SalixAlba
Aktives Mitglied
Mir ging gerade etwas durch den Kopf. Es ist etwas schwer, das in Worte zu bringen.
Als ich die Südamerikaner näher kennen lernte und mehr über sie und ihre Kultur erfuhr, empfand ich viele Leute von dort sehr liebevoll. Ich kann das nur als tiefe, menschliche Wärme beschreiben. Das war so das Erste, was rüberkam. Auch spürte ich eine starke Verbundenheit zur Heimat und zur Familie. Das war für mich etwas neues, denn vielerorts habe ich in Europa so etwas nicht beobachtet, zumindest nicht in dieser Stärke.
Ich war auch schon in Ecuador und auch dort empfand ich die Menschen als sehr liebevoll und zugänglich (ich weiß ja nicht, ob das generell so ist, oder einfach nur meine Beobachtung und Erfahrung). Dadurch, daß ich die spanische Sprache recht gut beherrsche und auch teilweise Wörter aus dem indianischen Dialekt, konnte ich mich gut unterhalten. Es war ein gegenseitiges Achten der Kulturen und Bräuche. Ich paßte mich dort so weit wie möglich an und auch ich wurde respektiert, was besonders zum Ausdruck kam, als einmal ein Schwein geschlachtet werden sollte. Die Menschen wußten, daß ich sehr tierlieb bin und mir so etwas wie Schlachtung sehr weh tut. Deswegen wurde ich unter einem Vorwand zu Besorgungen woanders hin mitgenommen. Als wir wieder zurück kamen, wußte ich Bescheid, aber da war schon alles vorbei. Doch ich freute mich sehr, daß auf meine Gefühle soviel Rücksicht genommen wurde. Als dann der Tag der Heimreise kam und ich im Flugzeug saß, war ich das sprichwörtliche heulende Elend, weil es einfach so eine schöne Zeit dort war. Die Leute bei denen ich gewohnt hatte, kamen alle mit zum Flughafen: Vater, Mutter, Tanten, Onkels und deren Kinder und als das Flugzeug abhob, standen sie unten vor dem Zaun und winkten.
Viele Südamerikaner, die nach Europa kommen, verändern sich nach ein paar Monaten. Ich glaube, sie kommen zum einen nicht zurecht mit dem Überfluß hier und zum anderen fühlen sie sich in gewisser Weise entwurzelt, da Heimat und Familie ja ordentlich weit weg sind. Auch quälen sie oft Ängste der Existenz und die Visumsprobleme. Womöglich sind sie auch hin- und hergerissen zwischen der konsumellen Freiheit die hier herrscht und der Verantwortung der Familie gegenüber. Dort ist es noch Sitte, daß die Kinder für die Eltern sorgen, wenn die Sprößlinge alt genug sind. Nun, und der Indianerboom die letzten Jahre mag auch sein übriges tun.
Euch mag die Frage komisch vorkommen, trotzdem überlege ich, wie die Menschen wohl in der Inkazeit waren. Ich bin sicher, daß vieles über die Geschichte der Inkas verdreht und nicht richtig überliefert ist, zumal die Infos hauptsächlich von den Spaniern kamen und die haben jede Menge Artefakte kurzerhand zerstört und was aus Gold war, eingeschmolzen.
Ich hab mich viel auch mit der Geschichte der Anden befaßt und fest gestellt, daß wir so gut wie gar nichts wissen. Doch in Südamerika in den Schulen wird über die Inkazeit überhaupt nichts gelehrt. Diese Menschen lernen also überhaupt nichts über ihre Vergangenheit. Ich finde das sehr traurig. Denn die Hinterlassenschaften der Inkas, die heute noch sichtbar sind, lassen auf ein sehr interessantes Volk schließen. Allein die Felder, die terassenartig angelegt wurden und die Bauten aus Steinen, die sich nahtlos ineinander fügen (von denen man bis heute nicht sagen kann, wie das bewerkstelligt wurde) und Erdbeben standhalten, sprechen Bände. Wenn man den Chroniken glauben kann, war der Inkastaat von Grund auf durch organisiert und niemand im Volk mußte Hunger leiden. Ich für meinen Teil wüßte schon gerne, wie die Inkas waren und wieviel davon heute noch zu merken ist. Vielleicht ist diese liebevolle Art etwas, das dort schon immer existierte?
Alles Liebe
Moonrivercat
Als ich die Südamerikaner näher kennen lernte und mehr über sie und ihre Kultur erfuhr, empfand ich viele Leute von dort sehr liebevoll. Ich kann das nur als tiefe, menschliche Wärme beschreiben. Das war so das Erste, was rüberkam. Auch spürte ich eine starke Verbundenheit zur Heimat und zur Familie. Das war für mich etwas neues, denn vielerorts habe ich in Europa so etwas nicht beobachtet, zumindest nicht in dieser Stärke.
Ich war auch schon in Ecuador und auch dort empfand ich die Menschen als sehr liebevoll und zugänglich (ich weiß ja nicht, ob das generell so ist, oder einfach nur meine Beobachtung und Erfahrung). Dadurch, daß ich die spanische Sprache recht gut beherrsche und auch teilweise Wörter aus dem indianischen Dialekt, konnte ich mich gut unterhalten. Es war ein gegenseitiges Achten der Kulturen und Bräuche. Ich paßte mich dort so weit wie möglich an und auch ich wurde respektiert, was besonders zum Ausdruck kam, als einmal ein Schwein geschlachtet werden sollte. Die Menschen wußten, daß ich sehr tierlieb bin und mir so etwas wie Schlachtung sehr weh tut. Deswegen wurde ich unter einem Vorwand zu Besorgungen woanders hin mitgenommen. Als wir wieder zurück kamen, wußte ich Bescheid, aber da war schon alles vorbei. Doch ich freute mich sehr, daß auf meine Gefühle soviel Rücksicht genommen wurde. Als dann der Tag der Heimreise kam und ich im Flugzeug saß, war ich das sprichwörtliche heulende Elend, weil es einfach so eine schöne Zeit dort war. Die Leute bei denen ich gewohnt hatte, kamen alle mit zum Flughafen: Vater, Mutter, Tanten, Onkels und deren Kinder und als das Flugzeug abhob, standen sie unten vor dem Zaun und winkten.
Viele Südamerikaner, die nach Europa kommen, verändern sich nach ein paar Monaten. Ich glaube, sie kommen zum einen nicht zurecht mit dem Überfluß hier und zum anderen fühlen sie sich in gewisser Weise entwurzelt, da Heimat und Familie ja ordentlich weit weg sind. Auch quälen sie oft Ängste der Existenz und die Visumsprobleme. Womöglich sind sie auch hin- und hergerissen zwischen der konsumellen Freiheit die hier herrscht und der Verantwortung der Familie gegenüber. Dort ist es noch Sitte, daß die Kinder für die Eltern sorgen, wenn die Sprößlinge alt genug sind. Nun, und der Indianerboom die letzten Jahre mag auch sein übriges tun.
Euch mag die Frage komisch vorkommen, trotzdem überlege ich, wie die Menschen wohl in der Inkazeit waren. Ich bin sicher, daß vieles über die Geschichte der Inkas verdreht und nicht richtig überliefert ist, zumal die Infos hauptsächlich von den Spaniern kamen und die haben jede Menge Artefakte kurzerhand zerstört und was aus Gold war, eingeschmolzen.
Ich hab mich viel auch mit der Geschichte der Anden befaßt und fest gestellt, daß wir so gut wie gar nichts wissen. Doch in Südamerika in den Schulen wird über die Inkazeit überhaupt nichts gelehrt. Diese Menschen lernen also überhaupt nichts über ihre Vergangenheit. Ich finde das sehr traurig. Denn die Hinterlassenschaften der Inkas, die heute noch sichtbar sind, lassen auf ein sehr interessantes Volk schließen. Allein die Felder, die terassenartig angelegt wurden und die Bauten aus Steinen, die sich nahtlos ineinander fügen (von denen man bis heute nicht sagen kann, wie das bewerkstelligt wurde) und Erdbeben standhalten, sprechen Bände. Wenn man den Chroniken glauben kann, war der Inkastaat von Grund auf durch organisiert und niemand im Volk mußte Hunger leiden. Ich für meinen Teil wüßte schon gerne, wie die Inkas waren und wieviel davon heute noch zu merken ist. Vielleicht ist diese liebevolle Art etwas, das dort schon immer existierte?
Alles Liebe
Moonrivercat