Hilfe! Ich schaffe es einfach nicht mehr.

und manchmal, nicht oft, da dachte ich mir: hey, gib denen mal 24 Std. am Tag höllische Schmerzen, sodass sie ihr seelisches Leid vergessen...
Natürlich werden psychische Krankheiten oft ausgenutzt, insbesondere dann, wenn sie gar nicht so schlimm sind, wie sie dargestellt werden, oder wenn es sie in Wahrheit gar nicht gibt. Manche Leute sprechen schon von Depression, wenn ein Mensch nicht glücklich ist, sondern seinen Verstand benutzt, und mancher Mensch, der einfach sehr schüchtern ist, darf sein Leben lang mit attestierter Sozialphobie zuhause bleiben.

Das ändert aber nichts daran, dass psychische Krankheiten reales Leid verursachen, wenn sie tatsächlich ausbrechen, und dass dieses Leid gewaltig sein kann. Um sich psychisches Leid vorstellen zu können, braucht es natürlich psychische Aktivität.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die meinen, Geisteskrankheiten seien eingebildete Krankheiten von Leuten, denen es körperlich zu gut gehe, in der Regel recht geistlose Kreaturen sind.

Ich sehe derzeit keinen Anlass, diese Einschätzung zu revidieren.
 
Werbung:
Ich weiss, das klingt mehr als profan- und ich weiss auch, dass das Depressive nicht tun. Keine Ahnung, was ihnen daran so schwer fällt-
und manchmal, nicht oft, da dachte ich mir: hey, gib denen mal 24 Std. am Tag höllische Schmerzen, sodass sie ihr seelisches Leid vergessen...

Ich wusste gar nicht, dass Schmerzen glücklich machen. :ironie:

Das ist genau die weit verbreitete Meinung, die einem depressiven Menschen noch zusätzlich eine reinhaut. So kann er sich erst Recht schön schuldig fühlen, überhaupt traurig bzw. krank zu sein. Das sind ja nur Gefühle, die man eigentlich gar nicht ernst nehmen muss.^^ Das ist wirklich nicht besonders hilfreich. Da könnte man genau so gut sagen: "Ich wünsche dir mal 24 Std. eine richtig üble Depression mit Zwängen, damit du mal siehst, wie das ist." Was hier vielleicht sogar ganz treffend wäre. Jeder weiß, wie das ist Schmerzen zu haben. Aber wie es ist, wenn man einfach traurig ist und nichts oder zumindest kaum was dagegen machen kann, dass weiß man als gesunder Mensch eben nicht und darum wird leider diese Krankheit oft so relativiert.

Es ist ein Kampf als depressiver Mensch, man muss wohl immer mehr auf sich achten als ein gesunder Mensch. Aber du kannst es schaffen, vor allem, da du ja wirklich noch so jung bist. Du musst dich aber ganz klar dazu entschließen, liebe TE. Dann solltest du wirklich mal gucken, wo dieser Lebensunmut und die Selbstablehnung herkommen und diese Dinge dann auch auflösen. Es hilft nur bedingt darüber zu reden. Das Angebot von Pranaschamane wäre evtl. hilfreich. Allerdings dachte ich bisher, dass jegliche tiefe Heilarbeit ein Nogo ist bei gleichzeitiger Einnahme von Psychopharmaka? Korrigiere mich bitte, wenn dem nicht so ist, lieber Pranaschamane!
 
pranaschamane: die krone der Schöpfung? Weißt du, ich schäme mich sehr oft, ein Mensch zu sein, bei all dem Leid auf der Welt. Und ich habe nichts besseres zu tun als über meine Probleme zu jammern, obwohl gerade irgendwo ein Krieg oder so etwas stattfindet. Entschuldige wenn ich jetzt ein bisschen ausgeschweift bin...
Kannst du mir denn ein Buch empfehlen? Ich komme aus der Umgebung von Wien. was ist denn Hypnosecoaching?

Scham ist zwecklos! Gott liebt dich, du bist sein Kind! Du bist göttlich und Herrscher in deinem Universum! Wenn du die Nachrichten von Krieg und Leid in dein Universum lässt, dann kannst du auch entscheiden, dass diese Nachrichten draussen bleiben! Du hast nur gutes getan, immer nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, du darfst das Glück, das daraus entsteht genießen und annehmen.

Es gibt verschiedene solche Affirmationssysteme, in Kartenform, in Buchform, die größeren Buchdiskounter haben alle so was, findest das, was für dich richtig ist! Kannst dich auch gerne per PN melden, dann schicke ich dir welche.

Hypnocoaching dient dazu, z.B. solche positiven Suggestionen zu verinnerlichen (unter Hypnose) ein einfaches aber sehr wirksames Lernsystem.
 
Choronzon: Ich finde deinen Eintrag wirklich super und kann dem nur zustimmen.
Denn ich kenne auch eingebildete Probleme von mir selbst. Ich hab mir ewig eingeredet, dass ich schüchtern bin und am besten nicht viel Kontakt mit anderen Menschen eingehen sollte (so wie das Beispiel, dass du gebracht hast). Dabei brauchte ich nur etwas Überwindung und es fiel mir nicht so schwer, diese "Probleme" zu überwinden.
Mit der Depression ist es etwas anderes. Diese ist real, wirklich da. Die Produktion gewisser Botenstoffe ist bei mir verhindert, daher nehme ich auch die Antidepressiva. Und natürlich spielt auch die Psyche eine große Rolle.
Die Frage ist, was wurde durch was ausgelöst? Also so ein "Huhn und Ei"-Dilemma halt.
Aber es ist wichtig, beide Seiten zu beachten. Und das: (Zitat von Choronzon)

"Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die meinen, Geisteskrankheiten seien eingebildete Krankheiten von Leuten, denen es körperlich zu gut gehe, in der Regel recht geistlose Kreaturen sind".

hast du wirklich gut ausgedrückt. Ich danke dir dafür. Es macht mich rasend, wenn Menschen meinen, ich müsste mich nur ein bisschen zusammenreißen. Ich möchte gar nichts weiter dazu sagen. Danke für deinen Beitrag!

Mondkatze: Auch dir möchte ich danken. Dein erster Satz hat mich zum Schmunzeln gebracht muss ich sagen :)

(Zitat von Mondkatze): "Du musst dich aber ganz klar dazu entschließen, liebe TE".

Hast du da eventuell Tipps für mich? Wie ich dranbleiben kann oder wie ich anfangen soll? Warst du selbst schon mal in einer ähnlichen Situation?
Weißt du, ich MÖCHTE ja gesund werden. Aber meine Zwänge, depressiven Gedanken, usw... Sind dann einfach oft stärker. Es gibt auch ein zwei Situationen, wo ich besonders gefährdet bin. Nämlich wenn ich mich von meinem Freund verabschiede (wohnen mit dem Zug ca. 1 Stunde auseinander) oder wenn ich das Gefühl habe, heute nichts geleistet zu haben.

Ich freue mich sehr, dass ihr mir alle zu helfen versucht! Ein großes allgemeines DANKE!
 
Danke pranaschamane, danke für deine Worte. Du hast recht damit.

Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du mir gerne per pn etwas schicken.

Das mit der Hypnose klingt sehr interessant, ich werde mal darüber nachdenken!

Alles Liebe!
 
Aleya: Ja, das mit dem akzeptieren ist so eine Sache...
na ich würde sagen es ist der anfang. schon klar du denkst jetzt leicht gesagt... aber der kern ist ich sage das nicht nur. ich bin zusammen gebrochen und habe mir hilfe gesucht an verschiedenen stellen. aber mir ist eines klar geworden. solange ich mich nicht selbst akzeptiere und mir zugestehe, dass ich hilfe verdient habe, werde ich strampeln und kämpfen, weinen und bitten aber hilfe von aussen wird mich nicht erreichen, weil ich es selber blockiere.
und keiner sagt dass es leicht wird. es ist nur so dass der erste schritt zu dir selber führen sollte wenn schon nicht zur liebe dann zumindest zur akzeptanz.
 
Mit der Depression ist es etwas anderes. Diese ist real, wirklich da. Die Produktion gewisser Botenstoffe ist bei mir verhindert, daher nehme ich auch die Antidepressiva. Und natürlich spielt auch die Psyche eine große Rolle.
Die Frage ist, was wurde durch was ausgelöst? Also so ein "Huhn und Ei"-Dilemma halt.
Aber es ist wichtig, beide Seiten zu beachten.

Das ist in der Tat ein Dilemma, deshalb glaube ich auch, dass es allein mit positiven Affirmationen nicht getan ist. Sie können sogar noch zusätzlich stressen, weil man sich selber etwas vorgaukelt, wovon das Unterbewusstsein nicht überzeugt ist. Mich hat es genervt, mir ständig zu sagen, dass alles toll ist, obwohl ich doch innerlich wusste, dass es nicht so ist. Das ist meine Erfahrung, bei andern mag es anders sein. Unter Hypnose ist das natürlich eine andere Sache.
Ernährung spielt eine große Rolle, um einfach wieder Serotonin aufzubauen. Erkundige dich mal nach nativer Ernährung!


(Zitat von Mondkatze): "Du musst dich aber ganz klar dazu entschließen, liebe TE".

Hast du da eventuell Tipps für mich? Wie ich dranbleiben kann oder wie ich anfangen soll? Warst du selbst schon mal in einer ähnlichen Situation?

Ja, ich war schon in einer ähnlichen Situation. Essstörung habe ich keine. Diese Entscheidung für das Leben und für das Glücklichsein treffe ich auch heute noch oft bewusst, da man sonst immer wieder leicht runtergezogen wird.
Allerdings, und das ist eine Gradwanderung, ist ein grundlegender Baustein, so wie viele hier schreiben, die Akzeptanz. Wichtig ist, dass man trotzdem für sich sorgt, auch wenn man traurig ist und einem eigentlich alles egal ist. Z.B. gute Ernährung, täglich an die frische Luft, spazierengehen etc. Gute Psychohygiene, d.h. keine traurigen oder gewaltvollen Filme, dafür fröhliche Musik, lustige Filme etc. Lache so oft es geht! Das sind alles kleine Bausteine, die dir helfen können. Das erfordert viel Disziplin, aber es lohnt sich. Dennoch darf man sich nicht selbst verurteilen, wenn man es eben mal nicht so schafft. Aufstehen, Krone richten, weitergehen! ;)
Zum Thema Essstörung muss ich allerdings gestehen, dass ich da wenig bis keine Ahnung habe...
 
Mich hat es genervt, mir ständig zu sagen, dass alles toll ist, obwohl ich doch innerlich wusste, dass es nicht so ist. Das ist meine Erfahrung, bei andern mag es anders sein. Unter Hypnose ist das natürlich eine andere Sache.
Ernährung spielt eine große Rolle, um einfach wieder Serotonin aufzubauen. Erkundige dich mal nach nativer Ernährung!

Dem Einen mags helfen, dem Anderen nicht.
"Think pink" ist für mich wie "Power to the Bauer", "Alles krunk", "Weg mit den Tüten".

Um sich selbst oder anderen zu verdeutlichen, wie dunkel und einseitig das Denken in der Depression ist, dafür mags gut sein.

Auch keine allgemeingültige Aussage, aber mich hat viel mehr interessiert, wo meine Kraft hin entschwunden ist. Was hat sie verbraucht und warum? Wo sind die Auslöser? Warum brennt meine Kerze an zwei Enden im Wind?
Was kann ich tun, um Energie zu bekommen.
Wie komme ich um das Loch herum, in das ich immer falle.
Warum steht da unten an der Wand mein Name?
Wie kommt der da hin?
Wo ist der Ausgang?
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Es ist ein Teufelskreis der mich langsam aber sicher in den Wahnsinn treibt...

Habe ich auch gedacht.
Hier sind so einige Leuts, die durch das Jammertal und die Dunkelheit und die Schmerzen durchgegangen sind.

Kann Dir nur sagen, wie ich angefangen habe.
Mir ist klar geworden, daß ich erst einmal ein Leben auf Messers Schneide führen muß - werde.
Ich werde ein Leben auf Messers Schneide leben.
Denk darüber nach, was ich meinen könnte...
 
Zurück
Oben