Hallo Folks,
Beziehungen Teil 2
Zitat:
Das Lebensziel jedes Menschen ist es, sich selbst zu verwirklichen. Dieses Lebensziel ist natürlich sehr individuell. Der Stand der Sonne im Geburtshoroskop kann uns jedoch Aufschlüsse darüber geben, was wir in diesem Leben verwirklichen wollen. Die Sonne ist die Energie, die aus unserem Herzen strömt. Alles, was uns wichtig ist, liegt uns am Herzen. Die Sonne im Horoskop zeigt deshalb auch unsere persönlichen Leitlinien auf. Diese zentralen Einstellungen regieren jeden unserer Lebensbereiche - auch unser Liebesleben. So werden sich zum Beispiel eine liberale Einstellung oder Besitzdenken auch auf unser Sexualleben auswirken.
In der Sexualität möchten wir unsere Vitalität spüren. Dabei kann uns unsere Sexualität auch zeigen, ob und wie wir unsere Wünsche und Begierden verwirklichen können. Wenn wir in anderen Lebensbereichen von Selbstzweifel geplagt sind, so wird das auch in unserem Sexualleben der Fall sein. Wenn wir jedoch im allgemeinen sicher durchs Leben schreiten und die Quelle unserer Lebenskraft kennen und nutzen, werden wir vermutlich auch eine zufriedenstellende Sexualität leben. Wenn wir wirklich aus unserer Mitte heraus leben, spüren wir genau, was wir wollen. Dabei kann uns keiner mehr verunsichern, weil wir einfach sind und mit uns selbst im Klaren sind. Wir brauchen unseren Partner nicht mehr als Ergänzung und Ausgleich für unsere persönlichen Mängel. Wenn wir wissen, wer wir sind, sind wir nicht mehr darauf angewiesen, daß uns das jemand bestätigt. Dann können wir den anderen frei und ohne Erwartung lieben.
Die Sonne ist auch ein Symbol für unsere Vaterbild. Sie zeigt an, wie wir unseren Vater erlebt haben, welche Eigenschaften seiner komplexen Persönlichkeit wir herausgefiltert haben und welche Eigenschaften wir besonders stark wahrgenommen haben. Daraus entwickeln wir unser Männerbild, d.h. unsere Vorstellung davon, wie ein Mann zu sein hat.
Ein Sohn identifiziert sich mit dem Männerbild seines Vaters und nimmt es als Leitbild für die eigene Selbstverwirklichung. So, wie sich der Vater als Mann verhält, wird sich auch der Sohn zunächst verhalten wollen. Die Sonne im Horoskop eines Mannes zeigt, wie er seine Lebensfreude und -zuversicht, seine Kraft und Potenz Frauen gegenüber auslebt. Der Mars hingegen zeigt an, wie ein Mann mit seinen Urkräften umgeht, die sich z.B. als Leidenschaft oder Aggression zeigen.
Für eine Tochter ist der Vater ebenso ein Vorbild, allerdings ein Vorbild für den gegengeschlechtlichen Partner. Die Wertschätzung, die der Vater dem weiblichen Geschlecht entgegenbringt, beeinflußt das Selbstwertgefühl des Mädchens gegenüber Männern. Die Vater-Tochter-Beziehung ist die erste Be-ziehung einer Frau zu einem Mann und prägt natürlich ihre weiteren Männerbeziehungen.
Nur, wenn wir uns unsere elterlichen Prägungen und unsere Verhaltensweisen in Partnerschaft und Sexualität bewußt machen, können wir allmählich unseren individuellen Weg finden. Unsere Rolle als Mann oder Frau lernen wir im Laufe unseres Lebens auf unsere persönliche Art und Weise auszukleiden und nicht mehr auf die unserer Eltern.
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In unseren Beziehungen kommen wir meistens mit einer Wesensseite in Berührung, die im Gegensatz zu unserem spontanen Verhalten steht. Wenn wir eine Beziehung eingehen wollen, möchten wir uns verständlich machen und einen harmonischen Ablauf haben. Ganz unbewußt suchen wir uns Partner, die uns die andere Hälfte unseres Wesens vorleben. Nicht selten erwarten wir das sogar von Ihnen. Vielleicht fällt es uns z.B. sehr schwer, nachzugeben - also erwarten wir von einer Partnerin, daß sie sich uns angleicht, damit es wieder harmonisch zwischen uns werden kann. Weil sich die Partnerin aber oft so verhält, wie wir es bei uns selbst ablehnen würden, kommt es in länger andauernden Partnerschaften zu Krisen. Dann nämlich regt uns genau das auf, was wir von unserem Partner lernen könnten.
Bei all diesem kann uns Sexualität als Barometer dienen. Wir können an ihr erkennen, inwieweit wir die Seite in uns leben, die uns auf den anderen ausrichtet und auch bereit ist, sich anzupassen. Wenn wir diesen Teil leben, befreien wir unsere Partner von Schuldzuweisungen und Erwartungen, die einzig und allein in uns selbst zu finden sind.
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Je besser unsere emotionalen Bedürfnisse in unserer Kindheit gestillt wurden, desto größer erscheint uns die Liebe unserer Eltern. Daraus entwickeln wir unsere Selbstliebe. Selbstliebe ist die Voraussetzung dafür, anderen Menschen Liebe geben zu können. Deshalb kann an der Mondstellung unsere Liebesfähigkeit abgelesen werden. Ein enttäuschter Mensch hat nicht viel an Gefühlen zu verschenken. In seiner Enttäuschung wird er sich wahrscheinlich sogar neue Frustrationen schaffen. Deshalb ist unsere Beziehung zu den Eltern - vor allem die Art, wie wir genährt wurden - prägend für unsere späteren Beziehungen. Alle Gefühlsmängel aus unserer Kindheit nehmen wir in unser Liebesleben mit hinein. Sexuelle Schwierigkeiten basieren oft auf der Kindheitserfahrung, zu wenig genährt und nicht genügend geliebt worden zu sein.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wenn in ihm Gefühlserinnerungen aus der Kindheit angesprochen werden, fühlt er sich vertraut. Um sich in der mutterlosen Welt nicht allein gelassen zu fühlen, sucht er nach vertrauten Gefühlsbeziehungen. Deshalb werden wir uns immer wieder genau in die Menschen verlieben, zu denen wir ein ähnliches Gefühl empfinden können wie damals zu unserer Mutter. Wir suchen uns in unseren Wahlfamilien denselben Platz wieder heraus, der uns schon als Kind in unserer Familie zugewiesen wurde.
In unserer Sexualität zeigen sich unsere Bedürfnisse. Hier wird offensichtlich, ob wir als Kind gelernt haben, unsere Wünsche nach Nähe und Körperkontakt zu äußern. Ebenso zeigt sich in der Sexualität die Stärke unseres Urvertrauens - des Vertrauens darin, ob wir uns einem Menschen in Liebe und ohne Mißtrauen hingeben können. Ob wir ein erfülltes Sexualleben führen, hängt von unserer Fähigkeit zur Empfindung von Lust ab. Wenn wir schon als Kind Lust beim Säugen und Streicheln erfahren durften, weil die Art der Befriedigung mit unseren Bedürfnissen übereinstimmte, werden wir uns auch als Erwachsener nicht so schnell im Sex frustrieren lassen. Um unsere Sexualität frei und ungezwungen leben zu können, bedarf es deshalb manchmal eines Verständnisses für unsere Prägungen aus der Kindheit.
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Wenn wir mit jemandem Kontakt aufnehmen wollen, warten wir auf dessen Reaktionen. Wir versuchen uns auf ihn einzustellen, damit wir uns sozusagen auf gleicher Wellenlänge bewegen und uns mit unserem Gegenüber besser verständigen können. An diesem Beispiel erkennt man eine archetypisch weibliche Dynamik, die der Venus zugesprochen wird. Das archetypisch Weibliche ist das Passiv-Empfangende, also das Abwarten, das Aufnehmen und auch das Hinnehmen. Auch Männer haben weibliche Wesensanteile in sich und werden sich auf einen geliebten Menschen einstellen wollen. Deshalb ist ein Mann noch längst nicht verweichlicht oder gar als "weibisch" zu bezeichnen. Jeder Mensch benötigt einen ausgleichenden Wesenszug in der Liebe, um nicht als kontaktunfähig zu gel-ten und zu vereinsamen.
Die Venus stellt sozusagen die Frau im Manne dar. Je schwieriger es einem Mann erscheint, seine weiblich-weichen Züge in sein männliches Erscheinungsbild zu integrieren, desto identischer wird wohl das Spiegelbild seiner großen Liebe mit seinem inneren Bild der Weiblichkeit übereinstimmen. Hat beispielsweise ein Mann im Horoskop eine Stier-Venus, so wird er sich besonders von Frauen angesprochen fühlen, die stierhafte Qualitäten vertreten. Je mehr Schwierigkeiten er allerdings hat, den bewahrenden, konservativen und auch genießerischen Wesenszug, der dem Zeichen Stier zugesprochen wird, selbst zu leben, desto "stierhafter" werden seine Frauen die Beziehung gestalten. Das klingt im Moment idealer, als es in einer Beziehung dann wirklich ist: Genau die Wesensanteile, die man in sich selbst nicht anzunehmen weiß, können zur Beziehungsfalle werden: Wenn man nämlich unbeabsichtigt und unbewußt die eigene, innere Ablehnung gegen ein bestimmtes Verhalten auf das Gegenüber überträgt. Dann kann z.B. der Mann mit seiner Stier-Venus das Bewahren-Wollen seiner Frau als störrisch und stur abwerten.
Eine Frau kann sich in der Regel viel leichter mit den weiblich-archetypischen Qualitäten identifizieren, weil diese Qualitäten durch Erziehung und gesellschaftliche Prägungen schon von alters her dem allgemeingültigen Frauenbild zugesprochen werden. Die Astrologie beharrt ist nicht auf dem traditionellen Rollenverhalten! Man kann aufgrund unserer jetzigen soziologischen Betrachtungen nur sagen, daß in unserer Gesellschaft die Charaktereigenschaften des Ausgleichens und der Hingabe in der Liebe immer noch erheblich mehr den Frauen zugesprochen werden, wohingegen Männer sich - im allgemeinen gesellschaftlichen Sinne - durchsetzen und eine Frau begehren und erobern sollen.
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Beim Mann vertritt der Mars die Art und Weise, mit welcher er seine männlich-sexuelle Kraft zeigen möchte. Der Mars steht dabei für eine noch wenig zivilisierte, archaische Urkraft im Menschen, mit der Sexualität sehr ursprünglich als Fortpflanzungstrieb gelebt wird. Jedoch unterliegt in einer sozialen Gemeinschaft die Art der Triebbefriedigung einem bestimmten Verhaltenskodex. Deshalb wird ein Mann zivilisierte Wege gehen, um seine sexuelle Lust zu stillen. Mit dem Zeichen, in dem der Mars steht, wird angezeigt, welches Verhältnis ein Mann zu seiner Sexualität hat und wie er seine sexuelle Potenz einsetzen möchte, um ans Ziel der sexuellen Befriedigung zu kommen.
Aufgrund einer immer noch vorherrschenden Rollenerziehung in unserer Gesellschaft ist es für eine Frau nicht immer so einfach, Ihren männlich-aktiven Teil so auszuleben, wie er in ihr verankert ist. Je stärker Ihre Begierde gegen ihre weiblich-anpassungsfähigen Verhaltensmuster verstößt, desto mehr wünscht Sie sich einen sexuell begierigen Liebhaber, mit dem Sie doch noch an das Ziel ihrer Lust kommen kann. Die Liebe auf den ersten Blick ist daher als ein Ergänzungsvorgang zu betrachten, in dem man sich mit Wesenszügen eines Gegenübers identifiziert, die man eigentlich selbst gerne verwirklichen möchte. In einer länger andauernden Partnerschaft kann sich beispielsweise die stürmische Leidenschaft eines Geliebten als ein Wille zum Übertrumpfen oder Bevormunden herausstellen, mit dem er den Willen seiner Partnerin auch auf anderen Gebieten erstürmen möchte.
Jedoch werden sich in einer Partnerschaft, in der beide Partner gleichberechtigt sind, zwei Persönlichkeiten gegenüberstehen, die gegenseitig den persönlichen Willen und die sexuellen Neigungen des anderen respektieren. Dann erst wird es in einer Partnerschaft möglich werden, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu leben.
Susanne Christan, Zitat Ende
Lieben Gruß
Martin