Diese Frage kam aus einem anderen Thread, daher ist es etwas schräg, dass ich jetzt hier darauf antworten soll. Sie wird dadurch komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Ok, ich tu's trotzdem...
Du hast anscheinend meine Antwort auf den Thread gelesen, aber nicht so ganz verstanden, worauf ich dabei hinaus will. Jedenfalls bist Du ziemlich entsetzt, wie es scheint.
Ich denke, Menschen, die schon mal eine Therapie gemacht haben, wissen, dass es keine Lösung ist, vor etwas wegzulaufen (=stumpf etwas zu beenden trotz oder wegen übler Gefühle).
Auch wenn das Gegenüber nicht bereit oder in der Lage ist zu kommunizieren (will sich schützen, will Dich bestrafen, ist bereits verstorben, etc.), dann gibt es trotzdem Wege und Möglichkeiten, seinen eigenen Teil zur Klärung zu tun, um für sich selbst einen Abschluss finden zu können (z.B. einen Brief schreiben oder zum Grab gehen und dem Grabstein alles erzählen, was einem auf der Seele liegt). Und wenn Du ihre Antworten nochmal durchliest wirst Du feststellen, sie hat noch Fragen bezüglich ihrer eigenen Rolle in beiden Geschichten. Sie hat nämlich weder dem Ex noch dem Ehemann so ganz klar gemacht, wie es in ihr aussieht. Es geht nicht darum, Antworten zu erwarten, sondern darum, den eigenen Standpunkt unmissverständlich deutlich gemacht zu haben.
Einfach etwas zu beenden ist keine Klärung und kann dazu führen, dass man sich JAAAHRE später nochmal damit auseinander setzen muss. Das kann man sich sparen, wenn man es gleich klärt. Erst, wenn man friedlich gehen kann, hat man alles geklärt. Man ist vielleicht trotzdem traurig, wütend oder verzweifelt, hat damit aber seinen Frieden gemacht weil man sich nicht mehr fragen muss, ob man lieber das oder das noch hätte sagen sollen, oder diese oder jene Chance hätte einräumen sollen.