Vergesslichkeit, höhrt nicht zu

Ceridwen

Aktives Mitglied
Registriert
1. August 2004
Beiträge
595
Ort
goa, india
Ich hab ein problem und zwar ich vergesse viel bzw bin sehr konzentriert auf eine gewisse sache und dass stört Leute in meiner umgebung.
Bsp. jemand redet mit mir und ich höhre ungewollt nicht hin.
oder ich bin beschäftigt und jemand redet mit mir. Ich kann diese person nicht höhren.
Ich vergesse auch teilweise viele sachen die für andere leute wichtig sind.
Was kann ich tun?
 
Werbung:
Hallo Ceridwen,

ich würde vorschlagen: aufschreiben, aufschreiben und nochmals aufschreiben!
Oder was sicherlich auch helfen könnte: dir bewusst zu machen, wie wichtig es dem anderen ist, und wie du dich z. B. fühlen würdest, wenn man dich vergessen würde.
Ich muss gestehen, ich ärgere mich sehr über einige Bekannten, die genauso drauf sind wie du. Obwohl es mir bewusst ist, dass es nicht mit Absicht gemacht wird, ärgere ich mich. Teilweise muss ich es nämlich ausbaden, was die mir mit ihrer Vergesslichkeit eingebrockt haben. :wut1:

Aber *räusper*... ähm... das mit dem Nichzuhören, weil ich gerade anderweitig beschäftigt bin, passiert mir auch :dontknow2 . Zumindest merke ich aber, dass gerade irgendjemand irgendwas zu mir gesagt hat. Erleichtert das ganze sehr, weil ich gleich nachfragen kann, worum es eigentlich ging :lachen:

Liebe Grüße
Sun22
 
öhm, ich mein, ich kenn mich nicht so gut aus, aber mir passiert das ab und an. aber mir fällt auf, dass ich mich die zeit vorher unbewusst mit etwas anderem beschäftige oder die person momentan mit mir nicht auf einer welle schwimmt oder ich von ihr einfach nichts hören möchte.
oft war das auch in einem zeitraum, in dem ich mich selber nicht wohl gefühlt habe oder nicht ganz eins war...kann das denn sein?

es gibt sicher auch homöopatische sachen, die die konzentration etwas fördern, und ginseng steigert die energie...

alles liebe
 
hallo ceridwen,

das nicht-zuhören (wollen) sehe ich nicht als problematisch. deine klare formulierung verdeutlicht ohnehin den kern der sache.

deine vergesslichkeit solltest du hingegen ernsthaft hinterfragen. es gibt verschiedene ursachen für vergesslichkeit:

diese kann ein signal für überforderung sein (zuviel informationsinput und zuwenig zeit für verarbeitungsprozesse), aber ebenso für (geistige) unterforderung (vorwiegend monotonie im alltagsleben, z.b. in der arbeitsroutine, führt langfristig zu bequemlichkeit in der gedächtnisleistung und fördert folglich die vergesslichkeit). wenn du deinen tagesablauf gedanklich abrufst, erhältst du bestimmt hinweise.

ablehnung bestimmter prozesse, personen und/oder damit korrelierender thematiken kann ebenfalls eine ursache für deine vergesslichkeit sein. frag dich selbst, welche angelegenheiten du häufig vergisst, und erforsche die hintergründe.

hoffe, dir damit ein bisschen auf die sprünge geholfen zu haben ;-)
lothlorien
 
Werbung:
nachtrag:

falls du damit etwas anfangen kannst, hier noch weitere informationen in puncto gedächtnis resp. vergesslichkeit -->

die wissenschaft unterscheidet bekanntlich zwischen kurz- und langzeitgedächtnis. inhalte, die im kurzzeitgedächtnis wenige sekunden lang gespeichert werden, gelangen nur unter gewissen voraussetzungen ins langzeitgedächtnis. dieser prozess beginnt mit der selektiven wahrnehmung (inhalte, die deine aufmerksamkeit erregen, haben eine größere chance, in deinen gedächtnisspeicher zu gelangen). hier kannst du schon mal mit deiner selbstbeobachtung ansetzen: welche reize (inhalte) gelangen überhaupt ins feld deiner wahrnehmung? (wenn du dich genau beobachtest, wirst du zu anfang vermutlich sehr überrascht sein, wieviel mentaler "ballast" an informationen täglich von dir aufgenommen wird... ;-)

die merkleistung selbst hängt aber nicht nur von der wahrnehmung ab, sondern u.a. auch von der wiederholungsfrequenz sowie von der vertrautheit gewisser informationen. je öfter du z.b. lerninhalte abrufst bzw. wiederholst, umso größer ist die chance, dass sie gespeichert werden und abrufbar bleiben. je vertrauter dir inputs/mechanismen sind (z.b. autofahren, die bedienung deines pc etc., um bei simplen beispielen zu bleiben), desto größer ist die basis, auf der dein gedächtnis aufbauen kann, umso leichter wird der prozess automatisiert - umso größer ist allerdings auch das risiko, die bewusstwerdung von inhalten zu übergehen und fehler zu machen bzw. zu übersehen.

und nicht zuletzt: je intensiver und umfassender du dein gehirn trainierst, umso mehr verbesserst du dessen gedächtnisleistung. die plastizität des gehirns ist wahrlich erstaunlich...

der vorgang des vergessens zählt übrigens (wie einige andere intrapsychische prozesse mit dem präfix "ver-") zu den klassischen freudschen fehlleistungen, die stets einen hinweis auf erfolgreiche verdrängung unangenehmer inhalte liefern. mach dir bewusst, was du vergisst=verdrängst, und du wirst einen wertvollen pfad zu deinem unterbewusstsein finden.

den vorschlag von sun22 in bezug auf notizen kann ich nur bedingt befürworten: m.e. unterstützt die tendenz zum mnemotechnischen "outsourcing" zusätzlich die "faulheit" des gedächtnisses. wenn du gezwungen bist, dich auf die leistungsfähigkeit deines eigenen gehirns zu verlassen, verbesserst du sukzessive deine merkfähigkeit. (dein gehirn ist der zuverlässigste speicher, den du dir nur wünschen kannst!)

ich lehne seit jeher die übermäßige verwendung externer gedächtnisstützen ab, verwende in den seltensten fällen einen kalender o.ä. hilfsmittel und verlasse mich seit jahren erfolgreich auf meinen "zerebralen datenträger", der kaum nennenswerte ausfälle (vergessen von wichtigen terminen etc.) zu verzeichnen hat ;-)

vertraue einfach deinem unterbewusstsein, dann erhältst du die beste hilfe, die du dir nur wünschen kannst.

alles liebe
lothlorien
 
Zurück
Oben