Kritik in der Kritik

Inti

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8. Juli 2004
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18.305
Ort
Nordhessen
Ausgehend von dem threat - "Ist Buddhismus noch viel schlimmer als das Christentum"? frage ich mich, wie wir mit Kritik umgehen und was bedeutet für uns Kritik?
Sind Kritiker über jede Kritik erhaben, denn sie sind die unabhängigen Aufklärer?
Muss man einfach nur so tun als ob man ein objektiver Betrachter ist und als würde man keine subjektiven oder emotionalen Auslöser für seine Kritik haben, um als der Gute, der nur an objektiver Aufklärung Interessierte, zu gelten?
Wann wird der Kritiker zum Demagogen, zum Hetzer?
Wieviel Selbstkritik ist notwendig um als objektiver Kritiker zu gelten?
Worum sollte es bei Kritik gehen? - Um Erkenntnis oder um den Beweis dafür zu finden, daß man das Böse entdeckt hat?
Hat ein Kritiker immer recht weil er kritisch ist?
Hat einer, der auf Kritik unsachlich und emotional reagiert, immer unrecht?
Liebe grüße Inti
 
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Mir ist Kritik eigentlich jederzeit willkommen, solange sie sinnvoll umsetzbar ist.
Kritik alà "Du Depp", damit kann ich nichts anfangen, stellt sie zwar etwas fest, aber bietet keine Möglichkeiten über Verbesserungen nachzudenken...

Besser, schlechter - mir ist's einerlei, ein wenig Streitkultur tut jedem Dialog gut, aber man sollte es nicht übertreiben... ;)
 
Ich persönlich kann mit Kritik zwar gut umgehen, aber meiner Meinung nach ist Kritik meist eine anabolische Kraft, die mehr kaputt macht, als zu fördern. Ich finde Anrgungen wesentlich besser als Kritik. Kritik führt eher noch mehr dazu, dass sich der Kritisierte - um sein Gesicht nicht zu verlieren - in möglicherweise falsche Ansichten noch mehr hineinsteigert und nicht mehr davon ablässt. (Wie ein trotziges Kind)

Wir sollten uns fördern und unterstützen - schließlich sitzen wir ALLE (!) im selben Boot! :welle:
 
Ich sehe Kritik als etwas, was sehr wertvoll, ein Geschenk sein kann an. Ich mache es i.d.R. auch nur nahestehenden Personen, zum einen, weil sie mir wichtig und mir damit wichtig ist, dass sie es sehen, und zum anderen, da ich sie wesentlich besser einschaetzen und dadurch Kritik auch als 'erlaubt' sehen kann. Ohne die naeheren Beweggruende eines einzelnen zu kennen, empfinde ich Kritik ausueben eher als 'Projektion' oder zumindest nicht gerechtfertig an.

Gruesse
 
Hi, Meines Erachtens muss Kritik in erster Linie konstruktiv sein.
Andernfalls müsste man sie sonst Ignoranz, Unverständnis, Blindheit,... nennen.
liebe grüsse
 
Hallo Inti,

Inti schrieb:
Sind Kritiker über jede Kritik erhaben, denn sie sind die unabhängigen Aufklärer?

Nein, auch der Kritiker muß sachliche Kritik akzeptieren.

Inti schrieb:
Muss man einfach nur so tun als ob man ein objektiver Betrachter ist und als würde man keine subjektiven oder emotionalen Auslöser für seine Kritik haben, um als der Gute, der nur an objektiver Aufklärung Interessierte, zu gelten?

Muss man nicht, aber ich persönlich bin der Meinung, daß eine Diskussion nicht aufgrund fehlender Argumente persönlich werden sollte, wie das oft der Fall war, wenn Kritik geübt wurde. Sachliche Kritik sollte auch sachlich beantwortet werden.

Inti schrieb:
Wann wird der Kritiker zum Demagogen, zum Hetzer?

Bei persönlicher Argumentation.

Inti schrieb:
Wieviel Selbstkritik ist notwendig um als objektiver Kritiker zu gelten?

Eine gute Frage.

Inti schrieb:
Worum sollte es bei Kritik gehen? - Um Erkenntnis oder um den Beweis dafür zu finden, daß man das Böse entdeckt hat?

Warum wird Kritik geübt? Aus unterschiedlichen Gründen. Ich bin der Meinung, jeder hat seine eigene subjektive Ambition.

Inti schrieb:
Hat ein Kritiker immer recht weil er kritisch ist?

Nein. Aber hat die Kritik gute Argumente?

Inti schrieb:
Hat einer, der auf Kritik unsachlich und emotional reagiert, immer unrecht?

Bei persönlicher unsachlicher Kritik würde ich sagen: Nein. Ansonsten: Ja.

Gegenfrage:

Warum stellst Du diese Fragen?

Gruß,
lazpel
 
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Wissen.de:
Kritik ist jede objektive Beurteilung anhand von begrifflich festgelegten Maßstäben (Kriterien).
Wer legt die Massstäbe und die Kriterien fest?



hi lazpel
Warum stellst Du diese Fragen?
Bewusstseinserweiterung? Ich merke immer wieder, daß hinter bestimmten Kommunikationen Ursachen stehen, die nicht angesprochen werden, jeder hat bestimmte Ausgangsdogmen, Axiome, die fast nie hinterfragt werden, wobei es für mich wichtig ist, zu erkennen, daß es Vorlieben und Abneigungen gibt und nach den Ursachen dafür zu forschen, ohne etwas zu verurteilen. Und trotzdem zu den eigenen Vorlieben und Abneigungen stehen und die benennen.
Muss man nicht, aber ich persönlich bin der Meinung, daß eine Diskussion nicht aufgrund fehlender Argumente persönlich werden sollte, wie das oft der Fall war, wenn Kritik geübt wurde.
Wenn Personen miteinander diskutieren, ist die Persönlichkeit beider betroffen, also warum diese unter den Teppich kehren? Jeder hat persönliche Motivationen etwas so oder anders darzustellen - warum dieses nicht ansprechen?
Sachliche Kritik sollte auch sachlich beantwortet werden.
Das wäre die Frage, ob es möglich ist Emotion und Sachlichkeit unter einen Hut zu bringen. Wenn einer von beiden eins ablehnt ist die Kommunikation schon gestorben.
Wann wird der Kritiker zum Demagogen, zum Hetzer?
Bei persönlicher Argumentation.
Wenn man seine emotionale Beteiligung an einem Thema offenlegt, halte ich das für ehrlich und offen. Ich möchte wissen, wie jemand dazu kommt, etwas so oder so zu sehen. Daß jemand Pro oder auch Contra-Argumente für etwas finden kann ist doch immer gegeben, also sind doch die interessanten Aspekte die persönliche Motivation. Und wenn jetzt jemand eine Motivation von Rache für seine Argumentation hat, diese aber nicht bekanntgibt, sondern nur sachlich bleibt, muss das natürlich Aggression beim Gegenüber hervorrufen.
Warum wird Kritik geübt? Aus unterschiedlichen Gründen. Ich bin der Meinung, jeder hat seine eigene subjektive Ambition.
Ganz genau und genau das ist das Interessante.

Noch ein Punkt: Intrabilis hat unterschieden zwischen konstruktiver Kritik und destruktiver Kritik. Lazpel ist wichtig zwischen sachlicher und unsachlicher Kritik zu unterscheiden. Beides teilt in gute und schlechte Kritik ein. Warum haben wir den Wunsch, in gut und schlecht, in richtig und falsch zu unterteilen? Kann ich nicht einfach darstellen was ist, ohne mich größer oder kleiner zu machen? Kann ich nicht positives und negatives gleichzeitig darstellen und zwar nicht als Verurteilung sondern eher als dies behindert jenes fördert, daß es neutraler ist? Warum ist es für viele wichtig, zu endgüligen Urteilen zu kommen, wie: das Christentum - der Buddhismus ist schlecht? Was bringt das dem Verurteiler? Wär es nicht besser, sich pro und contra gleichwertig anzuschauen und dann eigene Erfahrungen damit vergleichen um zu dem Ergebnis zu kommen ja da gibt es Dinge, die ich als schlecht einstufe, aber für mich ist es trotzdem sehr bereichernd?

Muss Kritik immer sachlich sein? Ist Emotion schlecht? Wenn man die Emotion, die ja immer die zugrundeliegende Motivation ist, ausklammert aus einer Diskussion, was passiert dann, ist Dikussion dann nicht amputiert? Gibt es vielleicht eine sachliche Diskussion über die eigenen Emotionen? Gibt es eine emotionale Kritik an sachlicher Kritik? Kann es sachliche Emotionen geben? Gibt es eine emotional vorgetragene sachliche Kritik? Oder eine sachlich vorgetragene emotionale Kritik? Ist nicht das, wovor wir Angst haben, die persönliche Beleidigung? Wenn ich die berühmte Du-Botschaft sage "du bist ein Hornochse" ist das persönlich beleidigend, aber dem liegt ja eine bestimmte Emotion zugrunde, etwas was mich dazu gebracht hat, das so zu sagen und diese Emotion ist doch eigentlich das, was wir ansprechen sollten.
Liebe Grüße Inti
 
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