"Ich glaube aber trotzdem"
Von Gläubigen wird nicht selten das sogenannte Scheinargument -> Ich glaube aber trotzdem <- eingeworfen, wenn sie sich in Konfrontation mit wissenschaftlichen Erkenntnissen oder philosophischen Möglichkeiten der Existenz eines Gottes befinden.
Dieses Scheinargument ist ein sehr beliebtes bei Menschen, die ansonsten kein Gegenargument aufweisen können, um ihren Glauben argumentativ zu rechtfertigen. Implizit wird versucht ihren Glauben vor Kritik zu schützen, sich psychologisch zu immunisieren um nicht offen und ehrlich über die Existenzmöglichkeit eben diesen nachdenken zu müssen.
Welch fatale Auswirkungen dieses zur Immunisierung gedachte Scheinargument haben kann, verdeutlicht sich, wenn man sich vorstellt, dass es islamistische Hassprediger gibt, die zum Dschihad im Namen Gottes (Allahs) aufrufen, den sie, ebenso wie jeder andere, auf vollkommen subjektive Weise interpretieren, weil es keine objektive Interpretation für etwas nicht beweisbares, im Grunde nicht mögliches, geben kann.
Man kann diesen Hasspredigern zig tausend Argumente vermutlich vorlegen weshalb es ausgeschlossen ist, dass ein Gott existiert...wenn sie letztlich behaupten: Ich glaube aber trotzdem (dass die Ungläubigen sterben müssen), dann erhält man eine ungefähre Ahnung davon, welch fatalistische Auswirkung dieses Immunisierungsargument haben kann.
Es gibt Menschen, die glauben sogar, dass Menschen oder Lebewesen eine Seele haben. Aus diesem Grund lehnen sie unter anderem die embrionale Stammzellenforschung ab, leugnen oder ignorieren die wissenschaftlichen Erkenntnisse, immunisieren sich mit diesem Scheinargument ( Ich glaube aber trotzdem )gegen die Erkenntnisse der Naturwissenschaft und behindern somit den Fortschritt. Krankheiten können in Folge darauf nicht geheilt werden und zugleich bilden sie eine Gefahr für das Ideal der Aufklärung aus dem unsere moderne Zivilisation hervorgegangen ist, welches besagt, dass man keine Aussagen tätigen darf, die nicht kritisch nachweisbar sind. Als weitere Schlussfolgerung ist zu erkennen, dass ebenso unsere moderne Zivilisation bedroht ist in ihrer Existenz, wenn das Ideal, aus dem sie hervorgegangen ist, bedroht wird.
Ich möchte mal behaupten, dass Heiden, Esoteriker, Schamanen und sonstige Irrationalisten, die an die heilige Mutter Gaia glauben, nicht an einer fortschrittlichen Zivilisation interessiert sind und sollte dann eines Tages mal wieder ein Asteroid die Erde heimsuchen um mitunter die Menschheit auszurotten, würden diese Menschen dieses Ereignis wohl als einen spirituellen Aufstieg in eine neue Sein-Dimension bezeichnen. Das heißt im Klartext: Ob die menschliche Spezies eine Zukunft hat, die dann auch im Universum stattfinden muss, hängt ganz entschieden davon ab, ob wir unsere Gesellschaft aufklären können oder ob wir den Irrationalisten das Feld überlassen, deren Machterlangung das Aussterben unserer Spezies zur Folge hätte, wenn man es wirklich konsequent durchdenkt.
Jedoch wird jeder Denker, welcher diese eigenartigen Menschen kritisch beäugt, und argumentiert er auch noch so raffiniert und logisch, an seine Grenzen stoßen, wenn sie sich psychologisch immunisieren mit dem Satz: Ich glaube aber trotzdem.
Darum ist dieses Scheinargument fatal.
Herr Osama bin Laden, Allah existiert nicht.
Osama bin Laden: ich glaube aber trotzdem.
Herr Osama bin Laden, Allah will nicht, dass sie Menschen töten.
Osama bin Laden: ich glaube aber trotzdem.
Nun gibt es vermutlich auch Menschen, die behaupten: "Töten ist etwas schlechtes". An diesem Punkt wäre das Scheinargument "Ich glaube aber trotzdem" fatal. Doch muss man es nicht differenziert betrachten anstatt pauschal ?
Dazu sage ich ganz klar nein. Worum es mir nämlich geht ist in diesem Falle das Prinzip. Wenn ein Gläubiger behauptet, dass töten nicht richtig ist, so fält er in diesem Moment eine rationale Bewertung. Er bewertet in gut oder schlecht. In richtig oder falsch. In vernünftig oder unvernünftig. Warum wendet ein Gläubiger dieses rationale Prinzip beim Inhalt seines Glauben an, jedoch nicht, wenn es um die existentielle Frage geht ob der Glaube überhaupt existieren kann oder nicht ?
Wenn man nämlich nicht schon beim Fundament anfängt zu fragen ob es möglich ist, dass der Glaube existiert oder nicht, so ist jede weitere rationale Bewertung über den Inhalt eines Glaubens beliebig setzbar. Jeder kann sich aussuchen welcher Inhalt wahr und richtig ist, denn übergeht man die Sperrlinie des kritischen Denkens an den Seiten, dann braucht man sich nachher auch nicht darauf rückbesinnen, wenn es um detailierte Inhaltsangaben geht. Und damit wäre die Aussage eines Glaubens: "Töte die Ungläubigen" genauso subjektiv "wahr" wie die Aussage: "Liebe deine Feinde". Gut und schlecht, richtig und falsch werden zur Fiktion und sind subjektiv von der Glaubensüberzeugung abhängig. Jede Inhaltsangabe steht unbewertet auf der gleichen Stufe. Das Christentum ist damit objektiv nicht besser als die Überzeugung des Dschihad. Menschen deren Glaube die Liebe beschwört stünden ebenfalls objektiv nicht über jenen, die bereit sind, für ihren Glauben zu töten. Nur subjektiv wähnt sich natürlich jeder von ihnen auf der Seite der Wahrheit was die Legitimation zu Glaubenskriegen beinhaltet.
Der Sumpf des Irrationalismus kennt kein festes Fundament mit Regeln und Gesetzen die für alle gültig sein müssen. Jeder kann sich seine Überzeugungen zusammenbauen wie er möchte, mit allen Konsequenzen für ihn selbst und für jeden anderen.
Aus diesem Grund bin ich leidenschaftlich gerne kritischer Rationalist, ganz im Sinne von Hans Albert und ganz im Sinne vieler heutiger Philosophen und Naturwissenschaftler.
Von Gläubigen wird nicht selten das sogenannte Scheinargument -> Ich glaube aber trotzdem <- eingeworfen, wenn sie sich in Konfrontation mit wissenschaftlichen Erkenntnissen oder philosophischen Möglichkeiten der Existenz eines Gottes befinden.
Dieses Scheinargument ist ein sehr beliebtes bei Menschen, die ansonsten kein Gegenargument aufweisen können, um ihren Glauben argumentativ zu rechtfertigen. Implizit wird versucht ihren Glauben vor Kritik zu schützen, sich psychologisch zu immunisieren um nicht offen und ehrlich über die Existenzmöglichkeit eben diesen nachdenken zu müssen.
Welch fatale Auswirkungen dieses zur Immunisierung gedachte Scheinargument haben kann, verdeutlicht sich, wenn man sich vorstellt, dass es islamistische Hassprediger gibt, die zum Dschihad im Namen Gottes (Allahs) aufrufen, den sie, ebenso wie jeder andere, auf vollkommen subjektive Weise interpretieren, weil es keine objektive Interpretation für etwas nicht beweisbares, im Grunde nicht mögliches, geben kann.
Man kann diesen Hasspredigern zig tausend Argumente vermutlich vorlegen weshalb es ausgeschlossen ist, dass ein Gott existiert...wenn sie letztlich behaupten: Ich glaube aber trotzdem (dass die Ungläubigen sterben müssen), dann erhält man eine ungefähre Ahnung davon, welch fatalistische Auswirkung dieses Immunisierungsargument haben kann.
Es gibt Menschen, die glauben sogar, dass Menschen oder Lebewesen eine Seele haben. Aus diesem Grund lehnen sie unter anderem die embrionale Stammzellenforschung ab, leugnen oder ignorieren die wissenschaftlichen Erkenntnisse, immunisieren sich mit diesem Scheinargument ( Ich glaube aber trotzdem )gegen die Erkenntnisse der Naturwissenschaft und behindern somit den Fortschritt. Krankheiten können in Folge darauf nicht geheilt werden und zugleich bilden sie eine Gefahr für das Ideal der Aufklärung aus dem unsere moderne Zivilisation hervorgegangen ist, welches besagt, dass man keine Aussagen tätigen darf, die nicht kritisch nachweisbar sind. Als weitere Schlussfolgerung ist zu erkennen, dass ebenso unsere moderne Zivilisation bedroht ist in ihrer Existenz, wenn das Ideal, aus dem sie hervorgegangen ist, bedroht wird.
Ich möchte mal behaupten, dass Heiden, Esoteriker, Schamanen und sonstige Irrationalisten, die an die heilige Mutter Gaia glauben, nicht an einer fortschrittlichen Zivilisation interessiert sind und sollte dann eines Tages mal wieder ein Asteroid die Erde heimsuchen um mitunter die Menschheit auszurotten, würden diese Menschen dieses Ereignis wohl als einen spirituellen Aufstieg in eine neue Sein-Dimension bezeichnen. Das heißt im Klartext: Ob die menschliche Spezies eine Zukunft hat, die dann auch im Universum stattfinden muss, hängt ganz entschieden davon ab, ob wir unsere Gesellschaft aufklären können oder ob wir den Irrationalisten das Feld überlassen, deren Machterlangung das Aussterben unserer Spezies zur Folge hätte, wenn man es wirklich konsequent durchdenkt.
Jedoch wird jeder Denker, welcher diese eigenartigen Menschen kritisch beäugt, und argumentiert er auch noch so raffiniert und logisch, an seine Grenzen stoßen, wenn sie sich psychologisch immunisieren mit dem Satz: Ich glaube aber trotzdem.
Darum ist dieses Scheinargument fatal.
Herr Osama bin Laden, Allah existiert nicht.
Osama bin Laden: ich glaube aber trotzdem.
Herr Osama bin Laden, Allah will nicht, dass sie Menschen töten.
Osama bin Laden: ich glaube aber trotzdem.
Nun gibt es vermutlich auch Menschen, die behaupten: "Töten ist etwas schlechtes". An diesem Punkt wäre das Scheinargument "Ich glaube aber trotzdem" fatal. Doch muss man es nicht differenziert betrachten anstatt pauschal ?
Dazu sage ich ganz klar nein. Worum es mir nämlich geht ist in diesem Falle das Prinzip. Wenn ein Gläubiger behauptet, dass töten nicht richtig ist, so fält er in diesem Moment eine rationale Bewertung. Er bewertet in gut oder schlecht. In richtig oder falsch. In vernünftig oder unvernünftig. Warum wendet ein Gläubiger dieses rationale Prinzip beim Inhalt seines Glauben an, jedoch nicht, wenn es um die existentielle Frage geht ob der Glaube überhaupt existieren kann oder nicht ?
Wenn man nämlich nicht schon beim Fundament anfängt zu fragen ob es möglich ist, dass der Glaube existiert oder nicht, so ist jede weitere rationale Bewertung über den Inhalt eines Glaubens beliebig setzbar. Jeder kann sich aussuchen welcher Inhalt wahr und richtig ist, denn übergeht man die Sperrlinie des kritischen Denkens an den Seiten, dann braucht man sich nachher auch nicht darauf rückbesinnen, wenn es um detailierte Inhaltsangaben geht. Und damit wäre die Aussage eines Glaubens: "Töte die Ungläubigen" genauso subjektiv "wahr" wie die Aussage: "Liebe deine Feinde". Gut und schlecht, richtig und falsch werden zur Fiktion und sind subjektiv von der Glaubensüberzeugung abhängig. Jede Inhaltsangabe steht unbewertet auf der gleichen Stufe. Das Christentum ist damit objektiv nicht besser als die Überzeugung des Dschihad. Menschen deren Glaube die Liebe beschwört stünden ebenfalls objektiv nicht über jenen, die bereit sind, für ihren Glauben zu töten. Nur subjektiv wähnt sich natürlich jeder von ihnen auf der Seite der Wahrheit was die Legitimation zu Glaubenskriegen beinhaltet.
Der Sumpf des Irrationalismus kennt kein festes Fundament mit Regeln und Gesetzen die für alle gültig sein müssen. Jeder kann sich seine Überzeugungen zusammenbauen wie er möchte, mit allen Konsequenzen für ihn selbst und für jeden anderen.
Aus diesem Grund bin ich leidenschaftlich gerne kritischer Rationalist, ganz im Sinne von Hans Albert und ganz im Sinne vieler heutiger Philosophen und Naturwissenschaftler.