Problematische Beziehung zur Mutter

Hallo virginia,

danke für deine lieben Zeilen!

Auch du hast das Recht so zu Leben wie du es als richtig empfindest.
Das ist, denke ich, ein ganz elementarer Satz. Ich sage mir auch in gewissen Situationen, dass ich mir treu bleiben will.

Ich weiß nicht, wie es bei dir ist. Ich hatte eine schwere Depression seit Anbeginn und in den letzten Jahren erst so alternative Therapien ausprobiert. Gerade das FS hat es mir angetan. Als die ersten Blockaden weg waren, kam auch heraus, dass ich ganz viel von verschiedenen Generationen zudem übernommen hatte (auch deshalb, weil die weibliche Energie zu niedrig war, die hätte mich gestärkt, die Probleme der Ahnen bei ihnen zu lassen). Dies nur am Rande, um zu zeigen, wie umfangreich so etwas sein kann.

Ich selbst habe drei große Aufstellungen gemacht, 2 zur Mutter, die dazwischen zum Vater. Außerdem habe ich mich nach der Lektüre des Buches "Verwirrte Seelen" dazu ermuntert gefühlt, selbst aufzustellen. Und viele Probleme habe ich auch dadurch lösen können, sowohl Verstrickungen innerhalb unserer kleinen Familie als auch den Energiefluss aus den Generationen stärken. Bei den großen Aufstellungen war es für mich hilfreich, die Aussagen der Stellvertreter zu hören (z.B. meine Mutter "Ich konnte nicht anders", weil ich doch irgendwie Angst vor Kontakt hatte und ihr Verhalten nicht ganz verstanden habe). Dann in "meinen" Aufstellungen habe ich mich dann an die Stelle der Platzhalter gestellt und mich einfühlen können. Wie mein Vater, wie meine Mutter und ich mich fühlen. Das hat mir auch geholfen, die anderen zu verstehen (insb. meine Mutter) und auch meine Fortschritte zu sehen. In einer kinesiologischen Sitzung, wo wir den Ahnen ihre Probleme wieder zurückgegeben haben (das war echt nicht mehr lustig, ich habe da schon Angst um mich gehabt, was noch alles kommt, Zwangsbilder, SM-Verlangen etc. Kaum war die eine Urahnin abgelöst, kam wieder etwas Neues) haben wir dann die mütterliche Reihe aufgestellt bis zur 7. Generation. Und ich stehe wirklich felsenfest. Auch wenn ich nun Durcheinander bin, hilft mir dieses Bild, dass ich "systemisch" große Kraft habe, meine Seele aber noch braucht, um langsam alles zu verarbeiten.
Was ich damit sagen will: Es kann wahnsinnig viele Verstrickungen geben. Es kann gut sein, dass eine Aufstellung nicht ausreicht. Als ich bei meiner Mutter aufgestellt habe (nach der 1. großen Aufstellung "mit" ihr) hat sich ihr Platz immer noch schrecklich angefühlt, obwohl sich schon was verändert hatte. Und dann habe ich etwas gearbeitet, mehr Kraft, Energiefluss gespürt. Und als ich einen neuen Hinweis bekommen habe und wieder aufgestellt habe, hat sie sich immer noch so scheiße angefühlt wie vorher. Mittlerweile blicke ich da nun etwas durch, wie es so kommen konnte. Auch dank der letzen großen Aufstellung kann sie mich und meine Schwester nun endlich sehen und wahrnehmen (da ist nochmal was Entscheidendes aufgedeckt worden, darauf wäre ich nie im Leben gekommen), das spüre ich auch im Umgang mit ihr. Vorher war es nicht so. Naja, das ist auch etwas, was mir gut tut, dass ich weiß, auch wenn sie in alte Verhaltensmuster zurückfällt, dass sie mich doch sehen kann und nicht mehr zu allem fähig ist.

Momentan ist es auch so, dass ich denke, dass bzgl. meiner Mutter ich schon viel verarbeitet habe. Das merke ich auch daran, dass ich besser mit ihr umgehen kann. Diesen Sog merke ich nicht mehr so stark. Wenn mir nicht danach ist, dann rede ich halt nicht mit ihr, aber das geschieht nicht mehr so leicht, ich habe jetzt ab und zu auch Lust, mit ihr kurz zu reden. Ich bin froh, dass ich hier weiter gekommen bin und mehr Friede in dieser Beziehung herrscht. Auch wenn Sie mir letztens mit Rausschmiss gedroht hat, aber ich weiß, dass sie es nicht so meint und sie eigentlich nur will, dass es mir gut geht (sagt mein Gefühl). Bin froh, dass ich so weit gekommen bin.

Die ersten 3 Wochen hier war mein Inneres ja total in Aufruhr und ich hatte auch ab und zu depressive Verstimmungen (und habe gedacht "nicht schon wieder!") und war total erfüllt mit dem, was in mir passiert ist. Ich konnte mich gar nicht konzentrieren und mir ging es oft schlecht, nervös, depressiv. Und dann ist es etwas besser geworden mit dem "voll sein" und der konzentration. Dann gab es eine Phase, wo ich manchmal traurig war und dann aber auch viel Wut in mir gespürt habe (ich denke, auf meine Mutter). Ich war aber auf alles wütend (Verschiebung sagt man wohl dazu), auch auf meinen Freund. Naja, diese Phase ist nun vorbei und irgendwie ist mehr Friede eingekehrt in der Beziehung zu meiner Mutter. Ich habe übrigens in der Zeit auch versucht, neue Verhaltensweisen auszuprobieren, also wenn mir was zuviel wird, dass ich dann gehe und ihr keine Aufmerksamkeit mehr schenke, sondern meine Grenzen aufzeige (hierbei hat mir u.a. geholfen, dass ich gesehen habe, dass sie ein Heather-Typ ist (Bachblüten), also Typ "bedürftiges Kleinkind", dass ich sie aber ja schließlich als meine Mutter, "die Große" sehen sollte. Auch so Erziehungliteratur hat mir geholfen (die habe ich mal gelesen) bzgl. Kleinkinder, mit denen man nicht verständig reden kann. Da muss man auch durch Handeln Grenzen aufzeigen. Ich habe also versucht, nicht mehr nach ihren Wünschen zu handeln, sondern entsprechend meiner Wünsche und Grenzen und ich versuche es immer noch. Ist aber auch durchaus nicht einfach, aber es gibt keinen anderen Weg für mich. Vorgestern habe ich ihr z.B. gesagt, dass ich es als falsch empfinde, wenn sie nicht mit mir direkt redet, sondern über meinen Vater versucht, Einfluss auf mich zu nehmen und hinter meinem Rücken negativ über mich redet. So etwas habe ich, hat niemand, sonst angesprochen (sie hat in unserer Familie eher die Position des großen Kleinkindes). Ich denke, dass ist auch eine Form von Ernstnehmen ihrer Position als Mutter, dass ich ihr sage, wenn mich etwas wütend macht.
Aber dieses verstandesgemäße Handeln ist das eine, das andere ist der unbewusste Verarbeitungsprozess, wo ich, denke ich, gar nicht so viel tun kann.

Momentan erlebe ich in dieser Hinsicht eher meinen Vater als "Problem", d.h. ich mag ihn nicht ansehen, bin angespannt, wenn er da ist, bin traurig, weine auch (so und auch gerade, wenn er da ist). Und er tut mir leid.
Ich denke, dieses ist der unbewusste Verarbeitungsprozess bzgl. der Vaterbeziehung. Ich habe zwar keine direkten Verletzungen erlitten, er war immer für mich da und ein sehr liebevoller Vater
Aber er hat Schweres getragen und er war energetisch nicht anwesend (und wenn ich gerade dieses letzte schreibe, kommen Verzweifelung und Tränen in mir hoch und ich heule und diese Frage "Wieso?" taucht auf. Ich habe es immer gespürt, dass da was ist und diese Unerreichbarkeit, dieses verzweifelte "Festhalten-wollen" von mir). Das Blöde ist nur, ich hätte gerne einen Zeitplan, wie lange diese Phase nun dauert ;-) Weil es ist schon irgendwie kraftraubend. Aber was beschwere ich mich, es ist ja nun endlich aufgedeckt und in Bewegung! Eigentlich sollte ich darüber glücklich sein.

Ach ja, was ich auch merke, dass ich die ganzen Gefühle, die ich gegenüber meinen Familienmitgliedern (in diesem Falle Vater und Mutter) habe, dass ich die auch gegenüber meinem Freund verspüre. Also momentan auch Wut, dass er ja sowieso nicht da ist (Schwachsinn!) und auch unbestimmte Verlustangst. Dann, als das mit der Wut auf meine Mutter war, habe ich auch eine große Wut auf ihn gespürt etc. Und momentan bin ich auch irgendwie wütend auf meinen Vater. Weiß nicht ganz, wieso, direkte Traumata habe ich ja nicht von ihm, ganz im Gegenteil. Ich denke mal, das ist die Wut des Kindes auf den Vater, dass er nicht da ist, dass er gefangen ist?? Auf jeden Fall fühle ich mich dann wie ein kleines Kind, wenn ich diese Wut auf ihn spüre. Wut, dass er nicht anders kann? Ich kann es nicht genau einordnen.

So, Virginia, wenn du soweit mitgelesen hast, dann hoffe ich, dass du auch irgendwie davon profitieren kannst. Bei mir war nach der ersten Aufstellung der Drang riesengroß, weitere Aufstellungen zu machen und immer wieder aufzustellen. Und es hat sich auch sehr viel gezeigt. Nun bin ich gesättigt, d.h. ich spüre, dass es gut ist alles setzen zu lassen und dass ich es nicht mehr für meine Familienposition brauche.

Ansonsten wollte ich sowieso die letzten Tage aufschreiben, wie es mir so ergangen ist. Ich denke, es kann auch ganz interessant sein, so einen praktischen Erfahrungsbericht zu hören, der über die Aufstellung an sich hinausgeht und auch die Phase der Umsetzung und Verarbeitung beschreibt. Für Anmerkungen bin ich dankbar, falls Jake und Christina (und andere) etwas schreiben wollen, gerade zu der Vaterproblematik, die Mutterbeziehung fühlt sich nun viel friedlicher an und ich weiß, dass ich auf ihre Liebe zählen kann. Aber auch hier bin ich für Anmerkungen dankbar.

Liebe Grüße, Sberka
 
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Liebe Sberka!



Du bist bestimmt auf dem richtigem Weg für dich Frieden zu finden. Gibt dir die Zeit die es braucht um Veränderungen zuzulassen.
Familienaufstellungen bringen soviel in Bewegung, auch ohne das man alles verstehen muss oder zerdenken muss.
Du hast sehr viel getan und du willst Veränderung das ist schon sehr sehr viel. Versuche die ganze Sache nun etwas loszulassen damit das alles was du für dich aufgedeckt, entdeckt, losgelassen und zurückgegeben hast auch wirken kann.
Frage dich nicht bei jeder Stimmungschwankung, bei jedem Gedanken was das wieder zu bedeuten hat, sondern versuche dich vielleicht etwas abzulenken von dem Thema "Familie/Mutter". Geniesse dein Leben, mach schöne Dinge mit deinem Freund, sei fröhlich, sei gut zu dir, etc......
Ich denke das es sehr gut ist, sich mit selbst auseinander zu setzen, doch da draussen wartet das Leben, die schönen Dinge auf uns. Das solltest du nicht ganz vergessen!

Ich wünsche dir alles Liebe
Virginia
 
@ virginia

danke.
mit dem ablenken ist nicht so einfach, wenn die gefühle einfach hochkommen. das analysieren hilft mir etwas, das ich mich nicht von den gefühlen überrollt fühle, sondern sie einordnen kann, etwas distanz gewinnen kann und auch meine fortschritte sehen kann. ich will sie halt keinesfalls ausagieren, sondern möglichst sinnvoll nutzen (sofern das geht) und ihren Sinn für mich erkennen. So hilft mir z.B. auch Wut dabei, neue Verhaltensmuster auszuprobieren in der Abgrenzung zu meinen Eltern. Außerdem, wenn ich in mich reinhorche, dann "sehe" ich auch das Verhältnis zu meinen Eltern besser, zu meinem Vater und meiner Mutter und weiß, was ich ihnen gefühlsmäßig zumuten kann. Meinen Vater empfinde ich z.B. als sehr stark, den haut nichts um. Dann kann ich mich auch besser ermuntern, mich anders ihm gegenüber zu verhalten als bisher. Für mich ist mein Gefühl auch eine Orientierung, wie innere Fühler, was ich will und wie ich die anderen "erfühle". So wie man Farben sieht oder Gegenstände ertasten kann. Und mein Gefühl sagt auch, dass ich mir mit meinen Eltern keine Gedanken machen muss, da ist alles, wie es soll (auch wenn es noch am Werden ist, aber ein ganz starker Sog ist da zur "Vollendung").

Was ich dir aber auch mit meinem vorigen Posting sagen wollte: Du kannst deiner Mutter zeigen, dass sie nicht so oft anrufen soll, wenn du eben nicht darauf reagierst (mir helfen dabei eben diese Infos aus der Erziehungstheorie). Sagt sich leichter als es zu tun ;-)
Bei mir ist der Sog von meiner Mutter übrigens weg. Die letzen zwei Wochen dann habe ich das weniger intensiv von meinem Vater gespürt, das ist nun auch weg. Jedenfalls so ziemlich.

@ wer auch immer mitlesen mag ;-)
(normalerweise gebe ich nicht so viel von mir preis, aber hier fühle ich mich gut aufgehoben und ich empfinde es als Unterstützung hier zu schreiben)
letze woche war noch mein vater dran. ich bin jedenfalls froh, dass ich doch die gefühle und prozesse "relativ" gut zuordnen kann. letze woche habe ich mich gefühlt als ob ich mich am liebsten begraben würde. hatte auch keine kraft um morgens aufzustehen, wäre am liebsten liegen geblieben. Hatte sogar keine Lust um rauszugehen, geschweige denn fernzusehen. Interessanterweise habe ich gerade zu dem Zeitpunkt eine Erkältung bekommen - Halskratzen, Schnupfen, leicht erhöhte Temperatur. Ich musste also mit niemandem viel sprechen, konnte mich in mein Bett zurückziehen. Dieser Zustand war glücklicherweise am Sonntag weg (also, wieder was weg).

Aber dafür kam der nächste. Jetzt geht es wieder um meine Mutter. Ich fühle mich wie ein kleines Mädchen, das voller Sehnsucht und Liebe für ihre Mutter ist und sie einfach nur anschaut, wie verzaubert. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass nun alte Traumata, die während meines Lebens (wahrscheinlich vorwiegend als ich ganz klein war) hochkommen, wahrscheinlich im Zusammenhang mit meiner Mutter. Gefühlsschwankungen zwischen Traurigkeit, extremer Wut, sogar Hass und extreme nervliche Anspannung. Manchmal kommen mir auch gewisse Sätze in den Sinn, die sich auf so traumatische Situationen beziehen könnten. Aber merkwürdigerweise spüre ich diese Gefühle ganz allgemein und den Hass und die Wut und Verlustangst insbesondere in bezug auf meinen Freund. Meine Mutter fasziniert mich momentan total, bin fast wie verliebt in sie.
Ich vermute, es geht jetzt um die Verarbeitung von alten Traumata und um die Hinbewegung zur Mutter hin. Bin mal gespannt, wie es weiter geht. Und bin froh, dass jetzt die Verarbeitungsprozesse in Gang kommen und ich gewisse Dinge "nachholen" kann.
Ach ja, übrigens habe ich auch das Gefühl, dass die Aufstellungen sich ganz langsam in mir vollziehen.. von einer Position zur Nächsten. So, wie man eine Aufstellung vornimmt, nur eben viel langsamer im Inneren.

p.s. die kopfschmerzen wie am anfang habe ich jetzt auch eigentlich gar nicht mehr, höchstens ganz selten.
 
sberka schrieb:
übrigens habe ich auch das Gefühl, dass die Aufstellungen sich ganz langsam in mir vollziehen.. von einer Position zur Nächsten. So, wie man eine Aufstellung vornimmt, nur eben viel langsamer im Inneren.
eine erfahrung, die ich auch gut kenne und von der mir auch schon viele berichtet haben. was in einer aufstellung (aus)gelöst wird, erscheint einerseits in der verdichtung der aufstellungssituation ganz klar und not-wendig. damit das dann aber im realen leben auch greift, braucht es zeit. die aufstellung selbst ist ein quasi zeitloser augenblick, in dem die geschichte und die geschichten etlicher generationen platz haben und in dem unsere gegenwart und unser werden in die zukunft hinein aufs jetzt konzentriert sind. unseren alltag leben wir dann wieder als weg, den wir schritt um schritt in der zeit gehen. da sickert die lösung dann allmählich ein, und ich meine, das ist auch in ordnung so, um sie wirklich nehmen zu können. so verlockend die illusion wäre, einfach einen schalter umlegen und ganz anders als vorher sein zu können ... das spielt's nicht. das tempo der seele ist langsam, aber sie ist gründlich.

was mir auch an deinem bericht (für den ich dir herzlich danke) sehr gut gefällt, sberka, ist das zusammenspiel von einsicht un geschehen lassen. ich habe den eindruck, dass deine versuche, den prozess zu begreifen, der da begonnen hat, dem vollzug des geschehens, das da in dir ausgelöst wurde, nicht im wege steht. da würde "mentales dirigieren" oder druck ausüben oder zielorientiertes, verbissenes arbeiten an sich selbst nur im wege stehen.

auch das ist ein grund, dass kluge aufsteller empfehlen, sich wenigstens ein halbes jahr oder so zeit zu geben, bevor man neuerlich aufstellt. eine neue aufstellung löscht in der regel das, was vorher in gang gesetzt wurde. und da kann dann ungeduld oder aufstellen "mit aller gewalt", bis endlich was sympathisches rauskommt, dem lösungsweg kräftige barrieren in den weg stellen. erstaunlich, was manche aufführen, um nicht in die lösung kommen zu müssen :)

fein, dass das bei dir anders aussieht, sberka...

alles liebe,
jake
 
virginia schrieb:
Liebe Sberka!



Du bist bestimmt auf dem richtigem Weg für dich Frieden zu finden. Gibt dir die Zeit die es braucht um Veränderungen zuzulassen.
Familienaufstellungen bringen soviel in Bewegung, auch ohne das man alles verstehen muss oder zerdenken muss.
Du hast sehr viel getan und du willst Veränderung das ist schon sehr sehr viel. Versuche die ganze Sache nun etwas loszulassen damit das alles was du für dich aufgedeckt, entdeckt, losgelassen und zurückgegeben hast auch wirken kann.
Frage dich nicht bei jeder Stimmungschwankung, bei jedem Gedanken was das wieder zu bedeuten hat, sondern versuche dich vielleicht etwas abzulenken von dem Thema "Familie/Mutter". Geniesse dein Leben, mach schöne Dinge mit deinem Freund, sei fröhlich, sei gut zu dir, etc......
Ich denke das es sehr gut ist, sich mit selbst auseinander zu setzen, doch da draussen wartet das Leben, die schönen Dinge auf uns. Das solltest du nicht ganz vergessen!

Ich wünsche dir alles Liebe
Virginia

Hm ich gebe Virginia hier voll und ganz recht. Ich erlaube mir auch eine kritische Bemerkung abzugeben.
Mit eine der ersten Verhaltensempfehlungen die ich bei meinen ersten Seminaren immer wieder von meiner jetzigen Lehrerin gehört habe war:
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Nehmt das Abschlussbild in euch auf und bewahrt es wie einen Schatz in eurem Herzen. Es dient euch, nicht anderen. Mit jedem Mal da ihr anderen davon erzählen werdet wird es an Wirkung verlieren. Dass heißt nun nicht das ihr niemals jemandem davon erzählen dürft, aber wägt gut ab wem ihr Wissen über euer System anvertraut.
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Nun bin ich was diesen Thread betrifft etwas zwiegespalten und tendiere eher dazu Dir Sberka zu empfehlen die Dinge mal wieder nur in Dir wirken zu lassen und Dir zu überlegen wie es Deine Ahnen den empfänden wenn Du hier Dinge über sie erzählst.
Ich (ganz) persönlich würde niemals in einem Internet Forum Dinge preisgeben aus meinem Familiensystem. Aufstellungen habe ich selbst schon einige gemacht und als Repräsentant habe ich irgendwann aufgehört zu zählen.
Über "fremde Aufstellungen" würde ich nicht auch nur ein Silbe verlauten lassen. Über meine eigenen spreche ich nur mit meinem besten Freund und selbst ihm erzähle ich keine Details.

Bitte verzeiht wenn dass nun zu harsch war, aber ich fand es wichtig diese Seite auch einmal anzusprechen.

Alles Liebe gerade auch für dich Sberska
voice
 
@ jake
danke, du bist lieb.
das, was du über die aufstellung als zeitlosen augenblick erzählt hast, war mir neu und fand ich sehr interessant.

@ voice
danke auch für deine meinung. ich hatte im grunde mehr kritik in der hinsicht erwartet, auch von anderen. Als harsch habe ich sie nicht empfunden, ich bin froh, dass sie so sanft ausgefallen ist. sie ermuntert mich, genau hinzuschauen, was ich schreibe und warum.
normalerweise gebe ich äußerst ungern persönliche dinge preis (wobei ich manchmal denke, dass ich in RL durchaus offener sein könnte), nur bei extrem nahen personen ist das anders. hier im forum fühle ich mich erstens im schutz der Anonymität, zum anderen bekomme ich hilfreiche tipps und fühle mich doch irgendwie _sehr_ aufgehoben. Ich denke, hier sind auch Menschen, von denen ich viel lernen kann und die auch halbwegs verstehen können, was mich bewegt, und vielleicht sogar auch einige, die durch meine Ausführungen und die Antworten darauf etwas für sich mitnehmen können - in welcher Form auch immer. Und gerade am Anfang, dann auch zwischenzeitlich habe ich wirklich diese Unterstützung gebraucht und deshalb so detailliert Auskunft gegeben und mir mein Problem von der Seele geschrieben (das ist für mich in Ordnung). Bei dem Posting auf virginia habe ich mehr geschrieben als ich eigentlich wollte um zu "helfen". (altes Thema, ist aber glücklicherweise deutlich reduziert). Das ist etwas, wo ich nach dem "warum" schauen sollte.
 
ach ja, neben der motivation "helfen zu wollen" ist mir auch motivation der selbstrechtfertigung bekannt (um doch mehr zu sagen als ich eigentlich will, damit nur ja jeder gut heißt, was ich mache ;-) ).
Ansonsten geht jeder Mensch ganz individuell mit gewissen Dingen um und macht seine ureigenen Erfahrungen. Das ist auch so in Ordnung, so sind wir geschaffen. Lebensaufgaben- und wege scheinen ja auch ohnehin zu einem Teil "vorherbestimmt" zu sein.
 
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hi ihr,

@ voice
danke, süß von dir, nehme ich gerne an ;-)

zitat von jake
eine neue aufstellung löscht in der regel das, was vorher in gang gesetzt wurde. und da kann dann ungeduld oder aufstellen "mit aller gewalt", bis endlich was sympathisches rauskommt, dem lösungsweg kräftige barrieren in den weg stellen. erstaunlich, was manche aufführen, um nicht in die lösung kommen zu müssen :)

diese erfahrung habe ich nicht gemacht, jedenfalls nicht, dass ich wüsste. ich hatte eigentlich immer das gefühl weiterzuarbeiten, dass sich eine neue Zwiebelschicht zeigt, da anzusetzen, wo beim letzten Mal beendet wurde. Ungeduld hatte/habe ich mit Sicherheit viel (aber es ist auch unangenehm, ständig depressiv/aggressiv/antriebslos/extrem nervös zu sein und dann nicht bereit für Alltagsaufgaben und andere Menschen zu sein). Außerdem hatte ich immer das Gefühl, dass da noch was fehlt, dass da noch was aufgedeckt werden sollte/muss, so eine gewisse innere Unruhe diesbezüglich. Das ist jetzt nicht mehr da (seit der letzten großen Aufstellung weg, Sättigungsgefühl).

was ich noch anmerken möchte: laut dem online-horoskop ( ;-) ) hält diese Phase, dass ständig irgendetwas hochkommt wohl bis Anfang Dezember an. Wenn das vorbei ist und ich endlich auch mal praktisch leben kann, meinen Teil in der Gesellschaft leisten kann, dann hm.. vermute mal, das wird dann wie von selbst gehen, dass nun andere Aufgaben auf mich zukommen. Zutiefst dankbar bin ich jetzt schon, weil es mir so gut geht (also, im Vergleich zu früher), es ist ein Wunder, dafür kann ich nur danken. Auch für die Hilfestellung hier vielen herzlichen Dank! Ich hoffe, ich werde meine neu gewonnen Kräfte gut einsetzen, für mich, meine zukünftige Familie, andere Menschen und den Glauben.

P.S. Falls das jemand liest, der auch überlegt, eine Aufstellung zu machen: Also, keine Angst, die allermeisten haben nicht so krasse "Nebenwirkungen" wie ich. Ich hatte seit immer erhebliche (!) psychische Probleme, da ist klar, dass in der Aufarbeitung dieser auch Einiges an die Oberfläche gespült wird. Das ist nicht die Regel. Ich halte die Aufstellungsarbeit für eine sehr effektive und sanfte Methode (bei einem guten Aufsteller) und kann sie nur weiterempfehlen.
 
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