Hallo!
Pluto und Opferhaltung, Pluto und Angst. Pluto und die Auferstehung, Pluto und das schmerzhafte Lernen.
Und natürlich Pluto und das Leiden.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich persönlich unter Pluto nur leide, wenn ich es zulasse. Ebenso wie mich andere Menschen nur verletzen können, wenn ich es ihnen gestatte. Also umgekehrt: wenn ich nicht will, dass mich jemand verletzt, dann kann er es gar nicht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als vor ca. 10 Jahren eine Therapeutin diesen Spruch gebracht hat und ich dachte mir, die spinnt doch, die ist wahnsinnig! Bis ichs begriffen hab.
Ich bin einerseits in meinem Geburtshoroskop ziemlich von Pluto "belastet", also Sonne/Mond/Jupiter Quadrat Pluto.
Und seit ca. 2 Jahren wandert der Kerl durch mein 8tes Haus. Ergebnis =
meine langjährige Beziehung zerbrach seehr unerwartet. Ich verliebte mich aber sehr plötzlich in jemanden anderen. Mit dem werde ich nach 4 Monaten schwanger und verliere das Kind.
Nun muss ich dazu sagen, dass ich das Thema Mutterschaft IMMER tabuisiert habe. Mein Vater, meine Tanten, meine Oma kommen alle aus dem bäuerlichen Umfeld. Sie haben jeder von ihnen mehrmals im Leben abgetrieben, was total okay war für sie, aber die Art und Weise wie sie mit uns schon als Kinder darüber gesprochen haben, war mit einem Wort SCHRECKLICH. Es klang so wie wenn man über Vieh spricht, das man nicht wollte. Mütterlicherseits hatten alle Frauen, also Mama, Oma, Uromi Gebärmutterkrebs, Totaloperation. Weiblichkeit hatte da viel mit Zerstörung zu tun.
Also mit einem Wort: ich hab mich mit Kindern und der eigenen Schwangerschaft niemals beschäftigt. Zu schrecklich war das alles, zu tabu. und es hatte zuviel mit Tod und Zerstörung zu tun.
Als Pluto in mein 8tes Haus kam, wurde ich dann schwanger und es war entsetztlich. Ich hatte ehrlich Todesangst. Noch dazu war die Exfrau meines Freundes, die ebenfalls ein Kind mit ihm hat, wahnsinnig eifersüchtig und hat sich mir gegenüber sehr brutal verhalten. Also ich habe wochenlang gelitten, an einem Punkt wollte ich wirklich das erste Mal im Leben nicht mehr leben. Einfach weg sein. Dann hab ich das Kind in der 7ten Woche verloren.
Und dann....
Und dann hab ich mich aufgerichtet. Ich hab mich unter inneren Schmerzen von der Opferrolle befreit. Ich hab eine Therapie begonnen. Ich hab mir klar gemacht, dass meine Familiengeschichte in Bezug auf Kinder wenig liebevoll ist, aber dass ICH sie ändern kann. ICH kann es anders machen. Ich hab mit meinem Freund über meine Ängste gesprochen, ich hab mich von seiner Exfrau total distanziert, sodass sie mich emotional nicht mehr erreichen kann, selbst wenn sie es wieder darauf anlegt.
Ich hab aufgehört zu rauchen, ich hab mit Yoga begonnen. Es ist alles langsam gegangen und es ist zäh. Aber ich bereite mich jetzt auf die Schwangerschaft und auf das Kind, das ich irgendwann möchte, richtig vor. Und dieses Mal wird es gut gehen, das weiß ich.
Ich denke - und das denke ich wirklich - dass das genau Pluto ist. Er lässt einen in unglaubliche Tiefen hinab und im ersten Moment denkt man, das übersteht man nicht. Diese intensiven Gefühle, dieses Schicksalshafte, dieses Brutale, diese Eifersucht, Wut, Angst. Aber wenn man es schafft und das Ruder in die Hand nimmt, dann ist da echt was Phönixhaftes. Das meinte eine Posterin ganz zu Beginn. Dass man von innen gereinigt wird und wieder aufsteigt als neuer Mensch. Und das kann ich nur bestätigen.
Die Gefühle, die Pluto bringt, mögen der Wahnsinn sein. Dass ich mein Baby verloren hab, war furchtbar und sehr sehr schmerzhaft.
Aber es hat mich gezwungen, mir ein Thema anzusehen, das ich immer verdrängt hab und das aber wichtig ist, weil es wahnsinnig viel über mich und meine Familiengeschichte sagt. Und das wäre sonst sicher nicht alles so konkret ans Licht gekommen.
Deshalb keine Angst haben vor Pluto. Er schickt keine Kreuze, die man nicht tragen kann...