Verschiedenes zum Grübeln

Hallo! Ja, wieso ist man eigentlich gläubig?

Mit dieser Frage ist man aufgefordert, seine eigene Stellung zum Glauben umso deutlicher zu überdenken, besonders wenn jede Religiosität, der Glaube an Gott, die Seele oder die Ewigkeit als unvernünftig, ja als aushöhlend und untergrabend dargestellt wird. Dementsprechend wird in Abwandlungen immer wieder das hervorgekehrt:

„Die Religion ist der größte Irrtum der Menschheit. Religiös zu sein ist Dummheit in vollkommener Ausgestaltung. Es kann nur unbegreiflich sein, wieso viele Menschen das nicht sehen…… Die Seele und Gott sind Einbildung, eine bequeme Ausrede. Man muss das als eine reine Erfindung betrachten.“

Auch wenn solche Feststellungen bei jedem Menschen – also auch bei Gläubigen - ganz plötzlich von innen heraus auftauchen können, sind sie nicht weniger heftig, wie jene Aussagen, die von anderen Menschen offen oder versteckt vorgetragen werden. Aber sind solche Angriffe und Zweifel nicht trotzdem eine Aufforderung, in sich zu gehen, um seine eigene Position zu überdenken? Gerade bei Religion ist die Forderung nach höchster Ehrlichkeit am größten, wenn sie immer frisch und nicht zu einem bloßen Schauspiel verkommen soll.

Und diese Ehrlichkeit lässt darüber sinnen, warum Religiosität entsteht. Ja, was ist der wahre Grund, weshalb man gläubig ist bzw. gläubig geworden ist? Meist sieht man den Grund in der Erziehung, in der Mitteilung der Eltern, die einer bestimmten Religion angehören. Religiöse Gewohnheiten verwachsen später durch Schulung, Dogmatisierung und Eintrichterung zu einer Einheit. Ist es das?

Ich glaube nein sagen zu können. Es ist immer ein Keim im Menschen, der in gewisser Art automatisch und völlig selbsttätig wirkt, ständig. So gesehen glauben wir immer, obwohl wir diesen Keim eine Weile oder für das ganze Erdenleben still legen können. „Ungläubige“ Menschen zeigen wie das geht, aber sie „glauben“ dennoch. Sie glauben, dass das die richtige Einstellung sei. Doch für den persönlich religiös ausgerichteten Menschen bedeutet das den Verlust vieler schöner Gefühlswelten und eine trockene Wüste im Bereich der Hoffnung, im Bereich des reichen intuitiven Denkens.

Und ich glaube, gerade deswegen bin ich heute gläubiger denn je. Ein Fehler? – reinwiel.
 
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