Mariä

Und doch erschuf Gott Mann und Frau - was doch nichts anderes bedeutet, dass die seelentiefe "Göttlichkeit" die Verschmelzung von beidem ist - oder?

Yin und Yang ?

Wieso kam eigentlich die Kirche auf diesen Quatsch alles zu "vermännlichen"?

Luna



Ja, du hast Recht. Die Idee der Kirche beruht sicher auf Macht - das einzige was sie interessiert seit nahezu eineinhalb Jahrtausenden so in etwa ....
 
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Eines noch zu Marias "Urmütterlichkeit". Ob das geschichtlich nun ein Standbein hat weiß ich natürlich nicht.

Ich fühle sie nur so. Sie hat so eine reine, eine liebende, eine unglaublich mütterliche und doch so starke strahlende Energie. Wenn jemand rein energetisch wirklich "eine göttliche Mutter" ist, dann Maria. So empfinde oder fühle ich es mal.

Lieber Ischariot, eine persönliche Frage noch, hat es einen besonderen Grund,
dass Judas Dein Namensgeber ist?

Alles Liebe
Luna
 
Deinen Umkehrschluss kann ich nicht nachvollziehen, schließlich haben das Weibliche UND das Männliche ihre Berechtigung und repräsentieren beide in gleichem Maße das Göttliche ...
Im Prinzip sage ich drüber ja auch gar nichts aus ...
Die Frage von FrauLuna war doch, wie die Kirche darauf kam alles zu "vermännlichen".

Nun, ich will es nochmals kurz mit anderen Worten erörtern:
Eine Gesellschaft, die sich genötigt sieht "göttlichkeit" zu vermenschlichen,
steht in der Folge vor dem Problem der "Geschlechtlichkeit" derselben.
Die Kirche, die bekannterweise streng patriachaisch aufgebaut ist,
wird natürlich dazu den männlichen Part heranziehen.
So wird eine Gottesvorstellung von einem alten, weisen Mann mit
schlohweissem Bart geboren. So wie das weibliche Prinzip in der
menschlichen Gesellschaft unterdrückt wird, ist auch in der
Betrachtung der Göttlichkeit diese Bild gespiegelt.
Ist eigentlich weniger ein Umkehrschluss meinerseits, als
vielmehr geschichtlich nachvollziehbares Vorgehen.


Lieber Ischariot, eine persönliche Frage noch, hat es einen besonderen Grund,
dass Judas Dein Namensgeber ist?
Durchaus! Ischariot ist für meinereins eine der interessantesten Figuren des NT.
Eine Rolle die mich immer schon fasziniert hat in ihrer Vieldeutigkeit.


Euer (J'adoube) Ischariot
 
Ja, so verstehe ich es. Danke, Ischariot!

Das Interessante ist ja, dass in der Urkirche, die diesen Namen auch noch verdient hat, neben Christus das weibliche Prinzip der Sophie oder Sophia enthalten war ...


Liebe Grüße
 
In der ägyptischen Religion war die Muttergottheit Isis ja noch sehr dominant. Ein Historiker sagte mal dass die Ägypter der Gleichberechtigung zw. Mann und Frau sehr nahe waren.
Auch in der Alchemie war die Muttergottheit noch sehr dominant, ebenso im Gnostizismus, dort ist sogar von Sophia als der Gattin von Jesus die Rede.
Sophia(griech.)=Weisheit
Im Hinduismus sind weibliche Göttinen vertreten (Kali, Durga usw.), im tibetischen Buddhismus hat jeder der 5 Dhyani-Buddhas eine Dakini. Ein weibliches Gegenstück und beide werden häufig sogar in geschl. Vereinigung dargestellt.

Die Frauenfeindliche Haltung der katholischen Kirche, welche keine Frau als Priester zuläßt und Priester, die heiraten wollen aus der Kirche auschließt, half nichts. In der bäuerlichen Bevölkerung setzte sich die Marienverehrung durch. Dagegen konnte die Kirche nichts ausrichten.

Es kann keinem Volk entgangen sein, dass jeder Mensch die erste Nahrung von der Mutterbrust empfängt und wenn die Kinder größer sind bereiten auch heute noch zumeist die Frauen die Nahrung. Was der Mensch also zum Erhalt seines Leibes braucht bekommt er von der Frau. Es ist daher naheliegend, dass es zu jeder Zeit Muttergottheiten gab, welche diese Funktion der Ernährerin, der Versorgerin, Formgeberin, innehatten.

Gruß Harry
 
Hallo miteinander,
Letztendlich waren wir ja alle bei der Empfängnis nicht dabei, allerdings könnte ich mir ganz pragmatisch (total ohne biblisches Fachwissen) vorstellen, dass Maria von Ihrem Wesen und von Ihrer geistigen inneren Haltung einfach so hoch spirituell, vielleicht ja erleuchtet war, dass ihr
diese Aufgabe angetragen wurde, die Mutter Jesu zu sein. Ob Josef mit
ihr oder nicht ge.... hat, wird wohl ein Fragezeichen bleiben.. aber immerhin, er hat eine hohe Aufgabe angenommen und sehr gut für ein Kind gesorgt, für das ein anderer der Vater war. Eine sehr gütige und große Haltung, man sollte
ihn da in Ehre und Achtung nicht ausschliessen.
Ich halte die Annahme, es könne sich bei den Evangelien um ein auch nur annähernd historisches Ereignis handeln für falsch. Auch die wissenschaflich orientierten Exegeten sprechen von literarischen Texten.

Das NT ist reine Mystik. Sieh Dir bloß mal die Ahnenliste Jesu an. Das sind keine historischen Personen und es sind mal zufällig 77 von Gott bis Jesus. Wie seltsam ... Josef repräsentiert den Intellekt, der niemals zu einer echten Zeugung fähig ist. Denn der Intellekt kann nur das verarbeiten, was ihm die Sinne liefern und findet niemals etwas Neues. Es sei denn er bekommt es durch die Sinne (Erfahrung, Messung). Nur Maria, welche die Emotionalität des Menschen symbolisiert kann von einer echten Selbstlosigkeit ergriffen werden. Diese Selbstlosigkeit wird in einer unbeflekten Empfängnis durch den Hl. Geist Gottes vermittelt. Herrodes ist der Egoismus, der immer diese Selbstlosigkeit bekämpft und sie töten will. Das Land Israel ist der Mensch selbst und was sich in ihm abspielt. Die Bauern, welche den neu gebohrenen König anbeten sind die gesunden Instinkte und die drei Weisen ist die intellektuell gereifte Klugheit in uns, welche immer einem Ideal, dem Stern, folgt um nach der Wahrheit zu suchen.
Warum man diese Wahrheiten in eine Geschichte kleidete ist leicht zu verstehen. Sie hat eine ähnliche Funktion wie unsere Märchen. Sie wirkt auf unser Unbewußtes und erweckt ganz stark die höheren Kräfte in uns und das nennen wir dann Glauben.
Daher hat diese allegorische Interpretation einen ungleich höheren Wert, als die historische. Denn ein Jesus, der in uns wohnt ist uns allemal näher, als einer der im Himmel ist und vor 2000 Jahren mal gelebt hat.
Es wird also gerade für der Kirche einfacher sein, Jesus in den Himmel oder in die Geschichte zu verbannen um mit ihm fertig zu werden. Da ist er mal weit weg und kann keinen Schaden anrichten.:)
Diese Expedierung der Göttlichkeit in die Geschichte oder in einen imaginären Himmel ist eine Methode um sich die Religion vom Leib zu halten. So ähnlich schreibt das auch C.G. Jung in Alchemie und Psychologie.
Es ist außerdem so, dass Menschen, die unbedingt eine Geschichte brauchen, die allegorische Interpretation schlichtweg ablehnen werden. Das lliegt daran, dass manche Menschen eben eine Geschichte und die Persoenen brauchen.
Viele Mystiker, die Rosenkreuzer, die Alchemie, haben das NT schon seit Jahrhunderten als Allegorie aufgefasst und wurden von der Kirche dafür verfolgt.
Nein, Jesus war das nicht. Nicht erst seit dem Sakrileg wissen wir, dass Jesus eine sehr tiefe Verbindung zu Maria Magdalena hatte.
Vorsicht! Sakrileg ist ein Roman, keine Historische Untersuchung.

Gruß Harry:)
 
Manche kritisieren auch diese allegorische Interpretation mit der Begründung, nun sei Christus also nur ein Märchen...
Das eben gerade NICHT. Er ist gerade mit dieser Interpretation eine REALE Wahrheit und ist Gegenwärtig.
Und wie sollten die alten Weisen, welche diese Geschichte in die Welt setzten ihre Erkenntnis denn weiter tragen, wenn nicht in einer Legende von der man nicht wissen kann ob sie nicht doch wahr wäre. So wurden diese inneren Wahrheiten bewahrt und hatten eine enorme Wirkung auf die Geschichte von 2000 Jahren Christentum. Wie konnte das sein? Nun es ist die WAHRHEIT, aber eben eine innere und keine historische.
Es mag Jesus gegeben haben, es muss ihn wohl gegeben haben, denn er hat dieses Zeitalter eingeleitet und seine Ideen wirkten über 2000 Jahre fort. Aber wie er gelebt hat, ob er aus Indien kam und ob er gekreuzigt oder gesteinigt wurde, ist letzlich vollkommen egal.

Es gibt nun wirklich zahllose Begebenheiten, die hitorisch vollkommen unsinnig sind, was man schon als Leihe sofort erkennen kann. Z.B. die Sonnenfinsternis als Jesus gekreuzigt wurde. Sie hätte mehrere Stunden dauern müssen. Das Erdbeben und man liest sogar, die Gräber hätten sich geöffnet, als Jesus am Kreuz verstarb. Die Nägel in den Händen hätten das Gewicht des Körpers nicht tragen können ...

Nur so ist es auch verständlich, dass es im Mithraskult auch ein letzes Abendmal gab und Mithras hatte ebenfalls 12 Jünger. Und Isis war ebenfalls mit ihrem Kind Horus auf der Suche nach einer Herberge und wurde abgewiesen. Und Osiris wurde zerstückelt, Jesus hat sich selbst zerstückelt in dem er sagte "Dies ist mein Blut und diese ist mein Leib" und gab es seine Jüngern und opferte sich am Kreuz. usw. usw.
 
Die Allegorien haben noch einen weiteren Aspekt.

Natürlich repräsentieren die Personen im NT Prinzipien. Für diese Prinzipien wurden Personen in der realen Welt genommen, welche diese am reinsten verkörpern. Daher ist es schwierig zu sagen, dass eine Allegorie unreal sei. Sie ist es keineswegs, denn z.B. nur die Frau kann die Emotionalität und das hingebende Gemüt so rein verkörpern. Und nur ein Bauer kann das gesunde instinkthafte Prinzip optimal verkörpern usw. Insofern sind die Prinzipien des NT immer auch Prototypen realer Persoen, wie sie uns täglich begegnen. Insofern kann sich auch die eine oder Andere Begebenheit aus dem NT wiederholen, wenn sich die Persoenen, welche diesen Prinzipien entsprechen begegnen. Insofern sind im NT auch schon, gewisserweise prophetisch, gewisse sich wiederholende Ereignisse enthalten. Es sind Ereignisse, die sich wiederholen müssen, wenn sich Menschen begegnen, welche gewisse Prinzipien verkörpern. So z.B. der Judasverrat ... Ich habe darüber bereits ausführlich geschrieben. Ebenso kann ein Mensch gekreuzigt(getötet) werden nur desshalb weil er die Wahrheit verkündet (Ghandi, Martin Luher King, ... usw.)
 
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Ich fühle sie nur so. Sie hat so eine reine, eine liebende, eine unglaublich mütterliche und doch so starke strahlende Energie. Wenn jemand rein energetisch wirklich "eine göttliche Mutter" ist, dann Maria. So empfinde oder fühle ich es mal.
Alles Liebe
Luna

Was Du das fühlst ist wohl das Prinzip der Muttergottes in dir selbst, das durch die Allegorie des NT erweckt wurde.
Mal nur als Beispiel ... :)
Man sagt daher das NT habe eine erweckende Kraft. Und es hat diese, weil sie als eine Geschichte daher kommt. In der Schöpfung dieser Geschichte und in ihrer Sprachgewalt, liegt also eine unglaubliche Kraft und Weisheit, welche die Historie in den Schatten stellt.
 
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