Herz - Liebe, Metta

Metta erinnert mich an "matter", nicht nur im Sinne von Materie, sondern auch das "to matter", das, was bedeutsam ist.

Im Bedeut-Samen liegt der Kern der Gravitation,
wie auch in Materie der Kern von Anziehung liegt.
Der Kern des Menschen ist das Herz,
hier laufen alle Wege zusammen.
Sieht man die 32 Wege dort zusammenlaufen,
ist Metta einfach geworden,
denn "it's all that matters (mettas)".
Im Herzen zu bleiben, egal was dort ist,
ist schon die liebevolle Güte gegenüber allen Erscheinungen.
Je weiter man hinausgeht, desto mehr verliert man sie.
Das gesunde spirituelle Herz nimmt alles "zu Herzen",
indem es ein Gewicht beimisst.
Es interessiert sich für alles, nichts ist so völlig unwichtig.
Gleichwie das körperliche Herz alle Teile des Körpers mit Blut versorgt,
alle Teile sind wichtig.
Doch nicht alle sind gleich-wichtig, gleich-schwer.
Das Gehirn beispielsweise wiegt nur etwa 1/40 des Gesamtkörpergewichts, benötigt aber meist 1/5 der Gesamtsauerstoffaufnahme.
Sich um alles zu kümmern, allen Dingen ihr spezifisches Gewicht zu geben,
ist gesund und ausgeglichen.
Sich zu kümmern ist in der deutschen Sprache, den Kummer wahrzunehmen und ihm mehr Licht zu schenken. Aus U wird Ü.
Also den Kummer in die Kammer des Herzens zu nehmen und ihn dort mit Liebe zu umspülen, zu umspielen.
Unheil-volle Gedanken oder Taten können nur aus dem in mir fließen, was noch un-heil ist...
es geht also darum, bei diesen Dingen die eigene Verletzung zu erkennen und die Verletzung liebevoll zu verarzten.
es geht nicht einfach darum, das so zu lassen wie es ist.
 
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Gibt es ein selbst außer das Selbst?

Ich denke, dass man sich erst mal aufmachen sollte, sich klar darüber zu werden, was das Selbst ist, d.h. auch wer man selbst ist.

Vorher kann man es kaum lieben.

Das ist dann nur trübes, theoretisches, haltloses Wischi-Waschi.
 
nur ein kleiner Gedanke dazu

Indem Du Deinen positiven Weg gehst, zeigst Du Liebe, Güte und Mitgefühl anderen gegenüber. Du wandelst Dich und dieses fällt in karmischen Sinne positv auf Dich zurück, also liebst Du Dich selbst.

Ist die Liebe (Selbstliebe, Liebe) groß genug, breitet sich die Strahlung aus. Das "Selbst" löst sich auf , es wird losgelassen, weil das Herz diese Krücke (Selbst) einfach nicht mehr braucht. Es "wird" anatta.

Friede und Liebe auf Deinem Weg!

klingt mir zu idealistisch
 
überhaupt nicht. ich emfpinde das auch so - und nicht als ideal, sondern als gelebte wirklichkeit, die ich auch selbst erfahren habe.
 
Lieber Kashiraja,


Ich denke, dass man sich erst mal aufmachen sollte, sich klar darüber zu werden, was das Selbst ist, d.h. auch wer man selbst ist.
Vorher kann man es kaum lieben.


ja, das fühlt sich gut an für mich. Es lässt sich meines Erachtens auch sagen: zu lieben und sich selbst zu erkennen ist EINS. Wenn ich MICH nicht erkenne, dann kann ich mich nicht lieben und dann kann ich auch andere Menschen aus dieser Liebe nicht lieben.
Und nur dann, wenn ich mich liebe, dann erkenne ich mich auch wirklich selbst: zuvor sehe ich nur Aspekte, die ich eventuell bewerte oder gleichmütig beobachte.

Alles Liebe,
Energeia
 
Der Kern des Menschen ist das Herz,
hier laufen alle Wege zusammen.

[...]

Im Herzen zu bleiben, egal was dort ist,
ist schon die liebevolle Güte gegenüber allen Erscheinungen.

[...]

Also den Kummer in die Kammer des Herzens zu nehmen und ihn dort mit Liebe zu umspülen, zu umspielen.
Unheil-volle Gedanken oder Taten können nur aus dem in mir fließen, was noch un-heil ist...
es geht also darum, bei diesen Dingen die eigene Verletzung zu erkennen und die Verletzung liebevoll zu verarzten.
es geht nicht einfach darum, das so zu lassen wie es ist.

:flower2:
 
Meiner Erfahrung zufolge erschöpft sich Selbstliebe nicht in der Befriedigung von Bedürfnissen. Worauf richtet sich Selbstliebe in der spirituellen Praxis noch?

Lieber Energeia,

ganz spontan fällt mir da etwas ein, aus der "Praxis" meines letzten Lebensjahres... naja, ein bißchen spirituell war es doch auch :)

Da habe ich gelernt, "sich selbst lieben" bedeutet vor allem einmal, sich selbst gut zu behandeln. Und um das zu können, zuerst einmal durch Beobachtung - also Achtsamkeit im Alltag - herauszufinden, was mir denn nun wirklich gut tut. Was sich in der Folge für mich gut auswirkt, mich stärkt, mir hilft, durchs Leben zu kommen, mich besser/stärker/heiler zu fühlen.

Die Ergebnisse waren erstaunlich, teilweise... und haben zum Aufbau einer gewissen Disziplin geführt, im Alltag. Sozusagen ein GANZ kleines bißchen davon, was ich bei den Mönchen in Thailand gesehen habe - daß der Alltag geregelt verläuft - und diese Gleichmäßigkeit im Tagesablauf Sicherheit gibt und den Kopf freihält für wichtige Dinge...

Es ist in meinem letzten jahr schwer zu trennen, was war weltlich - und was spirituell - alles in allem, würd ich sagen :)

Vielleicht hab ich mich verständlich machen können?

Liebe Grüße
Kinny
 
Liebe Kinny,

Vielleicht hab ich mich verständlich machen können?

ja, ich glaube, ich verstehe dich :)

Da habe ich gelernt, "sich selbst lieben" bedeutet vor allem einmal, sich selbst gut zu behandeln. Und um das zu können, zuerst einmal durch Beobachtung - also Achtsamkeit im Alltag - herauszufinden, was mir denn nun wirklich gut tut. Was sich in der Folge für mich gut auswirkt, mich stärkt, mir hilft, durchs Leben zu kommen, mich besser/stärker/heiler zu fühlen.
ja, Selbsterkenntnis.

Die Ergebnisse waren erstaunlich, teilweise... und haben zum Aufbau einer gewissen Disziplin geführt, im Alltag. Sozusagen ein GANZ kleines bißchen davon, was ich bei den Mönchen in Thailand gesehen habe - daß der Alltag geregelt verläuft - und diese Gleichmäßigkeit im Tagesablauf Sicherheit gibt und den Kopf freihält für wichtige Dinge...
ja, wir würden vielleicht in der gesellschaftlichen Welt hierzu "Selbst-Verantwortung" sagen. Für sich selbst Verantwortung übernehmen und eine Struktur durch Disziplin aufbauen, welche sich der Realisierung der eigenen Wünsche widmet.
In spiritueller Hinsicht heißt das dann (für mich) letztlich, dass der spirituelle Weg selbst Liebe zu sich selbst realisiert, im ALLTAG.
Das heißt dann auch, dass hierzu auch Freude und Mitfreude gehört, die eigenen Wünsche, Visionen, Weisheit, .... alltägliche Praxis... ...und in dieser Praxis auch das Öffnen für die eigenen Schatten, Verletzungen, ... ... die uns manchmal erst im Ausagieren bewusst werden.
Ein mE Weg, der Praxis und Disziplin erfordert, die jedoch aus der Selbstliebe heraus wachsen kann. Liebe ist das Wasser, mit welchem wir das Bäumchen gießen können, damit es heilvoll wächst und Früchte trägt, bodenständig in der Erde verwachsen steht und Blätter ausbreitet, um das Licht der Sonnenstrahlen aufzunehmen.

Alles Liebe,
Energeia
 
Hallo Sowohl-als-Auch,

ich finde deinen Beitrag als Chiffre für den spirituellen Weg sehr schön sowie inspirierend.

In Hinsicht auf den Sinn möchte ich dennoch eine Bemerkungen machen - vielleicht möchtest du ja antworten.

Indem Du Deinen positiven Weg gehst, zeigst Du Liebe, Güte und Mitgefühl anderen gegenüber. Du wandelst Dich und dieses fällt in karmischen Sinne positv auf Dich zurück, also liebst Du Dich selbst.
dies hört sich ein wenig in meinen Ohren so an, dass 1. Liebe, Güte und Mitgefühl, "anderen gegenüber" sich 2. positiv karmisch auswirkt und sich darin 3. Selbstliebe zeigt.
Das klingt ein wenig nach einer christlichen, selbstlosen Liebe, da sich die Selbstliebe hier nur indirekt über den "anderen" ausbildet und lediglich als karmisches Resultat widerspiegelt.
Ich habe hier Bedenken in Hinsicht auf die reale Praxis, da eine derartige selbstlose Liebe in der Realität dann doch oft in Neurosen, Süchten, etc. endet - selbst bei Mönchen in Klöstern.

Lieber Gruß,
E.
 
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Liebe Maria,

Wer liebende Güte in sich verwirklichen möchte, braucht Objekte, die dieser Güte bedürfen.
Dazu dienen alle Eigenschaften, die man an sich entdeckt, die noch nicht durchs Feuer der Liebe in Güte geschmolzen sind.
Güte bedeutet: ich bin dir gut, obwohl du nicht gut bist.
Also das eigene Ungute erkennen, es in Liebe ertragen und in sich eine Öffnung ersehnen, um es besser zu verstehen.
ja. (Ich verstehe das "Ungute" und "nicht gut" als "ungeliebt" - nicht als Wertung, sondern sich dem liebevollen Verstehen Zeigendes.)

Es geht nicht darum, es zu entschuldigen.
ja. "Ent-Schuldigen" hält Identifikation aufrecht. Liebe ist eine praktische Form der Verantwortungsübernahme.

Es geht auch nicht darum, es einfach so zu lassen.
ja. Das würde lediglich zur beobachtenden Erkenntnis führen, nicht zur Liebe.

Im tieferen Verstehen gelingt es, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Alles Ungute trägt einen wahren, guten Kern in sich.
Diesen zu finden ist die Hauptarbeit.
ja. Zu Beginn zeigt es sich einfach, vielleicht als Aggression oder Schmerz. Und es möchte vielleicht ausagieren. Aber im liebevollen Verstehen zeigt sich der Liebe dann der "Kern".

Sie verlangt viel Hingabe und Geduld mit sich selbst.
:flower2:

Die Ausdehnung auf andere und die ganze Welt geschieht von alleine.
Bin ich mir selbst gütig, wie könnte ich Anderen Güte verwehren?
Kann ich die eigene Spreu vom Weizen trennen, gelingt es auch bei anderen

Namasté
 
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