Ich kann nicht mehr!

Werbung:
Tja, manche haben auch derartige Angst vor dem Tod, dass die nicht mal zu Beerdigungen von Familienmitgliedern oder Verwandten gehen können, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen, und dieses Thema gaanz weit von sich fortschieben.
Das sind dann manchmal auch die Leute die sowieso eine generalisierte Form der Angststörung haben, und weder allein in den dunklen Keller gehen können, noch ohne Fernseher einschlafen können, und bei Dr. House schreien "Pfui, Horrorfilm"...

Den tod so weit von sich wegzuweisen, bringt nichts, da er im grunde genommen allgegenwärtig ist und zu unserem leben gehört. Wir können ihm auch nicht ausweichen. Es ist, als würden wir dem leben selbst ausweichen, da uns dieses ja unweigerlich zu diesem punkt führt - mit jedem atemzug.

Es ist bei mir schon so, dass ich ihn eigentlich täglich erwarte, ohne meine gedanken aber darauf zu fokussieren oder in panik zu geraten. Diese art zu denken, nimmt mir viel von meiner angst, da ich so den tod als bestandteil meines lebens betrachte - und er für mich so fassbarer wird.

:)
 
Den tod so weit von sich wegzuweisen, bringt nichts, da er im grunde genommen allgegenwärtig ist und zu unserem leben gehört. Wir können ihm auch nicht ausweichen. Es ist, als würden wir dem leben selbst ausweichen, da uns dieses ja unweigerlich zu diesem punkt führt - mit jedem atemzug.

Es ist bei mir schon so, dass ich ihn eigentlich täglich erwarte, ohne meine gedanken aber darauf zu fokussieren oder in panik zu geraten. Diese art zu denken, nimmt mir viel von meiner angst, da ich so den tod als bestandteil meines lebens betrachte - und er für mich so fassbarer wird.

:)


Ich habe manchmal sogar den Gedanken dass ich mir denke, ich bin gespannt darauf wie es ist zu sterben.
(also evtl. ist da ganz hinten vielleicht doch noch ein wenig Hoffnung dass es Danach schön sein könnte, und man alle wiedersieht, ansonsten wäre dieser Gedanke ja nicht da)
Sterben ist eine Sache die man nur einmal macht im Leben, keiner kann einem darüber wirklich erzählen, wie es ist; wenn es überhaupt ist; endgültig tot zu sein.
Vorherrschend in meinen Gedanken ist es aber nunmal leider, dass ich mir denke, dass es hässlich sein muss, vor allem evtl. dann zu wissen "so, jetzt sterbe ich, und mein Leben ist für alle Zeiten vorbei, und ich bin dann nicht mehr".
Es wird alles dunkler und dumpfer um einen herum, die Fähigkeiten des Sehens und Hörens und sich mitteilen können werden immer weniger, man denkt vielleicht noch, bis das auch vorbei ist...
Und nur noch "Nichts".
1, 2 oder vielleicht 3 Jahre trauern evtl. noch Leute um einen. Wenn man Glück hat.
Danach werden sich manche ab und zu an einem erinnern, und spätestens nach einigen Jahrzehnten bist du auch aus sämtlichen Erinnerungen verschwunden.
Wenn dann noch was von einem bleibt, ist es dein Name auf dem Grabstein. Oft nicht mal das...
 
Ich habe manchmal sogar den Gedanken dass ich mir denke, ich bin gespannt darauf wie es ist zu sterben.
(also evtl. ist da ganz hinten vielleicht doch noch ein wenig Hoffnung dass es Danach schön sein könnte, und man alle wiedersieht, ansonsten wäre dieser Gedanke ja nicht da)
Sterben ist eine Sache die man nur einmal macht im Leben, keiner kann einem darüber wirklich erzählen, wie es ist; wenn es überhaupt ist; endgültig tot zu sein.
Vorherrschend in meinen Gedanken ist es aber nunmal leider, dass ich mir denke, dass es hässlich sein muss, vor allem evtl. dann zu wissen "so, jetzt sterbe ich, und mein Leben ist für alle Zeiten vorbei, und ich bin dann nicht mehr".
Es wird alles dunkler und dumpfer um einen herum, die Fähigkeiten des Sehens und Hörens und sich mitteilen können werden immer weniger, man denkt vielleicht noch, bis das auch vorbei ist...
Und nur noch "Nichts".
1, 2 oder vielleicht 3 Jahre trauern evtl. noch Leute um einen. Wenn man Glück hat.
Danach werden sich manche ab und zu an einem erinnern, und spätestens nach einigen Jahrzehnten bist du auch aus sämtlichen Erinnerungen verschwunden.
Wenn dann noch was von einem bleibt, ist es dein Name auf dem Grabstein. Oft nicht mal das...

Hat mich sehr nachdenklich gemacht, was du geschrieben hast, vor allem das mit dem "gespannt sein auf den tod".
So war es damals, vor 5 jahren, als es bei mir fast soweit war. Es war genau in dem augenblick, als man mich nach einem hohen blutverlust in den op schob. Da ich schon knapp eine stunde aussergwöhnlich stark geblutet hatte und der arzt mir auch erklärt hatte, dass die zeit knapp wäre, spürte ich auf einmal, dass ich schlecht zu sehen begann. Da ich bei vollem bewusstsein war, konnte ich das auch klar äussern. In dem moment wurde mir klar, dass ich jetzt sterben könnte/würde. es kam dann eine ruhe über mich und ich dachte an niemanden mehr. Als ich dann im op ankam, setzte man mir eine sauerstoff-maske auf. Ich kann mich genau daran erinnern, dass ich dachte, warum will er mich jetzt umbringen, wenn ich doch sowieso sterbe?
Ich war ganz plötzlich neugierig.....mir fiel noch ein, dass ich nun den weg beginnen würde, den wir alle mal gehen müssen.

Dass ich gerettet wurde, war eigentlich ein wunder.
Ich musste das zu der "neugier" einfach schreiben, denn es ist effektiv so, dass wir uns - in meinem fall, bewusst - diesem zustand/übergang hingeben, die angst verfliegt und einer neugier platz macht.

:)
 
1, 2 oder vielleicht 3 Jahre trauern evtl. noch Leute um einen. Wenn man Glück hat.
Danach werden sich manche ab und zu an einem erinnern, und spätestens nach einigen Jahrzehnten bist du auch aus sämtlichen Erinnerungen verschwunden.
Wenn dann noch was von einem bleibt, ist es dein Name auf dem Grabstein. Oft nicht mal das...

Das ist leider eine Erscheinung unserer Zeit und auch wieder das Resultat davon, dass wir den Tod nicht als Teil unseres Lebens akzeptieren.

Schau dir doch mal an, wie Naturvölker mit dem Tod umgehen oder umgegangen sind. Ich bin zwar auch keine Spezialisten auf dem Gebiet, aber soweit ich weiß, wurden z.B. bei den Indianern die Ahnen ziemlich stark verehrt - sie wurden als Teil der Natur und Umgebung gesehen, in der sich die Menschen befanden, waren also immer präsent, ihrer wurde in Liebe und Dankbarkeit gedacht. Gibt es eine schönere Vorstellung? Alle Ahnen sind sozusagen ständig bei einem, unterstützen einen mit ihrer Kraft und Weisheit, sie leben in einer anderen Form mit ihren Kindern und Kindeskindern eigentlich weiter...

Heute herrscht die Vorstellung, dass mit dem Tod alles aus ist. Wie traurig eigentlich. Die Indianer hatten keine wissenschaftlichen Beweise, aber doch ein wesentlich besseres Gespür, was gut für die Lebenden ist.

Wenn ich mir ein Bild meiner Großmutter anschaue, die ich nie kennengelernt habe, weil sie lange vor meiner Geburt gestorben ist, so fühle ich doch eine Verbindung zu ihr. Diese Menschen haben uns geprägt, weil sie unsere Eltern erzogen haben, und die Generation davor hat das gleiche getan ... sie haben also sehr sehr viel hinterlassen.

Also ich habe mir vorgenommen, meine Ahnen mehr zu ehren, und ich glaube, nach meinem Tod wird auch einiges von mir weiterleben und auf dieser Erde zurückbleiben, die eine oder andere Spur habe ich gesät, bei manchen wird es mehr sein, bei manchen weniger, aber "Nichts" ist es keinesfalls. Und was mit meiner Seele passiert, naja, momentan denke und spüre ich, dass ich einfach zu meinem Ursprung zurückkehre. Ob jemand um mich trauern wird - ich denke schon, aber eigentlich möchte ich das gar nicht, mir wäre es lieber, wenn eine Party gefeiert würde :D
 
Ich war ganz plötzlich neugierig.....mir fiel noch ein, dass ich nun den weg beginnen würde, den wir alle mal gehen müssen.

Danke, Mipa, dass du diese sehr persönliche Erinnerung erzählt hast.

Mir fällt dazu ein - die meisten von uns sind mit dem Tod selber noch nicht konfrontiert worden und haben ihre Vorstellung vom Sterben aus Hollywood-Filmen ;-) und man kann sich denken, dass das wenig mit der Realität gemein hat - dort gehts nur darum, einen möglichst dramatischen Effekt zu erzielen.

Ich glaube auch, dass es nicht sein muß, dass man in diesem Augenblick, wenn man tatsächlich mit dem Tod konfrontiert ist, noch diese Todesangst verspürt, so wie du erzählt hast.
 
Danke, Mipa, dass du diese sehr persönliche Erinnerung erzählt hast.

Mir fällt dazu ein - die meisten von uns sind mit dem Tod selber noch nicht konfrontiert worden und haben ihre Vorstellung vom Sterben aus Hollywood-Filmen ;-) und man kann sich denken, dass das wenig mit der Realität gemein hat - dort gehts nur darum, einen möglichst dramatischen Effekt zu erzielen.

Ich glaube auch, dass es nicht sein muß, dass man in diesem Augenblick, wenn man tatsächlich mit dem Tod konfrontiert ist, noch diese Todesangst verspürt, so wie du erzählt hast.

Ja, so ist es - eine beruhigende erfahrung,
die hoffentlich den rest meines lebens wirken wird.
:)
 
Hat mich sehr nachdenklich gemacht, was du geschrieben hast, vor allem das mit dem "gespannt sein auf den tod".
So war es damals, vor 5 jahren, als es bei mir fast soweit war. Es war genau in dem augenblick, als man mich nach einem hohen blutverlust in den op schob. Da ich schon knapp eine stunde aussergwöhnlich stark geblutet hatte und der arzt mir auch erklärt hatte, dass die zeit knapp wäre, spürte ich auf einmal, dass ich schlecht zu sehen begann. Da ich bei vollem bewusstsein war, konnte ich das auch klar äussern. In dem moment wurde mir klar, dass ich jetzt sterben könnte/würde. es kam dann eine ruhe über mich und ich dachte an niemanden mehr. Als ich dann im op ankam, setzte man mir eine sauerstoff-maske auf. Ich kann mich genau daran erinnern, dass ich dachte, warum will er mich jetzt umbringen, wenn ich doch sowieso sterbe?
Ich war ganz plötzlich neugierig.....mir fiel noch ein, dass ich nun den weg beginnen würde, den wir alle mal gehen müssen.

Dass ich gerettet wurde, war eigentlich ein wunder.
Ich musste das zu der "neugier" einfach schreiben, denn es ist effektiv so, dass wir uns - in meinem fall, bewusst - diesem zustand/übergang hingeben, die angst verfliegt und einer neugier platz macht.

:)



Danke dass du sowas intimes hier geschrieben hast!
Was war denn da los, wenn ich fragen darf?

Klingt als wäre es wirklich sehr knapp gewesen, soweit ich weiß fängt das Sterben auch so an...
Zuerst schränkt sich das Sehfeld ein, und das Hörvermögen. Und danach das Denken-können.
Man wird ruhig und die Angst verschwindet.

Ist wohl auch biologisch so geregelt.


Was ich mir auch oft denke, ist, ob es auch so ist, wenn man Psychostimulantien bekommt. Also Morphine usw...
Ob dann der Körper noch in der Lage ist, genügend eigene Hormone zu produzieren, die einem in diesen Angstfreien Zustand katapultieren können.
Ich hoffe ja doch....

LG
 
Das ist leider eine Erscheinung unserer Zeit und auch wieder das Resultat davon, dass wir den Tod nicht als Teil unseres Lebens akzeptieren.

Schau dir doch mal an, wie Naturvölker mit dem Tod umgehen oder umgegangen sind. Ich bin zwar auch keine Spezialisten auf dem Gebiet, aber soweit ich weiß, wurden z.B. bei den Indianern die Ahnen ziemlich stark verehrt - sie wurden als Teil der Natur und Umgebung gesehen, in der sich die Menschen befanden, waren also immer präsent, ihrer wurde in Liebe und Dankbarkeit gedacht. Gibt es eine schönere Vorstellung? Alle Ahnen sind sozusagen ständig bei einem, unterstützen einen mit ihrer Kraft und Weisheit, sie leben in einer anderen Form mit ihren Kindern und Kindeskindern eigentlich weiter...

Heute herrscht die Vorstellung, dass mit dem Tod alles aus ist. Wie traurig eigentlich. Die Indianer hatten keine wissenschaftlichen Beweise, aber doch ein wesentlich besseres Gespür, was gut für die Lebenden ist.

Wenn ich mir ein Bild meiner Großmutter anschaue, die ich nie kennengelernt habe, weil sie lange vor meiner Geburt gestorben ist, so fühle ich doch eine Verbindung zu ihr. Diese Menschen haben uns geprägt, weil sie unsere Eltern erzogen haben, und die Generation davor hat das gleiche getan ... sie haben also sehr sehr viel hinterlassen.

Also ich habe mir vorgenommen, meine Ahnen mehr zu ehren, und ich glaube, nach meinem Tod wird auch einiges von mir weiterleben und auf dieser Erde zurückbleiben, die eine oder andere Spur habe ich gesät, bei manchen wird es mehr sein, bei manchen weniger, aber "Nichts" ist es keinesfalls. Und was mit meiner Seele passiert, naja, momentan denke und spüre ich, dass ich einfach zu meinem Ursprung zurückkehre. Ob jemand um mich trauern wird - ich denke schon, aber eigentlich möchte ich das gar nicht, mir wäre es lieber, wenn eine Party gefeiert würde :D



Ich habe daheim auch sehr viele Sachen die meinen Ahnen gehört haben.
Also Fotos, Heiratsurkunden usw...
Da mein Opa auch seinen Stammbaum erforschen wollte, gibts da genügend.
Von 2 Geschwistern meines Großvaters sind noch Parten vorhanden, beide Schwestern starben in den 20ern, und auch Mitte 20.
Die eine an einem "tragischen Unglücksfall" die andere "nach einer kurzen schweren Krankheit".
Was genau, darüber kann ich nur raten.
Ich sehe ihre Fotos, die Parten, und kann nur erahnen, wie ihr Leben war.
Von den Urgroßeltern sind ebenfalls noch Parten vorhanden, beide starben später, glaube in den 50ern und 60ern.
Aber weiter in die Vergangenheit, weiß ich es auch nicht.
Da ist nicht nur die "Erinnerung" weg, (weil es gar keine geben kann) sondern auch keinerlei Notizen da...
Die lebten mal ein ganzes Erdenleben, und sind fort für immer...(mal ausgenommen die Geburts und Heiratszeugnisse von manchen)
Mich macht es immer etwas traurig, wenn ich mir die alten Dinge ansehe von Ahnen die es schon längst nicht mehr hier auf Erden gibt, nicht mal in der Erinnerung von irgendjemandem.

Ein Fest sollen wir feiern, wenn du mal gehst? Das richtest aber du aus. :D



hm, im Grunde ist das das Nächste. Was man so alltäglich sehen kann, wie sich manche Leute verhalten. Da stirbt jemand, und die Menschen trauern teilweise nicht, sondern sind nur auf das Geld aus.
Auch wenn es die nächsten Angehörigen waren...
Ich finde das sehr traurig.
Mir tut jede Großmutter/Großvater usw Leid, die/der nur Kinder und Enkel hat, die sich mehr um das hinterlassene Geld sorgen, als um die/den Verstorbene/n....
 
Werbung:
Danke dass du sowas intimes hier geschrieben hast!
Was war denn da los, wenn ich fragen darf?

Klingt als wäre es wirklich sehr knapp gewesen, soweit ich weiß fängt das Sterben auch so an...
Zuerst schränkt sich das Sehfeld ein, und das Hörvermögen. Und danach das Denken-können.
Man wird ruhig und die Angst verschwindet.

Ist wohl auch biologisch so geregelt.


Was ich mir auch oft denke, ist, ob es auch so ist, wenn man Psychostimulantien bekommt. Also Morphine usw...
Ob dann der Körper noch in der Lage ist, genügend eigene Hormone zu produzieren, die einem in diesen Angstfreien Zustand katapultieren können.
Ich hoffe ja doch....

LG

Hypovolämischer schock nennt man den zustand, in dem man gerät, wenn der körper mehr als die hälfte des bluvolumens verliert. Folge sind ein hoher puls und extem niedriger blutdruck und begleitende symptome wie verschwommenes sehen/sehverlust usw. - sorry, war ein wenig medizin..:)
Vermutlich wäre es aber auch ohne drohenden schockzustand so weitergegangen, wie du es beschrieben hast...allmähliches ablöschen aller körperfunktionen.

Es handelte sich um eine schwere, unvorbereitete blutung bereits wieder zu hause nach meiner 4. geburt. Die ursache konnte nicht restlos geklärt werden.

Ich bin ganz deiner meinung und kann es nun auch aus eigener erfahrung bestätigen, dass man tatsächlich in einen ruhigen zustand verfällt. Es war mir natürlich klar, dass ich zuerst ohnmächtig werden würde und dann in der ohnmacht versterben würde. Ich versuchte mich auch möglichst lange mit gewalt wach zu halten, da ich den eindruck hatte, ansonsten die "kontrolle" zu verlieren und mich so direkt in die hände des todes hineinzuschlafen ....
Der zustand, nicht schlafen zu wollen/können hielt dann auch noch monate nach dem vorfall an.

Ob vor dem tod spezielle hormone mit beruhigender wirkung ausgeschüttet werden, weiss ich nicht, kann es mir aber vorstellen, da es ansonsten mit dem ruhig und angstfrei-werden nicht klappen würde.
Allerdings greift meines erachtens bei mir als -auf irgend eine weise gläubigen menschen - auch noch ein anderes, momentan nicht näher beschreibbares prinzip.

Danke für den interessanten austausch...
und auch liebe grüsse...:)
 
Zurück
Oben