Welche unabhängige Meinung sollen die Schüler denn da Deiner Ansicht nach bekommen?
Alleine zu behaupten, dass der zweite Weltkrieg „bereits von Historikern schon detailliert durchleuchtet wurde“ bedeutet an dieser Stelle – alles erledigt, fertig und Basta. Und für unser Nachwuchs übermitteln wir dann genau das, was unser Meinung nach geschehen ist.
Das nimmt doch das Interesse ab, selber zu forschen, wie es tatsächlich oder vielleicht war. Eventuell würden Schüler dieses Geschehen aus einer anderen Perspektive, eine Art Vogelperspektive betrachten und für sich zu anderen Schlüssen kommen, die noch keiner herausgefunden hat, weil noch keiner diese Art betrachtet hat.
Dann schreibst du in diesem einem Satz „sollen“.
Sollen, wollen, dürfen, können, müssen sind alles Ausdrücke der Gesellschaft, das was von uns erwartet wird.
Wie hört sich so ein Satz an: Welche Meinung
möchten Schüler sich darüber bilden?
Ebensowenig halte ich z.B. Biologiebücher, in denen die biblische Schöpfungsgeschichte als der Evolutionstheorie gleichwertige Theorie dargestellt wird, für absolut falsch, weil die Schöpfungsgeschichte eben NICHT der Evolutionstheorie ebenbürtig ist. Wer aus religiösen Gründen an die biblische Schöpfung glaubt... von mir aus soll er/sie das tun, aber wissenschaftliche Arbeit und der aktuelle wissenschaftliche Stand drüfen dadurch nicht gestört und beeinflusst werden.
Du gehst hier von einer Grundhaltung aus, das Eine darf nicht und das Andere darf doch. Du bist doch für dich, zu dieser Schlussfolgerung gelangt, egal aus welchen Gründen.
Das Problem ist, dass wir in allen unseren Bereichen ob das Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Erziehung, Religionen usw. uns bis jetzt geirrt haben. Wir wissen nicht Wer und Was wir sind. Wir haben keine Antworten auf die grundlegenden Fragen dieser Welt und noch weniger Antworten auf unsere Probleme.
Machen wir mal ein Gedankenexperiment, wie die Medienlandschaft aussähe, wenn nach Deinen strengen Regeln gearbeitet würde: Zum einen hätten wir ziemlich dicke Zeitungen, weil wirklich über JEDEN Vorfall berichtet werden müsste, und das nicht nur einmal, sondern immer dann, wenn ein neuer Fakt auftaucht. Desweiteren würden diese Berichte alle identisch sein. Unterschiedliche Zeitungen und Zeitschriften würden da keinen Sinn mehr machen. Wer also hätte da das so entstehende Monopol auf die Berichterstattung?
Ich möchte nicht unbedingt an deinem Stuhl sägen. Möchten sich doch Diejenigen, die betroffen sind, treffen und aussprechen, dann Lösungen suchen.
Aber als Gedankenanstoß: Medien könnten enger zusammenarbeiten und untereinander ausmachen, wer in welchen Regionen der Welt und Regional berichtet, dementsprechend müssten nicht unbedingt Zeitungen dick werden, bestimmte Zeitungen für bestimmte Themen.