Machtausübung der Mutter.....

Hallo Sonnenkind,

es tut mir unendlich leid, dass es mit Deiner Mutter so gelaufen ist :(
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie die Betreuerin gerade am Anfang einfach in den Urlaub fahren kann, ohne eine professionelle Vertretung zu organisieren...

Ich frage mich aber auch, was Du anders hättest machen sollen!?
Du schreibst ja, dass Du oft mit Deiner Mutter telefoniert und ihr zugehört hast.
Hat denn Deine Mutter dabei von irgendwelchen körperlichen Beschwerden berichtet?
Weiß man denn, woran sie letztendlich gestorben ist?

Mir fehlen irgendwie die Worte :mad:

Viele Grüße,
Niyaha
 
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Hallo Niyaha,

danke für deine Worte.

Es ist offensichtlich nicht möglich etwas in der Art aus der Ferne zu regeln. Das größte Problem war, dass ich nicht ernst genommen wurde. Man hat mir nicht wirklich geglaubt, weil ich mit der Mutter immer nur telefoniert habe.

Ja, ich kannte ihre Krankheiten und sie hat mir immer davon berichtet. Sie hat auch gesagt, sie müsste zum Arzt, hat es aber selbst nicht mehr geschafft. Noch in der letzten Woche habe ich mit einem Arzt gesprochen, der sie zwar nicht wirklich kannte, aber der auch schon Anfang des Jahres bei ihr war und nur mit ihr gesprochen hat. Er wollte wiederkommen und sie untersuchen. Damit war sie sogar einverstanden, das ist selten, er konnte mit ihr umgehen. Aber er war nicht mehr dort....

In der letzten Woche habe ich ihm mitgeteilt, dass meine Mutter lebensbedrohliche Krankheiten hat, er wollte hinfahren, aber er hat es nicht gemacht, wie ich von ihm selbst erfahren habe.

Ich habe telefonisch gemacht was ich konnte, es hat nicht gereicht. Im Januar hatte ich bereits die Polizizei zu meiner Mutter geschickt, weil ich dachte, es ist etwas passiert. Da sie noch geöffnet hat, war ja alles in Ordnung....

Die Betreuerin war gerade erst eingesetzt, hat sich nur mal durch das Fenster mit meiner Mutter unterhalten und dann per Ferndiagnose festgestellt, dass doch alles in Ordnung ist.
Sie hat einfach Nachbarn beauftragt das Haus zu beaobachten. Diese sollten sich dann an die Polizei oder ihre Vertreterin wenden, wenn kein Leben mehr im Haus ist.....es kommt noch hinzu,m dass die Nachbarn noch flasche Angaben gemacht haben und es so hingestellt haben, als wenn meine Mutter ständig einkaufen gehen würde.
Tatsache ist, sie konnte schon lange nicht mehr aus dem Haus und hatte auch nichts mehr zum essen.....

Mein Bruder ist alles paar Wochen mal hingefahren und hat eingekauft. Ich konnte ihm keine Vorwürfe machen, dass er das nicht öfters macht, wenn ich es selbst nicht kann.
Wir haben darauf gewartet, dass endlich eine Betreuerin eingeschaltet wird und wir dann endlich beruhigt sein können.
Sie hatte noch keinen Schlüssel und konnte dadurch nicht ins Haus. Aber so wie sie sich verhalten hat, ist das nicht in Ordnung.
Ich hatte ihr mitgeteilt, die Mutter ist in Gefahr, doch wenn man lebend am Fenster steht, dann ist doch alles in Ordnung !

Die genaue Todesursache kennen wir nicht, doch es werden genau die Krankheiten vermutet, die ich immer angegeben habe....

Ich bin sehr verzweifelt, ich hätte einmal mehr die Polizei einschalten sollen, oder mit letzter Kraft hinfahren sollen und sie einweisen lassen.
Gut, genau das wollte sie nicht, sie wäre mit ihrer letzten Kraft auf mich losgegangen und hätte sich gewehrt.


Das sie nun tagelang auf dem Boden lag, man nicht weiß, was da noch in ihr vorgegangen ist, das macht mir sehr zu schaffen.

Nun habe ich noch nach dem Tod hinaus ganz schreckliche Schuldgefühle und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll...


Liebe Grüße
Sonnenkind
 
Hallo Sonnenkind,

im Grunde musst Du keine Schuldgefühle haben. Jeder erwachsene Mensch ist selbst für sein Leben verantwortlich. Deine Mutter hätte schon früher zu einem Arzt gehen können. Es war ihr klar, dass sie alleine nicht mehr zurecht kommt - sie hätte auch in ein Heim gehen können. Doch sie hat jede fachliche Hilfe abgelehnt - das waren ihre Entscheidungen und somit hat sie ihr Grab auch selbst geschaufelt.

Du hast gemacht, was Du konntest! Keiner kann erwarten, dass Du Dein Leben für jemand anderen aufgibst! Es ist nach wie vor eine Frage, wie wichtig Du Dir selbst bist und was Du mit Deinem Leben anfangen willst...

Aber ich kann verstehen, dass das alles sehr schwer ist und Du kannst dabei auch nur einen Schritt nach dem anderen gehen - allerdings in die richtige Richtung: zu Dir selbst! Hole Dir dabei Hilfe, wenn Du es alleine nicht schaffst! Und lass Dich von den Wartezeiten bei Psychotherapeuten nicht abschrecken - lieber spät als nie, oder? Versuche, Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft bei der Verarbeitung Deiner Gefühle!
:winken5:

Niyaha
 
Hallo Niyaha,

danke für deine lieben Zeilen :)

Ja, ich denke auch, dass ich mir Hilfe holen muss. Es geht nicht "nur" um die Trauerbewältigung, sondern um das sowieso schon schwierige Verhältnis mit meiner Mutter.

Natürlich ist jeder für sich selbst verantwortlich. Aber einem demenzkranken Menschen muss man doch von außen helfen, weil er nichts mehr selbst entscheiden kann..... das ist versäumt worden und ich stelle mir ständig vor, welche dramatischen Dinge in der letzten Woche vorgefallen sind.
So wollte sie sicher nicht enden. Dem Arzt hätte sie auch geöffent, aber er sah keine Notwendigkeit hinzufahren.

Ich kann nichts mehr ändern, aber es wird für die Behörden sicher noch ein Nachspiel haben.

Liebe Grüße
Sonnenkind
 
Liebe Sonnenkind, mein tiefes Mitgefühl! Es tut mir leid wie es für dich und deine Mutter gelaufen ist. Du brauchst dir keine Schuld zuweisen! Wenn Jemand schuld ist dann der Staat der dich allein ließ.
Was ist nur aus den Ärzten geworden....mich macht das so wütend.

Fühl dich umarmt! Letztendlich seid ihr nun beide erlöst. Sieh es mal so!
 
Hallo east of the sun,

danke für deine Anteilnahme und deine lieben Zeilen.:)

Leider ist für mich die Probleamatik mit der Mutter auch nach ihrem Tod nicht zu Ende. Ganz beonders wegen den tragischen Ereignissen.
Das muss ich für mich aufarbeiten und werde das sicher nicht alleine schaffen.

Das was mit den Behörden gelaufen ist, wird sicher auch noch ein Nachspiel haben.

Liebe Grüße
Sonnenkind
 
Hallo east of the sun,

danke für deine Anteilnahme und deine lieben Zeilen.:)

Leider ist für mich die Probleamatik mit der Mutter auch nach ihrem Tod nicht zu Ende. Ganz beonders wegen den tragischen Ereignissen.
Das muss ich für mich aufarbeiten und werde das sicher nicht alleine schaffen.

Das was mit den Behörden gelaufen ist, wird sicher auch noch ein Nachspiel haben.

Liebe Grüße
Sonnenkind

Hallo Sonnenkind :trost:

Ebenso mein tieftes Mitgefühl!

So wie ich das sehe, hast du alles versucht, was du an Möglichkeiten hattest. Schade , dass es so verlaufen ist und deine Mutter so sterben musste, aber verhindern hätte dies wohl keiner können. Denn wenn sie sich nicht helfen ließ und nach aussen hin auf "normal" reagierte, ist dem schwer bei zu kommen.
Ich hoffe, du findest einen guten Weg, auch mit Hilfe, dies für dich zu verarbeiten und das der ganze Behördenweg dann auch mal entgültig zu Ende geht.
Meines Erachtens nach hat auch die Betreuerin, nach deinen Erzählen hier, sehr fahrlässig gehandelt, denn sie hätte eine Ersatzbetreuung suchen müssen oder sich deinen Fall genauer ansehen sollen, damit festgestanden wäre, dass deine Mutter alleine nicht mehr lebensfähig ist und hätte eingewiesen werden müssen, meiner Meinung nach. Doch es ist eben so passiert, leider und du solltest jetzt hauptsächlich auf dich schauen.

Alles Liebe und viel Kraft auf deinem weiteren Weg
Asaliah
 
Hallo Sonnenkind,
mein Mitgefühl für den Tod deiner Mutter.

Ich kann nachvollziehen, daß Du dich mit Schuldgefühlen trägst, das zeigt deine Verbundenheit zu ihr.
Du hast aber doch alles in deiner Macht stehende getan, um die Betreuung für deine Mutter voranzutreiben. Was hättest Du noch tun können, ohne dabei selbst auf der Strecke zu bleiben...? Du hast häufig mit ihr telefoniert und dich auch um einen Arztbesuch gekümmert. Daß der nun nicht bei ihr war, dafür kannst Du nichts. Ebenso wenig kannst Du etwas für das fragwürdige Verhalten der Betreuerin.

Nimm dir Zeit für dich und atme erstmal tief durch. Es ist gut, das alles aufzuarbeiten. Das ist bestimmt keine leichte Zeit für dich. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.

LG
 
Hallo Sonnenkind :trost:

Ebenso mein tieftes Mitgefühl!

So wie ich das sehe, hast du alles versucht, was du an Möglichkeiten hattest. Schade , dass es so verlaufen ist und deine Mutter so sterben musste, aber verhindern hätte dies wohl keiner können. Denn wenn sie sich nicht helfen ließ und nach aussen hin auf "normal" reagierte, ist dem schwer bei zu kommen.
Ich hoffe, du findest einen guten Weg, auch mit Hilfe, dies für dich zu verarbeiten und das der ganze Behördenweg dann auch mal entgültig zu Ende geht.
Meines Erachtens nach hat auch die Betreuerin, nach deinen Erzählen hier, sehr fahrlässig gehandelt, denn sie hätte eine Ersatzbetreuung suchen müssen oder sich deinen Fall genauer ansehen sollen, damit festgestanden wäre, dass deine Mutter alleine nicht mehr lebensfähig ist und hätte eingewiesen werden müssen, meiner Meinung nach. Doch es ist eben so passiert, leider und du solltest jetzt hauptsächlich auf dich schauen.

Alles Liebe und viel Kraft auf deinem weiteren Weg
Asaliah


Hallo Asaliah,

danke für deine Anteilnahme und deine lieben Zeilen :)

Ja, es ist einiges falsch gelaufen und meine Gedanken drehen sich im Kreis. Ich mache mir Vorwürfe, obwohl ich weiß, wenn es anders gekommen wäre, dann wäre es auch nicht richtig gewesen.

Mein Mutterproblematik hatte ich geschildert. Leider geht das alles nun so weiter über ihren Tod hinaus.
Daran muss ich arbeiten.

Liebe Grüße
Sonnenkind
 
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Hallo Sonnenkind,
mein Mitgefühl für den Tod deiner Mutter.

Ich kann nachvollziehen, daß Du dich mit Schuldgefühlen trägst, das zeigt deine Verbundenheit zu ihr.
Du hast aber doch alles in deiner Macht stehende getan, um die Betreuung für deine Mutter voranzutreiben. Was hättest Du noch tun können, ohne dabei selbst auf der Strecke zu bleiben...? Du hast häufig mit ihr telefoniert und dich auch um einen Arztbesuch gekümmert. Daß der nun nicht bei ihr war, dafür kannst Du nichts. Ebenso wenig kannst Du etwas für das fragwürdige Verhalten der Betreuerin.

Nimm dir Zeit für dich und atme erstmal tief durch. Es ist gut, das alles aufzuarbeiten. Das ist bestimmt keine leichte Zeit für dich. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.

LG


Hallo Ashes,

danke für dein Mitgefühl und deine lieben Zeilen. :)

Ich habe viel gemacht, das stimmt. Das hat mich in den letzten Monaten sehr belastet und an meine Grenzen gebracht.
Als es immer schlimmer mit der Mutter wurde, hätte ich sie gealtsam da raus holen sollen. Nur das hätte dazu geführt, dass sie in ein Heim gekommen wäre. Das wäre eine Qual für sie geworden und sie hätte sehr gelitten. Sie hätte es trotz der Demenz noch registriert.

Es gibt Meinungen, man sollte einen Menschen würdig sterben lassen. Damit ist dann gemeint, dass er in einem Heim versorgt wird. Ob er dabei glücklich ist, das spielt keine Rolle.

Meine Gedanken drehen sich im Kreis, weil eigentlich nichts "richtig" gewesen wäre. Hätte ich die Mutter in ein Heim bringen lassen wäre es schlimm gewesen. Doch sowie sie in den letzten Tagen gelebt und vermutlich gelitten hat, das war auch nicht in Ordnung.... es gibt kein richtig und kein falsch, das weiß ich, aber trotzdem fühle ich mich irgendwie schuldig....

Gut, ich habe der Betreuerin und dem Arzt vertraut, dass sie sich kümmern, und ich mir nicht mehr soviel Sorgen machen muss und etwas loslassen kann. Doch das ist leider schief gelaufen.

Wer verantwortlich ist, die Frage stellt sich noch. Doch meine innersten Kämpfe, die muss ich für mich verarbeiten und hoffe, dass ich irgendwann zur Ruhe komme.

Liebe Grüße
Sonnenkind
 
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