Machtausübung der Mutter.....

Hallo Niyaha,

danke für deine Zeilen :)

Das Problem ist jetzt, dass das Amt die Kinder verantwortlich macht, wenn in der Zeit etwas passiert, bis der Gutachter kommt. Wir sind verantwortlich!

Es gibt in jedem Bundesland andere Gesetze und dort wo meine Mutter lebt ist das noch ein veraltetes Gesetz. Das heißt, es wird von außen nichts mehr unternommen, keine Hilfestellung der Ämter.

Wie schon erwähnt, muss ich davon ausgehen, dass es die Mutter in ihrem geschwächten und verwirrten Zustand nicht mehr lange schafft....

Ja, ich bin nur noch fertig, komme mir vor wie in einem nie endeten Albtraum. Ich spüre nur noch die Last und bin zu nichts mehr in der Lage. Das tut mir und meiner sowieso sehr angeschlagenen Gesundheit gar nicht gut.


Nun muss ich es aushalten, dass jede Hilfe für die Mutter zu spät kommt..... und das verkrafte ich trotz allem nicht. Damit kann ich nicht umgehen.

Gruß Sonnenkind
 
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Hallo Sonnenkind,
erstmal finde ich es super, daß Du die Betreuungssache in die Wege geleitet hast. Stimmt, daß die Rahmenbedingungen hierfür von Bu.land zu Bu.land unterschiedlich sind. Daß es in deinem Falle so läuft ist echt blöd.

Wenn die Lage aber im Moment so schlimm ist, könntest Du dir evtl. Rat beim Sozialpsychiatrischen Dienst holen. Der ist im zuständigen Gesundheitsamt zu finden. Wenn Gefahr für Leib und Leben besteht (Selbstgefährdung), sollten die eingreifen können.

Ich hoffe mal, daß die Sache doch gut ausgeht.

Alles Liebe
ashes
 
Hallo ashes,

danke für deine Antwort :)

Vom Sozialpsychiatrischen Dienst habe ich keine Hilfe zu erwarten. Von dort ist die Betreuung beantragt worden. Sie machen nichts weiter. Von dort habe ich die Ansagen, die ich erwähnt hatte.

Das liegt auch daran, dass es dort nur das "Freiheitsentziehungsgesetz" gibt. In anderen Bundesländern hätte ich vom Psychiatrischen Dienst Hilfe bekommen können.

Ich hatte in der letzten Woche auch schon die Polizei informiert, sie haben die Mutter "lebend" vorgefunden und nichts weiter gemacht. Es heißt immer wieder, die Kinder sind verantwortlich, egal ob sie können, oder nicht.

Das mich das alles so fertig macht, hängt sicher auch mit der allgemeinen Mutterproblematik zusammen.

Gruß Sonnenkind
 
Hallo Sonnenkind
Das mich das alles so fertig macht, hängt sicher auch mit der allgemeinen Mutterproblematik zusammen.
Bist Du aus diesem Schuldkomplex eigentlich schon mal so weit rausgekommen, dass Du Deine Schuldgefühle sozusagen "im Griff" hattest? Bei mir war es nämlich so, dass ich beim allerersten Mal, als ich mich von dieser "Verantwortung für das Leben meiner Mutter" zu befreien versucht habe, fremde Hilfe gebraucht habe! Seitdem habe ich immer noch genug damit zu kämpfen, aber ich habe zumindest einen Weg gefunden, wie ich mit den immer wieder auftauchenden Schuldgefühlen umgehen kann. Hast Du an dieser Stelle bereits einen Ansatz gefunden oder vielleicht schon einmal eine Therapie gemacht?

Viele Grüße,
Niyaha
 
Hallo Niyaha,

wenn ich das so richtig betrachte, mache ich im Moment gerade einen Rückschritt. :rolleyes:

Therapien habe ich auch für dieses Problem schon einige gemacht. Ich war auch schon mal soweit, dass ich mir gesagt habe, die Mutter hat das Leben so gewählt, will es nicht anders, also muss ich sie auch lassen. Weil es IHR Wille ist. Ich möchte nicht diejenige sein, die sie gegen ihren Willen in eine Situation bringt, die der Horror für sie ist.

Doch durch die ganzen Ereignisse der letzten Zeit und ihre Verwirrtheit, so dass sie nicht mehr zureckt kommt..... hatte ich das Gefühl, sie nicht alleine zu lassen, und dann noch die Verantwortung, die mir von dem Amt übertragen worden ist.
Klar gibt es noch meine Brüder, aber die können auch nichts machen....

Es wurde uns gesagt, es ist unterlassene Hilfeleistung, wenn wir uns nicht kümmern.

Ich weiß nun gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich spüre nur, dass ich dabei zugrunde gehe.
Eine psychologische Betreuung wäre für mich wichtig, findet man auch nicht so schnell. Überall sind Wartezeiten.

Liebe Grüße
Sonnenkind
 
Hallo Sonnenkind,

das ist wirklich ne blöde Situation :confused:

Aber es ist absehbar, nicht wahr?
Das sind jetzt die letzten paar Wochen, in denen Du Dich mit der Verantwortung für Deine Mutter beschäftigen musst!

Vielleicht schaffst Du es ja ab und zu ein bisschen, Dich innerlich zu distanzieren, ohne äußerlich etwas zu verändern...

Was tut denn neben der ganzen Sache Dir gut?
Stehst Du bereits auf einer Warteliste?
Was könntest Du für Dich selbst tun?
Hast Du dafür Zeit?

Ich wünsche Dir viel Kraft!
Niyaha
 
Hallo Sonnenkind,
Du schreibst, daß der Antrag auf Betreuung über den SPD läuft.
Hast Du dem zuständigen Betreuungsgericht auch deine Sicht der Dinge, vor allem Dringlichkeit geschildert?
Wir hatten uns seinerseits direkt an das Gericht gewandt und die Sachlage geschildert. Gibt es evtl. die Möglichkeit, Kontakt zu dem Betreuungsgericht aufzunehmen, um die Bearbeitung zu beschleunigen?

Die andere Seite ist, daß Dir nun quasi der Schwarze Peter zugeschoben wird. Es ist eine schwierige Situation, wohl wahr. Wie ich das verstehe, hast Du dich ja mit einer Therapeutin in Verbindung gesetzt. Das ist gut!
Du könntest über Psychotherapeuten-Verbände versuchen herauszufinden, wo noch Kapazitäten für Notfälle frei sind.

Versuche zumindest, dir Zeit für dich zu nehmen, damit Du nicht auf der Strecke bleibst. Das ist ebenso wichtig, wie die Betreuung für deine Mutter durch zu bekommen. Kurz noch was dazu: Hier wird man euch Kinder bestimmt fragen, ob Du oder deine Geschwister die Betreuung übernimmt. Das darfst Du auch ablehnen. Haben wir auch getan. Wir wurden dazu befragt, aus welchen Gründen, dann was das auch o.k.

Nochmals alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit
ashes
 
Hallo Niyaha,

danke für deine lieben Zeilen :)

Ja, ich muss etwas für mich tun und die ganze "Sache" etwas loslassen.
Wenn nun in der Zwischenzeit etwas passiert, dann ist es eben so. dann soll es vielleicht so sein...

Ich weiß, was ich für mich tun kann. An erster Stelle steht meine gesundheitliche Situation, dafür hatte ich jetzt vor einiges zu tun. Durch die Belastungen ist alles schlimmer geworden, aber ich werde für mich sorgen.
Da ich alleine bin, kann nur ich das tun.

Alles Liebe auch für dich :)
Sonnenkind
 
Hallo ashes,

danke für deine liebe Antwort :)

Die Sachbearbeiterin vom Gesundheitsamt hat sich jetzt anscheindend noch mal Gedanken gemacht und bei Gericht mitgeteilt, dass es sehr dringend ist.

Die Betreuung kann keiner von uns übernehmen, das ist schon klar und davon wird auch ausgegangen.

Ich hatte nur bei einer Beratungsstelle nachgefragt, wegen einer Unterstützung. Doch bisher habe ich keine Rückmeldung bekommen.
An einen schnellen Termin bei einem Psychologen zu kommen, das ist fast unmöglich. Eine Therapie suche ich nicht mehr, aber auch einzelne Gespräche sind nicht zu bekommen. Mal sehen, vielleicht gibt es Alternativen.

Danke für deine Wünsche :)

Liebe Grüße
Sonnenkind
 
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Hallo,

heute ergänze ich noch mal mein Thema.
Denn heute morgen ist meine Mutter verstorben....

Gestern hat mein Bruder meine Mutter in ihrem Haus auf dem Boden liegend vorgefunden...in einem ganz schrecklichen Zustand. Man wird nie erfahren, wie lange sie dort gelegen hat und was vorgefallen ist.
Im Krankenhaus hat man nur die Notversorgung gemacht, man wollte sie erst heute morgen genau untersuchen, aber sie ist irgendwann in der Nacht gestorben.

Es ist einfach alles falsch gelaufen !!!

Drei Monate hat es gedauert, bis die Betreuerin eingesetzt war. In der Zwischenzeit habe ich mich mit den Behörden herum geschlagen. Ich wurde teilweise nicht ernst genommen und habe oft Angst um die Mutter gehabt. Der Gutachter hat nur auf die Demenz geschaut und nicht auf ihre körperliche Situation. An genau diesen Problemen wird sie nun gestorben sein.
Die Betreuerin war vor ein paar Tagen eingestellt, hat sich nicht gekümmert, sondern die Nachbarn beauftragt zu schauen, ob noch Leben im Haus ist .... und dann ist sie in Urlaub gefahren.
Ich hatte intensiven Kontakt zur Mutter, habe ständig mit ihr telefoniert, sie oft aber nicht erreicht, was unterschiedliche Gründe hatte.
Es war für mich in Ordnung dass ich ihr zugehört habe, sie hat mir leid getan. Die ganze Situation ging mir an die Substanz. Ich dachte, dass ich zur Ruhe komme, wenn die Betreuerin sich kümmert. Doch das ist nun schlimm ausgegangen.

Ich bin traurig, wütend und mache mir große Vorwürfe. Es war für mich wichtig geworden, dass ich die Mutter unter Betreuung und Versorgung weiß, so dass ich mich wieder auf mich konzentrieren kann und auch etwas aufgearbeitet hätte. Doch nun stehe ich mit Schuldgefühlen da und weiß nicht wie ich damit klar kommen soll.

Gruß Sonnenkind
 
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