Unaussprechliche Gedanken

GreenDeal

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8. Februar 2016
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Guten Morgen schönes Forum,

Und schon fängt es an, wie formuliere ich mich angemessen der Problematik, logisch und strukturiert, sodass man mich versteht. Ich weiß gar nicht genau, wo und wie ich anfangen soll. Habe jetzt fast 10 Minuten für die ersten 3 Sätze gebraucht und habe noch nicht mal gesagt, worum es eigentlich geht.

Ich habe Probleme meine Gedanken auszudrücken, sowie das, was ich fühle. Vielleicht bin ich deswegen eher ein ruhiger Typ, obwohl ich so viel zu erzählen habe. Es fühlt sich an, als ob sich ein dunkler Schleier auf das Bewusstsein gelegt hat, der mir den Zugang zu mir selbst versperrt. Gerade, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, merke ich, dass ich mich schon sehr auf das konzentrieren muss, was ich sage, um den Faden nicht zu verlieren. Bei den anderen sieht das Schwätzen immer so einfach aus, als ob es ihnen nur so von der Zunge fällt. Mein Kopf ist voller unaussprechlicher Sätze und Emotionen, was mir sagt, dass ich Licht ins Dunkle bringen muss, denn der Schleier bereitet mir schon eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf mir selber und andere. Würde gerne meine Gedanken besser kontrollieren und deuten können damit ich Sachen genauso rüberbringe, wie ich sie auch meine, um mich in meinem Umfeld besser abzugrenzen und zu positionieren. Öfters ist es auch so, als ob der Kopf völlig leer ist, dann rede ich auch wenig bis gar nicht. Habe mich vielleicht auch gerade deswegen in der letzten Zeit oft isoliert und zurückgezogen.

Also, meine Fragen wären, warum fällt es mir schwer, eigene Gedanken zu formulieren? Und
Wie lerne ich diese unaussprechlichen Gedankenfetzen logisch zu strukturieren?
 
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Moinsen GreenDeal,

hast du dir viell. mal Gedanken darüber gemacht, dass du bis jetzt viell. nicht richtigen Gesprächspartner (für dich passend) gefunden hast?
Ich denke schon, dass es bestimmt Menschen geben wird, bei denen es dir einfacher fällt dich auszudrücken.
Ich habe auch Freunde mit denen ich besser über best. Themen reden kann und mit anderen besser über andere Themen.
Kommt der falsche Gesprächspartner überlegt man wahrscheinlich schon andauernd, wie man sich am besten ausdrückt...

Nur ein Ansatz.

Aber das, was du schreibst ist doch gut formuliert!

Grüße Soliocco
 
Ich kenne es ähnlich von mir. Bei mir liegt es daran, das ich über Fühlen und Spüren meine Umwelt aufnehme, welche eben schwieriger in Worte zu fassen sind.
 
Und schon fängt es an, wie formuliere ich mich angemessen der Problematik, logisch und strukturiert, sodass man mich versteht.
Wieso Logisch? Warum willst du das man dich versteht?
Ich habe Probleme meine Gedanken auszudrücken, sowie das, was ich fühle.
Gefühle mit Worten zu fassen ist nicht möglich. Du kannst es umschreiben, das war's schon.
Es fühlt sich an, als ob sich ein dunkler Schleier auf das Bewusstsein gelegt hat, der mir den Zugang zu mir selbst versperrt. Gerade, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, merke ich, dass ich mich schon sehr auf das konzentrieren muss, was ich sage, um den Faden nicht zu verlieren.
Ich denke das du zu viel Willst. Und das blockiert dich. Solange du Erwartungen in dir und besonders in anderen hast, wird es nicht klappen. Hab Geduld mit dir und deine Mitmenschen. Worauf willst du dich Konzentrieren? Auf das was an Signalen und Gedanken von dem Gegenüber kommt oder das du Gehört und gesehen wirst?
Würde gerne meine Gedanken besser kontrollieren und deuten können damit ich Sachen genauso rüberbringe, wie ich sie auch meine, um mich in meinem Umfeld besser abzugrenzen und zu positionieren.

Konzentriere dich nicht auf auf deiner Selbstkontrolle, sondern das du dich nicht Abgrenzt von deiner Umwelt. Integriere dich in ihr, sei ein Teil von deiner Umwelt.
Habe mich vielleicht auch gerade deswegen in der letzten Zeit oft isoliert und zurückgezogen.
Es ist deine Angst, nicht gesehen zu werden und respektiert und geachtet zu werden. Die dich blockiert. Bist du schon viel ausgelacht und gehänselt worden in deinem Leben. So wie gemobbt?
 
Ja das ist auf jeden Fall so, dass man mit gewissen Leuten besser ins Gespräch kommt, als mit anderen. Ich war bis vor einer Woche noch auf Reha und dort hatten wir Sonntags immer eine Abendgruppe gehabt, wo jeder sagen musste, wie die Woche war und wie es einem geht. Ich habe mir schon Stunden vorher überlegt, was ich sagen soll, damit ich auch mehr sage als nur, dass die Woche ok war und es mir gut geht. Sobald ich anfange meine Gedanken in Worte zu fassen und sie ausspreche, habe ich Schwierigkeiten mich auf das zu konzentrieren, was ich als nächstes sagen will. Auch sonst habe ich mich sehr wenig in die Gruppensitzungen eingebracht, weil ich nicht wusste, was ich sagen soll. Kopf leer. Auch wenn es um Meinungsäußerungen ging habe ich mich überwiegend zurückgehalten. Wenn ich Bekannte auf der Straße sehe, mit denen ich so gut wie nichts unternehme, dann kommt bei mir auch nicht mehr als ein "Na Du alles klar?" und "Was machst du?". Ich kann Gesellschaft, wo stundenlang nur geredet wird nicht aushalten, w.eil es einfach nicht mein Ding ist pausenlos zu plappern. Ich finde ruhigere Menschen angenehmer und komme besser mit solchen klar. Ich habe schon so viel gesehen und erlebt im Leben, aber wenn sich die Möglichkeit anbietet was zu erzählen, fällt mir nichts ein. Ich kann es gar nicht ab, wenn mir jemand was erzählt, nur um des Erzählenswillen, also nicht auf den Punkt kommt und von einem Thema zum nächsten springt. Wenn ich mit Leuten chille, kann auch ruhig mal ne Stunde oder so gar nichts gesagt werden. Oft ist es auch so, dass mir in Konfliktsituationen oder Momenten, wo mir was nicht passt, angemessene Worte zu finden. Erst wenn ich danach darüber nachdenke und mir aufschreibe, was ich hätte sagen können, klappts. Ich kann mich viel besser schriftlich ausdrücken als durchs Sprechen, weil mir mehr Zeit zum Wählen der Worte bleibt. Ich habe öfters Gras geraucht, aber dann ist es so, dass ich dann überhaupt nix mehr sage und wenn dann fällt es mir schwer. Wenn ich andere beobachte, die so locker flockig daher erzählen, ohne, dass das Thema ausgeht, frage ich mich, warum das bei mir nicht so der Fall ist. Wenn ich ganz alleine auf der Welt wäre, ist das ja kein Problem, aber mich stört schon, wenn man mir sagt, ich solle doch mal was erzählen oder mich fragt warum ich so ruhig bin. Ja, was soll ich denn darauf großartig antworten, weiß es ja selber nicht genau, das war aber so gut wie immer schon so. Hängt auch von der Tagesform ab, bin ein Gefühlsmensch. Habe auch nicht so ein Mitteilungsbedürfnis, wie andere, die sich über jeden Sche*ß austauschen.
 
Nein Roti, eher im Gegenteil, bin eigentlich nie gehänselt oder gemobbt worden, weder in der frühen Kindheit oder in der Jugend. In meiner Kindheit war ich eher beliebt bei den Klassenkameraden, schrieb meine Grundschullehrerin auch in den Zeugnissen. Dann auf der weiterführenden Schule merkte ich zu Beginn der Pubertät, dass, wenn ich ungewollt in den Mittelpunkt gerückt werde, gerade im Unterricht, öfters mal rot werde und es machte die Sache noch schlimmer rot zu werden, da meine Gesichtshaut so beschaffen ist, dass man sofort sieht, wenn ich erröte, auch wenn ich ausgiebig Sport mache, habe ich einen roten Schädel. Ich glaube, nur weil es so deutlich zu sehen war, habe ich diese Angst weiter entwickelt. Manch einem sieht man es gar nicht an, wenn das Blut in seinen Kopf steigt. Sehr unangenehm wurden dann Referate alleine vor der Klasse, je unvorbereiteter ich war, desto schlimmer die innere Anspannung, ich bekam häufig einen trockenen Mund und hatte Probleme flüssig zu sprechen. Manchmal, wenn der Lehrer mich spontan dran nahm, um eine Frage zu beantworten und die Aufmerksamkeit der Klasse auf mich gerichtet war, bekam ich einen richtig heftig roten Kopf, dass es mir umso unangenehmer war, wenn es passierte. Ich war aber nicht der einzige, der sowas hatte. Es gab einen in der Klasse, der das lustig fand, wenn ich rot wurde und er manchmal darüber lachte, was ich überhaupt nicht so lustig fand. Meine mündlichen Noten waren immer schlechter, als die schriftlichen. Immer sagten die Lehrer, ich könnte mich mehr am Unterricht beteiligen, hin und wieder höre ich von eher fremderen Menschen, die mich nicht gut kennen, dass ich mehr reden sollte. Ich weiß, dass ich mehr reden könnte und es bremst mich jedes mal eher ab als das es mich motiviert mehr zu reden, wenn ich sowas höre. Gerade wenn ich höre "du musst..." sträuben sich bei mir die Nackenhaare, was mich aggressiv macht. Ich muss gar nichts und erst recht nicht wenn andere, außer mein Chef, dies von mir verlangen. Wenn mich Menschen auf diese Sache ansprechen, empfinde ich es als nicht hilfreich, es macht die Situation eigentlich nur noch schlimmer, wenn man mich auffordert auch mal was zu sagen, wenn ich dann gerade nicht sprechen will.
 
Ja da ist auf jeden Fall was dran Hiltrud, Small Talk war noch nie wirklich so mein Ding. Auf der Arbeit fällt es mir schwer, mich mit meinen Kollegen zu unterhalten, weil ich nicht weiß, was ich sagen soll und die Interessen auch meist ganz verschieden sind
 
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