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Frater 543
Guest
Jeder ist seines Glückes Schmied, aber nicht jeder Schmied hat Glück.
Otto
Im Zuge dieser ganzen Diskussionen um ein Unterforum für Liebesbelange drängte sich mir immer wieder die Frage nach der Verantwortung auf. Und deshalb möchte ich mal ein paar Worte dazu verlieren. Dieses Thema spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder.
Wenn ich beginne mich mit Magie zu beschäftigen, heißt dass ich nehme auf eine bestimmte Art mein Leben in die Hand. Ich stoße dem monotheistischen Gott vor den Kopf, der Gehorsam verlangt. Non serviam!
Tue ich das, kann ich davon ausgehen, dass ich seine Allmacht verleugne und mich selbst zum Gott aufbaue oder, dass ich die Magie nutze um diesem einen Gott wieder nahe zu sein. Und egal aus welcher Motivation ich das auch immer tue, sage ich mich ersteinmal von seiner Allmacht, vom Schicksal los. Das bedeutet aber auch zwingend, dass ich Verantwortung für mein Handeln übernehmen muss, das bedeutet, dass ich nicht mehr sagen kann, ich benutze Magie um meinen Ex zurückzubekommen, weil die Engel es mir gesagt haben. Die Engel, die soetwas Flüstern, sind keine Engel. Magisch zu arbeiten, heißt eben nicht sich hinter höheren Wesen zu verstecken, es heißt nicht sich das Leben nur so angenehm wie möglich zu machen.
Es heißt vor allem aus seinen Fehlern zu lernen, sich selbst kennenzulernen und dann an sich selbst zu arbeiten. Magie ist in meinen Augen immer nur Mittel sich selbst zu "tunen". Ich kann analysieren, warum hat mich mein Partner verlassen, warum bin ich so ein Loser, warum bin ich dauernd pleite und dann kann ich an mir arbeiten mit Magie und allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, damit sich daran etwas ändert. Ich ändere mich und verbiege nicht den anderen. Ich kaufe mir einen neuen Anzug, besuche ein Bewerbungsseminar, invoziere Thoth und "behexe" nicht meinen zukünftigen Arbeitgeber. Das hat noch nicht einmal was mit Moral und Ethik zu tun, sondern mit Verantwortung und Lernprozessen.
Dann gibt es noch die Verantwortung für andere Menschen, die hier so oft von den "Erfahrenen" eingefordert wird. Nein, den Schuh ziehe ich mir nicht an!
Ich sage es ganz ehrlich: Es liegt in meinem Verantwortungsbereich Menschen ihre ganz eigenen Erfahrungen machen zu lassen, damit sie daraus lernen.
Anders sieht es aus, wenn ich bestimmte Techniken etc an andere Leute weitergebe, die damit vielleicht noch gar nichts anfangen können. Dann bringe ich mich selbst in die Verantwortung. Deshalb werde ich das hier auch nicht tun!