Du meinst die Geschichte, dass Experimente in der gegenwart des theoretischen Physikers Wolfgang Pauli, angeblich überdurchschnittlich oft schief gingen und angeblich überdurchschnittlich oft Laborgeräte kaput gingen, oder?
Das interpretiere ich ähnlich dem "Telefon-Effekt", dss angeblich Personen, an die man gerade denkt, häufiger in dem Augenblick anrufen.
Solche Koinzidenzen von Ereignissen bleiben in Erinnerung. Wie oft denkt man an eine Person und sie ruft nicht an? Wie oft ruft jemand an, an den man gerade nicht gedacht hat?
Genauso: Wie oft ging ein Laborgerät ohne Paulis Gegenwart kaput? Und wie oft hat Pauli einem funktionierenden Experiment beigewohnt?
Es wurde keine Statistik geführt, sondern eine "gefühlte Statistik" zu Rate gezogen, die aber durch die starke Präsenz der Erinnerung der Koinzidenzen, überlagert ist. Vor allem, wenn es dann noch solche Anekdoten gibt, dass Pauli im Zug durch die Stadt Göttingen fuhr, als da gerade ein Versuch schief ging.
Solche "gefühlten Statistiken" sind sehr trügerisch. Als ich als Jugendlicher mal unglücklich verliebt war, hatte ich als kleines "Orakel" ein Kartenspiel. Ich mischte die Karten und deckte sie nacheinander auf mit "sie liebt mich... sie liebt mich niet... sie liebt mich..." bis die Herz-Dame aufgedeckt wurde. Das war dann sozusagen die Prognose. Ich machte das viele Male hintereinander. Die "gefühlte Statistik" ließ mich schätzen, dass etwa in 80% der Fällen "sie liebt mich" herauskam. Eine wirklich geführte Statistik brachte die Ernüchterung, dass die ergebnisse "sie liebt mich" und "sie liebt mich nicht" im Rahmen der Statistik gleich vertreten war.
Viele Grüße
Joey
So kann man es sehen.
Einen akausalen Zusammenhang im Sinne der von Jung formulierten Synchronizität würdest Du ausschließen?
Mit welcher Begründung?
Pauli selbst hat an seinen Effekt durchaus geglaubt.
Er sagte einmal, er spüre das Unheil schon vorher als unangenehme Spannung, und treffe dann tatsächlich das erahnte Mißgeschick einen anderen, so fühle er sich merkwürdig befreit und erleichtert.
Auch ganz nüchterne Experimentalphysiker waren der Ansicht, daß von Pauli
seltsame Wirkungen ausgingen.
In Anlehnung an das Pauli-Prinziep formulierten sie das zweite Pauli-Prinziep, daß die Anwesenheit Paulis und eines funktionierenden Gerätes im gleichem Raum ausschloss.