Ungewöhnliche zwischenmenschliche Beziehungen ...

Adamea

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Hallo an alle,

Ich frage mich nur, wie solche Beziehungen zustandekommen? Also, wenn jemand zum Beispiel in einer Partnerschaft extrem klammert, oder ein wie soll ich sagen eher ungewöhnliches Eltern-Kind Verhältnis, das über das normale Maß hinausgeht?
Oder einfach generell, wenn man dermaßen nur auf eine Person fixiert ist, und alle anderen nebensächlich sind.
Kennt das jemand von euch?
Ich persönlich habe das zum Glück nicht, aber werde relativ oft mit so einer "Beziehung" konfrontiert, die den anderen Menschen auch eher negativ auffällt. :)
 
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Was du beschreibst, nennt die Psychologie eine neurotische Depression. Sie ist von der psychotischen Depression zu unterscheiden. Bei der neurotischen Form ist das "Klammern" sehr auffallend. Um das näher verstehen zu können, wäre es empfehlenswert, sich mit der psychologischen Literatur, die für uns Laien geschrieben ist, etwas anzufreunden. Bei Interesse kann ich eine Empfehlung aussprechen.

Ich will die neurotische Depression kurz etwas zum Verständnis erklären: Das Klammern ensteht aus einem inneren Ungleichgewicht zwischen zweier gegenpolaren Kräften. Die entgegengesetzte Kraft nennt die Psychologie eine Schizoidie, die auch hier von der psychotischen Form der Schizophrenie zu unterscheiden ist. Der Schizoide klammert nicht, sondern macht das Gegenteil, indem er sich ständig so verhält, dass niemand an ihn herankann. Er ist wie eine Distel, der man sich tunlichst nicht nähern sollte. Der Klammernde ist eher wie das Kleinklebrige Labkraut, das in sich selbst keinen Halt hat und unbedingt andere braucht, um klebend-kletternd ans Licht geraten zu können.

Um ein Verständnis gewinnen zu können, muss man sich unbedingt die seelische Verzweiflung vor Augen halten, der ein klammenderer Depressiver ausgesetzt ist.
 
Was du beschreibst, nennt die Psychologie eine neurotische Depression. Sie ist von der psychotischen Depression zu unterscheiden. Bei der neurotischen Form ist das "Klammern" sehr auffallend. Um das näher verstehen zu können, wäre es empfehlenswert, sich mit der psychologischen Literatur, die für uns Laien geschrieben ist, etwas anzufreunden. Bei Interesse kann ich eine Empfehlung aussprechen.

Ich will die neurotische Depression kurz etwas zum Verständnis erklären: Das Klammern ensteht aus einem inneren Ungleichgewicht zwischen zweier gegenpolaren Kräften. Die entgegengesetzte Kraft nennt die Psychologie eine Schizoidie, die auch hier von der psychotischen Form der Schizophrenie zu unterscheiden ist. Der Schizoide klammert nicht, sondern macht das Gegenteil, indem er sich ständig so verhält, dass niemand an ihn herankann. Er ist wie eine Distel, der man sich tunlichst nicht nähern sollte. Der Klammernde ist eher wie das Kleinklebrige Labkraut, das in sich selbst keinen Halt hat und unbedingt andere braucht, um klebend-kletternd ans Licht geraten zu können.

Um ein Verständnis gewinnen zu können, muss man sich unbedingt die seelische Verzweiflung vor Augen halten, der ein klammenderer Depressiver ausgesetzt ist.

Danke für deine verständliche Erklärung. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass solche Menschen meinen, es wäre normal, und nicht das Problem dahinter sehen bzw. das zwei Menschen, die so aneinander klammern irgendwie alle anderen Menschen um sich herum mehr oder weniger ausgrenzen. Ist ja oft nicht nur so, dass einer klammert.
 
na ihr zwei :)) euch hat's wohl noch nicht erwischt

Ich kenne das mitn Verliebtsein schon, wo man nur an eine Person denkt, aber das ist ja mehr oder weniger "normal", das geht vielen so, und ist auch nur eine Phase, das hört früher oder später auf, wenn die erste Verliebtheit vorbei ist. :D
Blöd ist das nur, wenn das über Jahre anhält usw.
 
Was du beschreibst, nennt die Psychologie eine neurotische Depression. Sie ist von der psychotischen Depression zu unterscheiden. Bei der neurotischen Form ist das "Klammern" sehr auffallend. Um das näher verstehen zu können, wäre es empfehlenswert, sich mit der psychologischen Literatur, die für uns Laien geschrieben ist, etwas anzufreunden. Bei Interesse kann ich eine Empfehlung aussprechen.

Ich will die neurotische Depression kurz etwas zum Verständnis erklären: Das Klammern ensteht aus einem inneren Ungleichgewicht zwischen zweier gegenpolaren Kräften. Die entgegengesetzte Kraft nennt die Psychologie eine Schizoidie, die auch hier von der psychotischen Form der Schizophrenie zu unterscheiden ist. Der Schizoide klammert nicht, sondern macht das Gegenteil, indem er sich ständig so verhält, dass niemand an ihn herankann. Er ist wie eine Distel, der man sich tunlichst nicht nähern sollte. Der Klammernde ist eher wie das Kleinklebrige Labkraut, das in sich selbst keinen Halt hat und unbedingt andere braucht, um klebend-kletternd ans Licht geraten zu können.

Gibt es das eigentlich auch beides zusammen in einem Menschen?

Oder ist das sogar immer so, dass beides zusammen der Fall ist? - das extreme Klammern und das extreme Nicht-Klammern.

Ein schizoider Mensch braucht ja auch jemanden, wenn auch nur einen einzigen Menschen ...
 
Hmmmm - das ist natürlich auch ein Asperger-Problem, weil = KinderDiagnose und dafür gibts ein Training. Sinnvoll ist es dann immer, das man einen Psychologen hat, was sehr schwer zu finden ist mit dieser Diagnose, aber wenn, dann ist diese Person die Hauptperson, die man 1 bis 2x die Woche sehen kann und so seinen stabilen Kontakt hat. Stabilität ist da sehr wichtig und ich frage mich, wer braucht das nicht? Wann beginnt Klammern?
Es gibt Menschen, die wollen ohne Partner sein und es gibt welche, die wollen mit
und da gibt es auch die unterschiedlichsten Bedürfinisse und Vorstellungen. Heute ist wieder jemand aus "meinem" (nicht direkt meinent) Netzwerk verschwunden. Entweder der hat sich selbst gesplittet oder er wurde. Wir hatten uns gut verstanden, finde ich so schade, das er nicht mehr da ist und froh, das ich dieses psychologische Training hinter mir habe und nicht am Boden zerstört bin darüber, sondern ausweichen kann.
 
Gibt es das eigentlich auch beides zusammen in einem Menschen?

Oder ist das sogar immer so, dass beides zusammen der Fall ist? - das extreme Klammern und das extreme Nicht-Klammern.

Ein schizoider Mensch braucht ja auch jemanden, wenn auch nur einen einzigen Menschen ...



Das ist schön gefragt, Mondblumen! Zur ersten und zweiten Frage: Es gibt insgesamt vier Formen der Neurosen, wovon jeweils zwei entgegengesetzte Paare sind: Die Depression hält das Gegengewicht zur Schizoidie und die Hysterie hält das Gegengewicht zur Zwanghaftigkeit.
In der Praxis kommen gewiss alle möglichen Mischformen vor. Ein sonst Depressiver kann hier und da durchaus schizoid reagieren.
Es gibt aber auch die abgeschwächten Formen der Neurosen, was die Psychologie als "neurotisches Verhalten" bezeichnet. Das gilt nicht als Krankheit und das haben wir im Alltag eigentlich alle. Meines Erachtens sind die vier Formen des neurotischen Verhaltens viel eher im Alltag enes Menschen zu erkennen als ein Springen von einer ausgeprägten Neurose zur anderen.

Zur dritten Frage: Na ja, in der Theorie ist es jedenfalls denkerisch möglich, das es Menschen gibt, die andere nun gar nicht brauchen. Aber ich glaube nicht, dass es das so wirklich gibt. Hat jemand aber eine ausgeprägte Schizoidie, ist dieser Mensch jedenfalls kaum auszuhalten. :wut1:
 
Also, wenn jemand zum Beispiel in einer Partnerschaft extrem klammert, oder ein wie soll ich sagen eher ungewöhnliches Eltern-Kind Verhältnis, das über das normale Maß hinausgeht?
Oder einfach generell, wenn man dermaßen nur auf eine Person fixiert ist, und alle anderen nebensächlich sind.
Kennt das jemand von euch?
Also ich kann mir da sehr verschiedene Formen "ungewohnlicher" zwischenmenschlicher Beziehungen vorstellen, das ist aber lediglich mein eigenes Urteil. Für andere, die Betroffenen, die genau so leben, ist das u. U. ganz und gar nicht ungewöhnlich.

Muss doch jeder leben was ihn glücklich macht und wenn es einseitig ist, hat der andere immer die Möglichkeit zu gehen ... solange er nicht am Eigenheim, der Meinung der Nachbarn oder dem "Versorgtsein" hängt .... was in meinen Augen eine wesentlich "ungewöhnlichere" zwischenmenschliche Basis darstellt.

R.
 
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Wir leben tendenziell in einer recht lockeren Bindungsgesellschaft.Vor ein paar Jahrzehnten war das noch nicht so ausgeprägt.Was die Mehrheit tut gilt als normal,der Gegenpol als unnormal.
Nun hat man aus genetischen Gründen oft nicht die Wahl dem gesellschaftlichen Ideal zu entsprechen.Einzelgänger sind nicht automatisch als schizoid zu diagnostizieren und Klammerer als anderweitig bindungsgestört.
Die Frage ist inwiefern die Menschen zufrieden mit ihrem Muster sind und in der Gesellschaft überlebensfähig.
 
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