Wohnen und Arbeiten in Indien - Hat jemand Erfahrung?

Erstens schrieb ich, dass ich nicht über persönliche Erfahrungen verfüge sondern lediglich basierend auf Erfahrungen und Wissen Dritter antworte. Wenn Du andere Erfahrungen gemacht hast, dann ist das schön.
Meine Ratschläge sind Ratschläge die allgemein gültig jedes Auswärtiges Amt geben würde. Warum Du so dramatisierst und sagst nach den Ratschlägen hättest Du keinen Fuß vor die Türe setzen können, kann ich daher nicht nachvollziehen.

Ich kenne durch meine Arbeit persönlich Leute aus Indien, entweder Kunden, Lieferanten oder Mitarbeiter, die bei unserer Firma in Dubai tätig sind. Ein Mann berichtete mir, das er von Anhängern der Taliban (er wohnt im Grenzgebiet zu Pakistan) verprügelt worden sei, weil er Jeans getragen habe. Dieser Mann hat seine Familie aus Angst vor Übergriffen aus Indien nach Dubai gebracht.
Wenn die Zustände in Indien so rosig sein sollten, frage ich mich warum Leute aus Angst ihre Heimat verlassen?

Deine Erfahrungswerte sind eine Mischung aus Fakten, Tratsch, Interpretationen, Irrmeinungen; es gibt eine ganze Buchreihe, die diese Art von modernen Mythen und Legenden behandelt. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Mißbrauch, Diebstahl, Raubüberfall finden rund um den Erdball statt, diese Argumente klingen also schlicht platt, also wichtiger scheint mir eine offene, aufgeschlossene Grundeinstellung, verbunden mit üblichen - für ein bestimmtes Land - Vorsichtsmaßnahmen.

Fakt ist, es gibt eine Reihe von Empfehlungen, die man beherzigen soll, die hier auch schon erwähnt wurden, aber grundsätzlich handelt sich in diesem Fall um ein Praktikum bei einer Firma = Netzwerk, inclusive Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Inder.

Die meisten Europäer? Ist etwas zu pauschalisiert. UK ist die Heimat der englischen Sprache und in Deutschland wird an den Schulen "British English" gelehrt. Da Indien eine englische Kolonie war, wurde auch dort "British English" gesprochen und gelehrt. In Frankreich sprechen sehr wenige Leute Englisch und manche wollen keine andere Sprache als ihre Heimatsprache sprechen.
Als Deutscher ist es teilweise schwer die Akzente anderer Länder in der englischen Sprache zu folgen (zumindest nach meinen Erfahrungen), ich wollte lediglich auf diesen Umstand hinweisen, denn Leute die ihre Heimat noch nicht verlassen haben, haben diese Erfahrung nicht.


Formal, geographisch betrachtet stimmt das natürlich. Kennst Du den Begriff Splendid Isolation? Seit 19.ten bis Mitte 20ten Jahrhunderts aktuell, offiziell, jetzt nunmehr im Bewußtsein sehr vieler Briten, politisch nicht mehr haltbar. Briten und Kontinent, eine Geschichte für sich.

Dein deutscher Patriotismus in Sachen Bildung in Ehren, nur das ist nachweisbar keine Realität, auch in Österreich nicht anders. Büroenglisch ist nunmal Usus, ich wünsche Dir, daß Du einmal miterlebst, wie Briten reagieren, wenn man British English spricht, englisch witzelt. Ich hab fast in allen Sprachen, die ich spreche, einen Akzent, allerdings hole dies mit Sprachbeherrschung ein (mitunter verwechsle ich aber auch Satzbau :D), und kann sowohl mit Amis Idiome produzieren, als auch mit Briten englischen Humor anwenden.

... Alles hat zwei Seiten...

stimmt grundsätzlich, wobei ein wengerl Differenzieren nicht schaden kann :)
 
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Ich würde die Info über Lebensumstände in Indien eher in einem entsprechenden Forum erfragen, als hier, wo vielleicht der eine oder andere mal im Urlaub dort war, oder wo es nur einen einzigen Menschen gibt, der dort lebt.

http://www.indien-aktuell.de/viewforum.php?f=1

Ich habe mich vor ein paar Jahren auf dem Flug nach Bangalore mit einer Deutschen unterhalten. Sie lebte dort mit Mann und zwei Kindern. Um einigermaßen sicher zu sein wohnten sie in einer abgeschlossenen, bewachten Wohnanlage, fuhren niemals selbst Auto, sondern immer nur mit ihrem indischen Chauffeur, etc. Ein bisschen wie gefangen im goldenen Käfig. Unfrei!

Ich verstehe deine Bedenken, hätte auch kein gutes Gefühl meine Tochter in ein derart frauenfeindliches Land zu schicken. Der Neid auf den Wohlstand der westlichen Welt macht es auch nicht gerade angenehmer. Indien ist immer noch beherrscht von grenzenloser Armut.

Aber wie gesagt, frag dich mal im Indien-Forum durch, da bekommst du eher brauchbare Antworten als hier.

R.
 
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Deine Erfahrungswerte sind eine Mischung aus Fakten, Tratsch, Interpretationen, Irrmeinungen; es gibt eine ganze Buchreihe, die diese Art von modernen Mythen und Legenden behandelt. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Mißbrauch, Diebstahl, Raubüberfall finden rund um den Erdball statt, diese Argumente klingen also schlicht platt, also wichtiger scheint mir eine offene, aufgeschlossene Grundeinstellung, verbunden mit üblichen - für ein bestimmtes Land - Vorsichtsmaßnahmen.

Ich sagte es schon und betone es noch einmal für dich - ich habe keine persönlichen Erfahrungen, ich gebe lediglich Wissen aus dritter Hand weiter - auf das ich auch hinweise! Was davon "Tratsch" ist und was Tatsachen entspricht ist für mich in erster Linie zweitrangig, weil es zwar Mord und Raub überall auf der Welt gibt, aber nicht auf der ganzen Welt in gleicher Masse. Es gibt nun mal Orte auf der Welt, wo Gewalttaten zum Alltag gehören und andere Orte wo solche Ereignisse nur aus dem Krimi bekannt sind.
Was punkto Sicherheit angeht ist Indien nicht Deutschland - nicht mal mit China zu vergleichen (ist nicht meine Bewertung)...

Fakt ist, es gibt eine Reihe von Empfehlungen, die man beherzigen soll, die hier auch schon erwähnt wurden, aber grundsätzlich handelt sich in diesem Fall um ein Praktikum bei einer Firma = Netzwerk, inclusive Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Inder.

...daher sind meine Argumente nicht platt, sondern aus einer gewissen Vorsicht heraus formuliert. Was du als "Netzwerk" einer Firma inklusive Gastfreundschaft bezeichnest hat seine Grenzen und garantieren nicht 24 Stunden Sicherheit - das ist blauäugig!
Ein junger Mensch wird diese sichere Zone des von dir erwähnten "Netzwerk" bestimmt auch gerne verlassen ohne sich vielleicht der Situation bewusst zu sein...

...und ab da spreche ich von eigenen Erfahrungen durch jahrelangen Aufenthalt in einem Land, das als sicherer eingestuft wird als Indien und ich doch gewisse Situationen glücklicherweise unbeschadet überstanden habe --- die sich außerhalb der Sicherheit ereignet haben obwohl ich mit befreundeten Chinesen unterwegs war.
Ich bin keine unreife Orange, sondern habe ausreichend Auslandserfahrungen, ob in Europa oder außerhalb. Ein Aufenthalt in Indien ist bestimmt ein Erlebnis was den Erfahrungsschatz bereichert, aber in der Fremde sollte gerade eine junge Frau noch vorsichtiger sein als ein Mann ---- das ist leider eine Tatsache!

Wenn du keine negativen Erlebnisse hast, sei froh und danke Gott - aber schließe nicht automatisch darauf, das jeder Mensch so viel Glück hat.
Die schöne Seite sollte nicht vergessen werden oder wegen einer möglichen negativen Seite außer Acht gelassen werden --- aber die negative Seite sollte auch nicht verharmlost werden, damit die schöne Seite auch zu einer schönen Erfahrung wird!
 
Ich würde die Info über Lebensumstände in Indien eher in einem entsprechenden Forum erfragen, als hier, wo vielleicht der eine oder andere mal im Urlaub dort war, oder wo es nur einen einzigen Menschen gibt, der dort lebt.

http://www.indien-aktuell.de/viewforum.php?f=1

Ich habe mich vor ein paar Jahren auf dem Flug nach Bangalore mit einer Deutschen unterhalten. Sie lebte dort mit Mann und zwei Kindern. Um einigermaßen sicher zu sein wohnten sie in einer abgeschlossenen, bewachten Wohnanlage, fuhren niemals selbst Auto, sondern immer nur mit ihrem indischen Chauffeur, etc. Ein bisschen wie gefangen im goldenen Käfig. Unfrei!

Ich verstehe deine Bedenken, hätte auch kein gutes Gefühl meine Tochter in ein derart frauenfeindliches Land zu schicken. Der Neid auf den Wohlstand der westlichen Welt macht es auch nicht gerade angenehmer. Indien ist immer noch beherrscht von grenzenloser Armut.

Aber wie gesagt, frag dich mal im Indien-Forum durch, da bekommst du eher brauchbare Antworten als hier.

R.

Oder sich der Deutsch/ Indischen Gesellschaft mal anvertrauen.
 
Danke für die Tipps.

Ich hab ihr meine Bedenken nochmal deutlich gesagt und sie hat mir verprochen, dass sie es sich sehr gut überlegt.
Mehr kann ich leider nicht machen.
Entscheiden muss sie selbst.
 
Ich hab ihr meine Bedenken nochmal deutlich gesagt und sie hat mir verprochen, dass sie es sich sehr gut überlegt.
Mehr kann ich leider nicht machen.
Entscheiden muss sie selbst.

Mit anderen Worten, du würdest es ihr am liebsten verbieten weil du ein emotionales Problem damit hast, geht aber dummerweise in ihrem Alter nicht mehr. Was du bedauerst weil du nach wie vor gerne über ihr Leben entscheiden wollen würdest.

Ich denke das ist nicht die passende Einstellung der jungen Frau gegenüber.

Ein halbes Jahr in Indien leben und arbeiten ist KEINE grundsätzlich lebensgefährliche Angelegenheit.
 
Hallo
ja, ich habe lange Zeit in Indien gelebt.
Kann gerne Infos geben, auch serioese Kontakte.
Bitte einfach Rufnr per PM senden.
LG
murmel
 
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Wie hat sich Deine Tochter eigentlich entschieden? Oder steht die Entscheidung noch aus?

Sie hat ihre Entscheidungsfrist bis Donnerstag (also übermorgen) gesetzt.

Derzeit ist sie ja noch in ihrem Auslandssemester in Irland und hat dort an der Uni auch einige Inder kennengelernt, die ihr jede Menge Tipps, Erfahrungen, Ratschläge geben.

Mir ging es hier mit meiner Frage eher darum, MICH zu informieren oder eher zu beruhigen.

Das Mädel ist grad mal 20 Jahre alt und will mutterseelenallein in einem Land wie Indien leben.

Ich glaube, dieser Gedanke ist für keine Mutter schön, aber wahrscheinlich muss man da durch :rolleyes:
 
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