Seele versus Ego

Soferle

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14. Februar 2010
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Schönen Abend in die Runde!

Hätte gerne mal gewusst, wie bzw. ob ihr hier zwischen diesen beiden Begriffen (für mich eigentlich "Welten") unterscheidet. Ich habe diesen Gedanken ursprünglich im PRF-Thread aufgeworfen, weil ich ihn auch in Bezug auf Beziehungen als Schlüsselangelegenheit betrachte. Dort wurde dafür plädiert, dass ich einen neuen Thread mit diesem Thema eröffnen soll, was somit passiert.

Nein, ich sag jetzt nix zu dem Thema, ich möchte hören, was die Community dazu zu sagen hat.

LG, Soferle
 
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Fragt das jetzt dein Ego?

Oder musst (müsstest) du eigentlich zugeben dass du keine Ahnung hast was das eine oder das andere 'wirklich' ist. Wie jeder von uns.
Irgendwo gelesen, irgendwo gehört - aufgegriffen - von den Dächern gepfiffen

und jetzt ist es real?
 
Hallo,

das Ego ist ein Teil des Menschseins. Man kann es befrieden, den oft führt man eine Krieg gegen sich selbst. Das hört man schon raus, wenn jemand sagt, er wolle sein Ego überwinden. Dazu gibt es im Zen ein Koan (mystische Rätselgeschichte):

Wen ein Stier durch ein Fenster geht, bleibt er mit dem Schwanz stecken.

Die Geschichte ist eigentlich Quatsch, denn wenn der Kopf mit den hörnern durch das Fenster paßt, wieso sollte der dünne Schwanz dann hängen bleiben? Nun, der Stier steht symbolisch für das Ego. DUn so sagt das Koan, das ein Mensch zwar sein Ego zu Ruhe kommen lassen kann. Er wird es jedoch nie ganz ablegen (es sei den er stirbt).

Da man immer Ego bleibt, ist es unmöglich sich unbeeinträchtigt von außen zu betrachten. Selbst in geübter Meditation erhascht man nur erleuchtende Augenblicke. Und deshalb weis niemand wirklich, was das Ego exakt ist. Man kann jedoch relativ schnell zu einem Bewußtsein kommen, in dem man sein Ego erfährt. Sprich, man kapiert, daß das gerade das Ego geflüstert hat. Aber jeder, der behauptet zu wissen, was das Ego ist, macht sich selbst was vor.

Nun, die Seele ist für den Menschen überhaupt nicht zu greifen. Es sind immer nur Bildnisse, die der Seele nahe kommen. Was die Seele ist, und was im Seelensein geschieht, kann ein MEnsch jedoch nicht erfassen. Immer, wenn er glaubt die Seele zu beschreiben, sitzt er einem Irrtum auf.

Latose beschreibt das im Tao Te King gleich im ersten Spruch:

Das Tao, das sich aussprechen läßt,
ist nicht das ewige Tao.

Der Name, der sich nennen läßt,
ist nicht der ewige Name.
"Nichtsein" nenne ich den Anfang von Himmel und Erde.
"Sein" nenne ich die Mutter der Einzelwesen.
Darum führt die Richtung auf das Nichtsein
zum Schauen der räumlichen Begrenztheit.
Beides ist eins dem Ursprung nach
und nur verschieden durch den Namen.
In seiner Einheit heißt es das Geheimnis.
Des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis
ist das Tor, durch das alle Wunder hervortreten.

Damit ist schon vieles gesagt, wenn man versteht, auf was das abzielt. Das die Ebene, die wir mit Seele benennen, nicht erfaßbar ist, sagen alle alten Kulturen. So nennen die Sioux Wakan Tanka auch das Große Geheimnis. Die Soma, ein schamanischer Stamm in Indien, nennen die Seelen Schmetterlinge und wissen, das man von ihrem Sein nichts wissen kann. Und der christliche Religionslehrer lehrt, das man Gott nicht beweisen kann, sondern "Gott schauen muß". Die indischen Veden kennen dann noch die "Höchste Person" Bhagavan (nein, das ist nicht der Guru, der dann zu Osho wurde). Kurz, alle Kulturen sind sich einig: Was auf Seelenebene speilt, bleibt dem lebenden Menschen unbegreifbar.

Es wird viel über das Ego und die Seele gesagt. Und es wird viel gesagt, wie man damit umgehen solle. Die eine Hälfte ist ein Sammelsurium von Glaubenssätzen, mit denen wir uns unsere persönliche Realität kreieren. Die andere Hälfte ist das pure Chaos, weil man schnell eine Begriff verwendet, ohne sich all zu sehr Gedanken zu machen, was er bedeutet. Und ohne zu bedenken, das man selbst die Bedeutung ist, die man diesen Begriffen gibt.

Dazu noch eine Geschichte aus dem hinduistischen Schätzen:

Ein Man trifft auf einem Berg den Gott Vishnu (für viele Hindus der oberste Gott). Der Mann erhält so die äußerst seltene Gelegenheit, Vishnu zu fragen. So bittet er ihn, ihm die Maya (Illusion des Lebens) zu zeigen. Vishnu willigt ein und sagt "Aber zuvor bring mir bitte ein Glas Wasser!".

Der Mann steigt also den Berg hinab, Vishnu das Glas Wasser zu holen. Er kommt an ein Haus und klopft an die Tür. Ein wunderschönes Mädchen öffnet. Es ist Liebe auf den ersten Blick! Die beiden heiraten, bekommen Kinder dun sind sehr glücklich.

Eines Tages ist der Mann gerade unterwegs. Als er heim kommt, sieht er noch, wie eine Flut sein Haus weg spült. Er sieht seine Frau und seine Kinder ertrinken. Er fällt zu Boden und da hockt er nun, als Vishnu hinter ihm fragt "Wo bleibt jetzt mein Glas Wasser!?"


Ich habe viel gehört und gelesen, was die Seele sei und wie sie inkarniert, um Lektionen zu erfahren. Ich erfuhr, wie die Seele eins Licht geht und das Selbstmörder in einer Art Sanatorium kämen. Und dann weis man auch, daß das Ego das menschliche Ich sei, das ein Du im Außen kennt. Es wird ständig davon geredet, was das Ego sei, dun wie man jenseits des Egos seine Göttlichkeit fände. Aber letztendlich bleiben das alles Geschichten, die sich ein Gehirn zusammen spinnt, das Teil der Maya ist - Teil der Illusion ein Mensch zu sein. Und es gibt nur eine Weg, wirklich mehr zu erfahren: Meditation

Meditation kann vieles sein, von Zen über Yoga zu QiGong. Man kann schamanisch Reisen und Zeremonien abhalten. Man kann seine Alltag in voller achtsamer Aufmerksamkeit leben, wie es der Dalai Lama erst kürzlich empfahl. Man kann den roten Weg der Pfeife gehen oder Tee brühen. Es ist egal wie man Meditiert, aber es ist unmöglich ein spirituelles Bewußtsein ohne Meditation zu erfahren. Und deshalb kann man sich solche Fragen, was "das Ego" oder "die Seele" sei sparen. Es macht viel mehr Sinn, gleich mit dem Leben in Meditation zu beginnen. und die Lehren, die als Tore zu diesem Weg dienen, sind uralt und heutzutage so leicht wie nie zu finden.

Nebenbei ist unsere Sprache und Allgemeinbildung auch kaum geeignet, sich über solche Themen auf intellektueller Ebene zu unterhalten. In der tibetischen Sprache kann man 20 Bewußtseinsebene unterscheiden. Das kann man sich so vorstellen, wie wir Zeiten unterscheiden können. "Er fährt Auto" ist Gegenwart und "Er fuhr Auto" ist Vergangenheit und "Er wird Auto gefahren sein ist die zukünftige Vergangenheit und "Er wird Auto fahren" ist Zukunft und "Er war Auto gefahren" ist die vergangene Vergangenheit. Wir denken in Zeitlinien und deshalb kann unsere Zeit die wildesten zeitlichen Konstruktionen ausdrücken. Tibeter gestalten ihr Leben mit anderen Erfahrungen, und deshalb kann ihre Sprache spirituelle Dinge haargenau ausdrücken, wo bei uns nur ein plumpes "Ego" kommt.

Wir können diese Begriffe verwenden, weil wir unsere spirituellen Erfahrungen machen. Weil letztendlich hinter dem banalsten, materialistischen Leben ja doch auch Spirit steckt. Nur gehört dazu auch, das man Jahre Lang studiert und meditiert, weil es sonst immer hohle Worte bleiben werden.

Ich zerpflücke jetzt mal den Titel des Threads: "Seele versus Ego":

Die Seele lebt in keiner dualen Konfrontation. Um "versus" zu erfahren, bedarf man eines Egos. Und wen man das hat, ist das ja im Sinne der Seele, denn wer beginnt den das Leben? Dann muß es doch eigentlich "Seele im Ego" heißen den Hauch des Erfolges haben - mit dem Ego bekommt die Seele, was sie wollte.

Ok, das ist Philosophisch. und das wird das ganze Thema wohl bleiben. Ich hab mich entschieden, das Spirituelle zu meiner Lebensphilosophie zu machen. Nach nunmehr 10 Jahren stelle ich fest, das es mir gut tut und Freude macht. und deshalb kann ich nur empfehlen, auch einen Weg der Meditation zu gehen.

Anfangs wußte ich nicht, was "Weisheit kommt aus deinem Inneren" bedeuten soll. Es hörte sich gut und stimmig an. Heute ist mir bewußt, das Weisheit das ist, was Wissen jederzeit zur Verfügung stellt. Man braucht wissen nicht zu sammeln oder zu erschaffen (Wissen-schaft). Man braucht nur zu lernen, wie man Wissen aus seinem Inneren empor steigen läßt. Und dann ist das eine schier unendliche Quelle. Ob das dann stimmt, oder ob andere das in ihrer Realität begreifen, ist nicht mehr wichtig. Man wird sich in der Weisheit immer finden, weil wir alle aus dem selben Geist geformt sind. Aber eine Wissen, das glaubt etwas begriffen zu haben, weil "das ist so!", ist Maya - die Illusion des Lebens. Und deshalb weis ich nichts und hab zu dem Thema auch nichts bei zu tragen.

Alles Liebe
Kuwaona
 
hallo soferle,

aus meiner überzeugung heraus, welche aus meinem vermeintlichen wissen über die spirituellen zusammenhänge wurzelt, sage ich, dass seele und ego ein und das selbe sind.

die seele macht uns aus. die seele ist unsere antrieb. einzig und allein die seele ist der initiiator unser immer wiederkehrenden inkarnationen.
es gibt nichts egoistischeres (EGOISTISCH IM POSITIVSTEN SINNNE ÜBERHAUPT) als die seele an sich. sie kommt mit einem vorgefertigtem lebensplan in die neue inkarnation; und zieht diesen plan durch. das ist der sinn des egos. sich selbst entsprechend "sein", da sein, um ureigenen erfahrungen zu machen...........und dieses ziel auch zu ereichen.

liebe grüße

schreiberling
 
das ego ist wie ein eisberg auf hoher see und die see ist die seele ...mit der zeit arbeitet die sonne des herzens an ihm und er schmilzt dahin ...geht ein ins meer der seligkeit...mit der zeit
 
es gibt bereits einen post ueber 'ego' von mir in einem thread zum thema ''ego
aufloesen'' geaeussert. dabei wurde eine unterscheidung zwischen 'ego' und
dem 'selbst' getroffen: das 'ego' dem kopf/intellekt zugeordnet, und das 'selbst'
dem herz/gefuehl. eine andere unterscheidung waere zb auch bewusstsein/
unterbewusstsein. die 'seele' waere wenn eher dem herz/gefuehl zugeordnet;
aber andererseits auch als seinsstiftende instanz (abgesehen vom physischen
koerper) passt sie da auch nicht rein.
 
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