Indien wer war dort und was gibt es zu berichten?

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hab nen 750 Karat Ring wo nen Buddha drauf ist aus Indien handmade von Inndern....woho...Niemand ? Du bist getz sicher neidisch :D:D

Ich war leider noch nie in Indien. Mein Opa hat den Ring mitgebracht, vor 50 jahren oder so :D Der hat nicht soviel von Indien erzählt ;(

Fällt mir gerade ein: Viele Bettler sollen da sein und belästiugen einen quasi Geld zu geben und am Straßenrand meditieren die Leute herum. Die Inder scheinen auch gastfreundliche Menschen zu sein.
 
ElaMiNaTo schrieb:
Fällt mir gerade ein: Viele Bettler sollen da sein und belästiugen einen quasi Geld zu geben und am Straßenrand meditieren die Leute herum. Die Inder scheinen auch gastfreundliche Menschen zu sein.


Es fällt ElaMiNaTo gerade so mal ein. Na wunderbar. Bist Du davon überzeugt, was Dir erzählt wird, was Du liest und aus anderer Leute Münder vernimmst?

Ich wohne in einer Stadt. Ich gehe durch die Straßen, da sind so einige Bettler anzutreffen, die einen um Geld bitten. Und auch die Bänke sind besetzt. Manche Leute schließen ihre Augen und es sieht aus, als würden sie meditieren. Ob es tatsächlich so ist? Keine Ahnung, ich habe sie nicht gefragt.

Wieso berichten? Wieso kann nicht lediglich von Dingen gesprochen werden, die man tatsächlich auch erfahren hat.
 
khooker schrieb:
Es fällt ElaMiNaTo gerade so mal ein. Na wunderbar. Bist Du davon überzeugt, was Dir erzählt wird, was Du liest und aus anderer Leute Münder vernimmst?

Ich wohne in einer Stadt. Ich gehe durch die Straßen, da sind so einige Bettler anzutreffen, die einen um Geld bitten. Und auch die Bänke sind besetzt. Manche Leute schließen ihre Augen und es sieht aus, als würden sie meditieren. Ob es tatsächlich so ist? Keine Ahnung, ich habe sie nicht gefragt.

Wieso berichten? Wieso kann nicht lediglich von Dingen gesprochen werden, die man tatsächlich auch erfahren hat.

Nörgler...
 
Auszug aus meinem Roman "Kismet"
der zum Teil in Indien
zum Teil auf der Arabischen Halbinsel spielt
Ich war im Februar 2002 in Indien:


Die Zeit wollte nicht vergehen. Stella saß seit vier Stunden in einem der vielen Kunstledersessel am Flughafen von Delhi und war müde. Sie versuchte zu schlafen, aber vergeblich, dafür sorgten allein schon die indischen Videoclips, die auf dem Bildschirm liefen. Sängerinnen mit unnatürlich hohen Stimmen gaben ihr Bestes, um sie wach zu halten.
Eine Stunde später kamen zwei Frauen und setzten sich Stella gegenüber hin. Es müssen Tibeterinnen sein, überlegte sie und betrachtete die beiden interessiert. Die eine war Mitte Dreißig, die andere musste uralt sein und sah aus wie eine greise Indianerin. Sie trug tibetische Kleider und hatte einen Haarzopf, der ihr bis zur Taille reichte.
„Fliegt ihr auch nach Patna?“, fragte Stella.
„Ja,“ antwortete die Jüngere der beiden.
Sie hatte hohe Wangenknochen und auffallend milde Augen, die Stella offen anschauten. Ihre langen, schwarzen Haare trug sie hinten zusammengebunden. „Willst du auch nach Bodh Gaya?“
„Ja,“ Stella nickte. „Endlich habe ich jemanden gefunden, der auch dorthin fliegt. Ich heiße Stella.“
„Stella?“, Die junge Frau lächelte. „Und ich Angmo. Das ist meine Mutter, sie heißt Pasangma, spricht aber kein Englisch.“
Angmos Mutter blickte Stella aufmerksam an, aus Augen, die wie Schlitze aussahen. Sie nickte ihr freundlich zu.
„Seid ihr Tibeter?“
„Ja,“ antwortete Angmo, „und von wo kommst du?“
„Aus Portugal.“
„Portugal?“ Sie hob fragend die Brauen, „wo ist Portugal?“
„In Europa, neben Spanien.“
„Ah ja“, sie nickte.
„Und von wo kommt ihr?“
„Aus Ladakh.“
„Ladakh?“ Stella musste lächeln, denn auch sie hatte keine Ahnung, wo Ladakh war. Bewusst hatte sie diesen Namen jedenfalls noch nie gehört.
Das sind Welten, dachte sie, Welten, die uns trennen.
„Jetzt muss ich fragen, wo Ladakh ist?“
„Oben in den Himalajas, gehört aber zu Indien.“
„Dann ist es bei euch sicherlich sehr kalt.“
„Bei uns liegt jetzt Schnee.“
„Wir können uns die Fahrt mit dem Taxi von Patna nach Bodh Gaya vielleicht teilen“, meinte Stella.
„Genau das gleiche wollte ich dir auch vorschlagen, wir sparen so zweitausend Rupien.“
Sie stand auf und sagte, sie wolle Tee kaufen.
„Ich komme mit.“
Angmo sprach mit ihrer Mutter und folgte dann Stella zum Coffee-Shop.
„Bist du alleine gekommen, Stella?“
„Ich kam allein, war aber heute morgen hier in Delhi mit einem jungen Mann verabredet. Doch dann verpasste ich die Maschine in Bombay und somit auch den jungen Mann.“
Sie warteten auf den Tee, Angmo betrachtete Stella nachdenklich.
„Das ist Karma“, meinte sie schließlich, „es sollte nicht sein. Ich sehe eine große Traurigkeit in deinen Augen, aber sie wird nur von kurzer Dauer sein...“

Der Tee war in Plastikbecher gefüllt, aber er schmeckte besser, als jeder Tee aus Europa.
Sie schlenderten zurück zu Angmos Mutter und nahmen ihr einen Becher mit. Im Hintergrund liefen immer noch die indischen Videoclips. Stella schaute auf die Uhr, noch eine Stunde bis zum Abflug, dachte sie.
„Was meintest du eben mit der Traurigkeit?“
„Ich sage manchmal Dinge und weiß selbst nicht, warum. Du solltest in Bodh Gaya zum Lama Ling Rinpochet gehen, damit er dich segnet und dir hilft, dich von Deinem alten Karma zu befreien.“
„Ling Rinpochet?“
„Ling Rinpochet.“ Angmo nickte ernst. „Der ehrwürdige Lama kommt aus einem Kloster oben von Ladakh und ist wegen der Kalachakra Initiation in Bodh Gaya. Ich kann dich zu ihm bringen, wenn du es wünschst, denn ich kenne ihn persönlich.“
„Danke, Angmo, das ist sehr freundlich von dir.“
Die Wartehalle füllte sich langsam. Mehr und mehr Passagiere für Patna trafen ein.
„Du sprichst sehr gut Englisch.“
„Ich arbeite als Sekretärin bei Air India.“
„In Ladakh?“
„In Leh, das ist die Hauptstadt von Ladakh.“

Als die Maschine nach Patna startete, war sie bis auf den letzten Platz besetzt.
Schon wieder Abendessen, dachte Stella, während sie das scharf gewürzte Linsengericht aß. Da fiel ihr ein, dass sie den ganzen Tag nichts gegessen hatte.
Am Flughafen in Patna wartete beim Gepäckband ein Schwarm Taxifahrer.
„Nach Bodh Gaya? - Heute fahren wir nicht mehr.“ Darin waren sich alle Fahrer einig, die Straßen seien nachts nicht sicher. Morgen früh um fünf, hieß es, können wir losfahren und sind dann gegen neun Uhr in Bodh Gaya.
Sie bekamen einen Raum zum Übernachten zugewiesen, direkt im Flughafengebäude. Stella fiel müde ins Bett und schlief augenblicklich ein.



Um fünf Uhr morgens wurde Stella durch lautes Klopfen wach. Anfangs wusste sie nicht, wo sie war, aber dann fiel ihr wieder ein, dass sie verlassen wurde und in Indien weilte. Auf der Suche nach Buddhas Licht. Einer Reise, die lange dauern sollte.
Sie starteten noch bei Dunkelheit. Das Taxi war ein uralter Mercedes, aber in gepflegtem Zustand. Die Fahrt nach Bodh Gaya sollte drei Stunden dauern.
Langsam tauchten die Felder aus dem Dunkel auf, hin und wieder eine Palme. Es wurde heller. Über der weiten Ebene schwebte Morgendunst. Rechts von ihnen ging am Horizont die Sonne auf, Indien erwachte zu einem neuen Tag.
Oh Indien, wie bist du schön, dachte Stella.

Es war bereits Montag, das Gefühl gespannter Erwartung nahm zu. Ja, sie war in Indien! Kleine Dörfer zogen vorüber und der Fahrer fuhr laut hupend an Hühnern, Hunden, Ziegen und heiligen Kühen vorbei. Heilige Kühe - natürlich. Die Menschen in den Dörfern bereiteten schon emsig ihre Marktstände vor.
Der Fahrer hieß Maksoud. Ein dunkelhäutiger Typ, mit einem imposant gezwirbelten Schnurrbart. Auf seinem Kopf thronte ein weißer Turban.
Zweimal begegnete ihnen die Eisenbahn. Die Menschen hingen wie Trauben aus den Fenstern der überfüllten Eisenwaggons. Angmo erklärte, dies sei die Strecke zwischen Kalkutta und Delhi.
Dann fuhren sie durch ein kleines Städtchen, Maksoud nannte den Namen: Gaya.
Die Fahrt ging weiter an palmenumsäumten Feldern vorbei. Nach einer halben Stunde erreichten sie endlich Bodh Gaya.



Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
bitte nicht immer so auf wörter versteifen, das ist doch quatsch, wir müssen nun mal wörter benützen , wenn wir alle uns anders verständigen könnten- würden wir nicht vorm pc hocken und in die tasten hauen, anders wäre es mir auch lieber, aber jetzt ist es halt noch so, also bitte nicht auf wörter versteifen, und berichten kann ich selber nichts darüber, war noch n ie dort, will aber sehr gern mal hin ...


Lucy
 
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Z W E I T E S B U C H
BODH GAYA


Wie zwei goldbestaubte Vögel auf dem gleichen
Baum, wie sehr nahe Freunde, bewohnen das
Ego und das Ich den gleichen Körper.
Das Ego isst von den süßen und den bitteren
Früchten vom Baum des Lebens, während das Ich
alles mit Losgelöstheit betrachtet.

Mundaka Upanishad


I


Stella saß im Lotussitz auf dem Boden, umgeben von Tausenden tibetischen Mönchen, die in einem Meer granatroter und safranfarbener Gewänder fast versanken. Die Stimmen der Mönche klangen so tief, als kämen sie aus dem Inneren der Erde.
Vorn auf der Holzveranda des Kalachakra Tempels waren die hohen Lamas versammelt und rezitierten die Suren des Kalachakra, eingehüllt in betäubendem Weihrauchduft. Es war Stella, als wäre sie in eine neue, fremde Welt eingetaucht, alles schien unwirklich.
Eine Schar lachender junger Mönche rannte mit dickbauchigen Teekesseln zum Tor hinaus. Sie kamen nach kurzer Zeit zurück und schenkten Tee an die Menge aus.
Wirklich! Wo bin ich hier gelandet, fragte sich Stella ein zweites Mal.

Dann andächtiges Schweigen, als der Dalai Lama begann, das Herzsutra zu rezitieren...
„Aus diesem Grund, Sariputra, gibt es in der Leerheit keinen Körper, keine Empfindung, keine Unterscheidung, keine gestaltenden Faktoren und kein Bewusstsein...“

Die Zeit schien aufgehoben, Tenzing Gyatso, der XIV Dalai Lama sprach mit seiner kraftvollen Stimme. Er entfaltete die ‘Essenz der Vollkommenheit der Weisheit‘, wie das Herzsutra auch genannt wird, in seiner ganzen Größe.
Tenzing Gyatso, Inkarnation des Buddhas des grenzenlosen Mitleids, Gottkönig und Herrscher über das Schneeland.
„Es gibt weder Unwissenheit noch Aufhören der Unwissenheit, bis hin, dass es weder Alter noch Tod gibt. Ebenso gibt es kein Leid, keinen Ursprung, keine Beendigung, keinen Pfad, keine ursprüngliche Weisheit, kein Erlangen und kein Nichterlangen...“

Es gibt kein Leid, dachte Stella, alles ist Illusion, aber was für eine traurige Illusion... Ich finde keinen Trost.
Nach zwei Stunden beendeten die Lamas ihre Sutren und es folgte Stille. Alle erhoben sich und strömten auseinander. Stella ging inmitten der Menschenmenge zu ihrem Hotel und fühlte sich einsam.

Text von Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
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