Ernst gemeinte Frage an dich: woher meinst du denn so viel über die (Ex-)Ehe der TE zu wissen?
Du tust ja geradeso, als seien das großenteils persönliche Aus- und Ansagen.
Nunja, sie hat sich vor allem über emotionale Distanz beklagt, darüber meinetwegen, sich einsam zu fühlen. Das ist aber eine Art von Luxus-Leiden - wer sowas als extrem elementaren Mangel in einer Partnerschaft wahrnimmt, bei dem wird es höchstwahrscheinlich weder Angst vor körperlicher Gewalt, noch mangelnde materielle Versorgung sein, die ihn/sie vom Partner wegtreibt.
Habe ich mir nicht ausgedacht, steht implizit hier:
Im Grunde ist nichts besser geworden. Ich fühle mich ebenso alleine wie in der Ehe. Es ist nur einfach ehrlicher, dann auch tatsächlich alleine zu sein.
Was meine Spekulationen bezüglich dieser Sehnsucht nach einer Freiheit angeht, die unabhängig vom Alpha-Männchen im Hause sind, auch das hab ich mir nicht aus den Fingern gesogen, sondern Gaiama schrieb selbst:
Der Zeitpunkt der Trennung hatte mit einer (tatsächlichen) Reise zu tun, in der ich sehr eindrückliche Erlebnisse in Bezug auf meine Weiblichkeit hatte ... 7 Tage in der Wüste mit extrem starker Verbindung zu den Geistern. Ich kam zurück, schaute meiner Ehe noch eine Weile zu, und dann war klar, dass ich mich trennen musste. Und ich empfand es so, dass diese Trennung schon auch von den Geistern initiiert war. Ich bereue die Trennung keineswegs, im Gegenteil.
Gut, da ist also keinerlei Reue darüber, dass man da was verloren haben könnte, das vielleicht trotzdem irgendwie Stabilität verliehen hat, und das halte ich mangels dieser Hinweise auf "handfeste" Trennungsgründe für einigermaßen naiv.
Ich muss mal ganz realistisch sagen, dass ich im Kontext einer Beziehung mit Kindern nunmal einen emotionalen Mangel bei einem der Partner schade finde.. aber ich für meinen Teil sehe das nicht als hinreichenden Grund für eine Trennung. Ehen bzw. Beziehungen sind u.a. genau dazu da, das stabile (auch wirtschaftliche) Fundament zu bilden, das es Menschen im Team, in dem Falle Zweier-Team, nunmal vereinfacht, eine solche logistisch-wirtschaftliche Leistung ordentlich über die Bühne zu bringen wie Kinder aufzu- und dabei möglichst auch noch zu er-ziehen. Es kann gute Gründe geben, zu dem Schluss zu kommen, dass diese Beziehung überflüssig geworden ist. Und vielleicht kann der Hinweis mit dem "Kämpfen um die Ehe" gleich zu Beginn des Threads auch als Andeutung hinsichtlich angehender oder akuter Fremdgängerei seitens des Partners aufgefasst werden. Die Ausdrucksweise war aber nunmal "dass ich mich trennen musste", also NICHT die Entscheidung des Partners.
Und dennoch: ich hatte die Idee, dass alles besser wird. Dass ich jetzt endlich das alles leben kann, was in der Ehe nicht möglich war. Und auch noch Chance habe, einen Partner zu finden, mit dem ich Besseres erlebe.
Ich habe es im Prinzip nur gewagt, mal in einen Rahmen zu rücken, den ich "realistisch" oder zumindest "weniger naiv" nennen würde, was diesen Wunsch nach einem Partner angeht, mit dem sich Besseres erleben lässt. Seien wir mal ganz ehrlich: Materielle Versorgung und eine gewaltfreie Familie/Partnerschaft SIND bereits eine Grundversorgung, die ich aus o.g. Gründen angenommen habe, die durchaus nicht unbedingt so selbstverständlich sind. Wobei ich als Gewalt mal nicht nur physische Gewalt, sondern auch psychischen Terror einstufen würde. Aber sich einsam zu fühlen, in einer Beziehung, wie erwähnt, das deutet für mich auf ein relatives Luxus-Leiden hin.
Wenn wir uns dann noch auf dem freien Markt umsehen, und gerade da, wo Männlein Weiblein suchen, dann sollte man wirklich mal realistisch betrachten, was für ein Bild sich da bietet. Formulierungen lernen, die suggerieren wollen, dass Kinder bei der Zukünftigen erwünscht seien etc., ohne das ernst zu meinen. Mal ehrlich, wenn ich als Single-Mann auf Partnersuche bin, will ich vielleicht eine Frau, am besten eine Unkomplizierte, und bin insofern bereit, dafür gewisse Abstriche zu machen - wenn ich denn soweit bin, nicht krampfhaft nach einer Traumfrau zu suchen, von der realistisch betrachtet ziemlich klar sein dürfte, dass es sie so nicht gibt. Um tatsächlich aber die Stresssituation zu WOLLEN, mich nicht nur mit dieser Frau aklimatisieren zu müssen, sondern mit ihrem Nachwuchs ebenso, und dass dann über den Nachwuchs evtl. auch immer nochmal Kontakte zum Ex anstehen - also, sorry, der Prozentsatz der Leute, auf die das wirklich zutrifft, und die das dann noch gut finden, statt es bloß zu ertragen, dürfte sich in Grenzen halten. Da muss man jemanden schon sehr lieben, damit ein chronisch abgearbeiteter und überforderter Mensch, der AUCH eine Stütze für den Alltag suchen dürfte, immer noch als wirklich attraktiver Partner erscheint.
Wenn Frau da hübsch aussieht, dürften wenigstens die Chancen für kurzfristige Affären/Beziehungen ganz gut stehen - es ist ja nicht so, dass nicht auch die Männer auf dem "freien Markt" unterwegs wären, weil sie keine Bedürfnisse oder Wünsche mehr hätten oder so. Aber ich frage mich wirklich, ob die TE sich mal in die Situation und die Interessen eines künftigen Partners hineinversetzt hat. Verständlicherweise ist ein leiblicher Vater, oder jemand, der sich dafür hält, schonmal eher bereit dazu, die Belastungen mitzutragen, die sich durch Nachwuchs ergeben, als jemand, der mit der Zeugung der Kinder und evtl. Planung des Ganzen "inklusive Nachwuchs" überhaupt nichts zu tun hatte.
Du siehst also,
@silberelfe, das sind eigentlich alles relativ allgemein gehaltene Ansichten aus einer Perspektive, in der materielle Belastung vs. Wunschdenken vs. Emotionen durchaus nebeneinander stehen gelassen werden - und von der ich persönlich sagen muss, dass ich die Prioritäten auf die wirtschaftliche Situation legen würde, solange der Rest sich noch einigermaßen akzeptabel ertragen ließe. Aber wenn man die Prioritäten auch anders legt, zumindest bewusst sein sollte man sich doch möglichst vieler Faktoren, die bei sowas eine Rolle spielen könn(t)en.
Und dann hab ich mich nochmal erdreistet, darauf hinzuweisen, dass die Sicht der Kinder nochmal eine andere sein könnte oder dürfte, mit einbeziehend, dass eben nicht jedes Männchen, das auf dem freien Markt herumläuft, unbedingt ein netter Mensch sein muss. Wenn Eltern sich trennen, ist das für Kinder schon nicht schön. Aber so nett das Wunschdenken auch sein mag, einen Partner zu finden, der ALLES bietet, was man so gern hätte - wenn das nicht auf einer realistischen Basis und mit gewisser Vorsicht stattfindet, können sich daraus für die Kinder ziemlich unschöne Situationen und Folgen ergeben, und daran dürfte man mEn durchaus mal denken.
Tut natürlich jeder etc., ist ja selbstverständlich. Trotzdem kenne ich aber nunmal mehr als einen Fall, in dem Kinder von Stiefeltern, bzw. neuen Partnern für gewöhnlich der
Mütter bis hin zu körperlicher Gewalt ziemlich viel mitmachen müssen und mussten, und ich weiß das, weil es in den Fällen die Kinder sind oder waren, mit denen ich Kontakt habe oder hatte. Dass es selbstverständlich ist, dafür zu sorgen, dass sowas nicht vorkommt, da würde mir jede der untätigen Mütter wahrscheinlich in einem unverfänglichen Gespräch blind zustimmen, ohne dass sich dann aber zu Hause allzu viel ändern würde.
Basiert alles auf der Hypothese, dass die Kinder noch in einem Alter sind, in dem es angebracht ist, von "Kindern" zu sprechen/schreiben - die ggf. noch im eigenen Haus wohnen, mit Schule und Ausbildung nicht fertig sind, noch nicht auf eigenen Beinen stehen etc.
Hieraus:
Ich habe meine Ehe aufgelöst, 16 Jahre Beziehung, bin ausgezogen, hab mir ne zuverlässige Existenz aufgebaut, ernähre mich und meine 3 Kinder allein
geht das aber nun auch einigermaßen deutlich hervor.
Wenn wir mal spekulieren, dass die Kinder aus dieser Beziehung stammen, und möglichst großzügig rechnen, wären wir bei einem Maximum von 16, 15 und 14 Jahren, also wenigstens ein Teenie, der/die möglicherweise gerade auch nicht in einer einfachen Phase ist.
Ist wohl eher anzunehmen, dass irgendwo mehr als ein Jahr dazwischenliegt, dann könnten wir auch bei sowas wie 16, 14, 12/13 landen. Wenn's bis zur Einigung auf Kinder ein paar Jahre gedauert haben sollte, können wir evtl. auch bei allen nochmal ein paar Jahre abziehen. Also wirklich "Kinder", nicht fast erwachsene Leute, die zwar immer Kinder ihrer Eltern bleiben werden, aber wirtschaftlich nicht mehr unbedingt darauf angewiesen sind, dass man sie versorgt.
Wie auch immer, ist net wichtig ... aber die wirtschaftliche Situation, die das für eine versorgende Person bedeutet, kann man sich an einer Hand abzählen. Die Formulierung "zuverlässige Existenz" könnte dann noch auf Selbstständigkeit hinweisen.
Also, unabhängig davon, dass Gaiama meine Schlussfolgerungen oben schonmal als arg daneben eingestuft hat, wie du siehst: Gründe dafür hatte ich auf Basis dessen, was sie hier bislang schrieb, durchaus schon.
Natürlich schreibe ich aus einem anderen Werte-Schwerpunkt heraus als sie. Aber ich denke, dazu ist Austausch ja da - Perspektiven mitbekommen, die mit der eigenen nicht übereinstimmen, um sich vielleicht irgendwoanders hin bewegen zu können. Vor allem, wenn die eigene Perspektive gerade dazu führt, dass irgendwie alles unbefriedigend und doof ist.
Was ich daran sehe, in Bezug auf Schamanismus, ist eigentlich, und auch das habe ich schon angedeutet, dass in so einer Situation Schamanismus ja vielleicht mal für das genutzt werden dürfte, wozu er eigentlich da ist - soll heißen, AUCH Vereinfachungen und Vorteile für das eigene, praktische Leben.
Vielleicht meint Gaiama genau so etwas mit ihrem "Gespür" etc. Da könnte man jetzt ansetzen und das vertiefen, und sich vielleicht mal (aktivere und direktere) Techniken aneignen, die noch aktiv dabei helfen, die eigene, auch wirtschaftliche, Situation zu unterstützen. Wo eine Portion Glück dazugehört, können geistige Kontakte durchaus sehr hilfreich sein, wenn man sie denn hinzuziehen möchte. Und wenn's nur dazu gut ist, dass man zu frühzeitigem "Nein" gelangt und sich die spätere Enttäuschung gleich mal erspart. Aber sich auf so etwas zu verlassen, und sich darauf verlassen zu können, vor allem, wenn man dem einen praktischen Stellenwert zuweisen möchte, was das eigene Leben angeht, hat was mit Vertrauen zu tun.
An der Stelle finde ich übrigens Palos Kommentar mit dem "jenseits von allem" mir gegenüber auch in Bezug auf Gaiama ganz schön daneben. Wenn sich hier im Thread nämlich jemand hinstellt, und MICH dafür durch den Kakao zieht, dass ich genau das tue, wozu ich bezüglich Schamanismus hier jemand Anderem rate, hinterlässt das ja durchaus einen insgesamt negativen Beigeschmack, der vielleicht nicht sein müsste. Ich finde es kontraproduktiv, sich abwertend gegenüber Leuten zu äußern, die "zugeben", ihre Geister bzw. geistige Kontakte mit in den Alltag einzubeziehen, wenn genau dieses Einbeziehen anscheinend etwas ist, das der TE zu fehlen scheint. Und mal ganz ehrlich - wer wirtschaftlich ziemlich hart an der Grenze lebt, kann es sich eben nicht leisten, die Geistergeschichte ausschließlich in der Freizeit auszuüben. Zumindest nicht, wenn das Interesse am Schamanismus denn ernst gemeint ist.
In dem Sinne... hab ich schon durchaus gute Gründe gehabt, mich hier so zu äußern, wie ich es tat, und wie wenig das mit Wahrsagerei zu tun hat, dürfte ja dann nun klar sein. Aber wie man hier ja wissen dürfte, bei mir liegt der Schwerpunkt eben auch eher in der Magie, und zu gewissen Teilen da durchaus in der "westlichen" Magie, die ich bzgl. schamanischer Techniken zwar für extrem schwach, bzgl. Selbstentwicklung aber für ziemlich wertvoll halte.
Mögen braucht man meine Sichtweise aber selbstverständlich trotzdem nicht, denn zumindest der Wertungs-Anteil hat natürlich auch immer noch etwas mit Charakter und Vorgeschichte zu tun. Und die können sich schließlich von Fall zu Fall erheblich unterscheiden.
Ob man was draus machen möchte, kann, darf und sollte in der Hinsicht sowieso jede/r für sich selbst entscheiden. Das finde ich zumindest selbstverständlich.