Ich sammle Geschichten,wer macht mit ?

Speziellen Dank an naglegt und Asaliah.
Ohne euch wäre dieses Thema schon längst vom Winde verweht.

Danke Babbyy für die Brunnengeschichte,sie spricht mich heute besonders stark an,auch wenn ich viele der Geschichten hier immer wieder lesen könnte.

Am allerliebsten sind mir Geschichten,die irgendeine Art von Hoffnung geben,wo das Gute im Menschen und das Licht im Endeffekt siegt-das mag kindlich naiv sein ,ist aber sooo schön.

Geschichten ,die mich zum Lachen bringen mag ich auch.
Das reale Leben ist doch oft absurder als es die Phantasie jemals sein kann.

Dann lasst uns den Faden mal weiter spinnen...

Gute Nacht:sleep3:
 
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Danke @Lagerfeuer :)

Auch für mich sind Geschichten net nur Geschichten und ich liebe jede einzelne in meiner Sammlung;)und die ich neu erfahre oder lese .

Wenn ich mein Leben noch einmal zu Leben hätte

Gespräche mit Alten und unheilbar Kranken berichten nicht darüber, daß Menschen Dinge bereuen, die sie getan haben, viel mehr sprechen die Menschen über Dinge, die sie bereuen, nicht getan zu haben.

Ich würde wagen, das nächste Mal mehr Fehler zu machen.
Ich würde mich entspannen. Ich würde mich vorbereiten.
Ich würde alberner sein, als ich auf dieser Reise war.
Ich würde mehr Chanchen nutzen.
Ich würde mehr Reisen machen.
Ich würde mehr Berge besteigen und mehr Flüsse durchschwimmen.
Ich würde mehr Eis essen und weniger Bohnen.
Ich würde vielleicht mehr tatsächliche Sorgen haben, aber auch weniger eingebildete.
Sehen Sie, ich bin einer dieser Menschen, die Stunde für Stunde, Tag für Tag vernünftig und normal leben.
Oh, ich hatte meine Augenblicke, und wenn ich es noch einmal Machen könnte, würde ich mehr Augenblicke haben. Tatsächlich würde ich versuchen, nichts anderes zu haben. Nur Augenblicke.
Einen nach dem anderen , anstatt so viele Jahre jedem Tag vorauszueilen.

Ich war einer dieser Menschen, die ohne Thermometer, eine heiße Wärmeflasche, einen Regenmantel und einen Fallschirm nirgendwohin gehen.
Wenn ich es noch einmal machen könnte, würde ich das nächste Mal mit leichterem Gebäck reisen.

Wenn ich mein Leben noch einmal Leben könnte, würde ich im Frühling früher anfangen ,barfuß zu gehen und im Herbst später aufhören.
Ich würde öfter zum Tanzen gehen.
Ich würde mehr Karussell fahren.
Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.

Nadine Stair ( damals 85 )

Aus "Hühnersuppe für die Seele "
 
Und ebenso aus "Hühnersuppe für die Seele " und eine die mir insbesonders gefällt , nicht nur weil diese Geschichten wahr sind sondern sehr berühren und mir diese Geschichten , die ich dir /euch nach und nach schenken werde, sehr geholfen haben in einer nicht so schönen Zeit ;):)


Welpen zu verkaufen


Ein Ladenbesitzer heftete ein Schild über seine Türe an, auf dem stand" Welpen zu verkaufen". Schilder wie diese haben eine große Anziehungskraft auf kleine Kinder, und tatsächlich erschien ein kleiner Junge unter dem Schild des Ladenbesitzers." Für wieviel verkaufen Sie die Welpen?" fragte er . Der Ladenbesitzer antwortete:" Alle zwischen 30 und fünfzig Dollar." Der Junge griff in seine Hosentasche und zog etwas Kleingeld heraus. " Ich habe zwei Dollar und 37Cent", sagte er. " Kann ich sie mir bitte ansehen?"
Der Ladenbesitzer lächelte und pfiff, und aus der Hundehütte kam Lady, die den Gang vor dem Laden hinunterlief, gefolgt von fünf winzigen Fellbällen. Ein Welpe blieb weit hinter den anderen zurück. Sofort griff der kleine Junge den zurückbleibenden, hinkenden Welpen heraus und sagte." Was ist mit diesem kleinen Hund los?"
Der Ladenbesitzer erklärte , der Tierarzt habe den Welpen untersucht und entdeckt, daß er keine Hüftgelenkspfanne hatte. Er würde immer hinken. Er würde für immer gelähmt sein. Der kleine Junge wurde ganz aufgeregt :" Das ist der kleine Welpe , den ich kaufen möchte."
Der Ladenbesitzer sagte:" Nein, du willst diesen kleinen Hund nicht kaufen. Wenn du ihn wirklich willst, werde ich ihn dir schenken."
Der kleine Junge geriet ziemlich außer sich. Er sah direkt in die Augen des Ladenbesitzers, zeigte mit dem Finger auf den Hund und sagte:" Ich will nicht , daß Sie ihn mir schenken. Dieser kleine Hund ist genauso viel wert wie all die anderen Hunde, und ich bezahle den vollen Preis. Das heißt, ich werde Ihnen jetzt monatlich zwei Dollar , 37 Cent geben, bis ich ihn bezahlt habe."
Der Ladenbesitzer entgegnete." Du willst diesen kleinen Hund gar nicht kaufen. Er wird nie laufen und springen und mit dir spielen können wie die anderen Welpen."
Als Antwort bückte sich der kleine Junge und rollte sein Hosenbein auf, um ein stark verdrehtes, verkrüppeltes linkes Bein zu enthüllen, das durch eine große Metallschiene gestützt wurde. Er sah zu dem Ladenbesitzer auf und erwiderte weich:" " Nun, ich laufe selbst nicht so gut, und der kleine Welpe wird jemanden brauchen , der ihn versteht!"


Dan Clark
 
Eine für heute habe ich noch :D



Service mit einem Lächeln

Ein Mann schrieb einen Brief an ein kleines Hotel in einer Stadt im mittleren Westen, in dem er in seinem Urlaub abzusteigen plante. Er schrieb:

" Ich würde sehr gern meinen Hund mitbringen. Er ist gut gepflegt und sehr gut erzogen. Wären Sie bereit, mir zu erlauben, ihn nachts in meinem Zimmer zu halten ?"

Eine Antwort kam sofort von dem Besitzer des Hotels, der schrieb:

" Ich leite dieses Hotel seit vielen Jahren. In all dieser Zeit hat mir
nie ein Hund Handtücher, Bettwäsche, Silber oder Bilder von den Wänden gestohlen.
Ich mußte nie einen Hund zwingen, das Zimmer wegen Trunkenheit oder unordentlichen Verhaltens zu räumen.
Und noch nie ist ein Hund verschwunden, ohne seine Hotelrechnung zu bezahlen.
Ja, ihr Hund ist in meinem Hotel in der Tat sehr willkommen. Und, wenn sich ihr Hund für sie verbürgen kann, sind sie ebenfalls willkommen, hier zu wohnen."


Karl Albrecht und Ron Zenke
 
Und dem stimme ich ebenso zu :

Geschichten können lehren, Fehler korrigieren, das Herz beflügeln, Licht ins Dunkle bringen, der Seele Zuflucht gewähren, Veränderungen hervorbringen und Wunden heilen.

Clarissa Pinkola Estes

Welch ein Geschenk eine Geschichte doch ist!

Diana McInnes
 
Die Freundschaftskerze

In einer fernen Seeräuberburg, lebten einmal zwei Freunde, die einander so sehr liebten, daß sie alles gemeinsam taten. Sie wurden verachtet, mißhandelt und mußten alle Arbeit tun, die den Räubern nicht gefiel. Mit der Zeit wuchs in ihnen der Wunsch, einen Ort zu suchen, wo Liebe mehr zählt als Macht. So entwendeten sie ein Boot und flohen über das Meer. In einem fernen Hafen legten sie an und zogen ins Landesinnere, zu einem kleinen, friedlichen, abgelegenen Dorf, mit freundlichen, hilfsbereiten Menschen.
Dort versteckten sie sich in einer Scheune, zündeten eine Kerze an und beratschlagten.
"Die Seeräuber suchen zwei Freunde, die nie getrennt sein mögen. Blieben wir zusammen, fänden und töteten sie uns", sagte der eine.
"Freundschaft ist zu wertvoll, um sie wegzuwerfen wie ein altes Spielzeug." entgegnete der andere.

Nach einigem Überlegen beschlossen sie:
"Laß unsere Freundschaft wie diese Kerze sein, die nur wir beide sehen. Wir wollen scheinen wie Fremde, die einander nicht kennen noch verstehen."

Lange noch beobachteten die beiden die kleine, helle, warme Flamme der Kerze, die im Verborgenen brannte. Und sie fühlten sich warm und geborgen in ihrer Freundschaft.

Im Dorf suchten beide eine Anstellung. Sie arbeiteten bei verschiedenen Herrn und kamen vor anderen nicht zusammen. Gab es zwei Meinungen oder zwei Mannschaften, schlossen die Freunde sich verschiedenen Seiten an. Sieben Jahre vergingen. Alle glaubten, die Freunde seien einander feind. Sie lernten, miteinander zu diskutieren und kämpfen, Gegner zu sein. Jedoch achteten sie darauf, einander nicht wirklich zu verletzen, denn sie spürten die Wärme der Freundschaftskerze in ihren Herzen.

Dennoch wurden sie gefunden. Die Menschen des Dorfes hätten die Räuber leicht vertreiben können. Doch da sie nicht einig waren, wie sie das tun wollten, mußten die Freunde fliehen. Lange brauchten sie, um ihre Verfolger abzuschütteln. Sie suchten ein neues, friedliches Dorf, trafen sich wieder in einer abgelegenen Scheune und zündeten eine Kerze an.

"Wir wußten, daß wir Freunde sind", sagte der eine, "aber durch unseren ständigen Streit brachten wir dem Dorf Unfrieden, in dem wir lebten."
"Das ist wahr", sagte der andere, "diesmal sagen wir, daß wir einander mögen und achten, obwohl wir verschiedener Meinung sind."
Lange noch betrachteten die Freunde schweigend die Kerze, die im verborgenen brannte, und ihnen ein Gefühl von Wärme und Sicherheit schenkte, ehe sie aufbrachen und unten im Dorf jeder eine Anstellung suchten.

Es war fast wie im ersten Dorf. Die Freunde schlugen sich zu gegnerischen Parteien und fanden immer Wege, nicht einig sein zu müssen. Und doch änderte sich alles. Wannimmer einer des anderen Argumente zu widerlegen trachtete, lobte er ihn zuvor für die gute Beweisführung und dankte, daß dieses Thema zur Sprache gebracht worden war. Dann erst begann er seinen Standpunkt zu vertreten. Weil alle Menschen Lob lieben, hörten ihm seine Gegner zu. Sie lernten nach und nach, die fremde Meinung zu verstehen oder wenigstens zu achten. Oft führte das zu Einigung. Es ist keinem Menschen gegeben, die ganze Wahrheit erkennen zu können. So war es manchmal unmöglich zu entscheiden, wer recht hatte. Deshalb lernten die Menschen desDorfes, verschiedener Meinung zu sein und einander doch zu achten und lieben.

Jahre später fanden die Seeräuber das Dorf. Sie versuchten Unfrieden zu stiften, um die beiden Freunde ungehindert entführen zu können. Doch so sehr sie sich auch mühten, die Menschen des Dorfes blieben einander wohlgesonnen, obwohl jeder eine andere Meinung vertrat. Da mußten die Seeräuber unverrichteter Dinge gehen.

Solltest du einmal in jenes Dorf kommen und heimlich in eine der Scheunen dort schauen, so wirst du bestimmt eine der vielen, verborgenen Freundschaftskerzen brennen sehen.

Ist es nicht Zeit, daß wir auch eine solche Kerze zwischen uns anzünden?
 
Von halber und von ganzer Freundschaft

Ein Mann lag auf dem Sterbebett und ließ seinen Sohn zu sich rufen, um ihm noch einige heilsame Lehren zu geben. Vor allen Dingen, sagte er zu dem Sohne, sorge dafür, dir gute Freunde zu erwerben!

Ich besitze eine Menge guter Freunde, erwiderte der Sohn. Wenn das wahr ist, meinte der Vater, so hat das Glück seine Gaben ungleich an uns verteilt. Ich habe während meines langen Lebens nur einen halben Freund gefunden, du aber, der du noch jung an Jahren bist, hast bereits viele gute Freunde; wie groß ist denn ihre Zahl?

Dreissig, antwortete der Sohn.

Wir wollen sie doch einmal auf die Probe stellen, sagte der Vater. Töte ein Kalb, stecke es in einen Sack und trage es bei Nacht zu deinem ersten Freunde! Sag ihm, daß Du einen erschlagen habest, und bitte ihn, denselben in seinem Hause zu vergraben. Dann komme wieder und berichte mir, was du erlebtest.

Der Jüngling ging mit dem Sack zu dem ersten Freunde, klopfte leise an die Tür und bat, den Toten zu begraben, damit seine Tat nicht ruchbar werde. Der Freund jedoch antwortete, daß er sich seinetwegen nicht in Ungelegenheiten stürzen wolle, und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Dieselbe Antwort erhielt er auch von den übrigen Freunden, die sich also alle in einer Nacht als unzuverlässig erwiesen. Er kehrte nun zu seinem Vater zurück und berichtete, wie schlecht es ihm ergangen sei.

Ich wußte wohl, sagte der Alte, daß wahre Freundschaft heutzutage selten ist. Begib Dich nun zu dem Manne, den ich meinen halben Freund nenne, und sieh, wie er sich benehmen wird.

In der nächsten Nacht suchte der Jüngling den Bezeichneten auf, teilte ihm seine mißliche Lage mit und bat ihn, den Getöteten zu vergraben. Der Mann gab sich vor seinem Gesinde den Anschein, als wenn er den Gast forttreibe. Sobald aber beide allein waren, sagte er, daß er ihm um seines Vaters willen helfen wolle, wenn auch sein Leben dabei auf dem Spiele stehe. Alsbald klärte ihn der Jüngling über den wahren Sachverhalt auf und dankte ihm für die bereitwillige Hilfe. Dann ging er zu seinem Vater und sagte ihm, wie trefflich sich der Mann bewährt habe.

Ich weiß aber nicht, Vater, warum du ihn einen halben Freund nennst. Mich dünkt, er könne mit Fug und Recht ein ganzer Freund heißen.

Ich nenne ihn deshalb so, erwiderte der Vater, weil ich ihn niemals mehr als nur zur Hälfte erprobt habe und weil ich mir selbst stets mehr traute als ihm. – Damit dir aber klar werde, wie ein ganzer Freund beschaffen ist, will ich dir die folgende Geschichte erzählen:

Ein reicher Bürger zu Alexandria hatte mit einem Kaufmann aus Bagdad innige Freundschaft geschlossen, und der letztere kehrte, wenn ihn Handelsgeschäfte nach Ägypten führten, jedesmal bei dem Freunde ein. Nun trug es sich zu, das der Ägypter um ein schönes Mädchen warb. Er erhielt das Jawort und führte die Braut schon vor der Hochzeit in sein Haus, wo er ihr jedoch ein eigenes Zimmer anwies. Gerade zu dieser Zeit stellte sich der Kaufmann aus Bagdad in Alexandria ein und begab sich gemäß seiner Gewohnheit in das Haus seines Freundes. Dieser nahm ihn mit der größten Freude auf und schärfte seiner Dienerschaft ein, das Möglichste zu tun, um dem Gast den Aufenthalt angenehm zu machen. Der erste Tag verlief in ungetrübter Fröhlichkeit, aber am zweiten Tage wurde der Kaufmann so krank, daß er das Bett hüten mußte. Die eilends herbeigerufenen Ärzte erklärten, daß die plötzliche Krankheit keinen körperlichen Grund habe, sondern seelischen Ursprungs sei, und daher bat der Alexandriner seinen Freund, ihm doch mitzuteilen, was ihn bekümmere.

Ich glaube, sagte der Gast, daß mein Unwohlsein in einer heftigen Leidenschaft zu einer Frau seinen Grund hat, die ich gestern in deinem Hause sah.

Das wird sich bald erweisen, erwiderte der Freund und ließ der Reihe nach sämtliche Frauen und Mädchen seines Hauses vor den Kaufmann treten, als letztes sogar seine eigene Braut. Sobald der Kranke sie sah, rief er: Ja, ja, sie ist es, von der ich Leben oder Tod zu erwarten habe!

Wenn sie dir Leben verleihen kann, erwiderte der Alexandriner, so möge Gott dir noch viele schöne Stunden geben, denn wenn die Jungfrau einwilligt, soll sie die deine werden. Das Mädchen war einverstanden, worauf die Krankheit den Kaufmann alsbald verließ und er wieder ganz gesund ward. Beim Abschied forderte er seinen Freund auf, ihn in Bagdad aufzusuchen, falls er einmal seiner bedürfe. Er selbst werde wohl kaum wieder nach Alexandria reisen, denn er habe vor, sich von seinen Geschäften zurückzuziehen und zur Ruhe zu setzen. Damit trennten sich die Freunde.

Nach einigen Jahren verarmte der Alexandriner gänzlich. Da gedachte er der Einladung seines Freundes, stahl sich heimlich aus der Stadt fort und machte sich auf den Weg nach Bagdad. Als er dort ankam, war der Abend bereits hereingebrochen und er scheute sich, den Freund zu so später Stunde noch zu behelligen. Er beschloß, in einer Hütte zu übernachten, die etwa einen Pfeilschuß weit von der Stadt entfernt lag. Er hatte sich eben zum Schlafen gelegt, da drang ein Mann in die Hütte ein und bald darauf ein zweiter, der dem ersten auf den Fersen war. Der Verfolger entdeckte den Flüchtling und tötete ihn. Kaum war der Mörder entflohen, erschienen sechs bewaffnete Männer in der Hütte. Als sie den Ägypter neben dem Toten sahen, ergriffen sie ihn und nahmen ihn mit sich fort, denn nach den Landesgesetzen galt derjenige als Mörder, welcher am Schauplatz des Verbrechens angetroffen wurde.

Er mußte die Nacht im Gefängnis zubringen und wurde am Morgen vor ein Gericht gebracht, wo die Verwandten des Ermordeten Anklage gegen ihn erhoben. Unter den Anwesenden befand sich auch der reiche Kaufmann. Er erkannte den Freund sofort, obwohl derselbe durch Hunger und Elend stark verändert war. Sobald er hörte, daß der Ägypter nach den Gesetzen des Landes zum Tode verurteilt ward, gedachte er der Wohltaten, die jener ihm in Alexandria erwiesen hatte, und beschloß, den Freund durch die Preisgabe seines eigenen Lebens zu retten. So sprang er denn auf, und rief mit lauter Stimme, daß der Ägypter unschuldig sei, da er selbst den Mord begangen habe. Nach diesem Geständnis ward nun der Fremde freigelassen und Kaufmann in Fesseln gelegt. Der wirkliche Mörder aber, welcher ebenfalls anwesend war, wurde durch den Vorgang so gerührt, das er es nicht erdulden konnte, einen Unschuldigen für sich leiden zu lassen. Deshalb trat er vor und bekannte seine Tat. Die unerhörte Begebenheit, das sich zwei Männer freiwillig den Fesseln überlieferten, versetzte den Richter so in Erstaunen, das er nicht wagte, ein Urteil zu fällen sondern die Entscheidung dem König überließ. Dieser ordnete an, daß die drei Männer nacheinander vorgeführt würden. Er befahl jedem derselben, sein Leben wahrheitsgemäß zu erzählen, und so kam der Sachverhalt an den Tag. Der König begnadigte den Mörder, weil er selbst seine Tat eingestanden hatte, um einen Unschuldigen zu retten, und erlegte ihm lediglich auf, eine Wallfahrt nach den Heiligen Stätten zu unternehmen. Der Kaufmann ließ seinem Freund die Wahl, ob er für alle Zeit bei ihm bleiben oder mit der Hälfte des Vermögens nach Ägypten heimkehren wolle. Der Alexandriner wählte das letztere und kam als reicher Mann in seine Heimat zurück, wo er bis zu seinem Ende ruhig lebte und niemals wieder einen Verlust erlitt. – Hier, mein Sohn, ist meine Geschichte zu Ende die dir zeigen sollte, wie eine ganze Freundschaft beschaffen ist, sprach der Vater und fügte hinzu: Das ganze Freundschaft selten ist, hast Du selbst erfahren: Von denen, die sich in den Tagen des Glücks deine Freunde nennen, bleibt in der Stunde der Not kaum einer übrig, der sich als zuverlässig erweist!

Nach diesen Worten starb der Vater. Der Sohn aber beherzigte, was er vernommen hatte und wählte fortan seine Freunde mit größerer Klugheit.

Märchen aus Island
 
Überlegter Brief




Liebe Mama. lieber Papa,



seit ich von zu Hause fort und im College bin, war ich, was das Briefe schreiben angeht, sehr säumig. Es tut mir leid, dass ich so unachtsam war und nicht schon früher geschrieben habe. Ich will Euch nun auf den neusten Stand bringen, aber bevor Ihr anfangt zu lesen, nehmt Euch bitte einen Stuhl. Ihr lest nicht weiter, bevor Ihr Euch gesetzt habt!

Okay?



Also, es geht mir inzwischen wieder einigermaßen.

Der Schädelbruch und die Gehirnerschütterung, die ich mir zugezogen hatte, als ich aus dem Fenster des Wohnheims gesprungen bin, nachdem dort kurz nach meiner Ankunft ein Feuer ausgebrochen war, sind ziemlich ausgeheilt. Ich war nur zwei Wochen im Krankenhaus und kann schon fast wieder normal sehen und habe nur noch einmal am Tag diese wahnsinnigen Kopfschmerzen.



Glücklicherweise hat der Tankwart einer Tankstelle das Feuer im Wohnheim und meinen Sprung aus dem Fenster gesehen und die Feuerwehr sowie Krankenwagen gerufen. Er hat mich auch im Krankenhaus besucht - und da das Wohnheim abgebrannt war, und ich nicht wusste wo ich unterkommen sollte, hat er mir netterweise angeboten, bei ihm zu wohnen. Eigentlich ist es nur ein Zimmer im 1. Stock, aber es ist doch recht gemütlich.



Er ist ein sehr netter Junge und wir lieben uns sehr und haben vor zu heiraten. Wir wissen noch nicht genau wann, aber es soll schnell gehen, damit man nicht sieht, dass ich schwanger bin. Ja, Mama und Papa, ich bin schwanger. Ich weiß wie sehr Ihr Euch freut, bald Großeltern zu sein - und ich weiß, Ihr werdet das Baby gern haben und ihm die gleiche Liebe, Zuneigung und Fürsorge zukommen lassen, die Ihr mir als Kind gegeben habt.



Der Grund, warum wir nicht sofort heiraten, ist, dass mein Freund Aids hat, daher ist es uns nicht möglich eine voreheliche Blutuntersuchung durchzuführen, denn auch ich habe mich angesteckt. Ich weiß, Ihr werdet ihn mit offenen Armen in unserer Familie aufnehmen. Er ist nett und ehrgeizig, wenn schulisch auch nicht besonders ausgebildet. Auch wenn er eine andere Hautfarbe und Religion hat als wir, wird Euch das sicherlich nicht stören.



Jetzt, da ich Euch das Neuste mitgeteilt habe, möchte ich Euch sagen, dass es im Wohnheim nicht gebrannt hat, ich keine Gehirnerschütterung oder Schädelbruch hatte, ich nicht im Krankenhaus war, nicht schwanger bin, nicht verlobt bin, mich nicht angesteckt habe und auch keinen Freund habe.



Allerdings bekomme ich eine sechs in Geschichte und eine fünf in Chemie, und ich möchte, dass Ihr diese Noten in der richtigen Relation seht!



Eure Tochter Sarah
 
Das richtige Geschenk




Es war einmal ein junger Mann, der in die Stadt ging, um ein Geburtstagsgeschenk für seine neue Freundin zu erwerben. Da die Beiden noch nicht sehr lange zusammen waren, beschloss er nach reiflicher Überlegung ihr ein paar Handschuhe zu kaufen, ein romantisches, aber doch nicht zu persönliches Geschenk.



In Begleitung der jüngeren Schwester seiner Freundin ging er zu Marks Spencer und erstand ein paar weiße Handschuhe. Die Schwester kaufte ein Unterhöschen für sich.



Beim Einpacken vertauschte die Verkäuferin aus Versehen die Sachen;

So bekam die Schwester die Handschuhe eingepackt und der junge Mann bekam unwissend das Paket mit dem Höschen, das er auf dem Rückweg zur Post brachte und mit einem kleinen Briefchen an seine Liebste verschickte:





Mein Schatz,



ich habe mich für dieses Geschenk entschieden, da ich festgestellt habe, dass Du keine trägst, wenn wir abends zusammen ausgehen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich mich für die langen mit den Knöpfen entschieden, aber Deine Schwester meinte, die kurzen wären besser. Sie trägt sie auch und man kriegt sie leichter aus. Ich weiß, dass das eine empfindliche Farbe ist, aber die Dame, bei der ich sie gekauft habe, zeigte mir ihre, die sie nun schon seit drei Wochen trägt und die überhaupt noch nicht schmutzig sind. Ich bat sie, Deine für mich anzuprobieren und sie sah echt klasse darin aus. Ich wünschte, ich könnte sie Dir beim ersten Mal anziehen, aber ich denke, bis wir uns wieder sehen, werden sie mit einer Menge anderer Hände in Berührung gekommen sein. Wenn Du sie ausziehst, vergiss nicht, kurz hineinzublasen, bevor Du sie weglegst, da sie wahrscheinlich ein bisschen feucht vom Tragen sein werden.

Denk immer daran, wie oft ich sie in Deinem kommenden Lebensjahr küssen werde. Ich hoffe, Du wirst sie Freitagabend für mich tragen.



PS: Der letzte Schrei ist, sie etwas hochgekrempelt zu tragen, so dass der Pelz rausguckt!!!



In Liebe
 
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Der Ballonflug - Ingenieur vs. Manager




Ein Mann in einem Heissluftballon hat sich verirrt. Er geht tiefer und sichtet einen Mann am Boden. Er sinkt noch weiter ab und ruft:



- "Entschuldigung, können Sie mir helfen?

Ich habe einem Freund versprochen, ihn vor einer Stunde zu treffen und ich weiss nicht, wo ich bin."



Der Mann am Boden antwortet:



- "Sie sind in einem Heissluftballon in ungefähr 10m Höhe über dem Boden. Sie befinden sich zwischen 40 und 41 Grad nördlicher Breite und zwischen 59 und 60 Grad westlicher Länge."



"Sie müssen Ingenieur sein", sagt der Ballonfahrer.



"Bin ich", antwortet dieser, "woher wussten Sie das?"



"Nun," sagt der Ballonfahrer, "alles was Sie mir sagten, ist technisch korrekt, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit Ihren Informationen anfangen soll, und ich weiss immer noch nicht, wo ich bin. Offen gesagt waren Sie keine große Hilfe. Sie haben höchstens meine Reise noch weiter verzögert."



Der Ingenieur antwortet:



"Sie müssen im Management tätig sein."

"Ja," antwortet der Ballonfahrer, "aber woher wussten Sie das?"



"Nun," sagt der Ingenieur, "Sie wissen weder wo Sie sind, noch wohin Sie fahren.

Sie sind aufgrund einer großen Menge heisser Luft in Ihre jetzige Position gekommen.

Sie haben ein Versprechen gemacht, von dem Sie keine Ahnung haben, wie Sie es einhalten können und erwarten von den Leuten unter Ihnen, dass sie Ihre Probleme lösen.

Tatsache ist, dass Sie in exakt der gleichen Lage sind wie vor unserem Treffen, aber jetzt bin irgendwie ich schuld!"
 
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