Energeia
Sehr aktives Mitglied
Aussöhnung mit dem inneren Kind
In verschiedenen esoterischen Kontexten hört man immer wieder von der Aussöhnung mit dem inneren Kind. (Ich zitiere aus: Chopich Aussöhnung mit dem inneren Kind) Dieser Titel ist einerseits stimmig gewählt, insofern es hierbei darum geht, das Ego aufzulösen und sich hierdurch mit dem inneren Kind auszusöhnen (Kapitel 1); andererseits wurde dieser Titel einseitig angelegt, denn es geht bei diesen Prozessen immer auch darum, einen liebevollen Erwachsenen (Kapitel 2) zu entwickeln. Die Position des liebevollen Erwachsenen ist die Position des Beobachters, der sein Herz öffnet und der es unternimmt, offen zu sein, zu lernen und sich nicht zu schützen.
Wenn der liebevolle Erwachsene und das Kind in Dialog treten, dann entwickeln wir diesem Ansatz zufolge das höhere Selbst und lösen auf diesem Wege die Überzeugungen (beliefs) sowie Ego-Blockierungen (Wut, Eifersucht, Scham, ...) auf. (Vgl. Kapitel 3) Das höhere Selbst ist authentisch, verbunden, mitfühlend sowie weise: aus ihm sprudelt Liebe.
Grundlegend für die Liebe ist die Selbstliebe: wenn wir uns selbst lieben und akzeptieren können, wenn wir unsere Gefühle nicht von anderen und Glaubenssätzen abhängig machen, dann wird Liebe als ein Akt der Selbstliebe möglich, der beglückt und zugleich die Selbstachtung hebt. Selbstliebe entwickelt sich parallel zur Entwicklung des liebevollen Erwachsenen, der die Verantwortung für unsere Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche übernimmt.
Für den Heilungsprozess selbst ist folglich die Beobachtungsweise des liebevollen Erwachsenen entscheidend. Es geht demnach nicht nur darum, gewahrsam und achtsam zu beobachten, denn auf diese Weise würde man vor allem Wissen über seine Muster ansammeln und würde sich vielleicht hierbei die Einsamkeit des Egos vertiefen, da sich auf diese Weise das innere Kind nicht geliebt fühlen würde; eine lieblose Beobachtung hielte demnach die innere Unverbundenheit aufrecht. Diese Unverbundenheit äußerte sich dadurch, dass wir süchtig werden etwa von Zigaretten, Sexualität, Internet, etc. und dass wir von der Wertschätzung anderer abhängig bleiben: ihren Komplimenten, ihrer Spiegelung, etc. . Das Lebensgefühl wäre somit immer wieder vom Gefühl des Alleineseins und von Bedürftigkeit bestimmt. Tiefergehende, transformierende Verantwortung in der sowohl-als-auch-Bewusstheit vermag dieser Perspektive zufolge lediglich der Beobachter zu übernehmen, der liebevoll mit offenem Herzen beobachtet und sich nicht schützt, sondern sich für den Dialog offen zeigt.
Das innere Kind wird in Hinsicht auf die Chakren den unteren 3 Chakren, insbesondere dem Solar-Plexus-Chakra zugeordnet. Der liebevolle Erwachsene wird dem 4. erweitert auch dem 5. sowie dem 7. Chakra - zugeordnet. Das Höhere Selbst entwickelt sich folglich allgemein aus der Verbindung des 3. und 4. Chakras. Die Praxis selbst vollzieht sich fühlend in den Leib und einfühlend in den Dialog.
Der magische Weg auf dem Etz Chiim
Betrachten wir zunächst den Etz Chiim, dann finden wir nicht 7 Chakren, sondern 10 Sephiroth vor. Allerdings verlaufen hier mehrere Sephiroth horizontal, so dass man in der Vertikalen durchaus Parallelen mit den 7 Chakren erkennen kann. Das Höhere Selbst (Tiphareth) befindet sich über den unteren 4 Sephiroth und unter den beiden Sephiroth Gebburah und Chesed und ist mit diesen über Äste verbunden. Die Lage des höheren Selbst des Etz Chiim gleicht ungefähr der Position des Höheren Selbst zwischen dem 3. und 4. Chakra.
Auf dem Weg des Etz Chiim bewegt sich der Magier zunächst auf dem Lebensbaum in Richtung Tiphareth. Die unteren vier Sephiroth unterhalb des Schleiers von Paroketh konstituieren das Ego, deren Filter sich in der frühen Sozialisation aushärten. Die magischen Rituale der Elementargrade (Malkuth - Netzach) dienen dazu, die Ausrichtung zwischen Filter, Unbewusstem und Erleben zu transformieren. Der Magische Weg zielt ebenso wie die Aussöhnung mit dem inneren Kind - auf eine Transformation des Egos.
Der Weg nach Tiphareth vollzieht sich für den Magier allerdings dadurch, dass er auf dem Wege der radikalen Selbsterkenntnis anhand der sowohl-als-auch-Bewusstheit gleichmütig, beobachtend Persona und Schatten (Angst, Scham, Schuld), Gut-Böse-Bewertungen, Dämonen und das Ich dekonstruiert.
Voraussetzung hierfür ist (psychoanalytisch) Ich-Stärke , welche es erlaubt, mit der Kränkung der Schattenarbeit gleichmütig umzugehen.
Indem der Magier Verantwortung in sowohl-als-auch-Bewusstheit übernimmt, erfolgt allmählich gleichmütige Stärkung (Bei-Sich-Sein), was langfristig zu einer fortführenden Stärkung führt, so dass eine fortwährende Schattenarbeit sowie eine Schattenakzeptanz möglich wird, die mit der Kränkung durch den Schatten umzugehen vermag, also nicht die Gelassenheit einbüßt. Auf diese Weise wird allmählich das Überschreiten des Schleiers von Paroketh ermöglicht: aus einem zunächst eher passiven System generiert ein aktives System, das die Einflüsse der höheren Ebenen erkennt: das höhere Selbst wirkt dann nicht mehr indirekt über (unbewusste) Spannungen und Schatten, sondern wird dialoghaft erfahrbar.
Rück- und Überblick:
Aus meiner Sicht lassen sich hier zahlreiche Parallelen erkennen. Ein Unterschied besteht meines Erachtens darin, dass die Aussöhnung mit dem inneren Kind primär darauf zielt, einen liebevollen Erwachsenen zu generieren, der liebevoll die Ego-Überzeugungen (beliefs) aufzulösen und dem inneren Kind liebevolle Geborgenheit zu schenken vermag. Der liebevolle Erwachsene kümmert sich um die Süchte, Einsamkeit und Bedürfnisse des inneren Kindes und übernimmt somit liebevoll die Verantwortung für die eigenen Gefühle. Auf diesem Wege ist prinzipiell jedem Menschen der Zugang zu seiner Führung, höheren Macht und zum Göttlichen eröffnet nicht nur einer elitären Gruppe.
Ich sehe (noch) nicht, dass der magische Weg einerseits im Ego ein inneres, zu liebendes Kind erkennt, und es scheint, dass er andererseits das Ego auf eine (lediglich) gleichmütige Weise zu beobachten unternimmt. Vielleicht kann man auch fragen, ob es ihm darum geht, das Ego zu zerbrechen. Fraglich ist daher aus meiner Sicht, wie auf diese Weise Chesed (Mitgefühl) entwickelt werden kann.
Es könnte sein, dass der Magier zwar eine tiefe Selbsterkenntnis und magische Fähigkeiten erlangt, innerlich jedoch eher einsam bleibt, streng mit sich und eventuelle auch anderen umgeht, vor dauerhafter zwischenmenschlicher Nähe eher weicht und an einer kontrollierenden, rationalen Beobachterposition sowie Unabhängigkeit festhält. Charakteristisch hierfür wäre vielleicht auch die instrumentale Ausrichtung des Magiers, die Objektivierung des willentlichen Wunsches in seiner Vorstellung über die Kontrolle der Macht, die sich in seiner Umwelt manifestiert, im Sinne der eigenen Zwecke zu realisieren. Fraglich ist, ob diese Ausrichtung eine liebevolle, authentische (Selbst)Begegnung oder eher eine Art liebevolles Rollenschauspiel ermöglicht. Führt der magische Weg aus der Abhängigkeit/Illusion über die Unabhängigkeit/Wissen wieder zurück in das Meer?
Eine weitere Frage lautet: aus welcher Motivation/aus welchen Gefühlen heraus der Magier seine Bedürfnisse befriedigt und Wünsche erfüllt. Selbstliebe?
Fraglich ist hierbei mE die Bedeutung der Liebe bzw. des Mitgefühls (Metta).
Liegen hier unterschiedliche, allgemeine Beobachtungsweisen und Glaubenssatz-Auflösungshaltungen vor?
Das wären Fragen an die Magier
es war mein letzter Beitrag in diesem Forum, der hier lediglich als Input/Einstieg des Threads dient.
Liebe Grüße,
Energeia
In verschiedenen esoterischen Kontexten hört man immer wieder von der Aussöhnung mit dem inneren Kind. (Ich zitiere aus: Chopich Aussöhnung mit dem inneren Kind) Dieser Titel ist einerseits stimmig gewählt, insofern es hierbei darum geht, das Ego aufzulösen und sich hierdurch mit dem inneren Kind auszusöhnen (Kapitel 1); andererseits wurde dieser Titel einseitig angelegt, denn es geht bei diesen Prozessen immer auch darum, einen liebevollen Erwachsenen (Kapitel 2) zu entwickeln. Die Position des liebevollen Erwachsenen ist die Position des Beobachters, der sein Herz öffnet und der es unternimmt, offen zu sein, zu lernen und sich nicht zu schützen.
Wenn der liebevolle Erwachsene und das Kind in Dialog treten, dann entwickeln wir diesem Ansatz zufolge das höhere Selbst und lösen auf diesem Wege die Überzeugungen (beliefs) sowie Ego-Blockierungen (Wut, Eifersucht, Scham, ...) auf. (Vgl. Kapitel 3) Das höhere Selbst ist authentisch, verbunden, mitfühlend sowie weise: aus ihm sprudelt Liebe.
Grundlegend für die Liebe ist die Selbstliebe: wenn wir uns selbst lieben und akzeptieren können, wenn wir unsere Gefühle nicht von anderen und Glaubenssätzen abhängig machen, dann wird Liebe als ein Akt der Selbstliebe möglich, der beglückt und zugleich die Selbstachtung hebt. Selbstliebe entwickelt sich parallel zur Entwicklung des liebevollen Erwachsenen, der die Verantwortung für unsere Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche übernimmt.
Für den Heilungsprozess selbst ist folglich die Beobachtungsweise des liebevollen Erwachsenen entscheidend. Es geht demnach nicht nur darum, gewahrsam und achtsam zu beobachten, denn auf diese Weise würde man vor allem Wissen über seine Muster ansammeln und würde sich vielleicht hierbei die Einsamkeit des Egos vertiefen, da sich auf diese Weise das innere Kind nicht geliebt fühlen würde; eine lieblose Beobachtung hielte demnach die innere Unverbundenheit aufrecht. Diese Unverbundenheit äußerte sich dadurch, dass wir süchtig werden etwa von Zigaretten, Sexualität, Internet, etc. und dass wir von der Wertschätzung anderer abhängig bleiben: ihren Komplimenten, ihrer Spiegelung, etc. . Das Lebensgefühl wäre somit immer wieder vom Gefühl des Alleineseins und von Bedürftigkeit bestimmt. Tiefergehende, transformierende Verantwortung in der sowohl-als-auch-Bewusstheit vermag dieser Perspektive zufolge lediglich der Beobachter zu übernehmen, der liebevoll mit offenem Herzen beobachtet und sich nicht schützt, sondern sich für den Dialog offen zeigt.
Das innere Kind wird in Hinsicht auf die Chakren den unteren 3 Chakren, insbesondere dem Solar-Plexus-Chakra zugeordnet. Der liebevolle Erwachsene wird dem 4. erweitert auch dem 5. sowie dem 7. Chakra - zugeordnet. Das Höhere Selbst entwickelt sich folglich allgemein aus der Verbindung des 3. und 4. Chakras. Die Praxis selbst vollzieht sich fühlend in den Leib und einfühlend in den Dialog.
Der magische Weg auf dem Etz Chiim
Betrachten wir zunächst den Etz Chiim, dann finden wir nicht 7 Chakren, sondern 10 Sephiroth vor. Allerdings verlaufen hier mehrere Sephiroth horizontal, so dass man in der Vertikalen durchaus Parallelen mit den 7 Chakren erkennen kann. Das Höhere Selbst (Tiphareth) befindet sich über den unteren 4 Sephiroth und unter den beiden Sephiroth Gebburah und Chesed und ist mit diesen über Äste verbunden. Die Lage des höheren Selbst des Etz Chiim gleicht ungefähr der Position des Höheren Selbst zwischen dem 3. und 4. Chakra.
Auf dem Weg des Etz Chiim bewegt sich der Magier zunächst auf dem Lebensbaum in Richtung Tiphareth. Die unteren vier Sephiroth unterhalb des Schleiers von Paroketh konstituieren das Ego, deren Filter sich in der frühen Sozialisation aushärten. Die magischen Rituale der Elementargrade (Malkuth - Netzach) dienen dazu, die Ausrichtung zwischen Filter, Unbewusstem und Erleben zu transformieren. Der Magische Weg zielt ebenso wie die Aussöhnung mit dem inneren Kind - auf eine Transformation des Egos.
Der Weg nach Tiphareth vollzieht sich für den Magier allerdings dadurch, dass er auf dem Wege der radikalen Selbsterkenntnis anhand der sowohl-als-auch-Bewusstheit gleichmütig, beobachtend Persona und Schatten (Angst, Scham, Schuld), Gut-Böse-Bewertungen, Dämonen und das Ich dekonstruiert.
Voraussetzung hierfür ist (psychoanalytisch) Ich-Stärke , welche es erlaubt, mit der Kränkung der Schattenarbeit gleichmütig umzugehen.
Indem der Magier Verantwortung in sowohl-als-auch-Bewusstheit übernimmt, erfolgt allmählich gleichmütige Stärkung (Bei-Sich-Sein), was langfristig zu einer fortführenden Stärkung führt, so dass eine fortwährende Schattenarbeit sowie eine Schattenakzeptanz möglich wird, die mit der Kränkung durch den Schatten umzugehen vermag, also nicht die Gelassenheit einbüßt. Auf diese Weise wird allmählich das Überschreiten des Schleiers von Paroketh ermöglicht: aus einem zunächst eher passiven System generiert ein aktives System, das die Einflüsse der höheren Ebenen erkennt: das höhere Selbst wirkt dann nicht mehr indirekt über (unbewusste) Spannungen und Schatten, sondern wird dialoghaft erfahrbar.
Rück- und Überblick:
Aus meiner Sicht lassen sich hier zahlreiche Parallelen erkennen. Ein Unterschied besteht meines Erachtens darin, dass die Aussöhnung mit dem inneren Kind primär darauf zielt, einen liebevollen Erwachsenen zu generieren, der liebevoll die Ego-Überzeugungen (beliefs) aufzulösen und dem inneren Kind liebevolle Geborgenheit zu schenken vermag. Der liebevolle Erwachsene kümmert sich um die Süchte, Einsamkeit und Bedürfnisse des inneren Kindes und übernimmt somit liebevoll die Verantwortung für die eigenen Gefühle. Auf diesem Wege ist prinzipiell jedem Menschen der Zugang zu seiner Führung, höheren Macht und zum Göttlichen eröffnet nicht nur einer elitären Gruppe.
Ich sehe (noch) nicht, dass der magische Weg einerseits im Ego ein inneres, zu liebendes Kind erkennt, und es scheint, dass er andererseits das Ego auf eine (lediglich) gleichmütige Weise zu beobachten unternimmt. Vielleicht kann man auch fragen, ob es ihm darum geht, das Ego zu zerbrechen. Fraglich ist daher aus meiner Sicht, wie auf diese Weise Chesed (Mitgefühl) entwickelt werden kann.
Es könnte sein, dass der Magier zwar eine tiefe Selbsterkenntnis und magische Fähigkeiten erlangt, innerlich jedoch eher einsam bleibt, streng mit sich und eventuelle auch anderen umgeht, vor dauerhafter zwischenmenschlicher Nähe eher weicht und an einer kontrollierenden, rationalen Beobachterposition sowie Unabhängigkeit festhält. Charakteristisch hierfür wäre vielleicht auch die instrumentale Ausrichtung des Magiers, die Objektivierung des willentlichen Wunsches in seiner Vorstellung über die Kontrolle der Macht, die sich in seiner Umwelt manifestiert, im Sinne der eigenen Zwecke zu realisieren. Fraglich ist, ob diese Ausrichtung eine liebevolle, authentische (Selbst)Begegnung oder eher eine Art liebevolles Rollenschauspiel ermöglicht. Führt der magische Weg aus der Abhängigkeit/Illusion über die Unabhängigkeit/Wissen wieder zurück in das Meer?
Eine weitere Frage lautet: aus welcher Motivation/aus welchen Gefühlen heraus der Magier seine Bedürfnisse befriedigt und Wünsche erfüllt. Selbstliebe?
Fraglich ist hierbei mE die Bedeutung der Liebe bzw. des Mitgefühls (Metta).
Liegen hier unterschiedliche, allgemeine Beobachtungsweisen und Glaubenssatz-Auflösungshaltungen vor?
Das wären Fragen an die Magier
es war mein letzter Beitrag in diesem Forum, der hier lediglich als Input/Einstieg des Threads dient.
Liebe Grüße,
Energeia