Meditation und Psychotherapie

Hier gehts um die mögliche Wechselbeziehung zwischen Meditation und Psychotherapie. Und nicht darum, was irgendein User von Psychotherapeuten hält. Bitte daran zu denken und beim Thema zu bleiben - und ich hab grundsätzlich was dagegen, daß hier ganze Berufsstände verunglimpft werden in Bausch und Bogen. Und zwar im Wiederholungsfall was Wirksames.***

Ach, ne, worum es hier geht, bestimmst also wieder einmal du? Hast du auch inhaltlich etwas beizutragen oder suchst du nur wieder einen Vorwand um andere zu sanktionieren? Wann trittst du endlich als Moderatorin zurück und überlässt die Aufgabe anderen, die dafür besser geeignet sind?

Hallo ihr beiden Lieben,

also, das ist nur mein Eindruck, klar. Dennoch, mein Eindruck ist, ihr beide habt ein Problem miteinander. Damit meine ich: jeder hat in sich ein Problem mit dem Anderen-in-sich.
Wenn ich das richtig sehe, dann projiziert Opti noch ein wesentlich größeres Problem auf Kiny, als das Kiny auf Opti tut.

Ihr seid ja beide spirituell Praktizierende und ihr wisst das auch, das weiß ich, aber ich will euch einfach daran erinnern: die Probleme, gerade auch derartige Konflikte in Foren, liegen nicht außerhalb von euch, es ist nicht der Andere, sondern es ist ein innerer Konflikt in einem selbst, der die Emotionen und all das hervorbringt. Je mehr ihr die Probleme in die Außenwelt projiziert, desto weniger übernehmt ihr die Verantwortung für eure Problem und euer spirituelles Wachstum selbst.
Wenn das ein bestimmtest Ausmaß überschreitet und schon Konfliktzüge annimmt, wie man sie beispielweise zwischen Eltern, die den Kindern einschränkende Regeln setzen müssen, sich jedoch von der Anforderung überfordert fühlen, und Kindern, die sich als Opfer eingeschränkt, gar verletzt fühlen fühlen, so dass es zu latenten Aggressionen auf beiden Seiten kommt und sich also Streitstrukturen entwickeln, und auch - und das ist der wesentliche Punkt - keine Einsicht vorhanden ist, dass dies ein PERSÖNLICHES, eigenes Problem ist, dann kann Psychotherapie ein sehr guter Weg zur Heilung dieses Problems sein - insofern ist dieser Beitrag nicht offtopic.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Hallo ihr beiden Lieben,

also, das ist nur mein Eindruck, klar. Dennoch, mein Eindruck ist, ihr beide habt ein Problem miteinander. Damit meine ich: jeder hat in sich ein Problem mit dem Anderen-in-sich.
Wenn ich das richtig sehe, dann projiziert Opti noch ein wesentlich größeres Problem auf Kiny, als das Kiny auf Opti tut.

Ihr seid ja beide spirituell Praktizierende und ihr wisst das auch, das weiß ich, aber ich will euch einfach daran erinnern: die Probleme, gerade auch derartige Konflikte in Foren, liegen nicht außerhalb von euch, es ist nicht der Andere, sondern es ist ein innerer Konflikt in einem selbst, der die Emotionen und all das hervorbringt. Je mehr ihr die Probleme in die Außenwelt projiziert, desto weniger übernehmt ihr die Verantwortung für eure Problem und euer spirituelles Wachstum selbst.
Wenn das ein bestimmtest Ausmaß überschreitet und schon Konfliktzüge annimmt, wie man sie beispielweise zwischen Eltern, die den Kindern einschränkende Regeln setzen müssen, und Kindern, die sich als Opfer eingeschränkt fühlen, so dass sich dann Streitstrukturen entwickeln, und auch - und das ist der wesentliche Punkt - keine Einsicht vorhanden ist, dass dies ein PERSÖNLICHES, eigenes Problem ist, dann kann Psychotherapie ein sehr guter Weg zur Heilung dieses Problems sein - insofern ist dieser Beitrag nicht offtopic.

Liebe Grüße,
Energeia

Ich glaube, du bringst da einiges durcheinander. Es ist doch wohl so, dass ich bei jeder kleinen Äusserung, die ich mache, und die nicht im Sinne der Moderatorin Kinnarih ist, Sanktionen befürchten muss. Sag du mir bitte einmal, wie du darauf reagieren würdest. Allein wegen der Moderatorin ist es mir nicht möglich eine freie Diskussion zu führen, weil ich stets Sanktionen (Ermahnungen, Löschungen, Änderungen) befürchten muss. Was meinst du z.B. was passieren würde, wenn ich über das Thema Sexualität bzw. Enthaltsamkeit, die selbstverständlich mit zum Thema Psychotherapie gehören, schreiben würde? Bestimmt würden alle meine Beiträge als off-topic angesehen und gelöscht werden. Kinnarih hat vor nichts mehr Angst als vor einer offenen Diskussion. Damit ist sie vollkommen überfordert. Nein, bei dieser Moderatorin ist eine vernünftige Diskussion einfach nicht möglich. Dies ist ein Grund, warum ich nicht so ausführlich auf deinen Beitrag eingegangen bin.
 
Je mehr ihr die Probleme in die Außenwelt projiziert, desto weniger übernehmt ihr die Verantwortung für eure Problem und euer spirituelles Wachstum selbst.
Wenn das ein bestimmtest Ausmaß überschreitet und schon Konfliktzüge annimmt, wie man sie beispielweise zwischen Eltern, die den Kindern einschränkende Regeln setzen müssen, und Kindern, die sich als Opfer eingeschränkt fühlen, so dass sich dann Streitstrukturen entwickeln, und auch - und das ist der wesentliche Punkt - keine Einsicht vorhanden ist, dass dies ein PERSÖNLICHES, eigenes Problem ist, dann kann Psychotherapie ein sehr guter Weg zur Heilung dieses Problems sein - insofern ist dieser Beitrag nicht offtopic.

Liebe Grüße,
Energeia
Das ist richtig - und in meinen Augen ist auch Psychotherapie durchaus etwas, was Meditation gut ergänzt. Es gibt ja auch die verschiedenen Arten der Meditation - wenn ich an Shamata und Vipassana denke - die diesen beiden Ansätzen glaube ich sehr gut entsprechen. Die eine Methode widmet sich dem InSichRuhen, die andere dem analytischen Betrachten.

Ich lasse nur hier nicht zu, daß dieses an sich hochinteressante Thema dazu mißbraucht wird, einen gesamten Berufsstand mit Schmutz zu bewerfen. Denn wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir ja gerade um die gegenseitige Befruchtung und Bereicherung der beiden Richtungen. Denn beiden Ansätzen geht es im Kern um die Ehrlichkeit mit sich selbst, um die Bereitschaft, hinzuschauen, dorthin, wo etwas verändert werden kann und soll.
 
Lieber Opti,

Es ist doch wohl so, dass ich bei jeder kleinen Äusserung, die ich mache, und die nicht im Sinne der Moderatorin Kinnarih ist, Sanktionen befürchten muss. Sag du mir bitte einmal, wie du darauf reagieren würdest. Allein wegen der Moderatorin ist es mir nicht möglich eine freie Diskussion zu führen, weil ich stets Sanktionen (Ermahnungen, Löschungen, Änderungen) befürchten muss.

Also, ich weiß nicht, es käme darauf an, wie ich mich fühlen würde. Es wäre zum Beispiel wichtig, wie sehr ich an etwas hänge, das mir der andere verbietet. Also, wenn ich sehr gerne über etwas in einem bestimmten Forum sprechen möchte, dies jedoch ein anderer verbietet, dann fühlte ich mich zumindest "traurig".
Letztlich, aus einer spirituellen Perspektive ist es aber meine eigene Aufgabe, mit dieser Trauer umzugehen und es bringt mich nicht weiter, wenn ich sage, dass der andere Schuld daran hat. Die eigentliche Aufgabe ist doch nur, diesen Schmerz zu überwinden, wie in der Meditation.

Ob ich mich anders verhalten würde als du das tust, das kann ich nicht sagen, weil ich nicht in der Situation bin und es länger her ist, dass ich in einer solchen Situation war. Aber ich weiß aus meiner ERfahrung und ich sehe es bei dir, dass dein Verhalten nicht dazu führt, dass sich etwas in deinem Sinne ändert.
Je weniger du sachlich argumentierst und je mehr du in einer herablassenden Art auf die Person kritisch zielend schreibst, desto mehr erhalten alle Beobachter den Eindruck, dass nicht die kritisierte Person das Problem ist, sondern dass du selbst ein Problem hast - ganz unabhängig davon, wie es sich wirklich verhält. Tatsache ist dann nämlich auch, dass du ein Problem mit der Person IN DIR hast.
Der einzige Weg ist doch hier: Ruhe bewahren, ruhig argumentieren und wenn es nicht anders geht, dann loslassen. Wenn deine Trauer aber in Aggression umschlägt - und die Beobachter kennen ja nicht euren Kontext und die gesamte Vorgeschichte en details - dann wird das letztlich dazu führen, dass du wieder aus dem Forum verbannt wirst und du dann, wenn du dir eigentlich wünscht hier zu schreiben, den anderen dafür in dir verantwortlich machst, obwohl letztlich dein Verhalten schließlich zur Bannung führte.

Letztlich musst du dich an die Regeln halten, letztlich ist im Forum der Mod, wenn er nicht allzu große Fehler begeht, derjenige, der Vorgaben bestimmt. Das weißt du - das weiß ich ganz genau. WEnn sich daraus ein Konflikt entwickelt, dann schlägt das in der sozialen Zuschreibung und den realen daraus folgenden Konsequenzen immer auf dich zurück - egal wie es sich verhält. Und die VErantwortung für das alles zu übernehmen, nicht nur für den einen Teil, dass du dich falsch behandelt fühlst, sondern für die Gesamtstruktur, das scheint mir die eigentliche Aufgabe zu sein. Wenn du für dich selbst - auf vielen Ebenen - etwas Gutes willst, dann musst du einen anderen Weg als den Weg des Konfliktes gehen.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Ich lasse nur hier nicht zu, daß dieses an sich hochinteressante Thema dazu mißbraucht wird, einen gesamten Berufsstand mit Schmutz zu bewerfen. Denn wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir ja gerade um die gegenseitige Befruchtung und Bereicherung der beiden Richtungen. Denn beiden Ansätzen geht es im Kern um die Ehrlichkeit mit sich selbst, um die Bereitschaft, hinzuschauen, dorthin, wo etwas verändert werden kann und soll.

Du meinst also, entscheident ist, was du zulässt? Du meinst also, du bist das Maß der Dinge, das zu entscheiden hat, wie diese Diskussionen zu führen sind? Solltest du dich da nicht etwas zurückhalten? Geht es dir nicht vielmehr darum, eine offene Diskussion von vornherein zu unterbinden, weil du Angst hast vor dem, was dabei gesagt werden könnte, weil es dein Weltbild zum Einsturz bringen könnte? Das ist jedenfalls mein Eindruck.

Wenn ich also der Meinung bin, dass kein Therapeut in der Lage ist, Menschen wirklich zu heilen, dann ist das für mich eine Tatsache und keine Verunglimpfung des therapeutischen Berufsstandes. Und dir fällt dazu nichts anderes ein, als darin eine Verunglimpfung der Therapeuten zu sehen, die du unbedingt unterbinden solltest? Dazu fällt mir wirklich gar nicht mehr zu ein.
 
Geht es dir nicht vielmehr darum, eine offene Diskussion von vornherein zu unterbinden, weil du Angst hast vor dem, was dabei gesagt werden könnte, weil es dein Weltbild zum Einsturz bringen könnte?

Lieber Opti,

das glaube ich nicht. Kiny ist viel zu offen, viel zu interessiert, möchte auch viel zu sehr unterschiedlichen Postionen die Chance geben, sich zu äußern, dass sie Angst vor einer Artikulation einer Perspektive haben könnte.

Ich glaube, dass du da Kiny etwas unter- und die Position überschätzt.

Ich würde einfach einmal versuchen, aufzuhören, loszulassen, Opti. Lass es einfach mal gut sein. Genau wie in der Meditation. Lass es mal ziehen, lass das Forum los, kurz. Mach dich frei. Das ist nur ein gutgemeinter Rat.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Lieber Opti,



Also, ich weiß nicht, es käme darauf an, wie ich mich fühlen würde. Es wäre zum Beispiel wichtig, wie sehr ich an etwas hänge, das mir der andere verbietet. Also, wenn ich sehr gerne über etwas in einem bestimmten Forum sprechen möchte, dies jedoch ein anderer verbietet, dann fühlte ich mich zumindest "traurig".
Letztlich, aus einer spirituellen Perspektive ist es aber meine eigene Aufgabe, mit dieser Trauer umzugehen und es bringt mich nicht weiter, wenn ich sage, dass der andere Schuld daran hat. Die eigentliche Aufgabe ist doch nur, diesen Schmerz zu überwinden, wie in der Meditation.

Ob ich mich anders verhalten würde als du das tust, das kann ich nicht sagen, weil ich nicht in der Situation bin und es länger her ist, dass ich in einer solchen Situation war. Aber ich weiß aus meiner ERfahrung und ich sehe es bei dir, dass dein Verhalten nicht dazu führt, dass sich etwas in deinem Sinne ändert.
Je weniger du sachlich argumentierst und je mehr du in einer herablassenden Art auf die Person kritisch zielend schreibst, desto mehr erhalten alle Beobachter den Eindruck, dass nicht die kritisierte Person das Problem ist, sondern dass du selbst ein Problem hast - ganz unabhängig davon, wie es sich wirklich verhält. Tatsache ist dann nämlich auch, dass du ein Problem mit der Person IN DIR hast.
Der einzige Weg ist doch hier: Ruhe bewahren, ruhig argumentieren und wenn es nicht anders geht, dann loslassen. Wenn deine Trauer aber in Aggression umschlägt - und die Beobachter kennen ja nicht euren Kontext und die gesamte Vorgeschichte en details - dann wird das letztlich dazu führen, dass du wieder aus dem Forum verbannt wirst und du dann, wenn du dir eigentlich wünscht hier zu schreiben, den anderen dafür in dir verantwortlich machst, obwohl letztlich dein Verhalten schließlich zur Bannung führte.

Letztlich musst du dich an die Regeln halten, letztlich ist im Forum der Mod, wenn er nicht allzu große Fehler begeht, derjenige, der Vorgaben bestimmt. Das weißt du - das weiß ich ganz genau. WEnn sich daraus ein Konflikt entwickelt, dann schlägt das in der sozialen Zuschreibung und den realen daraus folgenden Konsequenzen immer auf dich zurück - egal wie es sich verhält. Und die VErantwortung für das alles zu übernehmen, nicht nur für den einen Teil, dass du dich falsch behandelt fühlst, sondern für die Gesamtstruktur, das scheint mir die eigentliche Aufgabe zu sein. Wenn du für dich selbst - auf vielen Ebenen - etwas Gutes willst, dann musst du einen anderen Weg als den Weg des Konfliktes gehen.

Liebe Grüße,
Energeia

Mir scheint, du bist manchmal etwas eilig mit deinem Urteil, obwohl ich durchaus erkenne, dass du um Sachlichkeit bemüht bist. Ist es nicht so, dass dann, wenn nicht wir beiden uns um diese Diskussion bemühen, sie nicht stattfindet? Es kommen zwar gelegentlich Beiträge, aber dann verschwinden die Beitragsschreiber auch sehr schnell wieder. Ich muss allerdings sagen, ich fühle mich in dieser Atmosphäre, in der ich das Gefühl habe, keine offene Diskussion führen zu können nicht wohl. Und im Gegensatz zu früher, habe ich nicht mehr so stark das Gefühl hier in diesem Forum Diskussionen führen zu müssen. Also ziehe ich mich lieber zurück, als mich von solchen Moderatoren bzw. Moderatorinnen gängeln zu lassen. Ohnehin wird das Forum zum größten Teil durch Oberflächlichkeit bestimmt.
 
Ist es nicht so, dass dann, wenn nicht wir beiden uns um diese Diskussion bemühen, sie nicht stattfindet?

Ich weiß nicht, andere haben auch etwas gesagt. Ich muss diese Diskussion nicht führen - der Eingangsbeitrag ist schon älter. Natürlich fände ich es schön. Aber letztlich geht es mir darum, anderen mit dem Thema etwas zu geben. Wenn daran niemand interessiert ist, dann möchte ich niemandem etwas aufzwängen. Menschen lassen sich nicht erlösen, sie müssen das freiwillig tun: es muss eine innere Bereitschaft da sein, sonst ziehen sie sich zurück, je mehr man ihnen helfen möchte.
Ich muss hier auch meine Botschaft nicht mehr loswerden; ich weiß, was ich zu sagen habe und tue das nur dann, wenn ich den Eindruck habe, dass es Sinn macht. Das, was auf meinem spirituellen Weg weiterführt ist ja nicht das Wort oder die Botschaft, sondern die je gegenwärtige, mehr oder weniger liebevolle Tat, wie sie wirklich ist, für andere und für mich.

Ich muss allerdings sagen, ich fühle mich in dieser Atmosphäre, in der ich das Gefühl habe, keine offene Diskussion führen zu können nicht wohl. Und im Gegensatz zu früher, habe ich nicht mehr so stark das Gefühl hier in diesem Forum Diskussionen führen zu müssen. Also ziehe ich mich lieber zurück, als mich von solchen Moderatoren bzw. Moderatorinnen gängeln zu lassen.

Wenn das so ist, dann finde ich das toll. Dann hast du ja einen guten Mittelweg gefunden, aktiv zu sein und dann doch im richtigen Moment loszulassen. Ich fand und finde das nicht immer leicht. (Und dein Beitrag weiter oben wirkte auf mich jedoch zumindest recht angespannt."

Ohnehin wird das Forum zum größten Teil durch Oberflächlichkeit bestimmt.

"Oberflächlichkeiten" ist noch neutral formuliert, finde ich. Ja, aber so ist es - zumindest empfinde ich es auch so. Natürlich ist das schade, aber das ist auch wieder nur eine Perspektivenfrage. Andere haben daran ihre Freude, suchen etwas ganz anderes, sehen in Einsatzaussagen die Welt vor Augen. So ist die Welt auf der derzeitigen Stufe der kosmologischen, sozialkulturellen Evolution.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Nimmt man einmal an, dass andere Menschen mit Psychotherapie praktische Erfolge erzielt haben und du triffst derartige Aussagen auf der Grundlage reiner Spekulation, dann erscheint das doch zumindest als fragwürdig.

An die praktischen Auswirkungen möchte ich hier noch einmal anknüpfen. Ich war in der Zeit, als ich zu meditieren begonnen habe, auch kurz bei einer Therapeutin wegen eines anstehenden Problems, und habe zu meinem Erstaunen etwas sehr Einschneidendes erlebt. Nachdem ich aufmerksam den Lamas zugehört (und/oder bei ihnen nachgelesen)hatte, war an sich klar, Meditation wird meinen Blickwinkel verändern, meine Sicht auf die Dinge. Es kam auch allmählich was in Gang. Und dann ist es der Therapeutin in zeitlicher Nachbarschaft dazu gelungen, mit einem einzigen Nebensatz, meine gesamte Weltsicht aus den Angeln zu heben. Daß es an mir liegt, tatsächlich an mir, wie ich auf jemanden anderen reagiere, und daß meine Reaktionsweise eine unter vielen möglichen ist, das war ein elementares Erkennen. Es war ein Anfang damals, der Prozeß geht weiter und setzt sich fort - aber ich war fasziniert davon, wie perfekt sich östliche Weisheit und westliche Therapie ergänzt haben.

Inzwischen erlebe ich das praktisch täglich (unter anderem auch in Gesprächen mit Freunden, die in therapeutischer Hinsicht ausgebildet und erfahren sind) - die Bereitschaft, "spirituelle Christbaumkugeln" am persönlichen "spirituellen Christbaum" kaputtzuschmeißen, hat unglaublich befreiende Effekte zur Folge. Wann immer ich beginne, mich an einem Weltbild festzuklammern, stimmt entweder mit mir oder dem Weltbild was nicht.

Dein Bild vom Ersteigen des Mt. Everest gefällt mir übrigens sehr gut. In meinem bisherigen Erleben ist es kaum möglich, auf der Stelle zum Gipfel zu gelangen ;)
 
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Wenn das so ist, dann finde ich das toll. Dann hast du ja einen guten Mittelweg gefunden, aktiv zu sein und dann doch im richtigen Moment loszulassen. Ich fand und finde das nicht immer leicht. (Und dein Beitrag weiter oben wirkte auf mich jedoch zumindest recht angespannt."

Ich weiß sehr wohl, was du mir sagen möchtest. Glaube mir, ich kenne meine Fehler ebenso gut wie du. Ich lese übrigens gerade einen Text des griechischen Stoikers Chäremon (oder Chaeremon) aus dem Jahre 430 n.Chr., der wahrscheinlich das zum Ausdruck bringt, oder zumindest Teile davon, was du mir sagen wolltest. Ausserdem enthält er ewige Wahrheiten, die wohl kaum ein Therapeut je berücksichtigt und verwirklicht hat. Aber wie gesagt, ich möchte nicht darüber diskutieren, weil ich nicht glaube, dass das in diesem Forum (bei diesen Moderatoren, genauer gesagt, bei ganz bestimmten Moderatoren) möglich ist. Aber ich empfinde den Text als eine sehr interessante und tiefgründige Ansicht, der etwas zu dem sagt, was ich unter Heilung verstehe.

Soweit nun einer in der Sanftmuth und Geduld des Herzens vorwärts schreitet, ebensoweit wird er in der Reinheit des Körpers kommen; und je weiter er die Leidenschaft des Zornes von sich getrieben hat, um so fester wird er die Keuschheit bewahren. Denn nur der wird der Brunst des Leibes entgehen, der zuvor die Aufwallungen des Gemüthes unterdrückt hat. Das beweist klar eine durch den Mund unsers Erlösers angerühmte Seligkeit: „Selig sind die Sanftmüthigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“ (Matth. 5, 4) Nicht anders also werden wir unser Erdreich besitzen, d. i. nicht anders wird das aufrührerische Reich unseres Körpers unter unsere Botmäßigkeit gebracht werden, als wenn unser Geist zuvor in sanfter Geduld gegründet ist; und es wird einer die gegen sein Fleisch entstehenden Kämpfe der Lust nicht unterdrücken können, wenn er nicht die Waffen der Milde führen gelernt hat. „Denn die Sanftmüthigen werden das Erdreich besitzen und werden in Ewigkeit darin wohnen.“ (Ps. 36, 11+29) Wie wir nun dieses Land erwerben können, lehrt derselbe Prophet in den folgenden Versen des Psalmes: „Warte auf den Herrn und bewahre seinen Weg, so wird er dich erhöhen, daß du als Erbtheil das Erdreich erlangest.“ (Ps. 36, 34) Es steht also fest, daß niemand zur festen Besitznahme jenes Landes gelangen könne, als wer mit unerschütterlicher, geduldiger Sanftmuth die rauhen Wege und Gebote des Herrn wahrt und von ihm aus dem Kothe der fleischlichen Leidenschaften herausgezogen und erhöht worden ist.

Also die Sanftmüthigen werden das Land besitzen und nicht nur dies besitzen, sondern sich auch freuen in der Fülle des Friedens, den niemand ständig genießen wird, in dessen Fleisch noch die Kämpfe der Begierlichkeit entstehen. Denn er wird nothwendig von den härtesten Angriffen der Teufel beunruhigt werden und von den feurigen Geschoßen der Lust verwundet aus dem Besitze seines Landes gedrängt werden, bis der Herr die Kämpfe entfernt bis an die Grenzen des Reiches, den Bogen zermalmt und die Waffen zerbricht und die Schilde im Feuer verbrennt, nämlich in jenem, das auf die Erde zu bringen der Herr gekommen war. Ja, er muß die Bogen und Waffen zerbrechen, mit welchen die bösen Geister Tag und Nacht kämpften, indem sie mit den feurigen Geschoßen der Leidenschaften das Herz trafen. Wenn einen so der Herr, der die Kämpfe bannt, von aller Glut der brennenden Reize befreit hat, so wird er zu einem solchen Zustande der Reinheit gelangen, daß er, frei von der Angst, mit welcher er in der Kampfeszeit sich selbst (sein Fleisch) fürchtete, anfängt, sich desselben als des reinsten Tabernakels zu freuen; denn „die Übel werden nicht über ihn kommen, und die Geißel wird nicht nahen seinem Gezelte.“ (Ps. 90, 10) Er wird nämlich durch die Tugend der Geduld zu jener prophetischen Verheissung gelangen, daß er durch die Sanftmuth nicht nur sein Land erbt, sondern auch sich freut in der Fülle des Friedens. Wo aber noch die Kampfessorgen sind, da kann die Fülle des Friedens nicht sein. Es heißt ja nicht: „sie werden sich erfreuen im Frieden,“ sondern: „in der Fülle des Friedens.“

Dadurch ist deutlich gezeigt, daß also die Geduld das wirksamste Heilmittel des Herzens sei, nach jenem Ausspruche Salomons: „Ein sanfter Mann ist ein Arzt des Herzens,“ (Sprüchw. 14, 30) so daß er also nicht nur den Zündstoff des Zornes, der Traurigkeit, der Unlust, der Ruhmsucht, des Hochmuths, sondern auch den der Lüsternheit und aller Laster gleichmäßig auslöscht. „In der Langmuth wohnt“, wie Salomon sagt, „Glück für die Könige.“ Denn wer immer mild und ruhig ist, wird weder von der Aufregung des Zornes entzündet noch von der Angst der Unlust und Traurigkeit verzehrt noch durch die Eitelkeit der Ruhmsucht zerstreut, noch überhebt er sich in der Aufgeblasenheit des Hochmuths. Denn „viel Friede haben die, welche den Namen des Herrn lieben, und für sie gibt es keinen Anstoß;“ und desshalb wird nicht mit Unrecht erklärt, daß „der geduldige Mann besser ist als der tapfere, und besser, der den Zorn beherrscht, als der eine Stadt einnimmt“. (Sprüche 16, 32) Bis wir nun diesen festen, dauernden Frieden zu besitzen verdienen, müssen wir in vielen Anfechtungen versucht werden und gar häufig unter Seufzern und Thränen jenen Vers wiederholen: „Elend bin ich geworden und gebeugt gar sehr; den ganzen Tag gehe ich trauernd einher, weil meine Lenden sind voll von Wahn, und es ist nicht Heiles an meinem Fleische vor dem Angesichte deines Zornes, und kein Friede meinem Gebein ob meiner Thorheit.“ (Ps. 37, 7. 8. 4) Dann besonders werden wir passend und in Wahrheit so klagen und weinen, wenn wir nach langer Reinheit unseres Körpers schon hofften, die fleischlichen Befleckungen überwunden zu haben, und nun fühlen, daß der Stachel des Fleisches wegen des Übermuthes unseres Herzens sich wieder gegen uns erbebt, oder doch daß auf Traumestäuschung hin der frühere unreine Fluß uns wieder benetzt.

Quelle: 24 Unterredungen mit den Vätern - http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3049.htm
 
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