Schmerz überwinden?

east of the sun

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wo die Sonne aufgeht bin ich zuhause.
Ich hab mal dieses Zitat welches Condemn (im thread :offener Brief an Elin...) anführte aufgegriffen weil ich denke, dass es sich lohnt hier weiter zu diskutieren.

"Du musst dir vor allem Folgendes einprägen: Solange du dich über den Schmerz definierst, kannst du dich nicht von ihm frei machen. Solange du einen Teil deines Selbstgefühls aus dem emotionalen Schmerz beziehst, wirst du unbewusst jeden Versuch, diesen Schmerz zu lindern, abwehren oder vereiteln.

Warum? Einfach, weil du intakt bleiben willst, der Schmerz jedoch ein fester Bestandteil deiner selbst geworden ist. Dies ist ein unbewusster Vorgang, und die einzige Möglichkeit, ihn zu überwinden, besteht darin, ihn dir bewusst zu machen."

Eckhart Tolle


Im ersten Moment erscheint es mir sehr logisch was Tolle da schreibt.
Aber: meine Erfahrungen sind andere.

Der Schmerz ist ein Teil von mir (wie bei Jedem Menschen)der sich dominant hervor hebt.
Wenn der Schmerz vorbei ist bleibt erstmal ein riesiges Loch.
Schmerz ist ein sehr starkes Gefühl .

Meiner Meinung nach sollte Schmerz nicht überwunden werden sondern integriert, anerkannt als ein Teil der auch da ist, aber eben nicht nur.

Die Problematik besteht für mich eher darin die anderen Gefühle wie Liebe, Glück und Freude auch in sich zu entdecken um den Schmerz nicht übermächtig werden zu lassen.
 
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(...) Solange du dich über den Schmerz definierst, kannst du dich nicht von ihm frei machen. Solange du einen Teil deines Selbstgefühls aus dem emotionalen Schmerz beziehst, wirst du unbewusst jeden Versuch, diesen Schmerz zu lindern, abwehren oder vereiteln. (...)
Eckhart Tolle
Aber: meine Erfahrungen sind andere.
Der Schmerz ist ein Teil von mir (wie bei Jedem Menschen)der sich dominant hervor hebt.
Wenn der Schmerz vorbei ist bleibt erstmal ein riesiges Loch.
Schmerz ist ein sehr starkes Gefühl .
Meiner Meinung nach sollte Schmerz nicht überwunden werden sondern integriert, anerkannt als ein Teil der auch da ist, aber eben nicht nur.
Die Problematik besteht für mich eher darin die anderen Gefühle wie Liebe, Glück und Freude auch in sich zu entdecken um den Schmerz nicht übermächtig werden zu lassen.

Jeder Mensch empfindet Schmerz – und ganz allgemein würde ich deinen Aussagen dazu auch zustimmen.

Tolle bezieht seine Aussagen aber explizit auf Menschen, die sich über den Schmerz definieren und einen Teil ihres Selbstwertgefühls daraus beziehen und damit – meine Interpretation – in eine Abhängigkeit geraten, in der sie den Schmerz brauchen.

Meines Erachtens spricht Tolle davon, diese Abhängigkeit zu überwinden, nicht Schmerz als solches.

Gruss
Carla
 
Der Schmerz trägt genauso einen hohen Titel, wie die Freude darüber wenn er vergeht, oder glaubt wirklich ein Mensch:confused: wenn er gastiert dass er nur Gummibärchen verteilt?:D:rolleyes:

Die Gutgläugigkeit vergeht wenn der Schmerz anklopft und sagt "HalliHallo du bist dran!" Autsch:D
 
Der Schmerz ist ein Teil von mir (wie bei Jedem Menschen)der sich dominant hervor hebt.
Wenn der Schmerz vorbei ist bleibt erstmal ein riesiges Loch.
Schmerz ist ein sehr starkes Gefühl .

Meiner Meinung nach sollte Schmerz nicht überwunden werden sondern integriert, anerkannt als ein Teil der auch da ist, aber eben nicht nur.
Ich bin mir nicht sicher, was du damit sagen möchtest.
Wie stellst du dir eine Überwindung des Schmerzes vor, ohne ihn vorher als solchen anzuerkennen?
Du schreibst selbst, dass Schmerz ein starkes Gefühl ist und einem etw. fehlt, wenn er weg ist. Das klingt nach einem Abhängigkeitsgefühl, das sicher vorhanden ist.
Ich denke bei der Überwindung des Schmerzes gibt es einige Schritte zu vollführen und eine Berufung auf andere, schönere Dinge im Leben zeigt einem nur, dass man das Negative von sich weg schiebt. Womit man dem noch mehr Gewicht gibt.
 
Wie stellst du dir eine Überwindung des Schmerzes vor, ohne ihn vorher als solchen anzuerkennen?

Ich bin mir nicht sicher ob du mich verstanden hast.
Ich habe davon geschrieben, dass ich ihn nicht überwinden will sondern integrieren.

Aber Carla schrieb ja bereits, dass es Tolle um die Abhängigkeit von Schmerz ging.
 
hmm .... integrieren?

naja ich bin ja kein freund des unterdrückens - so tun als hätte mans überwunden usw.

ich neig dazu ein ventil zu brauchen
es rituell zu verarbeiten ... sachen verbrennen - bewußt abschied nehmen

mein erstes schmerzanerkennungsritual war denkbar einfach

ich hab auf ein blatt papier was (is geheim) gemalt und im wahrsten sinne des wortes drauf gekackt ... danach gings mir besser

verarbeiten könnte man auch dazu sagen

würde ich auch fist raten - seinen schmerz irgendwie rituell zu verwenden (natürlich ohne da jemanden schaden zuzufügen usw. versteht sich eh von selbst)

grüße liebe
daway
 
hmm .... integrieren?

naja ich bin ja kein freund des unterdrückens - so tun als hätte mans überwunden usw.

Da stellt sich aber die Frage, was man unter 'Integrieren' versteht.

Für mich hat das nichts mit Unterdrücken zu tun. 'Integrieren' heisst für mich eher, den Schmerz fühlen, akzeptieren und aushalten zu können... und auch, einen Umgang damit zu finden...
wozu ich deine Aussagen sehr inspirierend finde!

Gruss
Carla
 
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Gugg gugg East :),

Schmerz integrieren? Würde ich nicht wollen.... In meinem Leben habe ich reichlich emotionalen Schmerz erdulden müssen und wenn ich ihm etwas hinterherschicken könnte da wo er geblieben ist wäre blanker purer Hass!

Heute betrachte ich das als Erfahrungsprozess, fühlen kann und will ich ihn nimmer aber vergessen hab ich ihn nicht....werd ich auch nicht....

Meistens finde ich aus negativen Erfahrungen auch positives für mich selbst. Heisst ich habe gelernt....über mich.

Herzlich fröhlich das mag ich, das finde ich wichtig für mich.

GlG Ulien :alien:
 
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