Machtausübung der Mutter.....

sonnenkind58

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26. Januar 2007
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Leipzig
Hallo,

es geht um eine große Mutterproblematik, die mich und meine Brüder betrifft. Natürlich hat jeder von uns seine Kindheit anders erlebt, ist anders behandelt worden, hat das anders verarbeitet und ist eben auch ein ganz anderer Mensch.

Unsere Mutter müsste schon seit Jahren Hilfe haben, sie ist krank, schafft es aber selten zum Arzt und lehnt auch fast alles an Medikamenten ab. Sie kann sich nicht mehr selbst versorgen, ist verwahrlost und hat auch Demenzerscheinungen. Sie wollte schon vor Jahren in kein betreutes Wohnen, will eigentlich gar nichts, sie erwartet, das ihre Kinder sich kümmern, aber das muss so geschehen wie sie das will und das kann KEINER leisten.

Wir Geschwister haben untereinander teilweise keinen Kontakt mehr, sind zerstritten wegen der Mutterproblematik, der Kontakt mit dem anderen würde an die Mutter erinnern.
Wie meine Brüder das verkraften, verdrängen, dazu kann ich nichts sagen. Nur ich bin diejenige, die sich immer Gedanken macht, sich stundenlang mit der Mutter am Telefon unterhält und hinterher Tage braucht um wieder einigermaßen klar zu kommen.
Wir wohnen alle weit entfernt von der Mutter, können dadurch auch nicht einfach mal vorbei gehen, was auch nicht wirklich helfen würde.

Schon vor vielen Jahren habe ich viele Beratungsstellen durch und weiß, was man machen kann und was nicht. Es bleibt nur die gewaltsame Einweisung. Das wäre ihr Ende, das will keiner... aber auch so ist es bald ihr Ende. Nur kommen ständig Hilferufe der Mutter, doch keiner kann ihr wirklich helfen. Sie fühlt sich als Opfer und von ihren bösen Kindern alleine gelassen.
Sie ist sehr schwierig, das kann ich gar nicht alles beschreiben.

Zu meiner Mutterproblematik, sie hat mich immer abgelehnt, wollte mich nicht, macht mich für ihr Leben verantwortlich, ich bin in ihren Augen nichts wert,.... kurz an allem schuld !
Seit meiner Jungend habe ich Therapien gemacht um lebensfähig zu sein. Seit Jahren bin ich krank und nicht mehr arbeitsfähig. Ich muss an mich denken, damit ich nicht noch mehr Krankheiten bekomme, ich bin alleine, habe keine eigene Familie. So langsam habe ich in meine Mitte gefunden und bin auf dem Weg mir etwas Gutes zu tun, und versuche an mich zu denken.
Der Gedanke, ich habe das nicht verdient, hat sich heute wieder bemerkbar gemacht. Es kam ein Anruf der Mutter und schon wieder ist alles zerstört. Das schlechte Gewissen ist da, die Ratlosigkeit, das Mitleid, die Wut auf meine Brüder, die aber eigentlich die Wut auf mich ist, denn ich weiß ja auch nicht was ich machen soll.
Es tut mir nicht gut, ich weiß das und ich habe es auch einfach so satt..... ich kann einfach nicht mehr und brauche die Kraft für mich. Ein Teufelskreis, denn ich kann es nicht einfach verdrängen und denke auch nicht, die Mutter hat sich nicht um mich gekümmert, also brauche ich das auch nicht.
So geht das nicht, aber es geht auch nicht, dass die Mutter Macht über alle ausübt und alles so gemacht wird, wie sie das möchte. Mal ganz abgesehen davon, dass vieles unrealistisch ist.Alle Bekannte und Freunde haben sich schon vor vielen Jahren zurückgezogen, keiner wollte sich das antun.....

Vielleicht liest das hier jemand, der ähnliches erlebt hat, mich dadurch etwas verstehen kann und mir einen einen Rat geben kann, wie ich damit umgehen kann. Denn für die Mutter gibt es nur eine Möglichkeit, die Zwangseinweisung...... und das will ihr keiner antun !

Gruß Sonnenkind
 
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Hallo,

mir einen einen Rat geben kann, wie ich damit umgehen kann.

Kontakt abbrechen. Ohne Kompromisse.
Den Rat hatte mir einmal eine Heilige gegeben, war auch nicht stark genug.
Kontakt abbrechen. Ohne Kompromisse. Handy Nr wechseln.

Auch den Kontakt zu deinem Bruder Abbrechen.
Und sei froh das ich der Erste bin der dir Antworten kann. :trost:
 
Hallo Lupuscoridoris,

danke für deine Zeilen :)

Ja, den Kontakt abbrechen, der Gedanke fühlt sich befreiend an.
Ich hatte bis vor ein paar Monaten für 1,5 Jahre keinen Kontakt zu meiner Mutter. Damals kam es zu einem großen Streit, als ich versucht hatte ihr klar zu machen, dass sie Hilfe braucht. Sie hat mir daraufhin ins Gesicht gesagt, das ich an ihrem Leben schuld bin und dass ich nichts wert bin.....
Sie hat sich angegriffen gefühlt und da kam alles raus.
Für mich hat der Moment, so schlimm es war, eine Befreiung gebracht, ich hatte das Gefühl, jetzt reichts.... ich mache mich nicht mehr kaputt wegen ihr. Ich habe in dem Moment auch gespürt, dass ich etwas Wert bin und bin gegangen....
Es war eigentlich für mich abgeschlossen, doch dann kam immer mehr die Angst und die Gedanken, wie es ihr geht..... und dann rief sie eines Tages wieder an und hat so getan, als wäre nichts gewesen.
Sie brauchte wieder jemand der ihr zurhört und seitdem ist wieder alles beim alten, sie tut mir einfach leid.
Sie ist krank, mit Vernunft kommt man bei einem Demenzkranken nicht weiter.

Zu dem einen Bruder habe ich schon lange keinen Kontakt mehr, wie haben uns mal gut verstanden, aber seit dem Mutterthema ist es schwierig geworden. Der andere Bruder will auch nichts davon hören.

Für mich ist es ein Problem mit dem schlechten Gewissen klar zu kommen. Trotz allem ist es schwer einem Hilfesuchenden nicht die Hand zu reichen.
Obwohl sie sich nicht helfen lassen will und ihre Bedingungen nicht durchführbar sind.
Doch ich muss für mich eine Lösung finden, das wird meine Lernaufgabe sein....

Gruß Sonnenkind
 
Du wirst benutzt,das hat niemand verdient,der Kontakt abbrechen wäre sehr gut,aber wie ich zwischen deinen zeilen lese,ist es nicht nur das was du möchtest,du willst sie andereseits und troz allem sicher wissen..Wende dich an andere,Diakonie wäre gute möglichkeit oder andere Soz.anrichtung,auch ein Arzt wäre gut..Hilfe kanst du dir so holen,musst du sogar,damit du endlich dein Leben leben kannst,hast du ja schon in dieses viel Investieret,lasse es dir nicht wegnehmen..Alles liebe für dich:umarmen:
 
Das ist eine schwierige Situation! Du fühlst dich als Opfer, benützt, obwohl du physisch weit weg von deiner Mutter bist! Deine Mutter hat dich angegriffen und du bist natürlich verletzt. Die Kommunikation abzubrechen ist wohl ein einfaches Mittel, aber wohl nicht die Lösung, denn du bist ja trotzdem mit deiner Mutter, mit deinen Brüdern verbunden.
Nicht die größte Entfernung würde dir die Ruhe bringen, die du dringend brauchst!
Du wirst diese Ruhe erst finden, wenn du die Sicherheit hast, dass deine Mutter versorgt ist.
Wenn sie Demenzerscheinungen hat, somit die Eigenversorgung nicht mehr gegeben ist, gibt es nur die eine Möglichkeit: Sie muss in eine, für sie sichere Einrichtung, dann ist ihre Grundversorgung gewährleistet und du kannst dir vergeben und diesen Konflikt erlösen!
 
Kontakt abbrechen. Ohne Kompromisse.
Den Rat hatte mir einmal eine Heilige gegeben, war auch nicht stark genug.
Kontakt abbrechen. Ohne Kompromisse. Handy Nr wechseln.

Auch den Kontakt zu deinem Bruder Abbrechen.
Und sei froh das ich der Erste bin der dir Antworten kann. :trost:

Die, wie du meinst "Heilige", hat für dich (bin mir da auch nicht sicher), eine Lösung ins rollen gebracht, für Andere, in diesem Fall, trift das aber nicht zu!
Ich kann deine Antwort nicht fassen!
 
Kontakt abbrechen. Ohne Kompromisse.
Den Rat hatte mir einmal eine Heilige gegeben, war auch nicht stark genug.
Kontakt abbrechen. Ohne Kompromisse. Handy Nr wechseln.

Auch den Kontakt zu deinem Bruder Abbrechen.
Und sei froh das ich der Erste bin der dir Antworten kann. :trost:

Das war wohl eher eine Schein-Heilige.

Ich würde nicht den Kontakt abbrechen, sondern versuchen mit den Brüdern zu sprechen, beraten, was das beste für die Mutter ist.
 
Die, wie du meinst "Heilige", hat für dich (bin mir da auch nicht sicher), eine Lösung ins rollen gebracht, für Andere, in diesem Fall, trift das aber nicht zu!
Ich kann deine Antwort nicht fassen!

Ich kann mir durchaus vorstellen, das sowas richtig sein kann...wenn sich Zwischenmenschliches nicht mehr auf der rationalen Ebene lösen lässt,dann ist ein Kontaktabbruch manchmal sogar lebensrettend...auf " Teufel-komm-raus " eine verfahrene Situation auszuhalten, ist für alle Seiten absolut ungesund..
 
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Das war wohl eher eine Schein-Heilige.

Ich würde nicht den Kontakt abbrechen, sondern versuchen mit den Brüdern zu sprechen, beraten, was das beste für die Mutter ist.

Wie man aber lesen kann, ist ein Gespräch mit den Geschwistern nicht mehr möglich und ich gehe davon aus,daß die TE bis dahin ihr Bestes in dieser Hinsicht schon getan hat...

Auch demente Mütter sind fähig zu emotionalen Erpressungen..
 
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