Kann mir wer etwas Orientierung geben und helfen??

CiniMini

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Hallo allerseits.

Ich hätte da eine Veranlagung, welche mir erlaubt Gefühle anders wahrzunehmen als normale Menschen. Vor ein paar Stunden habe ich ein Artikel über Empathen und deren Eigenschaften gefunden, wo ich mich mit ein paar Punkte identifizieren kann, aber nicht weiß ob ich emphatisch bin oder einfach nur hochsensible bin.
Ich kann aufgrund der Stimme des anderen erkennen welche Gefühle sie empfinden. Gefühle wirken auf mich stärker als normal und ich kann nicht die Leistung erbringen die ich mir wünsche weil ich den Druck viel zu stark spüre. Liebe und Leidenschaft kann ich nicht in Worte fassen oder zum Ausdruck bringen weil mein inneres es iwie nicht zulässt. Es is einfach zu viel für mich. Oft habe ich auch dass Gefühl dass was nicht stimmt. Mir is aufgefallen dass es Menschenbezogen ist und das Gefühl hat mich und meiner Familie oft vor schlimme Sachen bewahrt. Ich dachte eigentlich dass es deswegen is, weil ich bisschen Psychoanalyse beherrsche aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Leider habe ich ein Problem mit meiner Konzentration. Lasse mich schnell ablenken und kümmere mich viel mehr um andere als um mich selbst. Meine Belastbarkeit ist auf einer Skala von 1-10 eine gute 3 oder 4.
Ich spreche nicht gern über Leistungen, aber das kann meine Mutter nicht nachvollziehen und deswegen leitet sie jedes unserer Gespräche in diese Richtung weil meine Noten auf der Uni nicht immer gut sind. Meine angesprochene Konzentration ist der Hacken. Natürlich weiß ich dass sie es nur gut meint aber ich fühle mich so in die Enge getrieben.

Was soll ich euer Meinung nach machen?? Ist meine Veranlagung Empathie oder Hochsensibilität??

Lg. Cin
 
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Was soll ich euer Meinung nach machen?? Ist meine Veranlagung Empathie oder Hochsensibilität??
Was Du machen sollst kann ich Dir nicht sagen. Zu Deiner anderen Frage: das eine schließt das andere nicht aus. Hört sich an, als wärst Du hochsensibel und hättest darüber hinaus die Fähigkeit Dinge wahrzunehmen, die vielen anderen verborgen bleiben.
 
Was Du machen sollst kann ich Dir nicht sagen. Zu Deiner anderen Frage: das eine schließt das andere nicht aus. Hört sich an, als wärst Du hochsensibel und hättest darüber hinaus die Fähigkeit Dinge wahrzunehmen, die vielen anderen verborgen bleiben.

Das klingt sehr aufschlussreich...ich wusste iwie dass ich anders bin nur hatte ich keine Ahnung wie anders. Es setzt mich psychisch ziemlich zu dass ich oft ins lächerliche gezogen werde weil ich diese Dinge einfach wahrnehme. Zuhause bekomme ich kein Verständnis dafür und kann keine Emotionen zeigen ohne dass sie gleich meinen ich übertreibe. Ich werde oft nicht Ernst genommen. Es macht mir etwas schwer erwachsen zu werden. Ich bin 21 btw.
 
@CiniMini

Wenn Du Dich mit Leuten über Hochsensibilität austauschen und generell mehr über das Thema erfahren möchtest, kann ich Dir das Forum treffpunkt-hochsensibiltät.de empfehlen. Es geht fast allen HSP so, dass das Umfeld wenig Verständnis hat, weil sie es nicht nachvollziehen können. Da sind viele Leute, die in der gleichen Situation sind.
 
Liebe Cini,

sicherlich hat der eine mehr Sensibilität, als andere – aber ich vermute, dass Du das Mehr noch durch Deine Aufmerksamkeit verstärkst. Ja, Du bist anders als Deine Mutter und darin liegt dann auch Deine Aufmerksamkeit auf diesen Bereich begründet.

Ich kenne das Anderssein in der Familie aus eigener Erfahrung, wenn es auch bei mir in meiner Fantasie begründet liegt. Es macht aber keinen Sinn, darüber nachzugrübeln, warum das so ist, und solltest Dich einfach so annehmen, wie Du nun einmal bist. Du suchst also im Anderssein einen Makel und setzt damit Dein Selbstwertgefühl zurück. So setzt sich eine Spirale nach unten in Gang, aus der es Dir immer schwerer gelingt auszusteigen.

Darin liegt dann auch Grund, warum Du Dich schlecht und unzulänglich fühlst, weil Du nicht so sein kannst, wie es Deine Mutter von Dir erwartet und damit schließt Du dann auch auf die Gedanken anderer. Die sind aber auch nicht perfekt, nur möchtest Du das nicht wahrhaben. Ja und deshalb hast Du auch Angst vor Deinen Gefühlen, die außer Deiner Kontrolle geraten könnten.

Glaube mir, als ich mich irgendwann einmal zu meinem Anderssein bekannt hatte, empfand ich das als Erlösung. Eventuell könntest Du damit beginnen, Deiner Mutter einfach die Noten nicht mehr zu verraten, denn es sind Deine und nicht jene Deiner Mutter. Irgendwann müssen auch Eltern lernen, dass sie nicht unbedingt alles wissen müssen, was Dich und Dein Leben betrifft. Freu Dich also über Deine Gabe und lass die Andersdenkenden solche sein.

„Versuche nicht so zu werden, wie Du von anderen gesehen werden möchtest, sondern nehme Dich an, wie Du wirklich bist.“


Merlin
 
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Ich bin Hochsensibel, emphatisch, intuitiv und "beherrsche" die fühlende Wahrnehmung oder auch "hellfühlen" genannt. D.h. ich kann mich in bruchteilen einer sekunde in jmd. einschwingen und fühlen, was er/sie fühlt. desweiteren kann ich die resonanzen erfassen. damit meine ich als beispiel, jmd. will einen bestimmten job machen oder sich bewerben ... ich kann erfühlen, ob es sinn macht, also beide parteien in resonanz zueinander sind, ob es also "passt".

Was ich aus deinen zeilen herauslese, ist dass du hochsensible bist auf andere menschen und dass du deren bedürfnisse stärker wahrnimmst, als deine eigenen. das wiederum ist eine form der empathie: du fühlst dich in andere ein und weisst, was sie brauchen.
solche eine konzentration auf die bedürfnisse anderer erwächst, wenn man dich und deine bedürfnisse in frühster kindheit zu wenig beachtet hat. dann verlierst du den kontakt zu dir selber und konzentriest dich stattdessen auf dein umfeld. deren bedürfnisse werden gewissermaßen "ersatzweise" zu deinen bedürfnissen, weil dein Ich-Gefühl zu schwach ist. jedoch braucht man ein Ich-Gefühl, um einigermaßen stabil zu sein und das eigene leben zu meistern. daher "leihst" du dir unbewusst und automatisch das Ich anderer aus. das geschieht über die wahrnehmung ihrer bedürfnisse, die du vermutlich zu erfüllen suchst. du definierst dich gewissermaßen über die bedürfnisse anderer, weil du diese stärker wahrnimmst, als deine eigenen ...
deine mutter mischt sich ein, weil du dich nicht abgrenzen kannst. und das kannst du nicht, weil du gelernt hast, ihre bedürfnisse wichtiger als deine eigenen zu nehmen.
je mehr du dich zurückziehst, desto mehr versucht deine mutter in dich zu dringen, weil sie durch deinen rückzug einen kontrollverlust spürt. (das ist natürlich IHR problem und nicht deine verantwortung)
ausserdem scheint sie dich unter leistungsdruck zu setzen.
des weiteren nehme ich deine emotionale überforderung wahr. das resultiert ebenfalls aus deinem schwachen Ich-Gefühl heraus. du kannst dich generell schlecht abgrenzen und nein-sagen, was logisch ist, weil du dich zu wenig selber spürst.
und wer einerseits so schwach in seinem Ich ist und mit den Anforderungen der Umwelt dadurch überfordert, ist so ausgelastet mit dem versuch zu überleben, dass die konzentration darunter leidet.

wie soll man jemandem etwas raten, von dem man weiss, dass er zu schwach ist, sich durchzusetzen und abzugrenzen?

wenn ich sagen würde: sag deiner mutter, dass du dich unter leistungsdruck fühlst, wenn sie dich immer auf die uni anspricht, kannst du das dann umsetzen? kannst du ihr sagen, dass du dich durch diesen druck schlecht konzentrieren kannst? kannst du ihr sagen, womit du überfordert bist?
 
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