eben darum dass die alten strukturen zerlegt werden dadurch, und mann das vertrauen hat das zu ertragen?

lg
 
erkennen - liebevoll annehmen - loslassen.. mehr isses nicht.

das mit der einspitzigkeit ist wirklich so nen ding. hab ca. 1 jahr zu stark mit konzentration geübt, hab ich letztens rausgefunden. das führt zwar zu sammlung und achtsamkeit - aber ist sehr verletzlich gegenüber ablenkung und zerstreuung.
achtsamkeit ist aber ein wahrnehmen der wahrnehmung. wenn man das gut übt, kann man auch im alltag immer wieder zurück kommen zur achtsamkeit und dem liebevollem annehmen was ist.
daran kann man erkennen, ob man es richtig macht meiner meinung nach: wenn man es schafft auch im alltag achtsam zu bleiben, dann ist das ein erfolg.

was man in der meditation erfahren kann ist dies: man kann die achtsamkeit so ausdehnen, dass man körper, atem und geist + geräusche gleichzeitig wahrnehmen kann. der fokus der achtsamkeit springt zwar immer wieder zwischen den ganzen dingen hin und her, was es gilt aufmerksam zu beobachten. dieses rumspringen und wahrnehmen ist das, was man trainieren kann. das zweite training besteht nun darin jedes objekt, dass im geist aufkommt - sei es ein geräusch, ein gedanke oder ein gefühl - liebevoll anzunehmen aber keine weitere beachtung zu schenken, so wie wir es sonst tun: "ich will es haben" oder "ich will es weg haben". das läuft subtil ab. wenn wir z.B. in der meditation eine fantasie nachgehen - dann nur, weil wir an ihr haften und sie ausleben wollen. ruhe im geist entsteht deshalb nicht durch konzentration im buddhismus, sondern dadurch, dass wir uns nicht mit den gedanken identifizieren wollen, oder anders gesagt den auftauchenden gedanken immer wieder ihre aufmerksamkeit entziehen. aber nicht durch gewalt, sondern durch verständnis. man muss erkennen WO man an den gedanken anhaftet, welche emotion dahinter steckt und man muss erkennen, dass sie für das vorhaben der meditation ein hindernis darstellen, damit man der emotion des gedankens ihre grundlage entziehen kann. das ist sehr kniffelig und muss man auch trainieren. siehe hier das stichwort: "5 hindernisse".
eine grunderfahrung die man halt auch macht ist, dass diese objekte nicht "du" sind. sie kommen und gehen, und man haftet an ihnen indem man sagt: "mein gefühl" oder "mein gedanke" usw. vergleichbar mit einem kinofilm. ein bild nach dem nächsten erscheint, aber keines bleibt - trotzdem denken wir andauernd, dass irgendwo da ein "ich" drin steckt.
die zweite grunderfahrung, die man machen kann, ist, dass jede identifikation mit diesen objekten zu leiden führt. denn andauernd kommt noch hinzu, dass dieses "ich" dieses objekt entweder zu besitzen versucht, weil es so angenehm ist - oder es weg haben will, weil es so unangenehm ist. das passiert andauernd im geist und führt zu einer permanenten unruhe oder einer art unwohlsein - eine art permanentes störgefühl. das nennt sich dukkha im buddhismus. man erkennt dukkha gut, wenn man durch das liebevolle annehmen mal für eine zeit lang aufhört alles haben zu wollen oder eben abzulehnen - weil dann stellt sich zufriedenheit ein. der geist wird ruhig, verlangt nichts und ist von sich aus glücklich. die erfahrung kann man vor allem machen, wenn man für längere zeit am stück meditiert. also am besten in einem retreat.

buddha verglich die meditation auch mit einer gespannten saite eines musikinstrumentes: nicht zu straff und nicht zu fest. damit sind vor allem auch die hindernisse gemeint. denn gegen unruhe im geist hilft loslassen und entspannen. wenn man aber zuviel entspannt wird man schläfrig und die wahrnehmung stumpf. dann muss man wieder mehr energie, sprich interesse und freude hineinbringen. wenn man das aber zu viel macht, wird man wieder unruhig. ;)
die mitte ist gefragt.

Ich finde das ist schön beschrieben. Du hast es ja gemacht.

Man kann alles einüben - und warum nicht Vipassana.
Sicher geht man diesen Dingen auf den Leim, weil man ja sein Leid verkleinern will; man möchte Kontrolle erlangen.
Und das funktioniert mal, scheinbar, und dann wieder nicht.

All diese Techniken füllen ein Klosterleben; weil man ja auch dort was machen muss. Und es gibt Menschen mit verschiedenen Interessensgebieten (und Leidensdrücken).
Ich denke, niemand dem es luftig gut geht wird Esoteriker. Das kann man sich ja mal ansehen. Vielleicht kann man dann etwas direkter an die Problemzone gehen (wahrscheinlich nicht).

Anders: Man wird ja immer süchtiger nach den Hochs. Wenn man mal wirklich glücklich war (und sich - aus welchen Gründen immer - stetig daran erinnert) dann fällts einem nicht mehr so leicht sich mit dem Alltag abzufinden. Schöne Zustände in der Meditation,....... all diese Dinge verlocken freilich. Und warum nicht; da draußen kannst du eh nur an der nächsten Atombombe mitbasteln. Und es basteln eh fast alle mit. >Können also auch ein paar im Zen-Garterl rumsitzen.



Wenn ich die Vipassanageschichte noch einmal zusammenfassen versuch:
Man schaut sich selber über die Schulter, in den Kopf, auf den Körper, auf die Emotionen - - - und schiebt freundlich alles dorthin wo man es gerne haben möchte. Das meiste schiebt man in den Mülleimer (den man sich aber nicht stinkend, sondern eher als freundliches Bächlein vorstellt, auf dem die Gedanken, die Gelüste, Tendenzen, und Unmäßigkeiten... sich vom Acker machen).
Da ich jetzt leer bin hab ich Platz, Kapazitäten. Ich entscheide mich natürlich nicht für die Corvette, sondern für Kampfkünste im kühnsten Falle, oder das Beobachten des Atems - wie er hinein und herausfliiießt, die Wahrnehmung der Umgebungsgeräusche, besser Blätterrauschen, Magengurgeln - möglichst gleichzeitig... (raterZ beschreibt es oben) und ich beobachte mich dabei. Auch dabei.
Daraus ergibt sich dann (also wenn man es tatsächlich praktiziert) bald automatisch die zwingende Frage: Bin ich der der das tut oder der Beobachter. Man entscheidet sich meist gern für den geziemlichen Beobachter und nicht für den beobachteten Lüstling.
Grundsätzlich hat man damit eine Spaltung geschaffen, die der nichtesoterische Mensch vielleicht so nicht kennt. Und man ist auf der Suche nach Kontrolle mit Endziel: endgültige Leidbeendigung. (Und man hofft natürlich dass es klappt; und glaubt es mit der Zeit natürlicherweise immer mehr. Ich bin ja nicht umsonst im Kloster/beim siebten Workshop/schon drei Jahre bei Madhukar/...).
Wie Nuss es erwähnt: Es kann ein böses Erwachen geben.

Trotzdem find ich die Übungen schön :) und warum nicht. Angenehme Erfahrungen sind halt angenehm. Und ich mag es angenehm. Eh klar. (Im Buddhismus - also wenn man ein vollständiges Buch erwischt - steht ja dann auch geschrieben, dass man sich von den Übungen wieder lösen muss. Sogar vom Meister ("Triffst du Buddha auf dem Weg, bring ihn um"), ja von dieser Art der Annehmlichkeit - um weiter zu kommen, auf dem Weg...
...der auf jedem Teilstück eine Illusion bleibt. Ist klar. Aber es ist halt schön auf einem schönen Weg zu wandeln. (Kennt jeder von seinem ClubMed-Urlaub, oder vom Spaziergang ums Atoll.
Ist toll!)

und so weiter



Man versucht sich mit nichts mehr zu identifizieren damit es nicht mehr weh tut. Dann versucht man sich mit dem Identifizierer nicht mehr zu identifizieren, weil das nochmehr weh tut. Schließlich wird man aber den nicht los der sich nicht zu identifizieren versucht, und das ist ein wirklich großer Schmerz.
Zum Schluss steht man da, mit einem ziemlich großen Schmerz, von dem man langsam gewahr wird, dass man ihn nie los wird, weil man den nicht los wird der ihn loshaben will. Jetzt steht man ziemlich gewahr da, das heißt, dass man den Schmerz sehr klar wahrnimmt, sehr ununterbrochen, weil man konzentrationsfähig geworden ist, und sehr diszipliniert (man verdrängt ja nicht wie jeder gewöhnliche Bauhackler).... man ist also schon in einer sehr unbekömmlichen Situation. Möglicherweise wesentlich unbekömmlicher als die vom Bauhackler, fällt einem unangenehmer Weise zusätzlich auf..........
............................



naja
ruhig bleiben
 
Mir hat vor ein paar Tagen eine Buddhistin gesagt dass es im Buddhismus darum geht sein Karma zu beenden. Also leid anzunehmen, und nicht als negativ zu bewerten, weil man dem Leid sowieso nicht ausweichen kann.

Fühlt sich aber dann trotzdem besser an weil man das dem leiden seine berechtigung gibt. man verschiebt quasie die quelle des schmerzes immer mehr von innen nach aussen. man kann ja auch in Liebe leiden, das ist dann irgendwie auch schön, auch wenns weh tut. Die frage ist doch immer wofür man leidet. Wenn es für eine gute sache ist, zb bei einer Geburt haben wir doch viel mehr akzeptanz für schmerzen, ohne deswegen zu verzeifeln.

Irgendwann hat aber jedes ego seine grenze. Aber wenn man dann das daran zerbrechen auch zulässt ist man nacher noch ein stück freier, auch wenn das leiden dann immer noch nicht aufhört.

Wie manns auch dreht und wendet, mit annehmen is man immer auf der besseren seite.

Oder etwa nicht? ? ?

Frag ich mich selber grade.. Ich hab da sone Freundin, die stellt sich immer selbst zurück, der spielt das Leben sehr übel mit. Sie ist aber trotz allem oft happy, hat aber auch so ihre themen..
 
mal so mal so
man kann überhaupt keine Prozedere finden die immer funktionieren. Man wird aber als Mensch trotzdem nie aufhören irgendwelche Logiken finden zu wollen, anhand derer man sich dann erfolgreicher/leidfreier durchs Leben handeln will
 
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hier ein schönes gleichnis über karma von buddha:
Da hat einer, ihr Mönche, nur ein kleines Vergehen verübt, und dieses bringt ihn zur Hölle. Ein anderer aber hat eben dasselbe kleine Vergehen verübt, doch es reift noch bei Lebzeiten (ditthadhamma-vedanīyam), und nicht einmal die kleinste Wirkung tut sich kund [in einem künftigen Dasein], geschweige denn eine große.

Welcherart aber, ihr Mönche, ist der Mensch, den ein kleines Vergehen, das er verübt hat, zur Hölle bringt? Da hat ein Mensch [den Einblick in] den Körper nicht entfaltet (*5), hat seine Sittlichkeit nicht entfaltet, seine [meditative] Geistigkeit und seine Weisheit nicht entfaltet; er ist beschränkt, von kleinlicher Gesinnung, und selbst infolge von Kleinigkeiten hat er zu leiden (*6). Einen solchen Menschen mag selbst ein kleines Vergehen zur Hölle bringen.

Welcherart aber ist der Mensch, bei dem eben dasselbe kleine Vergehen noch bei Lebzeiten zur Reife gelangt und [in einem künftigen Dasein] nicht einmal eine kleine Wirkung sich kundtut, geschweige denn eine große (*7)? Da hat ein Mensch [den Einblick in] den Körper entfaltet, hat seine Sittlichkeit, seine Geistigkeit und seine Weisheit entfaltet; er ist nicht beschränkt, ein großer Charakter, der nicht begrenzt (*8) ist [durch die Leidenschaften]. Bei einem solchen Menschen gelangt eben dasselbe kleine Vergehen noch bei Lebzeiten zur Reife und [in einem künftigen Dasein] tut sich nicht einmal eine kleine Wirkung kund, geschweige denn eine große.

Was meint ihr wohl, ihr Mönche: gesetzt, es würde ein Mann einen Klumpen Salz in eine kleine Tasse voll Wasser werfen; würde da wohl das wenige Wasser in der Tasse durch jenen Salzklumpen salzig und ungenießbar werden? -

»Gewiß, o Herr.« - »Und warum?« - »Es befindet sich ja, o Herr, nur sehr wenig Wasser in der Tasse. Das würde durch jenen Klumpen Salz salzig werden und ungenießbar.« -

»Wenn aber ein Mann einen Klumpen Salz in den Gangesstrom wirft, was meint ihr da, o Mönche, würde dann das Wasser des Gangesstromes durch jenen Salzklumpen salzig und ungenießbar werden?« - »Das wohl nicht, o Herr.« - »Und warum nicht?« - »Es befindet sich ja, o Herr, eine gewaltige Menge Wasser im Gangesstrom; das würde durch jenen Klumpen Salz nicht salzig und ungenießbar werden.« -

»Ebenso, ihr Mönche, ist es mit einem, der nur ein kleines Vergehen verübt hat, und es bringt ihn zur Hölle. Und ein anderer hat eben dasselbe kleine Vergehen verübt, doch es reift noch bei Lebzeiten, und nicht einmal eine kleine Wirkung tut sich [später] kund, geschweige denn eine große.

übrigens: wenn man leiden wirklich vollständig annehmen kann, dann ist es kein leiden mehr, sondern nur noch eine empfindung, ein gefühl oder ein gedanke. mehr nicht.
das funktioniert natürlich nur, wenn der geist soviel wasser wie der ganges aufnehmen kann - und nicht nur soviel, wie eine tasse.


Wie manns auch dreht und wendet, mit annehmen is man immer auf der besseren seite.

haha genau so ist es. und trotzdem ist unser tiefstes inneres handeln dieser wahrheit völlig entgegengesetzt. man kann es auf allen ebenen des denkens als vollkommen richtig ansehen, und trotzdem handelt der geist nicht so, sondern haftet an allem an, was er wahr nimmt. das ist auch eine erkenntnis, die man machen kann. das wird traditionell mit einem verrückten affen verglichen, der ohne eine einzige pause von baum zu baum hangelt, immer auf der suche nach der perfekten befriedigung und sie doch nie findet. der affe oder der geist greift von liane zu liane oder von moment zu moment.
 
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