Hallo Vanity,
die HP - Prüfung ist schon machbar, allerdings solltest du Dir wie erwähnt auch sehr klar sein, wofür Du das machen willst. Denn es werden 100 pro Durststrecken, sowohl in der Zeit des Lernen als auch in der beruflichen Anfangszeit auf Dich zukommen, die Du durchhalten solltest.
Ansonsten ist es schon machbar alles. Durchfallquote bei 70 % ist realistisch. Beim ersten Durchgang sind auch viele "Selberlerner" dabei, die mit einem ersten Durchfallen dann einem Realitätscheck unterzogen werden.
Bei den Prüfungen wird an sich nichts unmögliches verlangt, außer, Du hast einen wirklich fiesen, stadtbekannten Prüfer, der HP - Anwärter gerne zum Frühstück verspeist, aber auch da gibt es Möglichkeiten...
Ich bin jetzt 15 Jahre im Beruf, hab von 92 bis 99 selbst HP Kurse geleitet, aber irgendwann die Nase voll davon gehabt, mit den Anwärtern wieder und wieder durch die Prüfung zu gehen. Die Erfolgsquote der Prüflinge, die ich mitbekam, war sogar einigermaßen hoch, weil:
a) sie haben sich nicht überschätzt
b) sie hatten das für sie geeignete Lernmaterial und ein für sie geeignetes Lernschema gefunden ( Unterstützung in optischem Lernen, akustischen Lernen etc. )
c) sie haben rechtzeitig angefangen, mit multiple choice Fragen zu trainieren, die kann man nämlich so falsch lesen, das glaubst Du gar nicht.
d) sie haben den Stoff auch wirklich verstanden.
Meine Erkenntnis aus dieser Kurszeit ist Folgende:
Man fällt nicht einfach so mal durch. Wenn es innere offene Fragen bezüglich des Berufes gibt, hat das auf das Prüfungsgeschehen einen erheblichen Einfluss. Das erklärt, weshalb Menschen mit offensichtlichen Lücken die Prüfung bestehen, und andere, die den Stoff im Schlaf beherschen, wegen einer Nichtgkeit durchfallen.
Mir war das immer wichtig, daß sich Leute nur zur Prüfung anmelden, die den Beruf auch zu einhundert Prozent machen wollen. Und dann ist das auch in der Regel kein größeres Problem.
Hier hast Du mal einen kleinen Einblick, wie solche Fragen aussehen...
http://www.takahe.com/Exam/EX_exams/EX/EX_HP-10_07-q.pdf
Zum Beruf noch:
Es gab und gibt aktuell immer wieder Einschränkungen, die die Berufsausübung immer wieder schwer machen, das ist Fakt, z.B. gesetzliche Änderungen, was Verschreibungspflicht angeht, damit war z.B. eine ganze Berufgruppe der HP´s auf einen Schlag arbeitslos , in diesem Falle waren des die hauptamtlichen Neuraltherapeuten, Procain wurde per Verordnung rezeptpflichtig. Auch eine von uns Heilpraktikern an den Bundestag eingereichte Petition brachte kein Ergebnis, es waren immerhin 5000 Kollegen, die sich zusammentaten, eine Seltenheit, was die Freiberuflerzusammenarbeit angeht. Und so gibt es noch mehr Bestrebungen, die Berufsausübung zu behindern. Man munkelt hie und da, daß die homöopathischen Hochpotenzen unter die Verschreibungspflicht fallen werden, ebenso ein Einbeziehen der Akupunkturnadeln unter das Medizinproduktegesetz. Das wäre dann das aus für noch zwei weitere HP Zweige, falls hier auch nur eine einzige Therapierichtung gefahren wird.
Es ist also auch an diesem Punkt Deiner Orientierung schon wichtig, daß Du Deine berufliche Schiene nicht zu eindimensional anlegst, damit Du auch bei Eventualitäten, die der Gesetzgeber vorhat, denn der HP ist ihm nun mal ein Dorn im Auge, Dir nicht die ganze Mühe umsonst gemacht hast.
Liebe Grüße,
arti