Mahabharata

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eine wichtige Vorbedingung,
um den Ort des Paradieses wiederbetreten zu können,
das ist die Erweckung der Kundalini.

Die Erweckung der Kundalini ist nur im Astanga-Yoga praktiziert und
zielt nicht auf die Paradiesischen Planeten,
sondern die Verschmelzung mit der spirituellen Energie - brahma.
 
Der weise Vorschlag der Schlange Elapatra

Sauti sprach:
Elapatra hatte die Vorschläge der Schlangen und auch Vasukis Antwort angehört. Nun ergriff er das Wort: „Dieses Opfer ist keins von denen, die man vermeiden kann. Und auch Janamejaya (der Sohn Parikshits) aus dem Geschlecht der Pandavas, welcher uns Angst bereitet, ist keiner, den man aufhalten könnte. Oh König, wer vom Schicksal heimgesucht wird, dem hilft auch nur die Zuflucht zum Schicksal, und sonst nichts.

Ihr Besten der Schlangen, die Wurzel unserer Furcht ist das Schicksal. Und deshalb kann allein das Schicksal unsere Rettung sein. Hört mir zu. Oh ihr Besten der Schlangen, als der Fluch ausgesprochen wurde, lag ich zitternd und zusammengerollt im Schoß unserer Mutter.

Oh ihr guten Schlangen, oh Herr Vasuki, du Schlange von großem Glanze, auf meinem Platz hörte ich die mitfühlenden Worte der Götter, die zum Großen Vater sprachen: „Oh Großer Vater (Brahmaa), du Gott der Götter, wer außer Kadru könnte, nachdem sie solch liebe Kinder geboren hat, dieselben verfluchen, und das sogar in deiner Gegenwart? Und du, Großer Vater, stimmtest zu mit: ‚So sei es.’

Wir möchten gern erfahren, warum du sie nicht abgehalten hast?“ Und Brahmaa erwiderte: „Die Schlangen haben sich übermäßig vermehrt. Sie sind grausam, von schrecklicher Gestalt und äußerst giftig. Ich habe Kadru nicht vom Fluch zurückgehalten, denn ich wünsche das Wohl der Wesen.

Die giftigen Schlangen und jene, welche voller Sünde sind und andere ohne Grund beißen, werden mit Sicherheit vernichtet werden. Doch die Tugendhaften und Harmlosen werden verschont. Und hört, wie die Schlangen zur rechten Stunde der gräßlichen Gefahr entkommen können.

Im Geschlecht der Yayavaras wird ein großer Rishi geboren werden mit Namen Jaratkaru. Er wird klug sein und seine Leidenschaften kontrollieren. Dieser Jaratkaru wird einen Sohn namens Astika bekommen. Und dieser wird das Opfer vorzeitig beenden, so daß die tugendhaften Schlangen entkommen können.“ Da fragten die Götter: „Oh du um die Wahrheit Wissender, mit wem wird dieser beste Muni Jaratkaru von großer Energie und Askese seinen ruhmreichen Sohn bekommen?“

Brahmaas Antwort war: „Dieser beste und energiereiche Brahmane wird mit der Gattin diesen großen Sohn bekommen, welche denselben Namen trägt wie er. Vasuki, der König der Schlangen, hat eine Schwester mit Namen Jaratkaru.

Der Sohn, von dem ich spreche, wird von ihr geboren werden und die Schlangen retten.“ Und Elapatra fuhr fort: „Da stimmten die Götter Brahmaa zu: ‚So sei es.’, und Brahma kehrte in zu seinem Reich zurück. Oh Vasuki, ich sehe vor mir deine Schwester Jaratkaru. Errette uns von unserer Angst und übergib sie dem Rishi Jaratkaru mit den hervorragenden Gelübden als Almosen, der umherwandern und um eine Braut bitten wird. Dieses Mittel unserer Rettung wurde von mir vernommen.
 
Brahmaa weist den Schlangenwesen den Weg

Sauti erzählte weiter:
Oh Bester der Zweifachgeborenen, als die Schlangen diese Worte von Elapatra vernommen hatten,
da riefen sie alle hoch erfreut aus: „Gut gesprochen! Exzellent!“
Von diesem Tage an, kümmerte sich Vasuki sorgfältig um das Mädchen, seine Schwester Jaratkaru,
und hatte große Freude daran, sie aufzuziehen.

Und es war nicht viel später, daß sich Götter und Asuras zusammentaten, um das Reich Varunas aufzuschäumen. Bei dieser Gelegenheit wurde der mächtige Vasuki das Seil, mit dem sie den Ozean quirlten. Direkt, nachdem das Werk getan war, trat der König der Schlangenwesen vor den Großen Vater.

Und die Himmlischen sprachen: „Oh Herr, Vasuki leidet sehr unter der Furcht vor dem Fluch seiner Mutter. Entwurzle diesen Kummer, der sein Herz durchbohrt aus Sorge um das Wohl seines Geschlechts. Der König der Schlangen ist allseits dein Freund und Wohltäter. Oh Herr der Götter, sei ihm gnädig und lindere das Fieber seines Geistes.“

Brahmaa antwortete: „Ihr Unsterblichen, ich habe in meinem Geist über eure Worte nachgedacht. Laßt den König der Schlangenwesen den Worten Elapatras folgen. Die Zeit ist reif.
Nur die Niederträchtigen werden sterben, und nicht die Tugendhaften.
Der Brahmane Jaratkaru ist geboren und widmet sich bereits der harten asketischen Buße. Laßt Vasuki zu rechten Zeit ihm seine Tochter übergeben. Ihr Götter, was Elapatra über das Wohl der Schlangenwesen gesagt hat, ist wahr. Anders ist es nicht.“

Und Sauti sprach:
Danach befahl Vasuki, der mit dem Fluch seiner Mutter geschlagene König, der großen Zahl von allseits pflichtbewußten Schlangen, nach den Rishi Jaratkaru Ausschau zu halten: „Wenn der Herr Jaratkaru nach einer Gattin fragt, kommt sofort zu mir und informiert mich. Das Wohl unseres Geschlechts hängt davon ab.“
 
König Parikshits Jagd und die Beleidigung des Rishis

Da fragte Saunaka:
Oh Sohn eines Suta, ich wünsche zu erfahren, wie es dazu kam, daß der ruhmreiche Rishi, den du Jaratkaru nennst, auf dieser Erde mit diesem Namen gerufen wurde? Erzähle uns doch die Herkunft des Namens Jarat-karu.

Sauti antwortet:
Man sagt, Jara heiße Verschwendung, und Karu bedeutet riesig. Der Körper des Rishi war einst riesig, doch durch schwere Askese reduzierte er ihn. Und weil er so dünn geworden war, wurde er Jaratkaru genannt. Die Schwester Vasukis wurde aus demselben Grund so gerufen, oh Brahmanen.

Als der tugendhafte Saunaka dies hörte, lächelte er und sprach zu Sauti: „Das ist wahr.“ Dann fuhr er fort: „Ich habe allem gelauscht, was du bisher erzählt hast. Nun wünsche ich zu hören, wie Astika geboren wurde.“

Und Sauti begann zu erzählen, wie es in den Shastras geschrieben steht:
Vasuki wollte seine Schwester dem Rishi Jaratkaru übergeben und gab die dafür nötigen Befehle an die Schlangenwesen. Doch die Jahre vergingen, und der weise Muni mit den enthaltsamen Gelübden war zutiefst an seine asketische Aufopferung hingegeben und wünschte keine Ehefrau.
Dieser hochbeseelte Rishi widmete sich dem Studium und der harten Askese,
hatte seine sexuellen Leidenschaften
(auch: seinen Lebenssamen) unter voller Kontrolle
und wanderte furchtlos durch die ganze Welt, ohne Verlangen nach einer Gattin.

Nun, oh Brahmane, gab es einmal einen König namens Parikshit, der im Geschlecht der Kurus geboren wurde. Er hatte mächtige Waffen wie sein Großvater Pandu, war der beste Bogenschütze in der Schlacht und dem Jagen sehr zugetan. Dieser König der Welt wanderte umher, jagte Hirsche, wilde Eber, Hyänen, Wölfe, Büffel und viele andere wilde Tiere. Eines Tages hatte er ein Reh mit einem spitzen Pfeil durchbohrt, sich seinen Bogen auf den Rücken geschwungen und suchte den tiefen Wald nach dem verwundeten Tier ab.

Wie Rudra selbst die Himmlischen Planeten einst nach dem Opfer durchsuchte, welches er zuvor mit Bogen und Pfeil durchbohrt hatte, so suchte Parikshit hier und dort nach dem Reh. Nie zuvor war je ein Reh, welches Parikshit getroffen hatte, mit dem Leben davongekommen. Dieses jedoch, obwohl es verwundet war, floh so schnell davon, wie der Aufstieg des Königs in den Himmel nahte. Das Reh, welches Parikshit durchbohrt hatte, war bald seinen Blicken entschwunden, und der Monarch drang tiefer in den Wald ein.

Müde und durstig begegnete er einem Rishi, der in einem Kuhstall saß und sich am Schaum satt trank, der von den Mäulern der Kälber tropfte, nachdem ihre Mütter sie gerade gesäugt hatten. Hastig trat der König vor den bußereichen Muni, hob seinen Bogen und sprach: „Oh Brahmane, ich bin König Parikshit, der Sohn Abhimanyus. Ich suche nach einem von mir verwundetem Reh. Hast du es gesehen?“ Doch der Muni folgte gerade einem Schweigegelübde und erwiderte kein Wort.

Ärgerlich legte da der König dem Muni mit dem Ende seines Bogens eine tote Schlange über die Schulter. Ohne ein gutes oder böses Wort zu sprechen, ertrug der Muni dies und hielt ihn nicht davon ab. Als der König seinen Zustand bemerkte, verging sein Ärger, und es tat ihm leid.

Er ging in seine Hauptstadt zurück, und der Muni blieb unverändert sitzen. Der vergebende Rishi wußte, daß der König ein Tiger unter den Monarchen war, der seinen Pflichten treu folgte. Und obwohl der König ihn beleidigt hatte, verfluchte er ihn nicht. Aber der König, dieser Beste der Bharatas, konnte in ihm keinen tugendhaften Rishi erkennen. Daher hatte er ihn beleidigt.

Dieser Rishi jedoch hatte einen Sohn namens Sringin im jugendlichen Alter, der große Kraft hatte und tiefe asketische Buße und strenge Gelübde befolgte. Er war voller Zorn und nicht leicht zu beruhigen. Zu dieser Zeit ehrte er mit großer Aufmerksamkeit und Respekt seinen Lehrer, welcher mit großer Ruhe auf seinem Sitz saß und immer an das Wohl der Wesen dachte. Als sein Lehrer ihn heimschickte, traf Sringin seinen Gefährten Krisa, auch der Sohn eines Rishis.

Dieser sprach zu ihm neckend und in spielerischer Laune über seinen Vater. Doch als der zornige Sringin, die dem Gift gleichenden Worte seines Gefährten vernahm, da loderte seine Wut auf. Krisa sagte nämlich zu ihm: „Sei nicht so stolz, oh Sringin, denn dafür, daß du so asketisch und voller Kraft bist, trägt dein Vater eine tote Schlange auf seiner Schulter. Sprich künftig keine solchen Worte mehr zu uns Söhnen der Rishis, welche die Wahrheit kennen, tiefe Buße tun und Erfolge errungen haben.

Wo ist jetzt deine Männlichkeit und die hohen Worte über deinen Stolz, wenn du deinen Vater ansehen mußt, der eine tote Schlange trägt? Oh Bester aller Munis, dein Vater tat nichts, um sich vor dieser Behandlung zu schützen. Und das finde ich so jämmerlich, als ob ich diese Beleidigung selbst ertragen müßte.

Der Brahmanensohn Sringin verflucht König Parikshit

Sauti sprach:
Nach diesen Worten und der Nachricht, daß sein Vater eine tote Schlange trug, brannte der Zorn im mächtigen Sringin lichterhloh. Er schaute Krisa an und fragte ihn sanft: „Sag, warum trägt mein Vater die tote Schlange?“ Die Antwort lautete: „Nun, mein Lieber, als König Parikshit auf der Jagd den Wald durchstreifte, da legte er deinem Vater eine tote Schlange auf die Schulter.“ Und Sringin fragte weiter: „Und welchen Schaden fügte mein Vater dem niederträchtigen König zu? Sag es mir, oh Krisa, und sei dann Zeuge meiner asketischen Kraft.“

Krisa antwortete: „König Parikshit, der Sohn Abhimanyus, hatte einen schnellen Hirsch mit seinem Pfeil verwundet und folgte ihm anschließend allein in den Wald. Doch im Dickicht verlor er das Tier aus den Augen. Sogleich, als er deinen Vater erblickte, fragte er ihn danach. Doch dein Vater folgte seinem Schweigegelübde. Von Hunger, Durst und Anstrengung gezeichnet, fragte der König deinen Vater wieder und wieder nach dem vermißten Hirsch, doch dein Vater blieb bewegungslos sitzen.

Bei Einhaltung seines Schweigegelübdes gab der Weise dem König keine Antwort. Da wurde der König zornig und legte deinem Vater mit dem Ende seines Bogens die Schlange über die Schulter. Oh Sringin, dein Vater blieb in seiner Andacht versunken und befindet sich immer noch in dieser Lage. Und der König kehrte mittlerweile in seine Hauptstadt zurück, die nach dem Elefanten benannt wurde (Hastinapura).“

Sauti fuhr fort:
Nachdem der mächtige Sohn des Rishi alles über die tote Schlange auf der Schulter seines Vaters vernommen hatte, röteten sich seine Augen, und von loderndem Zorn übermannt berührte er Wasser und verfluchte den König: „Dieser sündige Lump von einem König, der eine tote Schlange auf die Schulter meines alten und gebeugten Vaters gelegt hat, dieser Beleidiger eines Brahmanen und Beschmutzer des Ruhmes der Kurus, soll durch die Kraft meiner Worte innerhalb von sieben Nächten durch die Schlange Takshak, diesen mächtigen König der Schlangen, in die Region Yamas (des Todes) eingehen.“

Nachdem er solcherart im Zorn den König verflucht hatte, ging Sringin zu seinem Vater und sah nun mit eigenen Augen, wie der Weise im Kuhstall saß und die tote Schlange trug. Wieder loderte in ihm der Zorn bei diesem Anblick. Und während er zu seinem Vater sprach, vergoß er kummervolle Tränen: „Vater, als ich von deiner Schande durch die Hand dieses abscheulichen Lumpen, König Parikshit, erfuhr, habe ich ihn wütend verflucht. Denn dieser Schlimmste der Kurus hat meinen kraftvollen Fluch reichlich verdient. In sieben Tagen von heute an wird Takshaka, der Herr der Schlangen, den sündigen König in das gräßliche Reich des Todes schicken.“

Da sprach der Vater zu seinem aufgeregten Sohn: „Ach Kind, ich bin nicht einverstanden mit deiner Tat. Asketen sollten nicht so handeln. Wir leben im Reich dieses großen Königs und werden gerecht von ihm beschützt. Dem herrschenden König sollte in allem, was er tut, von unsres gleichen vergeben werden. Wenn du das Dharma (Vorgeschriebene Pflicht gemäß sozialer und sakraler Klasse) zerstörst, wird es dich zerstören. Wenn uns der König nicht ordentlich beschützt, dann wird es uns schlecht ergehen, und wir können unsere religiösen Riten nicht so ausführen, wie wir es wünschen.

Doch vom gerechten Herrscher beschützt, erringen wir immensen Verdienst, und solch ein König erhält davon auch seinen Anteil. Daher sollte dem herrschenden König immer vergeben werden. Und wie sein Großvater es tat, so beschützt uns Parikshit, wie ein König seine Untertanen beschützen sollte. Der bußeübende Monarch war müde und hungrig. Er wußte nichts von meinem Schweigegelübde, als er dies tat.

Einem Reich ohne König geschieht viel Übles. Der König bestraft die Übeltäter, und die Angst vor Strafe sichert den Frieden.
Die Menschen können ihre Pflichten und Riten ungestört ausüben.
Der König sichert die Dharma, und Dharma sichert das Königreich im Himmel. Der König beschützt die Opfer, und die Opfer stimmen die Himmlischen gnädig. Die Götter lassen es regnen, der Regen läßt Korn und Kräuter wachsen, und dies ist den Menschen angenehm.

Manu (der Vater der Menschheit) sagte einst: „Der Herrscher über das Schicksal der Menschen gleicht zehn vedenkundigen Brahmanen.“ Erschöpft und von Hunger gequält tat der bußereiche König dies nur, weil er nicht um meinen Eid wußte. Warum hast du voreilig diese ungerechte und kindische Tat begangen? Ach Sohn, der König verdient es niemals, von uns verflucht zu werden.
 
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