Hallo
Bin selbst extrem betroffen und ich beschreibe diese, meine Gabe mal als Fluch und mal als Segen. Aber manchmal wünsche ich mir auch die Dumpfheit der Bananenschale. Gern benutze ich zur Erklärung die letzte Szene aus "Der Mann mit den Röntgenaugen", ein alter Film aus den 60ern, wo der Typ in eine Kirche rennt, sich die Augen rausreißt und sie dem Pfaffen auf den Altar legt mit Worten ala "Ich will nicht mehr "sehen".
Selbst habe ich das Problem, dass ich mir Alles annehme, nur schlecht filtern und mich ebenso schlecht abschirmen kann. Bei dem Beispiel des Films Avatar hat mein Schatz nur gesagt, "He, das ist ein Film."
Was ich aber bezweifeln möchte, dass 20% von Hypersensibilität betroffen sind. Einen solch extremen Fall wie ich habe ich noch nie getroffen. Als Folge aus meiner "Gabe" habe ich eine so genannte Sozialphobie. Mit meinen Hunden wohne ich außerhalb (Mittlerweile, zum Glück, mit meiner Frau und einem dritten Hund) und dort kann ich, können wir uns derart isolieren, dass wir kaum einem Menschen begegnen. Allerdings müssen wir auch Einkaufen, zu Ärzten, Ämtern etc, was jedes Mal sehr anstrengend ist. Meine Frau weiß, wie ich drauf bin, wenn ich von einem Einkauf zurück komme, dann nämlich bin ich zu nicht mehr vielem zu gebrauchen, weil ich einfach platt von den vielen Eindrücken bin. Aber jemand "Normales", so zum Beispiel mein Doc, der kann nicht wirklich nachvollziehen, welche Kraft mich das kostet, mich in ein Wartezimmer zu hocken, nur das große gesundheitliche Risiko für mich kann er verstehen.
Allerdings ist Isolation nur bis zu einem gewissen Grade nützlich und kann schnell zum Bummerang werden. So arbeiten wir derzeit mit leichter, aber täglicher Konfrontation. Ja, das Geheimnis ist, den richtigen Umgang mit der "Gabe" zu finden und diese zu einem Segen zu machen und die Nachteile zu minimieren und eben, dass ich sehr viel noch lernen muss, zB mich besser abzuschirmen. Nur das hat mir meine damalige Mentorin zu Meditation/Reiki etc schon vor sehr vielen Jahren gesagt.
Aber wir arbeiten daran....
edit:
Mein bisher bester Schutz ist meine Musik, wo ich dann auch wieder neue Kraft tanken kann. Mein Schatz und die Hunde, die Natur, Sport gibt mir auch Kraft, aber wenn ich mich in meine Musik zurück ziehe, ist das noch anders. Kann ich schlecht beschreiben. Meine Musik ist für mich auch Lebensphilosophie etc, soweit möglich....