Jan Van Helsing

Hallo satnaam

Ich war ein wenig überrascht von deiner Aussage. Darum habe ich einmal bei wikipedia.org und bei shoa.de nachgesehen. Dort steht aber nichts davon, dass der Antisemitismus sich nur auf einen jüdischen Stamm bezieht. Mir fällt momentan ohnehin nur ein jüdischer Stamm ein, nämlich die Leviten. Aber ich habe jetzt doch noch einmal unter Judentum nachgeschaut. Dort fand ich folgendes:

Jakob hatte zwölf Söhne, die zu den Stammvätern der Zwölf Stämme Israels (Israeliten) wurden: Ruben, Simeon, (Levi), Juda, Issaschar, Sebulon, Benjamin, Dan, Naphtali, Gad, Asser und Joseph (mit seinen Söhnen Ephraim und Manasse).

Könnte es sein, dass du den Antisemitismus vielleicht mit dem Judaismus verwechselst? Juda ist offensichtlich einer dieser 12 Stämme. Man verwendet den Begriff Antisemitismus offensichtlich seit 1789. Davor verwendete man den Begriff Antijudaismus.

Antijudaismus (griechisch-lateinisch: „prinzipiell gegen Juden“) nennt man die Ablehnung, Anfeindung und Verfolgung von Angehörigen des Judentums durch Christen, Kirchen, christliche Staaten und Regierungen.

Ich bin mir auch gar nicht so sicher, dass der Begriff Judaismus in diesem Zusammhang auf den Namen einer der 12 jüdischen Stämme zurückzuführen ist oder auf den Namen der geographischen Bezeichnung des Landes Judäa und ob es zwischen beiden irgendeinen Zusammenhang gibt. Der Begriff Antijudaismus bezog sich aber immer auf das ganze jüdische Volk

Judäa ist die geografische Bezeichnung eines Gebietes in der Levante. Der Begriff wurde historisch bedeutsam als Name der römischen Provinz Judäa, die im Wesentlichen das Gebiet des früheren israelitischen Königreichs Juda umfasste.

Hier eine Karte, auf der Judäa dargestellt ist.
 
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Charly schrieb:
Auch wenn wir jetzt richtige Kritik gegen ihn vorliegen haben.
Ich nimm mir ja nur die informationen aus dem Buch die ich selber dann für nützlich halte. Wer NUR an JvH glaubt ist selbst schuld. Die Wahrheit wird sowieso irgendwann auf den Tisch gelegt. Die Leser werden doch wohl nciht
soooo leichtsinnig sein. Und wenn dann werden sie schon irgendwann drauf kommen, genau wie Mr. Holey es tun wird.
Da bin ich eher skeptisch.
Ob ich nun an JHWH oder JVH glaube, einen fanatischen *gläubigen Anhänger* wird nichts gegeteiliges überzeugen können - Auch die *Wahrheit* nicht. Das beweist doch die Geschichte und wird daher auch immer wieder gerne benutzt um *seine Schäfchen* aufs neue ins Trockene zu bringen.

Für mich haben Ausagen in diesen Büchern (und auch anderen) nur dann eine gewisse Gültigkeit, wenn sie alternativ überprüfbar sind (Aber nicht bei denen, die nur voneinander abschreiben und auf der selben Welle mitschwimmen).
Ansonsten ist das eine reine Spekulation des Möglichen und nicht grundsätzlich auszuschließen. Aber mehr auch nicht.
Ich denke Mr. Holey war sich schon von Anfang an darüber im klaren.

Ich kenn diese Mechanismen auch, und weiß wie man es auf dem *esoterischen Markt* und seinen Ablegern mit noch ganz anderen *Themen* vergleichbares machen könnte.
Ich weiß aber auch gleichzeitig wo einen das hinbringt - und da will ich aber nicht hin.
 
Hallo Charly

Charly schrieb:
Er macht eben sein Hobby zum Beruf.Ist doch schön das er damit viel Geld
kassiert.Auch wenn wir jetzt richtige Kritik gegen ihn vorliegen haben.
Ich nimm mir ja nur die informationen aus dem Buch die ich selber dann für nützlich halte. Wer NUR an JvH glaubt ist selbst schuld. Die Wahrheit wird sowieso irgendwann auf den Tisch gelegt. Die Leser werden doch wohl nciht
soooo leichtsinnig sein. Und wenn dann werden sie schon irgendwann drauf kommen, genau wie Mr. Holey es tun wird.

cüs

Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn jemand sein Hobby zum Beruf macht. Mir gefällt nur die Art und Weise nicht, wie er dabei vorgeht. Anstatt das er die geschichtlichen Ereignisse aufdeckt, schürt er weiter den Judenhass. Und glaub man ja nicht, dass vielen seiner Leser das bewusst ist. Genau das Gegenteil ist der Fall. Sehr viele seiner Leser glauben das, was er schreibt und unterschwellig festigt sich in ihnen genau das Bild, das Jan van Helsing vermitteln will. Nämlich den altbekannten Antisemitismus. Und das ist ganz bewusst gewollt, weil er selber solche Ansichten vertritt. Davon bin ich jedenfalls überzeugt.

Ich würde auch nicht dem Leser die Schuld in die Schuhe schieben. Derjenige der dieses antisemitische Bild verbreitet ist Jan van Helsing. Jeder Autor sollte eigentlich auch eine moralische Verantwortung haben. Und die hat Jan van Helsing offensichtlich nicht. Vor ein paar Tagen habe ich die neuesten Daten des jährlichen Verfassungsschutzberichts gehört. Die rechtsradikalen Ausschreitungen haben sich 2005 massiv erhöht. Und solche Leute wie Jan van Helsing tragen mit Schuld daran, weil sie mit ihrer Literatur solche Feindbilder in die Köpfe der Menschen tragen.
 
opti schrieb:
Könnte es sein, dass du den Antisemitismus vielleicht mit dem Judaismus verwechselst? Juda ist offensichtlich einer dieser 12 Stämme. Man verwendet den Begriff Antisemitismus offensichtlich seit 1789. Davor verwendete man den Begriff Antijudaismus.
Ich denke mal das beide Begriffe irgendwann im Konsenz gleichgesetzt wurden.

Aber im eigentlichen Sinne werden die Semiten geschichtlich auch nicht als einzelner Volkstamm betrachtet, sondern werden wissenschaftlich eher dem sprachlichen Bereich untergeordnet.
Das Ganze geht noch viel weiter bis Noah zurück.
http://de.wikipedia.org/wiki/Semiten
Von daher kann man in diesen ganzen geschichtlichen Wirren und Definitionsfestlegungen schon wieder daraus eine Forschungsarbeit machen um das mal detailliert auseinander zu frickeln.
Ich weiß nicht ob es heute noch semitisch sprechende Juden gibt, und solches vom Begriff überhaupt noch relevant ist.
Aber laut Aussagen selbst von Juden soll es diesen *semitschen Adel* heute noch geben. Anscheinend gibt es bei denen auch so eine Art *arischen* Rassenfimmel. Vielleicht hängt das ja damit zusammen.

Es zeigt aber wie gedankenlos heute mit diversen Begriffen und Inhalten umgegangen wird, ohne da mal den Hintergrund auszuleuchten.

Danke für deine Hinweise.
Meine Recherchen lagen schon einige Jahre zurück und beruhten auf reine Schriftmaterialen, da mir das Internet zu derzeit noch nicht zu Verfügung stand.
Man lernt eben nie aus und immer noch dazu.
 
Hallo..

Opti,es ist nur eine gnaz normale Frage...

Was ist für dich ein super gutes Spirituelles Buch..??
Nachdem was ich von dir gelesen habe scheinst du Interessant zu sein (auch wenn ich dir nicht in allem zustimme)

Doch das würde mich Interessieren..

Gruß

Samaya :zauberer1
 
Jan van Helsing behauptet, dass die Weltleitbörse und der US-Dollar durch die FED gehalten wird.*Weiter behauptet er, dass die USA keine eigene Währung besitzt, sondern die Dollars von den privaten Notenbanken leiht. Das ganze bettet er ganz geschickt in eine jüdische Weltverschwörung und möchte damit offensichtlich den Eindruck erwecken, dass die privaten Notenbanken in jüdischer Hand sind und dass die Juden somit die Geschicke der Welt zu ihren Gunsten entscheiden.

Die Wahrheit aber ist, dass die FED gegründet wurde, um die enormen Schwierigkeiten, die man zuvor mit den unterschiedlichsten privaten und staatlichen Banken, mit den verschiedenen Notensystemen und Sicherheitseinlagen hatte, immer wieder zu Währungsunsicherheiten führten. Mehrfach kam es zu Währungskrisen, die die USA in enorme Schwierigkeiten stürzte, bei der sowohl Privatpersonen als auch Geschäftsleute in den Ruin getrieben wurden, weil die Banken zahlungsunfähig waren.

In der Bankenkrise von 1907 etwa stieg die Arbeitslosigkeit auf 20 Prozent. Millionen Leute verloren ihre Ersparnisse, Tausende von Banken erlitten einen Kurssturz und selbst einige alteingesessene Banken gingen in Konkurs. Auf die beinahe finanzielle Katastrophe von 1907, folgte eine Bankenreform die schließlich zum Federal Reserve Gesetz von 1913 führte. Dabei ging es dem amerikanischen Präsidenten Wilson vor allem darum, die Kontrolle des Währungssystems dem privaten Bankenkartell zu entreißen und sie unter staatliche Kontrolle zu stellen.

Das Bundesbankgesetz, welches schließlich 1913 verabschiedet wurde, sah 8 bis 12 autonome private regionale Reserve Banks vor, die ihre Aktionen mit dem Federal Reserve Board, der staatlichen Zentralbank, abzustimmen hatten. Die Mitglieder der staatlichen Zentralbank, inbegriffen der Finanzminister, der Buchprüfer des Bundesrechnungshofes und andere Beamte, wurden vom Präsidenten der Vereinigten Staaten persönlich ernannt. Jan van Helsing aber tut so, als wenn es diese staatliche Kontrolle überhaupt nicht geben würde. Ausserdem möchte er offensichtlich den Eindruck erwecken, als ob die privaten Banken mehr oder weniger in jüdischer Hand sind und sie machen können was sie wollen. Das ist aber nicht der Fall.
 
Auch den Bogen den Jan van Helsing immer wieder zu jüdischen Bankern wie Paul Warburg schlägt, soll den Anschein erwecken, dass jüdische Banker die eigentlich Mächtigen dieser Welt sind. So behauptet Jan van Helsing im Kapitel 10 des zweiten Buches "Geheimgesellschaften", dass das Haus Rothschild (Rothschild ist ebenfalls Jude) für die größte Währungskrise 1907 in Amerika verantwortlich ist, in deren Folge die Federal Reserve Bank mit dem "Agenten" Paul Warburg an der Spitze erzwungen wurde. Damit möchte Jan van Helsing offensichtlich den Eindruck erwecken, als sei Paul Warburg ein vorgeschobener Agent jüdischen Finanzkreise. Schauen wir uns die Entstehung der Federal Reserve Bank einmal etwas genauer an.

1910 trafen sich Senator Nelson Aldrich, Frank Vanderlip von der National City Bank (heute: Citibank), Henry Davison von der Morgan Bank und Paul Warburg von Kuhn & Loeb Investment-House heimlich auf Jeckyll Island, einer Ferieninsel an der Küste Georgias. Sie diskutierten über eine Bankenreform und formulierten Pläne für die Ausgestaltung einer amerikanischen Zentralbank. Sie trafen sich heimlich, weil sie davon ausgingen, dass jeder Plan, den sie entwickelten, automatisch vom Repräsentantenhaus abgelehnt werden würde, wenn er mit der Wallstreet in Verbindung gebracht werden würde.

Weil das Treffen in Jekyll Island einerseits geheim war und andererseits eine Verbindung zur Wallstreet bestand, ist es immer wieder eine ergiebige Quelle für viele Verschwörungstheoretiker. Jedenfalls waren die Bemühungen für eine grundlegende Reform des Geld- und Bankenwesens sehr wohl überlegt. Aber der Aldrich-Plan, der in Jekyll Island in geheimer Sitzung ausgearbeitet wurde, wurde vom Abgeordnetenhaus abgelehnt. Selbst wenn das geheime Treffen auf Jekyll Island also eine Verschwörung gewesen sein soll, so scheiterte sie kläglich.

Der Aldrich-Plan sah ein System von 15 regionalen Zentralbanken vor, den National Reserve Associations, deren Aktionen von einem nationalen Ausschuss, der aus kommerziellen privaten Bankern bestand, abgestimmt wurde. Die Reserve Association sollte im Notfall Kredite an ihre Mitglieder verleihen. Weiter sollte sie eigenes Geld ausgeben, um flexibler auf die Währungsunsicherheiten reagieren zu können. Die National Reserve Association sah sich dabei in der Rolle eines finanzpolitischen Beauftragten der Bundesregierung. Obwohl der Aldrich-Plan vom Repräsentantenhaus abgelehnt wurde, diente er als Grundlage für das Federal Reserve Gesetz von 1913, welches schließlich angenommen wurde.

Das Problem des Aldrich-Plans bestand darin, dass die regionalen Zentralbanken individuell und national von privaten Bankern kontrolliert werden sollten. Dies war eine Aussicht, die den Demokraten und Präsident Wilson, der sich sehr energisch gegen ein monopolistisches Finanzkartell ausgesprochen hatte, nicht sehr gefiel. Als die Debatte im Frühjahr 1913 konkrete Formen annahm, trat der Kongressabgeordnete Arsene Pujo den Beweiss an, dass der nationale Kreditmarkt unter der festen Kontrolle einer Handvoll Banken, dem sogenannten "Money Trust" (Geldkartell) stand, vor dem Präsident Wilson so gewarnt hatte. Darum strebten Wilson und die Demokraten eine Reform an, die die Kontrolle dezentralisierte und nicht unter der Obhut des Geldkartells stellte.

Das Gesetz, welches schließlich verabschiedet wurde, war das Federal Reserve Gesetz (Bundesbankgesetz), welches seinerzeit auch als Currency Bill (Währungsgesetz) oder Owen-Glass Gesetz bezeichnet wurde. (Carter Glas aus Virginia wirkte im Kongress und Robert L. Owen aus Oklahoma im Senat an dem Gesetz mit.) Verabschiedet wurde schließlich ein Gesetz über 8 bis 12 autonome private regionale Reserve Banks, die ihre Aktionen mit dem Federal Reserve Board, der staatlichen Zentralbank, abzustimmen hatten.

Die Mitglieder der staatlichen Zentralbank, inbegriffen der Finanzminister, der Buchprüfer des Bundesrechnungshofes und andere Beamte, wurden vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, Woodrow Wilson, persönlich ernannt. Sie alle sollen die Interessen der Öffentlichkeit vertreten. Das ursprünglich von Aldrich vorgeschlagene Federal Reserve System blieb zwar in privater Hand, aber es wurde staatlich kontrolliert. In dieser Form verabschiedete Präsident Wilson am 23. Dezember 1913 das Gesetz und das Federal Reserve System ward geboren. (The Federal Reserve Act of 1913)

Man hatte also sehr wohl die Gefahren des Geldkartells erkannt und stellte deshalb die amerikanische Notenbank (FED) unter staatliche Kontrolle. Paul Warburg kam dabei deshalb eine entscheidende Rolle zu, weil die amerikanische Zentralbank (FED) nach dem Vorbild der deutschen Zentralbank, mit der er als gebürtiger deutscher Banker ja bestens vertraut war, gestaltet werden sollte. Den ihm angebotenen Vorsitz der Federal Reserve Bank lehnt Paul Warburg aber als eben erst in Amerika eingebürgerter deutscher Jude ab. (Paul M. Warburg)

Der sogenannte Warburg-Bericht zählt übrigens zum Standardrepertoire antisemitischer Autoren. Dieser Bericht erschien 1933 in Amsterdam. Als Autor wurde ein nicht existenter "Sidney Warburg" genannt. Kernpunkt des Buches ist die Behauptung, jener "Sidney Warburg" habe Hitlers Aufstieg zur Macht mit umfangreichen finanziellen Mitteln ermöglicht und damit zionistische Ziele verfolgt.

Nachdem der Verlag erkannte, dass man einem Schwindel aufgesessen war, wurde die Produktion eingestampft, der Verleger entschuldigte sich bei Warburg. Einige Exemplare waren jedoch bereits in den Verkauf gelangt und tauchten später wieder auf. Nach mehreren Erpressungsversuchen der Warburgs durch den Schweizer Nazi-Sympathisant René Sonderegger alias Severin Reinhardt brachte dieser die Fälschung 1947 unter dem Titel "Spanischer Sommer" heraus.

Die Familie Warburg war nicht zum ersten Mal das Ziel von Angriffen. Der amerikanische Automobilproduzent Henry Ford verfolgte voll Argwohn die Bemühungen des Bankiers Paul Warburg, in den Vereinigten Staaten eine Zentralbank nach deutschem Muster zu etablieren. Die zahlreichen Publikationen Fords strotzten vor antisemitischen Ausfällen und Beleidigungen gegen die Warburgs.

Der deutsche Verleger von Ford, Theodor Fritsch, war wegen massiver öffentlicher Beleidigungen, die sich gegen den Hamburger Bankier Max Warburg, einem Bruder Paul Warburgs, richteten, mehrfach rechtskräftig verurteilt. Ford hatte sich schließlich 1927 für die unhaltbaren Anschuldigungen öffentlich entschuldigt. (Er produzierte allerdings weiterhin im Dritten Reich insgesamt 78.000 LKW und 14.000 Kettenfahrzeuge für die deutsche Wehrmacht und unterstütze auch die Nationalsozialisten finanziell. Dafür wurde er von Hitler mit dem Großkreuz des Deutschen Adlerordens ausgezeichnet.) Fritsch dagegen setzte seine publizistische Agitation gegen die Warburgs nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ungehindert fort.
 
Hi Opti,

auch ich habe mal in die "Geheimgesellschaften" reingelesen - solange bis mir übel wurde. Dieses Zeug ist noch dämlicher als "Mein Kampf" und ich bin ziemlich sicher, dass es zwischen dem Erfolg seiner Bücher und dem Ergebnis der PISA-Studie einen gewissen Zusammenhang gibt (welchen wohl?).

Selbstverständlich: jeder wenigstens ansatzweise kritische Mensch erkennt bereits in den ersten Kapiteln die eindeutig antisemitische Haltung des Autors. Leider nützen rationale Argumente wenig, um seinen Fans die Augen zu öffnen. Helsing könnte in seinen Büchern schwarz auf weiß formulieren: "Ich hasse die Juden." und seine Leser würden selbst dann nicht auf die Idee kommen, er sei Antisemit.

Das Problematische an Helsings Büchern ist die - insbesondere für weniger kritische Esoteriker - attraktive Verpampung seines Gefasels mit einem mystischen Mix aus Verschwörung, Religion und dem ewigen "Gut-Böse". Als besonders fatal ist dabei wohl der sehr niedrige intellektuelle Anspruch seiner Darstellungen zu bewerten. Während gebildete Menschen seine Rhetorik als allenfalls billig durchschauen, freuen sich die Naivlinge unter den Lesern über das "Logische" und "Einleuchtende" seiner Ergüsse. Das ist auch verständlich: wenn man sonst nichts begreift (oder besser: nichts begreifen will) und von der Welt keine Ahnung hat, dann treibt nicht zuletzt ein kaum definierbares Gefühl der angeblich permanenten Bedrohung durch Kapitalisten, Geheimdienste und "das Böse" und natürlich auch die Freude darüber, endlich auch mal etwas zu "wissen", einige Naivlinge in den Glauben, an solch kruden Darstellung, wie sie Jan van Helsing von sich gibt, sei irgendwas dran.

Ich finde Deine Bemühungen höchst ehrenwert. Doch ich glaube sie sind - wenigstens hier im Forum - zum Scheitern verurteilt (Die Leser sind zu alt). Ich spreche da aus Erfahrung.

Die Verantwortung, aus Kindern kritische und weltoffene Erwachsene zu machen, liegt eben nicht zuletzt in der Schule. Dort müsste nicht nur "Zauberlehrling", "Kabale und Liebe" oder ähnlicher Stuss gelesen werden, sondern auch mal etwas anspruchsvollere Literatur, um ein gewisses Textverständnis zu fördern aber auch, um die Kinder anzuregen, nicht jedem Hans Wurst, der einigermaßen fehlerfrei daherreden kann, alles für bare Münze durchgehen zu lassen.

LG
 
Ich seh du hast auch viel Fachwissen über die Themen die JvH in seinen Büchern schreibt.Du hast schon recht mit dem das Naivlinge es "nicht" begreifen wollen.Es gibt einige die es nicht durchschauen weil sie wenig wissen über die Dinge haben die Jvh schreibt.Ich persöhlich wusste es auch nicht gleich am anfang, doch ich muss auch sagen das ich auch erst am anfang der Lernphase bin.Und ich kann jetzt nicht jeden Aspekt nachgehen um zu sehen ob es Wahr ist oder nicht.Ich hab jetzt viele seiner Bücher gelesen und werde mir natürlich auch ein Bild über andere Autoren machen.
Ihr habt doch auch alle mal so wie wir angefangen oder nicht?


bye chalee
 
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Déguórén schrieb:
Hi Opti,

auch ich habe mal in die "Geheimgesellschaften" reingelesen - solange bis mir übel wurde. Dieses Zeug ist noch dämlicher als "Mein Kampf" und ich bin ziemlich sicher, dass es zwischen dem Erfolg seiner Bücher und dem Ergebnis der PISA-Studie einen gewissen Zusammenhang gibt (welchen wohl?).

Selbstverständlich: jeder wenigstens ansatzweise kritische Mensch erkennt bereits in den ersten Kapiteln die eindeutig antisemitische Haltung des Autors. Leider nützen rationale Argumente wenig, um seinen Fans die Augen zu öffnen. Helsing könnte in seinen Büchern schwarz auf weiß formulieren: "Ich hasse die Juden." und seine Leser würden selbst dann nicht auf die Idee kommen, er sei Antisemit.

Das Problematische an Helsings Büchern ist die - insbesondere für weniger kritische Esoteriker - attraktive Verpampung seines Gefasels mit einem mystischen Mix aus Verschwörung, Religion und dem ewigen "Gut-Böse". Als besonders fatal ist dabei wohl der sehr niedrige intellektuelle Anspruch seiner Darstellungen zu bewerten. Während gebildete Menschen seine Rhetorik als allenfalls billig durchschauen, freuen sich die Naivlinge unter den Lesern über das "Logische" und "Einleuchtende" seiner Ergüsse. Das ist auch verständlich: wenn man sonst nichts begreift (oder besser: nichts begreifen will) und von der Welt keine Ahnung hat, dann treibt nicht zuletzt ein kaum definierbares Gefühl der angeblich permanenten Bedrohung durch Kapitalisten, Geheimdienste und "das Böse" und natürlich auch die Freude darüber, endlich auch mal etwas zu "wissen", einige Naivlinge in den Glauben, an solch kruden Darstellung, wie sie Jan van Helsing von sich gibt, sei irgendwas dran.

Ich finde Deine Bemühungen höchst ehrenwert. Doch ich glaube sie sind - wenigstens hier im Forum - zum Scheitern verurteilt (Die Leser sind zu alt). Ich spreche da aus Erfahrung.

Die Verantwortung, aus Kindern kritische und weltoffene Erwachsene zu machen, liegt eben nicht zuletzt in der Schule. Dort müsste nicht nur "Zauberlehrling", "Kabale und Liebe" oder ähnlicher Stuss gelesen werden, sondern auch mal etwas anspruchsvollere Literatur, um ein gewisses Textverständnis zu fördern aber auch, um die Kinder anzuregen, nicht jedem Hans Wurst, der einigermaßen fehlerfrei daherreden kann, alles für bare Münze durchgehen zu lassen.

LG

Ich stimme größtenteils mit dir überein und wundere mich auch immer wieder, wie einige Menschen, die z.B. die "Geheimgesellschaften" gelesen haben, zu dem Urteil kommen, diese Bücher seien nicht antisemitisch. An zwei Punkten bin ich allerdings anderer Meinung als du. Man kann ihm nicht vorwerfen, immer einen niedrigen intellektuellen Anspruch zu haben. Seine Beschreibungen sind zum Teil mit vielen schwer zu überprüfbaren Behauptungen gespickt, so dass man Schwierigkeiten hat, ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Da werden die absurdesten Theorien verbreitet, aber man weiß im ersten Moment nicht, was entspricht davon der Wahrheit und was der Unwahrheit. Viele seiner Leser stellen sich aber gar nicht erst die Frage, ob das überhaupt stimmt, was Jan van Helsing dort schreibt, sondern sie nicken stillschweigend mit dem Kopf und die Sache ist abgehakt. Dass eine ganz große Anzahl der Jan van Helsing-Leser nicht einmal den plumpen Antisemitismus erkennt, der aus vielen seiner Zeilen spricht, ist keine böse Absicht, sondern schlicht Unkenntnis. Und da hilft nur Aufkärung.

Und dann bin ich natürlich in Punkto Überzeugungsarbeit etwas anderer Meinung als du. Ich glaube schon, dass man den einen oder anderen zum Nachdenken bringen kann. Die, die aus welchen Gründen auch immer, nicht begreifen wollen, kann man natürlich nicht erreichen.

Ich stimme insofern mit Jan van Helsing überein, dass es offenbar wirklich so etwas wie eine Verschwörung gibt, an der einerseits die Mächtigen der Welt und andererseits Geheimorganisationen und Nachrichtendienste eine gewisse Rolle spielen. Jan van Helsing sieht allerdings hinter als diesen Verflechtungen, eine jüdische Verschwörung. Und um dies glaubhaft zu machen, schreckt er selbst vor der Unwahrheit nicht zurück.

Ja, das wäre phantastisch, wenn man die "Geheimgesellschaften" einmal in den Schulen diskutieren würde. Man würde dem Rechtsextremismus ganz schnell den Boden entziehen.
 
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