Zitat:Wenn sie hier so einen Thread aufmacht, gehe ich davon aus,daß sie persönliche Erfahrungen gemacht hat,oder? Einfach so hypothetisch sich Gedanken über die Frau an sich zu machen ohne aus einem eigenen Erfahrungspool zu schöpfen,wäre doch reine Energieverschwendung. Hätte sie geschrieben, das in weiten Teilen der Welt die Frau per se noch unterdrückt wird, hätte ich ihr leise zugestimmt. Aber nein, sie erging sich unter anderem in uralten, längst widerlegten Psychophrasen, daß die Mutter eine Bedrohung darstelle und somit per se Schuld am Machismo ihres Sohnes hätte und die Frau an sich ihre Lebenaufgabe darin sähe,Männer zu bezirzen...( allein schon diese Wortwahl! )
Es hört sich wie eine rationale Überlegung (eventuell aus Büchern und Texten inspiriert) zu einem Thema an, und nicht wie ein Erfahrungsbericht. Insofern muss man auch nicht davon ausgehen, dass es einer wäre.
Es ist doch Unsinn, dass man persönlich mit einem Thema zu tun haben muss, um etwas dazu sagen zu können. Jeder redet über Politik, obwohl er nie in der Politik war. Es gibt auch manche Fußballtrainer, die als Fußballer nur sehr mäßig begabt waren. Es gibt männliche Forscher, die sich mit weiblicher Sexualität beschäftigen. Der Papst (dieser hier vielleicht weniger) redet die ganze Zeit über Sexualmoral
(ok, manchmal wirkt es wirklich komisch
) Wie auch immer, theoretische Überlegungen und Wissen aus Quellen sind nicht weniger relevant als praktische Erlebnisse und Erfahrungen. Das Problem, wenn man nur aus Erfahrungen spricht, kann extreme Subjektivität sein. Umgekehrt mag es natürlich manchmal weltfremd werden (allerdings bekommt man ja schon genug davon mit, dass es weiterhin Unterdrückung gibt, und siehe auch mein letzter Beitrag).
Was das "Bezirzen" betrifft...
Ich denke auch, dass es nicht wenige Frauen gibt, die das bewusst einsetzen, nicht mal unbedingt bis zum Ende (bzw. zielführend).
Wobei wohl entscheidend ist, dass Männer das auch schlicht so empfinden können, dass sie dem machtlos ausgeliefert sind. Das ist zwar auch lächerlich, dass man das nicht kontrollieren kann (meine keine Vergewaltigung, sondern das Anspringen auf eine Anmache). Als psychologischer Mechanismus ist es aber absolut denkbar. Der Reiz kann schon stark sein, und dadurch fühlen sich manche der Kontrolle beraubt.
Und die "Bedrohung" durch die Mutter...
Das ist eine ebenfalls nachvollziehbare Idee, vor allem dann, wenn die Mutter autoritär erzogen hat, aber schlicht auch deshalb, weil die Mutter das Leben eines Kindes eben maßgeblich bestimmt und leitet (auch muss). Und Männer, die sich davon nicht lösen können (selbst wenn die Mutter kein autoritärer Typ war), neigen dann entweder dazu eine starke Frau (Mutterfigur) zu suchen, oder sie versuchen diese Form der (empfundenen) Kontrolle zu unterbinden.
Es geht hier sowieso um Psychologie, und nicht um Moral.
LG PsiSnake