"Kapitalismus ist Fortschritt"

Inti schrieb:
blue dolphin solange Geld nur Mittel wäre um den Tauschhandel zu verbessern wäre es ja ok. Dazu wäre es notwendig, daß das Geld im Fluss bleibt, aber wenn man anfängt das Geld "arbeiten" zu lassen, was an sich schon total absurd ist, da wird es fatal. Wenn Geld zur Ware wird, die man handelt, wenn Geld Zinsen "erwirtschaftet" dann ist etwas krank. Und mit dem Aktiengeschäft hat es seine Krönung erhalten, denn da geht es überhaupt nicht mehr um Waren, nicht mehr um Arbeitsplätze sondern nur noch um einen Börsenkurs. Und dieser Börsenkurs kann Firmen zerstören.

Liebe Grüße Inti


Da stimm ich dir zu und wenn die Menschen das Geld fließen lassen würden, anstatt es zu horten oder für irgendwelche "Machtspiele" zu verwenden, dann könnte sich sehr wohl "Glaube" und "Geld" auch verein(bar)en lassen.

LG blue dolphin
 
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Hallo blue dolphin,

blue dolphin schrieb:
Da stimm ich dir zu und wenn die Menschen das Geld fließen lassen würden, anstatt es zu horten oder für irgendwelche "Machtspiele" zu verwenden, dann könnte sich sehr wohl "Glaube" und "Geld" auch verein(bar)en lassen.

Um Macht geht es sicherlich auch, aber vornehmlich geht es um Abhängigkeit vom Einkommen. Die Abhängigkeit reicht schon aus, um den Glauben auch gegen plausible Kritik bis aufs Blut zu verteidigen.

Glaube und Geld lassen sich aus dieser Sicht in keinster Weise vereinbaren.

Gruß,
lazpel
 
lazpel schrieb:
Hallo blue dolphin,



Um Macht geht es sicherlich auch, aber vornehmlich geht es um Abhängigkeit vom Einkommen. Die Abhängigkeit reicht schon aus, um den Glauben auch gegen plausible Kritik bis aufs Blut zu verteidigen.

Glaube und Geld lassen sich aus dieser Sicht in keinster Weise vereinbaren.

Gruß,
lazpel

Aus dieser Sicht mag das durchaus so sein, aber Abhängigkeit vom Einkommen hängt ja auch wieder nur davon ab, ob Mensch sich davon abhängig machen läßt oder nicht. Da hat halt jeder seine eigene Sicht der Dinge. Wir könnten jetzt noch stundenlang weiter Argumente dafür oder dagegen liefern, also laß mas vielleicht am besten so stehn ;)

LG blue dolphin
 
Inti schrieb:
blue dolphin solange Geld nur Mittel wäre um den Tauschhandel zu verbessern wäre es ja ok. Dazu wäre es notwendig, daß das Geld im Fluss bleibt, aber wenn man anfängt das Geld "arbeiten" zu lassen, was an sich schon total absurd ist, da wird es fatal. Wenn Geld zur Ware wird, die man handelt, wenn Geld Zinsen "erwirtschaftet" dann ist etwas krank. Und mit dem Aktiengeschäft hat es seine Krönung erhalten, denn da geht es überhaupt nicht mehr um Waren, nicht mehr um Arbeitsplätze sondern nur noch um einen Börsenkurs. Und dieser Börsenkurs kann Firmen zerstören.

Liebe Grüße Inti

Hallo Inti,
entweder denken wir jetzt in andere Größenverhältnisse oder Du bist für meinen Geschmack zu streng.
Würdest Du ersparte 20.000 Euro von einem Verwanten ablehnen?
Außer Frage steht für mich auch, das selbst ein Sozialist eine Wohnstätte braucht und sich nicht irgendwoo ein Zelt aufbaut.
Was ist da schlecht am Sparen, mit einem Monatslohn ist das schwer zu bewerkstelligen und einen Kredit aufzunehmen halte ich für weitaus bedenklicher, da das für mich der erste Schritt ist, sich zu versklaven.
Auch habe ich für jeden Verständnis, der sich eine Summe erarbeitet, sie auf die Seite legt und dann die restlichen Jahre von den Zinsen lebt.

Allerdings bei Aktien teile ich Deine Meinung.
Ironischerweise regen sich die Leute am meisten über die Wirtschaftsentwicklung auf, die Sparbücher, Lebensversicherung und Pensionsvorsorgen auf Basis von Aktionerträgen haben.


Was mir am Kapitalismus überhaupt nicht gefällt ist die Geld"gier", die Respektlosigkeit der Natur gegenüber und die gesellschaftliche Kluft die sich entwickelt.
Aber es scheint mir, als würden alle politischen Systeme eine gute Basis zu haben und mit der Zeit durch Elitebildung und Maßlosigkeit entgleisen.

MfG

Olga
 
intrabilis schrieb:
Nach dem Fall Westroms blieb allein der Klerus das, was man als gebildet bezeichnet. Dem Klerus ist letztendlich zu verdanken, dass eine Wissenschaft in Westeuropa überhaut zustande kam, wenn sie auch "nur" zur Beweisführung Gottes dienen sollte.
Hallo Intabilis,
ich beschäftige mich nicht sonderlich mit Geschichte, aber soweit ich informiert bin, war es der Einfluß der Araber und deren Besiedelung in Spanien, die Wissenschaft erhalten und wieder nach Europa zurückbrachten und damit auch einen geistigen Umschwung.
 
Kind der Sterne schrieb:
Kapitalismus ist Fortschritt

Kapitalismus ist Fortschritt lautet meine Überschrift doch leider ist dies vielen anscheinend nicht bewusst. Es mag sogar Menschen geben, welche den Kapitalismus grundsätzlich ablehnen. Sie denken nicht an eine Möglichkeit, den Inhalt neu auszugestalten sondern wünschen sich ein grundlegend anderes System. Das Problem für diese Menschen ist jedoch einzusehen...: Es gibt kein anderes, welches mit Vernunft begründbar wäre.

Es ist nun doch schon ein paar Jahre her, ich mag wohl ungefähr 16 Jahre gewesen sein und befand mich gerade in einem Chat. Ich führte eine interessante Unterhaltung mit einem ebenfalls Jugendlichen der mir versuchte klar zu machen, dass wir das Geld abschaffen sollten um eine bessere Welt zu erschaffen und der auch rigoros von dieser Idee nicht Abstand nehmen konnte als ich anzweifelte, aus heutiger Sicht wie ich weiss - zu recht, dass dies nicht möglich sei. Mir kam der Gedanke, dass Geld doch nur die Weiterentwicklung früherer Tauschprinzipien ist. Menschen haben immer mit Waren und Gütern gehandelt. Sie haben Lebensmittel gegen Leistung getauscht. Das waren die zarten Halme einer in Zukunft entstehenden Marktwirtschaft.

Neulich habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass bolivianische radikale Indios (Indianer) ein präkolumbianisches System, notfalls mit Gewalt, in Bolivien einführen wollen und an die Abschaffung der dortigen demokratischen Verhältnisse denken. Sie möchten Besitzeigentum sowie auch Geld abschaffen und den Tauschhandel wie zu Inkazeiten praktizieren. Wenn man mich fragen würde was ich davon halte, dass Menschen leben wollen wie kurz nach der Steinzeit, fiele zuerst das Wort -krank...- und ein mit dem Kopf schütteln würde dem folgen.

Diese Menschen in Bolivien leben mental in einer diffusen Vergangenheit, glauben an höhere Mächte, an mysthische Ereignisse in der Natur und sonstigen Humbug für den es entweder keine Beweise gibt oder aber der wissenschaftlich widerlegt worden ist als nicht-existent bzw. unmöglich und der ganz normal auf natürliche Weise erklärt werden kann. Bei diesen Menschen spielt das Ideal der Aufklärung keine Rolle. In Europa jedoch hatten wir eine Aufklärung der Vernunft des Denkens dank Isac Newton, Immanuel Kant und vielen anderen großartigen Philosophen, Aufklärern und auch Wissenschaftlern.

In Europa herrschte nämlich auch vor 400 Jahren der Glaube über die Menschen. Die Menschen mussten sich diesem großen Ganzen, für welches es keine Beweise gab, unterordnen. Und man hat seit frühester Menschheitsgeschichte alles damit erklärt. Jeden Vorgang der Natur hat man sich mit dem Glauben versucht zu erklären. Dies zeigt aber auch den Durst der Menschen nach Erklärungen bzw. nach Wissen. Zwangsläufig mussten die Naturwissenschaften entstehen. Die Naturwissenschaften entstanden durch Menschen, die Gott angezweifelt haben und die sich weigerten einfach etwas zu glauben nur weil andere dabei von "Wahrheit" sprachen, diese aber nicht nachweisbar darlegen konnten. Die Kirche schlitterte in eine tiefe Krise, Gott wurde in Frage gestellt und der Fortschritt nahm erstmals seinen Lauf. Bis zu diesem Zeitpunkt nämlich hat man über Jahrhunderte alles versucht mit einem Glauben zu erklären doch die Naturwissenschaften zeigten, dass dem nicht so ist und sich all das, was zuvor mit einem Glauben erklärt wurde, eine tiefere, natürliche Erklärung aufweist. Dadurch erlebte die Medizin und die Technologie einen Aufschwung wie es das zuvor noch nie gegeben hat obwohl die wahre technologische Revolution erst so gegen 1900 herum stattfand oder auch etwas danach, als Thomas Edison die Glühbirne erfunden hatte um Strom zu erzeugen. Doch das wäre nie möglich gewesen, wenn die Menschen weiterhin versucht hätten alles mit Gott zu erklären. Wir säßen vermutlich Heute noch im Wald... oder lebten in Burgen...hätten eine miserable Medizin, würden alle paar Jahre an Pest oder Malaria an den Rand des Aussterbens gedrängt werden und ...achja... ich denke, das reicht schonmal *g*.

Naturwissenschaft ist das Wissen über die Natur. Dieses Wissen ist dafür verantwortlich, dass sich eine moderne Zivilisation wie die unsere bilden konnte sowie auch eine freie Gesellschaft mit modernen, westlichen Werten. Das nämlich macht die westliche Welt aus. Es sind eben genau diese Werte, die im weiteren Verlauf eine Demokratie und die einen Rechtsstaat erschufen.

Bedingt dadurch, dass wir nun immer mehr wussten konnten wir Technologien entstehen lassen. Es gehört zum Menschen Ideen zu haben. Es gehört zur menschlichen Begabung etwas zu bauen, etwas zu erzeugen, Ideen zu verwirklichen, kreativ zu sein. Dieser Drang eine moderne Zivilisation entstehen zu lassen und nicht auf ewig in der Natur zu leben befindet sich in uns. Wäre dem nicht so, wäre es auch nie so weit gekommen, dass wir dort stehen wo wir Heute sind. Und dabei darf man auch nicht den medizinischen Fortschritt vergessen der eine moderne Zivilisation braucht um sich weiter zu entwickeln, da er gewisse Rahmenbedingungen braucht um sich entfalten zu können.

Albert Einstein hat die Relativitätstheorie gefunden und damit konnten technologische Errungenschaften wie zum Beispiel das GPS Navigationssystem entstehen. Es gründet auf der Relativitätstheorie. Autos können fahren, Flugzeuge fliegen, das ist der Physik und der Chemie zu verdanken. Aber auch der Biologie, welche die Atmosphäre untersucht hat um zu wissen wie man Flugzeuge bauen muss, und der Physik und der Chemie ist es daraufhin widerum zu verdanken, dass sie ergründet haben welchen Antrieb sie haben müssen um sich in der Atmosphäre zu halten. Wichtig ist auch das Material des Flugzeuges. Aus welchen Stoffen muss es bestehen um fliegen zu können ? Dabei muss man die Stoffe erforschen. Stoffe, die man früher eventuell auch mit Gott erklärt hat weshalb man sich nicht tiefer damit beschäftigte. Alles um uns herum haben wir den Naturwissenschaften zu verdanken doch das sehen leider immer noch viel zu wenige.

Wenn ich auf meinem Sofa liege denke ich manchmal an Mikrochips... Ich wende meinen Kopf um ein paar Grad zur Seite und bestaune meinen Fernseher. Ich sehe ihn an und bin verblüfft. Ein quadratisches Objekt, dass mir Bilder zeigt die ich überall auf der Welt sehen kann... Und es gibt viele verschiedene Sender...Ist das nicht unglaublich ? Und das nur, weil Energie durch ein paar Kabeln durchströmt... Und weil Menschen ganz kleine Mikrochips entworfen haben, die aus dieser Energie Bilder machen... Also ich habe großen Respekt vor dieser Leistung, denn ich wäre wohl unfähig so etwas zu erschaffen. Ich hätte absolut keine Ahnung wo man anfangen sollte, wie das aussehen müsste, wie das funktionieren soll...Ihr, die gerade meine Worte vernehmen könnt, und in den PC guckt, macht euch das jetzt mal bewusst, denn der Bildschirm ist gerade vor euren Augen und ich, der irgendwo lebt, schreibt etwas und ihr, die irgendwo anders leben, können es sofort lesen...faszinierend...

Nun haben also die Naturwissenschaften den Fortschritt ermöglicht im medizinischem und technologischem aber auch im gesellschaftlichem Bereich. Alles ging miteinander einher. Jetzt werde ich meinen Fokus aber wieder mehr auf den Kapitalismus richten. Früher, das war vor ca. 250 Jahren, gab es in den USA jeden Sommer lang bei Washington einen Krankheitswelle durch Malaria. Wie konnte man ihr begegnen ? Indem Menschen Grundstücke in Besitz nahmen und Sümpfe kanalisierten. Das bedeutet, es brauchte eine Kultur der Besitzeigentümer, denn ihnen ist daran als erstes gelegen, dass es dort wo sie leben, keine Seuchen oder diverse Krankheiten gibt. Sie werden also alles tun um sie zu unterbinden. Also wurden Sümpfe kanalisiert. Das erfordert natürlich Menschen die Rohrsysteme bauen. Und nicht alle Menschen haben diese Fähigkeit. Außerdem ist nicht jeder Rohstoff endlos vorhanden, was sich auf den Preis auswirkt. Und wie möchte man ihn erwerben ? Davon abgesehen geht es nicht nur um Rohrsysteme. Jede technologische Entwicklung sollte doch nicht gleich daraufhin auf eine Müllhalde geworfen werden. Das wäre Unfug, dann hätte man auch nicht erst daran bauen müssen. Nein, es sollte auf einem Markt angeboten werden. Und damit diese Güter für alle Menschen zu erreichen sind braucht es eine Gemeinsamkeit. Geld ! Geld hebt die Produkte auf eine Ebene, die für alle Menschen zugänglich ist bzw. sein sollte. Naturwissenschaft entdeckt neue Erkenntnisse, diese Erkenntnisse kann man in Bereich der Medizin und der Technologie verwenden und das sollte für alle Zugänglich sein. Also brauchte es das Geld. Es gab oder gibt gar keine andere Möglichkeit. Doch es braucht nicht nur das notwendigste an Technologien für die Menschen, sondern sie sollte auch Freuden bereiten, Spaß bringen…Ich denke dabei nur mal an Computerspiele.

Hallo,

endlich, wir haben ihn gefunden. Den perfekten Konsumenten. Er hat den totalen Überblick. Wir rotten durch moderne Forstwirtschaft in den Regenwäldern täglich hundert Tierarten aus, lassen die Mehrheit der eigenen Spezies zu tausenden verhungern, führen Kriege, beuten innerhalb von nur wenigen Jahrzehnten die Ressourcen der Erde fast völlig aus und hinterlassen nachkommenden Generationen wahrscheinlich einen Wüstenplaneten.
Aber was solls, der Fortschritt ist eben wichtiger. Und außerdem können sich unsere Nachfahren ja immer noch genetisch verändern lassen, damit sie in der absolut lebensfeindlichen Welt des Weltraums überleben können.

Da werden sich unsere Kinder aber freuen, wenn wir ihnen sagen, dass sie irgendwann die Ehre haben werden, genetisch zu riesigen Kakerlaken mutiert, durch die Stratosphäre zu sausen und dass sie sogar ihre Gehirne in Einmachgläsern durch das Universum schicken können, um fremde Lebensformen zu entdecken.

Die Entmenschlichung wird hier zum höchsten Ziel erklärt und unser Superkapitalist findet es auch noch toll. So wie du müssten alle sein, dann stünde dem Fortschritt nichts mehr im Wege.

Dein Glaube an den Fortschritt hat einen Grad an Hingabe errreicht, der mir Angst macht.
Du kritisierst den Aberglauben der Menschen und bist in deinem Glauben an den technischen Fortschritt nicht besser.

Es ist doch scheißegal wie lange man lebt. Die Frage ist doch viel mehr wie man lebt. Ich möchte jedenfalls nicht unsterblich in einer Maschine gefangen sein, die mir zwar ewiges Leben ermöglicht, jedoch von der Seele des Menschen nichts versteht.
Das könnte, ganz anders sein, als du es imaginierst. Es könnte nämlich genau zu der Hölle werden, vor der die Menschen seit Jahrtausenden immer Angst hatten.
Dem naiven Freiheitsbegriff, den die Aufklärer am Anfang noch hatten und den du hier vertrittst, sind im Laufe der Zeit doch erhebliche Ernüchterungen gewichen.

Nichts gegen eine positive Zukunftsaussicht, aber so wollt ich nicht leben.

MfG

namor
 
Viele Menschen denken immer noch in Kategorien wie Nationen, Religionen oder 'zivilisatorischem Fortschritt' und verhindern damit das einfache 'Sein' ohne Zeit und ohne Grenzen zwischen den verschiedenen aber doch gleichen Menschen. Besonders akademisch verbildete Menschen neigen dazu, ihr elitäres Wissen zu verwenden um neue Grenzen im Ego zu errichten, die ihnen vermeintliche soziale Exklusivrechte in toto gegenüber Nichtverbildeten einräumen soll. Diesem Bildungsfaschismus huldigen viele Menschen, die sich in den Universitäten erfolgreich das Gehirn haben waschen lassen; sei es in der Disziplin der Theologie, der Biologie, der Soziologie, der Physik, der Volkswirtschaft oder der Philosophie.

In der Theologie, der Wissenschaft von Gott, beschäftigt sich man mit Kommentaren zu Textinterpretationen, die aus Sprachen übersetzt wurden, deren originären Sinn keiner mehr kennt. Trotzdem beanspruchen Theologen daraus ein Exklusivrecht.

Eine Soziologin von einem Max Planck Institut hatte gesagt, dass der Euro 2-3 Monate nach der Einführung in den Köpfen der Deutschen als Wert verstanden sein wird, aber jetzt sagt sie, dass sie es (sozialwissenschaftlich) nicht versteht, dass uber 80% der Deutschen den Eurowert immer noch in DEM umrechnen, weil dieser DEM-Wert ihnen als Wert mehr sagt, als der Euro.

Physiker beanspruchen eine Ethik, die sie nicht herleiten können und Philosophen verteidigen das, was andere als synthetische geistige persönliche Konstrukte 'generiert' haben, originäre Sichten kommen nicht mehr vor.

Das, was in philospohischen Texten geschrieben ist, ist nicht primär philosophisches, sondern eitler intellektueller Sekundär-Tratsch, der des Lesens nicht wert ist. Wert kann IMHO nur etws Orignäres haben, daß ohne sekundäre Referenzen auskommt.

Wirklichkeit ist immer jetzt, und alles (alte + neue) Geschriebene ist, wenn es nicht durch das Selbst durchlebt ist, totes abgestandenes Wissen ohne Bedeutung. Weder kann eine toter Popper die jetzigen Konflikte, wie sie die Menschen z.B. im nahen Osten haben lösen, noch ein Vorsokratker wie Xenophanes.

Ich denke, das bedeutet, daß es unbedingt einer eigenen Kenntnis oder Erkenntnis über die Wirklichkeit bedarf, dessen Klarheit durch die Referenz dessen, was andere (Philosophen) erkannt haben, verbessert, aber nicht ersetzt werden kann. Reines Wissen über das, was Andere gesagt haben, auch wenn es der Menge nach groß ist, ist nicht mehr als eine CD-ROM, wenn es nicht verstanden, nicht selbst erkannt, und nicht selbst erlebt ist.

Ein weiteres Problem ist die unbewußte oder bewusste Vermengung von Personenkult und den eigentlichen Gedanken über die Wirklichkeit. Personen haben nie eine Bedeutung, _weil_ sie etwas gesagt haben; es ist immer nur von Relevanz, ob *das*, was sie gesagt haben (vom Selbst) erkennbar richtig ist, oder erkennbar falsch.

Ich denke auch nicht, daß es generell eine Entwicklung im Denken gegeben hat, welche eine Beziehung zur Zeit hat. Vielmehr denke ich, daß immer nur der Grad der eigenen individuellen Bewusstheit über das Wirkliche das entscheidet.

Die Sumerer z.B., hatten das, was sie erkannt hatten, in Sprichwörtern ausgedrückt:

'Der, der viel Silber hat, mag glücklich sein; der, der viel Korn hat, mag froh sein; aber der der nichts hat, kann schlafen'.

Dieses u.a.v.m., das die Sumerer in ihrer Kultur zwischen 4500 B.C.E. und 2300 B.C.E. erkannt hatten, mag das vielleicht zeigen, denn der Inhalt hier ist zu allen Zeiten Gegenstand der Philosophie gewesen.

Zu den Zeiten, als die Vorsokratiker ihre Gedanken statierten schrieb z.B. Lao=Tsu in 9 X 9 Sinnsprüchen im 'Ta Teh Ching' das auf, was er erkannte über die Wirklichkeit und die Unwirklichkeit und er sagte einmal zu Kung=Tse (Konfuzius), der von ihm etwas über die Staatskunst lernen wollte:

"Die Philosophen, von denen Du sprichst, sind längst verwest, wenn auch ihre Lehren als Ausdruck ihrer Zeit uns geblieben sind. Was zu wissen ist, ist zeitlos. Wenn die Verantwortlichen ihrer Zeit gerecht werden, sind sie Führer und Segen für ihr Volk; wenn nicht, bleiben sie Getriebene, die Fortschritt und Vollendung der Menschen aufhalten. Vergeblich jeder Versuch, Menschen und Völker durch äußere Reformen zu ändern. Zähme darum Deine Eitelkeit, laß fahren Dein fahrlässig Wissen! Laß ab vom Trug der schönen Programme, die dem Volk nicht helfen! Das Volk erneuert sich aus sich selbst, wenn es frei sich selbst regiert. Der Mensch veredelt sich selbst durch sein Selbst:durch das ihm innewohnende Streben nach Selbstverwirklichung. Alles übrige ist eitel und unnütz. Dein Weg ist der Weg der Menschen; mein Weg ist der des Himmels. Ihn gehen heißt zum Frieden finden und zur Vollendung. Dein Weg entspringt der Zeitlichkeit und endet in ihr. Mein Weg führt vom Zeitlosen zum Ewigen: zur Erfüllung des Sinns des Lebens. Dein Weg ist der Weg der Geschäftigkeit. Mein Weg ist der Weg des Nicht=Tuns, bei dem nichts ungetan bleibt: der Weg der Stille und Ruhe, aus dem das rechte Bewegtsein entspringt."

Und Kabir sagte: 'Womit kann man die Welt vergleichen?
Mit einer Schafsherde. Eines fällt in den Graben, der Rest hinterher.'

Die Schafsherde Philosophie folgt heute Popper, Occam, oder wie sie alle heißen, und niemand von ihnen hat je bewiesen, daß das Folgen in ihre Schein-Welt der Gedanken, das Lösen von Konflikten der Menschen, in der Wirklichkeit des Jetzt, leistet, welche immer aus dem Denken und der Scheinwelt des Denkens kommen. Im Gegenteil. Es hat die entzweiten Menschen erkennbar nur noch weiter entzweit, da Philosophie mehr denn je als Waffe oder Potenz-Prothese gegen vermeintlich 'einfache' Menschen und/oder Frauen, aber auch gegen vermeintliche Konkurrenten aus der eigenen Disziplin gerichtet, Verwendung findet.

Elementares Denken und Erkennen, wie es jeder Mensch leisten kann, und das von jedem Menschen verstanden werden kann, wie z.B. die Philosophie des Volkes der Sumerer z.B.:

'Ein Reisender aus fernen Landen ist ein notorischer Lügner.
Erzähle eine Lüge; dann, wenn Du die Wahrheit sagst, wird das für eine Lüge gehalten.'

oder

'Ein liebendes Herz baut ein Zuhause; ein hassendes Herz zerstört ein Zuhause'.

Ich denke auch, daß Philosophie nicht ohne Ethik auskommt, wenn sie nicht eine reine Onaniererei im Verstand bleiben soll. Das bedeutet, daß die Gedanken und Erkenntnise, welche die Menschen als einen 'Weg', den man qualtitativ geht und der die Ordnung des Unbestimmbaren zu Respektieren erkennt und anerkennt, unverzichtbarer Bestandteil der Philosophie ist.

Dieses Denken hat sich zwar in den verschiedenen angewandten Religionen in toten Riten verloren, aber in den Gedanken ihrer Ursprünge ist dieses noch enthalten.

Alles dies mag zeigen, daß es wohl nicht so sehr darauf ankommt, eine geschichtliche Kontinuität in der Philosophie zu finden, sondern daß es viel mehr darauf ankommt, jedem einzelnen Gedanken, unabhängig von der Person, der Zeit und der Kultur, qualitativ zu begegnen.

IMHO bedeutet das, daß Primärquellen des Denkens immer eine bessere Wahl sind, als die Schule der 'Karteikastenphilosophie', welche nur die Label toter und lebender Philosophen verwaltet und prozessiert, nicht aber das Originäre selbst als Referenz zum eigenen Erkennen in Bezug nimmt.

Ich denke die Gedanken des Lao=Tsu, welche er im 'Tao Teh Ching' als kurze Sinnsprüche in Chinesischen Symbolen (Schriftzeichen) niedergeschrieben hat, ist ein Beispiel für eine solche Primärquelle, die kein weiteres oder anderes philosophisches Wissen voraussetzt. Und es ist ein Beispiel, das zeigt, daß Erkenntnis sich nicht notwendig evolutionär oder historisch monoton entwickelt, sondern daß der Grad der Erkenntnis immer nur von der individuellen Fähigkeit zum Erkennen bestimmt wird.

Betrachtet man aber die universitäre Wirklichkeit, in der 'Scheine', Trends, die Forderungen der Konsumgesellschaft und persönliche Vorlieben von Professoren das Universale korrumpieren, dann ist die ethische Hochstapelei die an den Akademien betrieben wird, nicht mehr zu übersehen.

Aber mit der Wirklichkeit haben die geistigen Disziplinen schon immer ihre Schwierigkeiten gehabt.

Fehlt diese universitäre Sicht oder ist reduziert auf eine isolierte Disziplin, dann kann man verstehen, dass das nur Stückwerk sein kann, was diese isolierten Disziplinen leisten.

Wirtschaft kennt keine Ethik. Theologie kennt keine Logik. Mathematik kennt keine Symbolik, Psychologie kennt keine Freiheit der Seele und Philosphie kennt keine elementare Ordnung. Konsumenten kennen keinen Tod.

Namo
 
Huch...
werde mich gefälligst in Schweigen hüllen
und nichts hier verlauten lassen...

Sonst werde ich geteert, gefedert und dann
in einem Fass mit Nägeln den Esoterik Berg vom
Esoterik-Forum heruntergerollt... :escape:

Karuna liebt auch das Materielle he he :kiss3: :kiss4: :kiss3: :daisy:
 
Karuna schrieb:
Huch...
werde mich gefälligst in Schweigen hüllen
und nichts hier verlauten lassen...

Sonst werde ich geteert, gefedert und dann
in einem Fass mit Nägeln den Esoterik Berg vom
Esoterik-Forum heruntergerollt... :escape:

Karuna liebt auch das Materielle he he :kiss3: :kiss4: :kiss3: :daisy:


ich bin auch materiellistisch da ich einen körper besitze.

:rolleyes:
 
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Karuna schrieb:
Huch...
werde mich gefälligst in Schweigen hüllen und nichts hier verlauten lassen...

Sonst werde ich geteert, gefedert und dann in einem Fass mit Nägeln den Esoterik Berg vom Esoterik-Forum heruntergerollt
Nein. Es ist nur eine blutige zeitgemäße Unterhaltung wie sie im alten Rom usus war:

Wer überlebt? Die Esoteriker? Die Kapitalisten?

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