Initiatorische Magie

Sannam

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Nun denn, da sich ja ziemlich offenkundig auftut, dass hier wenige Leute "materielle" Magie bzw. Erfolgsmagie im weiteren Sinne betreiben, was irgendwelche "Leistungen" für andere Personen einschließt: Irgendwer hier im Bereich der initiatorischen Magie tätig, die ich jetzt mal als ziemlich "westlich" einstufen würde, und gibt es bei euch Effekte? Dinge, die sich vielleicht langfristig im magischen Tagebuch widerspiegeln würden, oder die ihr bei Selbstbeobachtung feststellt, oder über Rückmeldungen durch Bekannte, Freunde, Familie?

Ich denke, bezogen auf "östliche" Systeme macht diese Bezeichnung nun keinen Sinn. Da gibt es zwar meist Einweihungen, bzw. sind Einweihungen da schon Bestandteil des Ganzen, wenn man damit anfängt. Aber das Ganze spielt sich da einfach in einem anderen Setting ab (konkreter Rahmen bzw. überhaupt das Weltbild).

Bezugnehmend irgendwo auch auf die Frage: Kann diese Art von Praxis den Charakter oder die Persönlichkeit verändern? Oder, um das Ganze eine Stufe niedriger anzusetzen, verändert sich überhaupt irgendetwas? Muss ja nicht gleich der Kern der Persönlichkeit umgekrempelt werden. Eine Menge Effekte lassen sich ja vielleicht auch einfach schon erreichen, indem bestimmte Aspekte der schon vorhandenen Charakterzüge gestärkt, während andere vernachlässigt oder sogar aktiv unterdrückt werden.

Das erstmal als Anfang, ob es da Dinge oder Praktiken gibt, die funktionieren. Wenn dem so ist, kann man immer noch darüber diskutieren, was besser und was schlechter funktioniert, und wo man evtl. Nebenwirkungen zu erwarten hat, bzw. wie man unerwüsnschte Effekte vermeidet oder im Voraus so einplant, dass daraus nicht gerade negative Folgen erwachsen.

Interessiert vorzugsweise natürlich an persönlichen Erfahrungen,
S.
 
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Dann fang doch mal. Deine Erfahrungen müssten ja alleine für einen ganzen Thread reichen, danach können sich alle anderen äußern.
Würden sie wohl, aber noe. Erstmal sehen, ob irgendwer da ist, für den sich's lohnt.

Ansonsten darf Grey hier aber gerne erklären, dass und wieso das Ganze sowieso Schwachsinn ist, denn an etwas in der Richtung knüpft das Ganze ja eigentlich überhaupt an.

Bist aber doch selbst Mitglied in einem "initiatorischen Orden", oder zumindest gewesen (vielleicht auch immer noch, soweit es den in Deutschland noch gibt, kA). Wirst zumindest zum Prinzip ja inhaltlich was beizutragen haben, zumindest theoretisch. Was hier als Diskussionsgrundlage natürlich auch erlaubt und erwünscht ist ;)
 
So wie ich das allmählich verstehe, ist Initiation eher ein mystisches Konzept. Magie zielt offenbar weder auf Erkenntnis noch auf Transformation des Selbst, in welcher Weise auch immer, sondern wird dazu verwendet, statischen Charakteren so lange Wünsche zu erfüllen, bis sie sterben. Initiation im magischen Kontext ist anscheinend nur im Zusammenhang mit Orden oder Traditionen relevant und verwandelt nicht, sondern verleiht Stallgeruch und stärkt das Selbstbewusstsein. Diese Form der Initiation ist es auch, die hier diskutiert werden soll, weshalb ich mich im weiteren Verlauf raushalten werde.

Einige Worte zur Frage noch: Ich erfahre Initiation als einen zum Teil sehr qualvollen spirituellen Prozess, der unter einem bestimmten Zeichenkomplex steht, aber sich dermaßen diffus und unverständlich äußert, dass ich ihn weitgehend blind durchlaufen muss. Er konfrontiert mich permanent mit Aspekten meiner selbst, die ich gerne verdrängen würde, fordert mich permanent heraus, seinen/meinen Ansprüchen gerecht zu werden, und immer wenn ich glaube, eine Lektion gemeistert zu haben, schmeißt er mir irgendeinen Endgegner vor die Nase, an dem ich zerbreche.

Die Sinnfrage stellt sich hier nicht. Ich habe, obwohl (oder weil) ich gelinde gesagt alles andere als ausgeglichen bin, ein hochtrabendes Ziel definiert, und das ist der Weg. Er wird bald auch am Psychiater vorbeiführen, schon allein weil ich die Möglichkeit organischer Schäden im Auge behalten muss. Wenn ich den Weg nicht gehen kann, dann habe ich möglicherweise keine Zukunft, die aus heutiger Sicht den Namen verdient, also bleibe ich dabei, so lange es geht.
 
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Initiation im magischen Kontext ist anscheinend nur im Zusammenhang mit Orden oder Traditionen relevant
Nein, das würde ich nicht so sehen.
Ich würde einigen Traditionen und selten auch mal Orden zutrauen, einen Anstoß zu so einem Prozess geben zu können. Aber bei Personen, bei denen die Grundlagen für so einen Prozess nicht vorhanden sind, bei denen also gar nichts da ist, was sich da bewegen könnte, wird sich bei aller Mühe da nur ziemlich wenig tun.

und verwandelt nicht, sondern verleiht Stallgeruch und stärkt das Selbstbewusstsein.
Muss beides nicht unbedingt sein. Solche Prozesse lassen sich ja bei aller Liebe für Definitionen nur in sehr grobem Rahmen steuern oder kontrollieren - es hängt eben viel von dem System, der Persönlichkeit etc. ab, auf die so ein Impuls trifft. Wie schon erwähnt, evtl. passiert überhaupt nichts, dann passiert evtl. etwas Unerwartetes, und dann gibt's vielleicht auch Leute, bei denen die Verbindungen schon so liegen, dass da weder ein Orden noch eine Tradition auftauchen braucht - da geht das Ganze einfach durch einen Stimulus los, der sich evtl. mitten im Alltag findet und möglicherweise auch schon hundertmal erlebt oder gesehen wurde, ohne dass sich dabei etwas getan hätte.
Mir hat mal eine Wesenheit einen Impuls durch das, oder beim, Erblicken eines Sandhügels zukommen lassen, den ich vorher schon wirklich mehr als ein Mal gesehen hatte. Aber in dem Moment kamen eben noch andere Dinge dazu.

Diese Form der Initiation ist es auch, die hier diskutiert werden soll, weshalb ich mich im weiteren Verlauf raushalten werde.
Nein, nicht unbedingt, das Kind brauchte für den Anfang mal einfach bloß einen Namen, der grob in die Richtung lenken sollte, wo ich hin möchte. Du kannst gern eine bessere Terminologie vorschlagen, wenn dir etwas einfällt :)

Inhaltlich ist nichts gemeint, was zwingend an ein System gebunden wäre. Aber es wird doch immer wieder mal thematisiert oder angesprochen, westliche Magie habe bezüglich der persönlichen Entwicklung irgendwie andere Schwerpunkte oder den östlichen Systemen gar etwas voraus. Es wäre doch mal schön, wenn man das eingrenzen und formulieren könnte - schon allein, um dann vielleicht mal definitiv feststellen zu können, ob oder dass es sich um unterschiedliche Dinge handelt, oder vielleicht doch wieder bloß unterschiedliche Kleider für den selben Kern.

Einige Worte zur Frage noch: Ich erfahre Initiation als einen zum Teil sehr qualvollen spirituellen Prozess, der unter einem bestimmten Zeichenkomplex steht, aber sich dermaßen diffus und unverständlich äußert, dass ich ihn weitgehend blind durchlaufen muss. Er konfrontiert mich permanent mit Aspekten meiner selbst, die ich gerne verdrängen würde, fordert mich permanent heraus, seinen/meinen Ansprüchen gerecht zu werden, und immer wenn ich glaube, eine Lektion gemeistert zu haben, schmeißt er mir irgendeinen Endgegner vor die Nase, an dem ich zerbreche.
Also, wenn du am Endgegner zerbrichst, würde ich sagen, dass du wohl irgendwas falsch machst. Abgesehen davon klingt das soweit vollkommen normal :)

Die Sinnfrage stellt sich hier nicht. Ich habe, obwohl (oder weil) ich gelinde gesagt alles andere als ausgeglichen bin, ein hochtrabendes Ziel definiert, und das ist der Weg. Er wird bald auch am Psychiater vorbeiführen, schon allein weil ich die Möglichkeit organischer Schäden im Auge behalten muss. Wenn ich den Weg nicht gehen kann, dann habe ich möglicherweise keine Zukunft, die aus heutiger Sicht den Namen verdient, also bleibe ich dabei, so lange es geht.
Ich will dich nicht demotivieren, aber vielleicht solltest du ein wenig Drama rausnehmen und dir die Dinge einfach mal aus einem Stück Distanz ansehen.
Es ist schon wichtig, dass man an der Sache hängt, damit daraus etwas werden kann, dass du mich da nicht falsch verstehst. Ein hochtrabendes Ziel ist natürlich eine edle Sache - wenn es dir aber am Ende mehr Druck verschafft als du verkraften kannst, ist ja niemandem damit geholfen. Das ist so ein Problem dabei, wenn man sich eben allein durch den Kram kämpfen muss, und sich nicht auf eine Person verlassen kann, die damit Erfahrung hat. Womit ich mit "Erfahrung" eher ein paar Jahrzehnte meinen würde als bloß ein paar Jahre.

Beim Psychiater vorbeizukommen, ist für einen Westler eigentlich nicht unbedingt ein Problem. Psychologie und die Option, mit Medikamenten Dinge zu beeinflussen, gehören einfach zu unserer Welt. Falls ein System rein physiologisch zu weit aus dem Gleichgewicht sein sollte, können Medikamente eine gute Möglichkeit sein, Dinge wieder in einen einigermaßen "gesünderen" Zustand zu bekommen. Sowas hängt eben davon ab, was das betreffende Individuum konkret braucht. Eine Schande jedenfalls ist es wohl eher, ewig mit ernsthaften Problemen herumzumachen, ohne mal einen Schritt zu wagen, wie man da herauskommt. Und wenn der Weg "raus" eben Psychologe oder Psychiater heißt, wäre ich mir jetzt nicht zu fein, den auch zu gehen. Wäre irgendwo Selbstverrat und auch taktisch nicht sehr klug.

Also, hochtrabende Ziele hin und her, aber Wege geht man in Etappen, die zu bewältigen sind. Wenn man sich da welche vornimmt, die man regelmäßig nicht schafft, sollte man vielleicht mal die Organisation bzw. die eigene Taktik überdenken und ein wenig an die Realität anpassen ;)

Schönen Abend,
S.
 
Nein, das würde ich nicht so sehen.
[...]
S.
ich auch nicht,
man kann auch eine Initiation erfahren, ohne das irgendjemand bewußt in einem Orden oder sonstiges wäre,
da das Ich allerdings nicht sein eigenen Ich einer Initiation unterziehen kann,
stellt sich die Frage: wer genau ist alles anwesend bei einer Initiation?
 
Nein, das würde ich nicht so sehen.
Ich würde einigen Traditionen und selten auch mal Orden zutrauen, einen Anstoß zu so einem Prozess geben zu können. Aber bei Personen, bei denen die Grundlagen für so einen Prozess nicht vorhanden sind, bei denen also gar nichts da ist, was sich da bewegen könnte, wird sich bei aller Mühe da nur ziemlich wenig tun

ganz schön überheblich
 
Nein, das würde ich nicht so sehen.
Ich würde einigen Traditionen und selten auch mal Orden zutrauen, einen Anstoß zu so einem Prozess geben zu können. Aber bei Personen, bei denen die Grundlagen für so einen Prozess nicht vorhanden sind, bei denen also gar nichts da ist, was sich da bewegen könnte, wird sich bei aller Mühe da nur ziemlich wenig tun

ganz schön überheblich

Ja, aber wieso sollte man denn Personen, "bei denen die Grundlage nicht vorhanden ist" in eine initiatorische, magische Tradition bringen? Das widerspricht sich doch ... oder? Wer macht sowas, gibt es "Negativbeispiele"?

lg
 
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Ja, aber wieso sollte man denn Personen, "bei denen die Grundlage nicht vorhanden ist" in eine initiatorische, magische Tradition bringen? Das widerspricht sich doch ... oder? Wer macht sowas, gibt es "Negativbeispiele"?
Wenn tatsächlich kein Grundlage da ist, dann findet keine Initiation statt bzw. nur eine Farce, wobei fraglich ist, ob es Menschen ohne jegliche Grundlage überhaupt gibt oder ob die nur dort wahrgenommen werden, wo man der Meinung ist, es gebe nur einen Weg. Negativbeispiele gibt es in erschöpfender Zahl, und eines ist nutzloser als das andere, denn jeder, den du fragst, wird dir sämtliche Gruppen, Traditionen und Philosophien als Negativbeispiele nennen, von denen er nichts hält.

Wer um Initiation ersucht, der hat auch die nötigen Anlagen und Kräfte. Er muss sie nur finden, sie erschließen, mit ihnen umzugehen lernen und sie früher oder später auch gegen sich selbst verwenden. Sicherheiten gibt es nicht. Entweder passiert was oder es passiert nichts, und wenn was passiert, dann taugt es entweder was oder es taugt nichts. Die Beurteilung obliegt dem Ergebnis der Bemühung.
 
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