Mahabharata

Der Kampf Garudas gegen die Götter um Amrit

Und Sauti erzählte:
Oh du Bester der Zweifachgeborenen, wie bereits erzählt standen die Himmlischen zur Schlacht bereit, und der König der Vögel kam schon bald über sie. Als die Götter den außerordentlich starken Garuda erblickten, begannen sie vor Angst zu zittern und verwirrt gebrauchten sie all ihre Waffen gegeneinander. Unter denen, die das Soma bewachten, befand sich Visvakarma mit seiner unermeßlichen Macht, so strahlend wie die Sonne und mit großer Energie.

Doch Garuda benötigte nur einen kurzen und schrecklichen Moment des Kampfes mit seinen Klauen, den Flügeln und dem Schnabel, da lag der Architekt der Götter wie tot am Boden. Der große Wanderer der Lüfte verdunkelte die Welten mit all dem Staub, den der Hurrikan seiner Flügel aufwirbelte, und er überwältigte die Himmlischen, welche das Bewußtsein verloren. Und die staubblinden Wächter des Amrits konnten Garuda gar nicht sehen, so wühlte Garuda die Regionen der Himmlischen auf und verwundete die Götter mit Flügeln und Schnabel.

Da sprach Indra, der Gott der tausend Augen, zu Vayu (dem Windgott): „Dies ist deine Aufgabe, oh Marut. Zerteile schnell den Staubschleier.“ Und der mächtige Vayu tat, wie ihm geheißen. Nachdem die Dunkelheit vergangen war, griffen die Himmlischen Garuda an. Dieser brüllte so laut wie eine große Wolke am Ende des Yuga und ängstigte damit jedes Wesen. Dann erhob sich der energiereiche König der Vögel, dieser Zerstörer von feindlichen Helden, mithilfe seiner Flügel über die Köpfe von Indra und all der anderen weisen Götter, die mit doppelschneidigen breiten Schwertern, eisernen Keulen mit spitzen Stacheln, geschliffenen Lanzen, Schlagstöcken, blitzenden Pfeilen und vielen Wurfscheiben in Form der Sonne bewaffnet waren.

Er griff sie von allen Seiten an und kämpfte sehr hart ohne zu zagen oder zu ermüden mit seinen Schwingen, der Brust, den Krallen und dem Schnabel. Der strahlende Sohn von Vinata ließ das Blut reichlich von den Körpern der Götter strömen, und er zerstreute sie in alle Winde. Vom König der Vögel besiegt, flohen die Sadhyas mit den Gandharvas gen Osten, die Adityas in den Westen, die Vasus mit den Rudras gen Süden und die Aswin Zwillinge nach Norden. Obwohl sie mit großen Kräften gesegnet waren, flohen sie vor dem Kampf und schauten jeden Moment zu ihrem Feind zurück.

Alsbald kämpfte Garuda mit den Yakshas, dem äußerst tapferen Aswakranda, Rainuka, dem mutigen Krathanaka, Tapana, Uluka, Swasanaka, Nimesha, Praruja und Pulina. Der Sohn Vinatas zerfleischte sie mit seinen Klauen und dem Schnabel wie Shiva selbst, dieser Feindezerstörer und rasende Träger von Pinaka am Ende der Zeitalter. Diese gewaltigen und tapferen Yakshas wurden vom Wanderer der Lüfte ganz verstümmelt und sie glichen einer großen, schwarzen Wolkenbank, aus der dichte Schauer von Blut regneten.

Garuda ließ die scheinbar toten Himmlischen zurück und begab sich dahin, wo das Amrit war. Dort sah er, daß es von allen Seiten von Feuer umgeben war. Die gräßlichen Flammen dieses Feuers bedeckten vollständig den Himmel. Von gewaltsamen Winden angefacht schienen sie sogar die Sonne verbrennen zu wollen. Da nahm der ruhmreiche Garuda eine Gestalt mit neunzig mal neunzig Mündern an und trank flugs Wasser aus vielen Flüssen. Er kehrte auf schnellen Schwingen zurück und löschte das Feuer aus. Nachdem nichts mehr brannte, nahm er eine winzig kleine Gestalt an, um damit den Ort zu betreten, an dem das Amrit war.
 
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Garuda trägt das Amrit davon

Sauti sprach:
Mit goldenem und wie die Strahlen der Sonne glänzendem Körper betrat er mit großer Kraft den Bereich, in dem sich das Soma befand. Dabei war er wie ein reißender Strom, der in den Ozean stürzt. Neben dem Amrit erblickte er ein sich beständig drehendes Rad mit messerscharfen Kanten. Dieses gräßliche Instrument mit der Pracht der glühenden Sonne und der schrecklichen Form war von den Göttern dazu bestimmt worden, alle Soma Räuber in Stücke zu schneiden.

Der große Vogel hielt inne und entdeckte eine Passage hindurch. Er ließ seinen Körper schrumpfen und schlüpfte in einem Moment durch die Speichen. Innerhalb der Grenzen des Rades befanden sich zwei große, feurig strahlende Schlangen, die Wächter des Soma.

Ihre Zungen waren so hell wie Blitze, sie hatten immense Energie, ihre Münder spuckten Feuer und ihre Augen blitzten. Sie waren giftig, sehr furchtbar, immer in Bewegung und allseits zornig. Ihre Augen waren wutentbrannt und zwinkerten nie. Jeder, der nur von einer der beiden Schlangen erblickt wurde, wurde sofort zu Asche verbrannt. Doch der Vogel mit den schönen Federn bedeckte ihre Augen im Nu mit Staub und blendete sie. Unentdeckt von ihnen, griff er sie von allen Seiten an. Er verwundete ihre Körper, und ohne jegliches Zögern näherte sich der Sohn der Vinata dem Amrit.

Der gewaltige Wanderer der Lüfte hob das Soma auf, erhob sich eilends mit seinen Flügeln und brach dabei dieses alles zerschneidende Rad in Stücke, welches das Soma umgeben hatte. Sofort entkam er dem Ort, doch er trank nicht vom Amrit, welches er trug. Er flog seines Weges ohne jede Erschöpfung und verdunkelte die Pracht der Sonne.

Garuda trifft Vishnu und sie verleihen sich gegenseitigen Segen

Auf diesem Flug durch den Himmel traf der Sohn der Vinata auf Vishnu. Narayana (Vishnu) war sehr zufrieden mit ihm aufgrund seiner Selbstbeherrschung. So sprach die unvergängliche Gottheit zum Wanderer der Lüfte: „Ich bin geneigt, dir einen Segen zu gewähren.“ Garuda antwortete daraufhin: „Ich soll über dir stehen.“ Und weiter sprach er zu Narayana: „Ich möchte unsterblich und ohne Krankheiten sein, auch ohne vom Amrit zu trinken.“ Vishnu antwortete: „So sei es.“

Nachdem er die beiden Segen erhalten hatte, sprach nun Garuda zu Vishnu: „Ich werde dir auch einen Segen gewähren. Der Besitzer der sechs Attribute möge mich darum bitten.“ Und Vishnu bat den mächtigen Garuda, sein Reittier zu werden. Auch ließ er den gewaltigen Vogel auf dem Flaggenmast seines Streitwagens Platz nehmen und sprach: „So stehst du über mir.“ Und der schnelle Wanderer der Lüfte antwortete: „So sei es.“, eilte geschwind auf seinem Wege weiter und narrte den Wind mit seiner Schnelligkeit.

Das Gespräch von Indra mit Garuda und wie Garuda den Namen Suparna erhielt

Kurz danach wirbelte Indra seinen Donnerblitz auf diesen Besten der Vögel, nachdem jener ihm das Amrit entrissen hatte. Der Amrit tragende Garuda wurde zwar vom Blitz getroffen, doch lachend sprach er in liebevollen Worten zum ärgerlich kämpfenden Indra: „Ich achte den Rishi (Dadhichi), aus dessen Knochen dein Blitz Vajra gemacht wurde. Auch werde ich den Donnerblitz selbst und dich mit den tausend Opfern achten. Oh Indra, so werfe ich nun eine meiner Federn ab, deren Ende auch du niemals erreichen wirst. Doch von deinem Blitz getroffen, fühle ich nicht den geringsten Schmerz.“

Nachdem er dies gesagt hatte, warf er eine Feder ab. Alle Wesen, die seine schöne, abgeworfene Feder erblickten, fühlten großes Entzücken. Und sie sprachen: „Dieser Vogel soll Su-parna genannt werden (der mit den schönen Federn).“ Als Indra mit den tausend Augen diesen wunderbaren Vorfall beobachtete, war er sehr überrascht. Er meinte, daß dieser Vogel ein sehr großes Wesen sein müsse und sprach zu ihm: „Oh Bester der Vögel, ich wünsche die Grenzen deiner großen Kraft zu erfahren. Und ich wünsche mir ewige Freundschaft mit dir.
 
Zum ersten Beitrag, da wird ja das Leben wie es ist und wie es sein soll geschildert, wow.:rolleyes:
 
Das Ende der Versklavung Vinatas

Garuda sprach:
Ja, Purandara (Name Indras), laß zwischen uns Freundschaft sein, wie du es wünschst. Wisse, meine Kraft ist groß und schwer zu tragen. Oh du mit den tausend Opfern, die Guten billigen es niemals, lobend von ihren eigenen Stärken oder Verdiensten zu sprechen. Doch nun, da wir Freunde sind und du mich fragtest, werde ich dir antworten, obwohl Selbstlob ohne Grund nicht recht ist.

Ich kann auf einer einzigen Feder von mir diese Erde tragen, oh Sakra, mit ihren Wäldern, den Bergen und Wassern des Ozeans, und dich noch obenauf gestellt. Wisse, daß ich alle Welten zusammen tragen kann, mit all ihren belebten und unbelebten Wesen, ohne zu ermüden.

Sauti fuhr fort:
Oh Saunaka, als der große Held Garuda so gesprochen hatte, antwortete ihm Indra, König der Götter, Träger der himmlischen Krone, Besitzer von Fülle und der allseits dem Wohl der Welten Zugewandte: „Es ist wahr, was du sagst. In dir ist alles möglich. Nimm nun meine aufrichtige und ewige Freundschaft an. Und wenn du kein Interesse am Soma hast, dann gib es mir bitte wieder. Jene, denen du es geben möchtest, würden sich uns immer widersetzen.“

Garuda gab zur Antwort: „Es gibt einen Grund, warum ich das Soma an mich nahm. Doch ich werde es niemanden zu trinken geben. Oh Gott mit den tausend Augen, nachdem ich es abgesetzt habe, kannst du es dir nehmen, oh Herr der Himmel, und es sofort wegtragen.“

Da erwiderte Indra: „Deine Worte stimmen mich sehr zufrieden, oh Bester aller Wanderer der Lüfte. Akzeptiere von mir den Segen, den du begehrst.“ Da dachte Garuda an die Söhne Kadrus (die Schlangen) und die Sklaverei seiner Mutter durch ihre Täuschung und sprach: „Obwohl ich die Macht über alle Wesen habe, werde ich deiner Bitte Folge leisten.

Laß, oh Sakra, die mächtigen Schlangen meine Nahrung sein.“ Der Vernichter der Danavas antwortete: „So sei es.“, und begab sich zu Hari (Vishnu), dem Gott der Götter, der großen Seele, dem Herrn der Yogis. Und Vishnu stimmte allem zu, was Garuda gesagt hatte. Danach sagte der ruhmreiche Herr der Götter zu Garuda: „Ich werde das Soma sofort wegbringen, nachdem du es abgesetzt hast.“, und verabschiedete sich von ihm.

Wie sich die Zungen der Schlangenwesen spalteten und das Kusha Gras heilig wurde
Nun begab sich Suparna mit großer Eile zu seiner Mutter. Freudig sprach er dort zu allen Schlangen: „Ich habe das Amrit hergebracht. Laßt es mich auf etwas Kusha Gras absetzen. Nun setzt euch nieder, ihr Nagas, und trinkt davon, nachdem ihr eure Reinigungen und religiösen Riten durchgeführt habt. Und laßt von jetzt an meine Mutter frei, wie ihr es versprochen habt, denn ich habe eure Bitte erfüllt.“ Die Schlangen sagten zu Garuda: „So sei es.“ und gingen davon, sich zu reinigen.

In der Zwischenzeit packte Sakra das Amrit und kehrte damit in den Himmel zurück. Nach einer Weile kamen die Schlangen zurück. Sie hatten alle Waschungen, die täglichen Opfer und andere heilige Riten vollendet und freuten sich nun auf das Trinken des Soma. Doch sie sahen nur, daß der Platz mit Kusha Gras, auf dem das Amrit gestanden hatte, leer war. Durch eine List, die sie nun selbst betraf, war es wieder verschwunden. Die Schlangen begannen, das Kusha Gras zu lecken, auf dem das Amrit gestanden hatte, und ihre Zungen spalteten sich dabei.

Und auch das Kusha Gras wurde von diesem Tage an durch seine Berührung mit dem Amrit geheiligt. So brachte der ruhmreiche Garuda den Schlangenwesen das Amrit aus dem Himmel, und die Zungen der Schlangen spalteten sich durch Garudas Tat.

Hoch erfreut lebte der Vogel mit den schönen Federn danach mit seiner Mutter in diesen Wäldern. Der Sohn der Vinata entzückte seine Mutter, indem er der Vertilger der Schlangenwesen und von allen Vögeln respektiert wurde und viele große Taten vollbrachte. Derjenige, der dieser Geschichte lauscht, oder sie in einer Versammlung guter Brahmanen laut vorliest, wird sicher auf die Himmlischen Planeten gelangen, wegen seiner großen Verdienste durch das Rezitieren der Taten Garudas.
 
Die Schlangen beraten über den Fluch ihrer Mutter

Sauti fuhr fort:
Als Vasuki, dieser Erste der Schlangenwesen, vom Fluch seiner Mutter hörte, begann er darüber nachzudenken, wie der Fluch unwirksam gemacht werden könne. Er besprach sich mit all seinen Brüdern, Airavata und den anderen, was das Beste für sie wäre.

Vasuki sprach zu ihnen: „Oh ihr Sündenlosen, euch ist der Fluch wohlbekannt. Wir müssen darum kämpfen, ihn zu neutralisieren. Für jeden Fluch gibt es sicher ein Gegenmittel, doch kein Heilmittel nützt denen, welche die Mutter verfluchte. Mein Herz bebte, als ich vernahm, daß dieser Fluch in Gegenwart des Unveränderlichen, Unendlichen und Wahren ausgesprochen wurde.

Unsere Vernichtung wird sicher geschehen, denn warum hat der unveränderliche Herr unsere Mutter nicht zurückgehalten, als sie den Fluch aussprach? So laßt uns denn heute beraten, wie wir die Sicherheit der Schlangen bewahren können. Und laßt uns nicht zaudern. Ihr alle seid weise und scharfsichtig. Wir sollten uns besprechen und Mittel zur Befreiung finden, so wie die Götter es taten, als sich Agni vor langer Zeit in einer Höhle versteckte. Laßt uns beraten, damit das schlangenzerstörende Opfer des Janamejaya nicht stattfinde, und wir nicht unserer Vernichtung begegnen.“

Nach diesen Worten sprachen die versammelten Nachkommen Kadrus, allesamt weise im Beraten, einer nach dem anderen seine Meinung aus. Eine Partei meinte: „Wir sollten die Gestalt von hohen Brahmanen annehmen und Janamejaya überzeugen, das geplante Opfer nicht durchzuführen.“ Andere, welche sich für weise hielten, sagten: „Wir sollten alle seine bevorzugten Berater werden. Dann wird er uns sicher in allen Dingen um unseren Rat bitten. Dann werden wir ihn so beraten, daß das Opfer gestört wird.
Und der Beste der weisen Männer, der König, wird uns für zuverlässig und gediegen halten und uns auch zum Opfer befragen. Dann werden wir sagen: Tu es nicht. Und wir werden viel ernsthaftes Unglück aufzeigen, in dieser und der nächsten Welt, mit Gründen und Ursachen, so daß das Opfer nicht stattfinden wird.

Oder, laß eine der Schlangen die Person beißen und töten, welche zum Wohle des Königs und wohlvertraut mit den Riten des Schlangenopfers zum Opferpriester benannt wird. Durch diesen Tod wird das Opfer nicht beendet werden. Ja, wir werden alle die beißen, welche die Opferriten beherrschen und daher als Ritwijas (Ritwikas, für ein spezielles Opfer engagierte Priester) fungieren, damit wir unser Ziel erreichen.“

Andere, tugendhaftere und freundlichere Schlangen sprachen: „Euer Rat ist nicht gut. Es ist nicht recht, Brahmanen zu töten.
Bei Gefahr ist nur das Mittel angemessen, welches in Gerechtigkeit ruht. Ungerechtigkeit zerstört die Welt

Andere Schlangen meinten: „Wir werden das lodernde Opferfeuer löschen, indem wir selbst zu leuchtenden Wolken voller Blitze werden und Regenschauer hinabströmen lassen.“
Ein anderer Vorschlag von guten Schlangen war: „Laßt uns des Nachts das Gefäß mit dem Somasaft stehlen. Das wird das Opfer verderben.
Oder, laßt hunderte und tausende Schlangen zum Opfer gehen, alle Leute beißen und Angst und Schrecken verbreiten.

Oder laßt die Schlangen die reine Nahrung beim Opfer mit ihren Exkrementen verunreinigen.“ Andere sagten: „Laßt uns die Ritwijas des Königs werden und das Opfer verhindern, indem wir gleich zu Anfang sagen: Gib uns unser Dakshina (Honorar fürs Opfer). Der König, der in unserer Gewalt ist, wird tun, was wir verlangen.“
Einige schlugen vor: „Wenn der König sich im Wasser vergnügt, werden wir ihn zu uns nach Hause tragen und fesseln. Dann wird das Opfer nicht stattfinden.“

Wieder andere, die sich für weise hielten, sprachen: „Laßt uns zum König gehen und ihn beißen. Das wird uns helfen. Durch seinen Tod wird die Wurzel alles Bösen herausgerissen. Dies ist unser letzter Vorschlag, oh du, der du mit den Augen hörst. Tue nun, was du für angemessen hältst.“ Dann schauten alle aufmerksam auf Vasuki, diesen Besten der Schlangen.

Vasuki dachte eine Weile nach und sagte dann: „Ihr Schlangen, der letzte eurer Vorschläge scheint mir nicht würdig der Annahme. Alle eure Ratschläge gefallen mir nicht. Doch was kann ich sagen, was gut für euch ist? Ich denke, die Gunst des ruhmreichen Kasyapa, unseres Vaters, allein kann uns Gutes tun. Ihr Schlangen, mein Herz weiß nicht, welcher eurer Vorschläge angenommen werden soll für das Wohl meines Geschlechts und auch für mein Wohl. Und das macht mich so besorgt, denn Lob und Tadel der Tat werden ganz allein auf mir ruhen.“
 
Garuda ließ die scheinbar toten Himmlischen zurück und begab sich dahin, wo das Amrit war. Dort sah er, daß es von allen Seiten von Feuer umgeben war. Die gräßlichen Flammen dieses Feuers bedeckten vollständig den Himmel. Von gewaltsamen Winden angefacht schienen sie sogar die Sonne verbrennen zu wollen. Da nahm der ruhmreiche Garuda eine Gestalt mit neunzig mal neunzig Mündern an und trank flugs Wasser aus vielen Flüssen. Er kehrte auf schnellen Schwingen zurück und löschte das Feuer aus. Nachdem nichts mehr brannte, nahm er eine winzig kleine Gestalt an, um damit den Ort zu betreten, an dem das Amrit war.
eine wichtige Vorbedingung, um den Ort des Paradieses wiederbetreten zu können, das ist die Erweckung der Kundalini.
 
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Garuda trägt das Amrit davon

Sauti sprach:
Mit goldenem und wie die Strahlen der Sonne glänzendem Körper betrat er mit großer Kraft den Bereich, in dem sich das Soma befand. Dabei war er wie ein reißender Strom, der in den Ozean stürzt. Neben dem Amrit erblickte er ein sich beständig drehendes Rad mit messerscharfen Kanten. Dieses gräßliche Instrument mit der Pracht der glühenden Sonne und der schrecklichen Form war von den Göttern dazu bestimmt worden, alle Soma Räuber in Stücke zu schneiden.
in der christlichen Version sind das die Engel, die den Zugang zum Paradies bewachen. Das Amrit ist die Frucht des Baumes des Lebens. (!)

Der große Vogel hielt inne und entdeckte eine Passage hindurch. Er ließ seinen Körper schrumpfen und schlüpfte in einem Moment durch die Speichen. Innerhalb der Grenzen des Rades befanden sich zwei große, feurig strahlende Schlangen, die Wächter des Soma.
Wie im Buch "Stimme der Stille" beschrieben, bevor man die unterste Stufe der Leiter, die zur vollkommenen Erleuchtung führt, betreten darf, muss man in der Lage sein, seine Mondform nach Belieben zu zerstören.

Ihre Zungen waren so hell wie Blitze, sie hatten immense Energie, ihre Münder spuckten Feuer und ihre Augen blitzten. Sie waren giftig, sehr furchtbar, immer in Bewegung und allseits zornig. Ihre Augen waren wutentbrannt und zwinkerten nie. Jeder, der nur von einer der beiden Schlangen erblickt wurde, wurde sofort zu Asche verbrannt.
die rechte und die linke Schlange, im Körper sind es Ida und Pingala, im christlichen Sinne ist es Luzifer und Satan.

Doch der Vogel mit den schönen Federn bedeckte ihre Augen im Nu mit Staub und blendete sie. Unentdeckt von ihnen, griff er sie von allen Seiten an. Er verwundete ihre Körper, und ohne jegliches Zögern näherte sich der Sohn der Vinata dem Amrit.
7Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben vom Holz des Lebens, das im Paradies Gottes ist.

Der gewaltige Wanderer der Lüfte hob das Soma auf, erhob sich eilends mit seinen Flügeln und brach dabei dieses alles zerschneidende Rad in Stücke, welches das Soma umgeben hatte. Sofort entkam er dem Ort, doch er trank nicht vom Amrit, welches er trug. Er flog seines Weges ohne jede Erschöpfung und verdunkelte die Pracht der Sonne.
Tiph-eret wird durchschritten (!), und das Geheimnis Gottes gelüftet.
 
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