Konflikte austragen

huhu

also ich neige mehr zum rückzug...
in wirklich brenzlichen situationen sag ich womöglich noch meine meinung, versuch jedoch die lage soweit mir möglich sachlich zu erklären - was meistens nix bringt
...oder dreh mich einfach um und gehe wenns nur kindereien sind

im rückzug denke ich über motive des konflikts nach der an mich getreten ist...
hab auch schonmal nach einer nachdenkpause 1 zu 1 zurückgeschossen, und habs erlebt dass der konfliktpartner das gar nicht verträgt was er austeilte...

oft stellt sich heraus, dass konflikte nur weitergereicht werden - das finde ich abartig
zb einer ist genervt weil ihm was weh tut und provoziert deshalb mich

meist flüchte ich aber komplett und find es abartig mit kindereien als erwachsener mich konfrontieren zu müssen...

grundsätzlich gehe ich davon aus dass man konflikte normal komunikativ und gewaltfrei lösen kann - dass ist auch das schönste - jedoch ist kommunikation diesbezüglich eher eine unterentwickelte kunst unserer gesellschaft...denk ich mal
nur kommt mir vor dass man dabei oft nicht ernst genommen wird, wenn man einen konflikt oder ein problem NORMAL anspricht... (es scheint mir als wird es nicht als problem wahrgenommen weil ich es gefasst vorbringe...anstatt mich zu verteidigen)

grüße liebe
daway
 
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Also ich stehe dem "Austragen" von Konflikten generell kritisch gegenüber. Man sollte Konflikte lösen oder schlichten, aber sie nicht austragen.
 
Konflikte austragen ist ein sehr wichtiges Thema. Egal ob dies nun diplomatisch, oder manchmal auch direkt erfolgt.

Durch Konflikte werden Grenzen abgesteckt, Positionen bezogen und das gibt wieder Sicherheit.
Bei einem Konflikt den Rückzug zu wählen, ist sicher nicht hilfreich. Ein kurzer Rückzug, damit der Puls nach unten kommt, um sich einer erneuten Konfrontation zu stellen kann durchaus hilfreich sein.
Aber der Rückzug allgemein betrachtet ist für beide Seiten nicht zufriedenstellend. Der Angegriffene fühlt sich unter Umständen schlecht und niedergemacht und der Angreifer fühlt sich nicht verstanden, da er nicht weiß, ob die Kritik angekommen ist und er weiß auch nicht wie der Andere darüber denkt.

Als Faustregel gilt, je stärker mein eigener Selbstwert ist umso stabiler und gelassener stehe ich in einem Konflikt da. Also stimmt die Aussage schon, ich kann nur mich verändern.
Egal was kommen mag, wird man nicht gleich überreagieren. Durch gezielte Fragen erkennt man dann oft worum es eigentlich geht. Meist ist ein Szenario nur ein Auslöser aber nicht die Ursache für einen Konflikt.

Ich war früher auch immer ein Senkrechtstarter und wenn ich zum Gegenangriff geblasen habe, hatte es böse Folgen. *g*
Aber man kann es lernen.

Geholfen hat mich mit Grenzen auseinanderzusetzen und zu achten.
Es gibt auch den Spruch "Wer fragt, führt", also mit gezielten Fragetechniken herauszufinden worum es eigentlich geht.
Natürlich spielt auch die (Selbst)Erfahrung eine große Rolle.
Man kann sich auch Strategien überlegen, falls es mal zu sehr emotional werden könnte, um sich wieder ein wenig zu beruhigen.

z.B: "Ich muss kurz was erledigen, weil XY schon darauf wartet, ich bin gleich wieder bei dir."
oder
"Gib mir bitte 2 Minuten, ich hole mir schnell was zu trinken."

kurz ablenken, sich für ein paar Minuten aus dem Konflikt begeben, tief durchatmen und beruhigen, und nachher wieder reingehen.

Einen Konflikt auszutragen heißt auch, dass es nicht immer zu einer Lösung kommen muss.
Es genügt oft schon, wenn beide Seiten ihre Grenzen abstecken. Beide Seiten kennen sich aus und können dann noch immer entscheiden ob sie sich annähern wollen oder nicht.
 
huhu


oft stellt sich heraus, dass konflikte nur weitergereicht werden - das finde ich abartig
zb einer ist genervt weil ihm was weh tut und provoziert deshalb mich

grüße liebe
daway

Das hast du wunderbar erkannt!! und meist sieht man es in der Arbeit!!
Der Chef hat daheim nicht viel zu reden aber wehe wenn er in der Arbeit ist.....

oder man ist in der hierarche sehr weit unten!!
der oberste beginnt und die welle setzt sich nach unten fort - im fahrrad prinzip:umarmen:
 
grundsätzlich gehe ich davon aus dass man konflikte normal komunikativ und gewaltfrei lösen kann - dass ist auch das schönste - jedoch ist kommunikation diesbezüglich eher eine unterentwickelte kunst unserer gesellschaft...denk ich mal
nur kommt mir vor dass man dabei oft nicht ernst genommen wird, wenn man einen konflikt oder ein problem NORMAL anspricht... (es scheint mir als wird es nicht als problem wahrgenommen weil ich es gefasst vorbringe...anstatt mich zu verteidigen)

grüße liebe
daway
:thumbup:da liegst du sehr richtig, sie ist deshalb unterentwickelt weil die ich`s meist überentwickelt sind... den sobald es einem wenig trifft was einem andere vorwerfen wird aus dem konflikt normales diskutieren oder bereden.
und genau deshalb denken solche dann man nimmt etwas nicht ernst weil man sich nicht hineinsteigert wie sie selbst, sehen sachliches denken ohne pers.verteidigungsgetue dann als desinteresse....dabei nimmt dieser nur sich selbst im thema weniger wichtig :rolleyes:.
 
Bei Konflikten und beim Äußern von Kritik sind ICH-Botschaften sehr wichtig:

z.B.: "Für mich ist das sehr unangenehm, wenn du ... dies und jenes ... (genauer Sachverhalt) "
"Ich empfinde das(s) ..."

Also NICHT Generalisieren: Du machst immer dies und jenes ... und quasi JEDER würde dich deswegen in die Schranken weisen.

Die Grundeinstellung: "Du bist ok, ich bin ok!" ist sehr hilfreich für mich und eine gesunde Basis, auf der ein Konflikt stattfinden kann.

Was ich auch gut finde und was schon oben enthalten ist in den Beispielen, sind Hinweise auf mein emotionales Empfinden. Eine Diskussion sollte natürlich möglichst sachlich geführt werden, nur wenn da die eigenen Emotionen aufgerüttelt werden, dann kann es auch gut sein, dem Gegenüber seine Emotionen mitzuteilen WIE sich das anfühlt ... also ein sachliche Diskussion über die eigenen Emotionen. Nun hat der Empfänger die Möglichkeit auch darauf zu reagieren ... bzw. liegt die Verantwortung darauf einzugehen dann bei ihm ...

lg
Topper
 
nur kommt mir vor dass man dabei oft nicht ernst genommen wird, wenn man einen konflikt oder ein problem NORMAL anspricht... (es scheint mir als wird es nicht als problem wahrgenommen weil ich es gefasst vorbringe...anstatt mich zu verteidigen)

grüße liebe
daway

Das kommt mir auch manchmal so vor. Besonders bei Konflikten wo eine Partei am "längeren Ast" sitzt, die kann dann gelassen bleiben.
lg
 
Vielen Dank für eure Antworten.

Sie sind durchweg positiver Art und das ist ein gutes Zeichen, dass wir alle an uns arbeiten und Streit vermeiden wollen.
Die Selbsteinschätzung der Gefühle und Gedanken sind dabei sehr wichtig.

Wenn es Auseinandersetzungen gibt, dann fühlt sich doch der Eine wie der Andere betroffen, oder besser gesagt getroffen.

Mir ist es wichtig, dass ich diese Gefühle erkenne - "ICH FÜHLE MICH GETROFFEN"
das stellt meinen Egoismus heraus.
So habe ich es erfahren.
Deswegen ist eine gute Selbst-Beobachtung in solchen Situationen sehr wichtig.

Kluge Menschen habe einmal gesagt, man solle erst 10 Mal atmen, ehe man etwas erwidert.
Wohl dem, dem es gelingt.
L.G. alleins
 
Mir ist es wichtig, dass ich diese Gefühle erkenne - "ICH FÜHLE MICH GETROFFEN"
das stellt meinen Egoismus heraus.
So habe ich es erfahren.
Deswegen ist eine gute Selbst-Beobachtung in solchen Situationen sehr wichtig.

das trifft es gut, weil bei mir z.B. (wahrscheinlich auch bei vielen anderen) schlitter ich meist unbewusst in ein konflikt rein, und sich in dem moment der situation bewusst zu werden ist ein wichtiger knackpunkt der für mich früher garnicht existent war :rolleyes:
und finde da gibt es einen augenblick, ein moment in dem man bewusst das ruder rumreißen kann, wen das gelingt kommt da noch ein sehr gutes gefühl dazu.
was will man/frau mehr.
 
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@ Chuan
...und finde da gibt es einen augenblick, ein moment in dem man bewusst das ruder rumreißen kann, wen das gelingt kommt da noch ein sehr gutes gefühl dazu.










Ja,
während eines Streites ist man ja meist im Gefühl, das ändert sich dann, wenn man dies außer acht lässt und von diesem Abstand nimmt.

Heißt das "richtiges" Denken sollte einsetzen.
Deswegen ist es auch wichtig, erst einmal zur Ruhe zu kommen, d.h. erst einmal erkennen, dass man im Gefühl ist.

Es ist eins der schwierigen Dinge...
die guten Gefühle stellen sich dann ein, wenn das Gefühl abgeschaltet ist.
Klingt komisch, doch es ist so.
 
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