Meditation und Psychotherapie

wie perfekt sich östliche Weisheit und westliche Therapie ergänzt haben.

Ja, da kann ich nur zustimmen. Wenn ich es richtig sehe, dann strebt es ganz allgemein betrachtet jede Psychotherapie letztlich an, den Menschen zu diesem Punkt der Selbstverantwortlichkeit und Selbsteinsicht zu führen, dem vielleicht höchsten Punkt der personalen Entwicklung - auch wenn das nicht immer im Therapieverlauf praktisch möglich ist, bedingt durch zahlreiche Faktoren. Die Methoden der unterschiedlichen Therapien sind jeweils anders, der Einstieg und die Dauer sowie das konkrete Ziel auf diesem Weg.

Ich habe den Eindruck, dass ein möglicher Weg von hier aus, oder vielleicht auch noch auf der personalen Eben, dann Liebe sein kann.
Ich frage mich derzeit immer wieder, ob die Handlung, die ich gerade ausführe, liebevoll zu mir selbst - und anderen - ist: ist das, was ich gerade tue, auch die Konsequenzen, wirklich liebevoll zu mir selbst? Die Frage selbst fordert mich auf, mir selbt gegenüber eine liebevolle Haltung einzunehmen. Auf diese Weise kann man versuchen, liebevolle Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Liebevolle Verantwortung geht über eine materielle, intellektuelle und berufs- und überlebensbezogene Verantwortung noch hinaus. Ich spüre dann immer wieder, wie die Gewohnheiten meiner Lebenspraxis noch hier und da von bloßer Härte, Dogmatik, Ego-Rollen und auch Trägheit geprägt sind, die aus meiner Kindheit stammen. Und es besteht dann immer wieder die Notwendigkeit, diese durch eine liebevolle Haltung, einen liebevollen Dialog mir selbt gegenüber aufzulösen. Diesen Prozess würde ich auch als Heilung oder Ganzwerden und gleichzeitig als ein Öffnen bezeichnen.
Eine solche Technik könnte man, scheint es mir, einerseits als spirituelle Methode, andererseits als psychotherapeutische Methode bezeichnen. Das zeigt auch auf, wie eng diese beeinander liegen können.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Werbung:
Soweit nun einer in der Sanftmuth und Geduld des Herzens vorwärts schreitet, ebensoweit wird er in der Reinheit des Körpers kommen;

„Ein sanfter Mann ist ein Arzt des Herzens,“ (Sprüchw. 14, 30) so daß er also nicht nur den Zündstoff des Zornes, der Traurigkeit, der Unlust, der Ruhmsucht, des Hochmuths, sondern auch den der Lüsternheit und aller Laster gleichmäßig auslöscht.

ich hatte nicht gesehen, dass du auch gerade einen Beitrag geschrieben hattest und fühle mich dadurch in meinem gerade geschriebenen Beitrag (Liebe/Herz) gespiegelt.

Vielen Dank für deinen Text.

Ein wirklich schöner Text, der auch ganz gut zum Thema passt, scheint es mir. Letztlich beschreibt der Text ja auch ein Ziel und einen allgemeinen Weg - und Meditation sowie Psychotherapie sind zwei konkrete Wege, die es ermöglichen, diesen Weg zu gehen, scheint es mir; der eine eher von der Ebene oder gar aus einem Tal bis zu den ersten Bergen und der andere bis zum höchsten Gipfel.

:liebe1:
 
Liebevolle Verantwortung geht über eine materielle, intellektuelle und berufs- und überlebensbezogene Verantwortung noch hinaus. Ich spüre dann immer wieder, wie die Gewohnheiten meiner Lebenspraxis noch hier und da von bloßer Härte, Dogmatik, Ego-Rollen und auch Trägheit geprägt sind, die aus meiner Kindheit stammen.

Das Erstaunlichste für mich in diesem Prozeß ist, daß es wirklich immer tiefer geht. Wie im Fraktalprogramm, wo du endlos mit der Lupe tiefer gehen kannst und genauer sehen kannst und ohne Grenze nach innen vordringst, wo sich immer noch eine weitere Welt entfaltet - die dann außen ihre Entsprechung hat.
 
... in diesem Sinne habe noch eine Stelle gefunden, die dem etwas stereotypen Modell "prä-personal, personal, transpersonal" und der Zuordnung der Psychotherapie zu den ersten und der Meditation zu der letzten Phase vorbeugt:

"Es ist nicht so, dass wir unser psychisches Haus in Ordnung bringen und uns dann in Richtung Nirvana auf den Weg machen können. Wenn sich Körper, Herz und Geist öffnen, bringt jede neue Schicht, auf die wir stoßen, zwar größere Freiheit und mehr Mitgefühl mit sich, aber es werden zugleich auch tiefere und subtilere Schichten unterschwelliger Selbsttäuschung freigelegt."
(Kornfield: Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens. S. 296. Übrigens ein schönes Buch wie ich finde, mit vielen kleinen, aber substantiellen Meditationsanleitungen.)

:)
 
eigentlich ist meine psychotherapie erst mit meiner einweihung in die meditation übergewechselt in eine autodidaktische selische weiterentwicklung ohne aufpasser -so empfinde ich das mittlerweile -grenzenlose freiheit und frieden tun sich auf.bin auf dem weg nach hause-schon hier und jetzt -mitten im leben.das wort frieden weiss ich mittlerweile auch zu buchstabieren -frieden -wie langweilig hab ich immer gedacht-doch sone tiefe stille auch geniessen zukönnen -macht es möglich auch mit der natur verschmelzen zu können.und natur und gott sind identitäten....
alles liebehw
 
das wort frieden weiss ich mittlerweile auch zu buchstabieren -frieden -wie langweilig hab ich immer gedacht-doch sone tiefe stille auch geniessen zukönnen -macht es möglich auch mit der natur verschmelzen zu können.und natur und gott sind identitäten....
alles liebehw

Ja,ja so geht oder ging´s mir auch. Frieden, Ruhe, Ausgeglichenheit habe ich als das letzte an Langeweile gesehen. Glücklicherweise kann man ja gescheiter werden :rolleyes:
 
Hier noch ein Auszug, der die Vermittlung von Meditation und Therapie plastisch beschreibt:

"Das Öffnen des Herzens beginnt meistens damit, dass wir uns für das im Laufe unseres Lebens angesammelte und unerkannte Leid öffnen - und nicht nur für unser eigenes, sondern auch für das Leiden anderer, das Leiden an Krieg, Hunger, Alter, Krankheit und tod. Manchmal empfinden wir dieses Leiden vielleicht körperlich, als Spannungen und Blockaden im Herzbereich, doch häufiger fühlen wir unsere Verletzungen, unsere Verlassenheit, unseren Schmerz als ungeweinte Tränen. Die Buddhisten beschreiben dies als ein Meer von Tränen, das größer ist als alle vier großen Ozeane der ERde.
Wenn wir den einen Sitz [= kontinuierliche, gefestigte Meditationspraxis] einnehmen und eine meditative Aufmerksamkeit entwickeln, bietet sich das Herz von selbst zur Heilung an. Die Trauer über Verletzungen, unerfüllte ERwartungen und zerschlagene Hoffnungen, die wir so lange mit uns herumgetragen haben, bricht auf. Wir fühlen den Schmerz unserer frühen Traumata und gegenwärtigen Ängste und aller Gefühle, die wir uns nie bewusst zu erleben gewagt haben. Alle Scham, alle Minderwertigkeitsgefühle, die wir in uns tragen, kommen ans Licht - der Schmerz unserer Kindheit, das Leiden in unserer Familie, die Verletzungen unserer Eltern, die wir übernommen haben, Isolation, Mißbrauch und Mißhandlungen - all das ist in unserem Herzen gespeichert.
[...] Wenn wir uns durch Meditation heilen, bricht unser Herz auf und beginnt sehr tief zu fühlen. Starke Gefühle, verborgene Teile unserer selbst kommen hoch, und unsere erste Aufgabe in der Meditation besteht darin, sie aufsteigen zu lassen, sie uns selbst einzugestehen und zuzulassen, das sie ihre Lieder singen. Wenn wir den Gesängen unsere Wut oder Angst, unserer Einsamkeit oder unserer Sehnsucht lauschen, stellen wir fest, das sie sich verändern. Wut verwandelt sich in Schmerz; Schmerz verwandelt sich in Tränen; unsere Tränen fließen vielleicht recht lange, doch dann kommt die Sonne hervor. Die Erinnerung an einen Verlust singt ihr Lied für uns; unser Körper erbebt und setzt das Gefühl des Verlustes frei; danach schmilzt langsam die Panzerung, die den Verlust umgab, und inmitten des Liedes ungeheuren Kummers findet der Schmerz über diesen Verlust endlich Befreiung. [...]
Meistens ist die ARbeit der Selbstheilung so schwierig, daß wir andere als Verbündete brauchen, die unsere Hand halten und uns inspirieren, all unseren Mut aufzubringen. Dann können Wunder geschehen."

Aus: Jack Kornfield: Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens. S. 64 ff. "Heilung des Herzens".

Liebe Grüße,
Energeia
 
Hallo Ihr Lieben !

Wollte mal Hallo sagen und ich finde es sehr interessant,was hier so geschrieben
wird .
Beschäftige mich schon längere Zeit mit Buddhismus und finde diese Philosophie
als Fundament für mein Leben sehr solide .
Da ich früher sehr unbewußt gelebt habe und die Formen wichtiger waren als der Raum ,hat mir der Buddhismus neue Seiten aufgezeigt ,wie man sein leben wesentlich stressfreier bewältigen kann.
Der Geist darf nicht unter Spannung geraten ,sonst erfahren wir Leid und die Meditation in meinem Fall die Vipassana Meditation hat mir schon mehr zu innerer
Ruhe verholfen .
Ich muß gestehen ,ich bin noch auf dem Weg und kann bestimmt noch nicht den Kreis der Wiedergeburten entfliehen :weihna1
aber ich würde mich freuen ,wenn ich bei Euch konstruktive Unterszützung zu meinen Fragen bekommen könnte.
Liebe Grüße an Euch und Gott segne Euch
 
. Ist es nicht so, dass dann, wenn nicht wir beiden uns um diese Diskussion bemühen, sie nicht stattfindet? Es kommen zwar gelegentlich Beiträge, aber dann verschwinden die Beitragsschreiber auch sehr schnell wieder. .

Also, ich bin verschwunden, weil ich Debatten in denen es nicht um Inhalte sondern um Beleidigungen und Territorialkämpfe in diesem Forum geht, nicht besonders interessant finde.
 
Werbung:
Zurück
Oben