Hass ... der letzte Ausweg, oder...?

Für mich zeigte sich, dass es eben Situationen gibt im Leben, in denen alles Wissen über Liebe, Mitgefühl,... scheinbar keinen Zugriff darauf ermöglichen, da andere Gefühle einfach stärker sind. Wie im obigen Fall beschrieben, zB. hat meine Freundin keinerlei aktive Aktionen nach außen gesetzt um dem Hass Luft zu machen. Sie war vielmehr absolut überrascht und gleichzeitig (über sich) entsetzt, dass "plötzlich" dieser schwelende Vulkan in ihr sich bemerkbar machte und sie spürte wie schmerzlich sie sich innerlich mehr und mehr verletzte und verletzt hat. Sie spürte wie lange sie an diesen Hass, der aus ihrer Kindheit rührte, gebunden war.
Sie sah, wie sehr sie durch "ich muss doch liebevoll sein, mitgefühl haben,..." förmlich blind und ausgrenzend für "die andere Seite" war.
Es ist wenig in Worten auszudrücken, WIEE befreit und angenehm leer sie sich fühlte, nachdem dieses Gefühl gewandelt war. Sie beschrieb es als "Ich fühle mich wie neu geboren!"

Wenn ich fragen darf, was tatest du dabei? Wie gingst du, falls du das Gegenüber in dem Moment warst, damit um?
 
Werbung:
Für mich zeigte sich, dass es eben Situationen gibt im Leben, in denen alles Wissen über Liebe, Mitgefühl,... scheinbar keinen Zugriff darauf ermöglichen, da andere Gefühle einfach stärker sind. .......................................................................................................................Sie spürte wie lange sie an diesen Hass, der aus ihrer Kindheit rührte, gebunden war.


Das Geschenk der Situation war für mich, dass selbst bei solch starken gefühlen wie hass eine wandlung unmittelbar möglich ist.


Mag sein dass wir aneinander vorbeireden.

Für mich unterliegst Du einem Irrtum. Dies war keinesfalls eine Wandlung,
schon deshalb nicht, weil dieses Gefühl aus der Kindheit herrührt.

Deine Feundin hat nichts anderes als ihrem Herzen Luft gemacht, damit aber wieder neues Leid gesät.

Auf diese Art und Weise ist eine solche Kindheitsprägung nicht aufzulösen.
Lieben Gruß

Jarmin
 
Deine Feundin hat nichts anderes als ihrem Herzen Luft gemacht, damit aber wieder neues Leid gesät.

Was daran soll Leid säen?

Jeder ausgetragene, artikulierte und gelöste Konflikt ist erstmal erledigt, ausgedrückt worden. Womit auch kein neuer (unterdrückter) Schmerz entsteht.
Dampf ablassen ist doch nicht verkehrt. Erst unsere Wertung, unsere Verbote machen es dazu. Runterschlucken ist viel schädlicher.

Uns fehlt es an Konflikt- und Streitkultur, die sowas löst, klärt.
Weil eben sowas wie wahrhaftiger Ausdruck taubuisiert wird. Auch im esoterischen Kontext. Dieser Gut-Mensch-Wahn.

Ob das ganze Thema damit von Tisch ist, hängt wiederum von der eigenen Bewusstwerdung, dem eigenen Erkennen ab. Sonst kann es sich wiederholen, das ja.
 
Ich finde Wut und Haß , in gewissen situationen wichtig, damit man es besser verarbeiten kann, ich sehe es eher als selbstheilung solange es sich in grenzen haltet . ellisa
 
bei mir kochen zur zeit die emotionen manchmal über, überzogenes verhalten.....
meine freunde kennen mich so garnicht, da ich auch eher die bin, die nicht urteilt, sondern die verschiedenen seiten eines menschen berücksichtigt..... bzw. verbringe ich die zeit eher allein.....

ich kann nur von mir sagen das sich viele "ungerechtigkeiten" aufgestaut haben, die nach "genugtuung" verlangen.....zb.....
darum können die liebsten menschen auch mal austicken,....
hass liegt sehr nahe an liebe, ....aber eben wie schon hier vorgänger geschrieben haben, liegts auch an der defintion.... wut, ärger, granteln....
 
Wenn ich fragen darf, was tatest du dabei? Wie gingst du, falls du das Gegenüber in dem Moment warst, damit um?

hallo faydit,
ich war das Gegenüber. Da ich spürte, dass der Hass den ich wahrnahm durch mich, meine mitfühlende Herzqualität durchgehen kann, stellte ich mich zur Verfügung und lud meine Freundin ein, allen Hass den sie, worauf auch immer, empfindet zu sammeln und mir gegenüber zu artikulieren, sei es mit "ich hasse dich" oder wie auch immer.
Ich blieb in meiner Verbundenheit und konnte Ihr das Gefühl geben, dass sie genau so geliebt ist wie sie ist, in jedem Augenblick, somit auch wenn sie gerade nicht liebevoll sein kann. Ich betrachtete sie und ihre Gefühle wertschätzend und urteilsfrei.
Diese Haltung von mir öffnete ihr den Raum, dass auch sie das Gefühl in ihr Herz nehmen konnte und es kam zu keinem Ausbruch des Hasses. Tränen durften sich zeigen für all die Zeit in der sie das Gefühl hatte, nicht gewollt, nicht richtig zu sein wie sie ist.

So oft erlebe ich, wie sehr wir Angst haben, dass wir, wenn wir nicht good-boy oder good-girl sind, mit Liebesentzug rechnen müssen und ich sehe welchen Druck das macht und machen kann.
Meiner Freundin wurde durch unsere Begegnung und dem wandelnden Ausgang bewußt, wie sehr sie glaubte good-girl sein zu müssen und wie groß Ihre Angst war, nicht geliebt zu sein.

Es mag für einige unfassbar klingen, dass sich so eine Situation überhaupt und so schnell wandeln kann. Ich möchte ergänzen, dass wir beide ein sehr bewusstes Leben führen, uns mit uns und unseren Themen/Mustern, unserem Sein schon sehr lange beschäftigen und in unseren Ausbildungen gelernt und an uns selbst mit Freude erfahren haben, wie schnell sich Dinge lösen können, wenn sie ihren Platz bekommen.

abschließend @faydit ... wissende worte & toller musiklink! schön, dich zu lesen. danke.

herzlichen gruß,
herzenstueren
 
Liebe Alle,

vor kurzer Zeit durfte ich durch das Erleben mit einer Freundin erfahren, wie wichtig es ist, auch Hass Wertschätzung gegenüber zu bringen. Ich durfte an ihrem Beispiel erleben, dass für sie, nachdem alle Wut, Zorn, Ohnmacht, Verzweiflung,... nicht mehr ausreichten ihre Gefühle in einer Situation auszudrücken, sich Hass zur Verfügung stellte, um mit der Situation umgehen zu können.
Obwohl sie sonst zu den Menschen gehört, die vor Liebe überquillen, war es ihr in dem Moment unmöglich auf dieses Gefühl zuzugreifen.
Ich erlebte, dass durch das bewusste, wertschätzende Hinsehen auf den Hass und durch das Reinnehmen (auch) dieser Qualität ins Herz sich der Augenblick wandeln durfte, sie ihrer Trauer, Verletzung und Enttäuschung Raum geben und die Tür zum Raum der Liebe wieder sehen und den Raum betreten :kiss4: konnte.
Damit löste sich auch gleichzeitig die Energie, die durch den Hass blockiert war und ihr Körper erfuhr einerseits eine Aufrichtung und durch das "Weich werden" eine Ausdehnung und Weitung.

Für mich & für sie ein beglückendes, lebendiges Erlebnis!
Danke.

herzenstueren

hass ist manchmal der anfang einer engeren beziehung
man ist sich zumindest nicht mehr gleichgültig
und hat aber grosse angst vor dem anderen ,weil der in einem emotional so viel bewegen kann im schlechtem und manchmal eben auch im gutem
man spürt dann vielleicht ,dass einen das verändern kann und davor hat man angst
diese angst will man sich nicht zugestehen und so wird hass draus
doch die intensivierte emotion steht sozusagen
auch hass kann verbindungen schaffen und wenn man will ,dass es sich ändert ,beginnt man ,an sich selbst zu arbeiten ...damit vielleicht liebe mal draus wird
zumindest zu einem selbst
 
hallo faydit,
ich war das Gegenüber. Da ich spürte, dass der Hass den ich wahrnahm durch mich, meine mitfühlende Herzqualität durchgehen kann, stellte ich mich zur Verfügung und lud meine Freundin ein, allen Hass den sie, worauf auch immer, empfindet zu sammeln und mir gegenüber zu artikulieren, sei es mit "ich hasse dich" oder wie auch immer.
Ich blieb in meiner Verbundenheit und konnte Ihr das Gefühl geben, dass sie genau so geliebt ist wie sie ist, in jedem Augenblick, somit auch wenn sie gerade nicht liebevoll sein kann. Ich betrachtete sie und ihre Gefühle wertschätzend und urteilsfrei.
Diese Haltung von mir öffnete ihr den Raum, dass auch sie das Gefühl in ihr Herz nehmen konnte und es kam zu keinem Ausbruch des Hasses. Tränen durften sich zeigen für all die Zeit in der sie das Gefühl hatte, nicht gewollt, nicht richtig zu sein wie sie ist.

So oft erlebe ich, wie sehr wir Angst haben, dass wir, wenn wir nicht good-boy oder good-girl sind, mit Liebesentzug rechnen müssen und ich sehe welchen Druck das macht und machen kann.
Meiner Freundin wurde durch unsere Begegnung und dem wandelnden Ausgang bewußt, wie sehr sie glaubte good-girl sein zu müssen und wie groß Ihre Angst war, nicht geliebt zu sein.

Es mag für einige unfassbar klingen, dass sich so eine Situation überhaupt und so schnell wandeln kann. Ich möchte ergänzen, dass wir beide ein sehr bewusstes Leben führen, uns mit uns und unseren Themen/Mustern, unserem Sein schon sehr lange beschäftigen und in unseren Ausbildungen gelernt und an uns selbst mit Freude erfahren haben, wie schnell sich Dinge lösen können, wenn sie ihren Platz bekommen.

abschließend @faydit ... wissende worte & toller musiklink! schön, dich zu lesen. danke.

herzlichen gruß,
herzenstueren

Das wollte ich wissen. Danke, deckt sich mit ähnlichen Erfahrungen.

Nämlich, dass dann, im gegenseitigen Vertrauen und Zulasen tatsächlich sowas wie auch Heilung, Veränderung möglich ist. Miteinander. Wenn einer den anderen aufzufangen vermag. Ihn, sie zulassen kann. Eben diesen Ausdruck, der mal rauswill. Wenn die neue Erfahrung möglich wird, dass einem deshalb nichts geschieht, im Gegenteil. Man mal nicht "bestraft" wird. Sind wunderschöne Prozesse für beide, denke ich. Die auch verbinden.

Wäre schön, und eigentlich ist's so einfach, wenn das öfter so geschähe.

Euch alles Liebe!
 
Werbung:
Was daran soll Leid säen?

Jeder ausgetragene, artikulierte und gelöste Konflikt ist erstmal erledigt, ausgedrückt worden. Womit auch kein neuer (unterdrückter) Schmerz entsteht.
Dampf ablassen ist doch nicht verkehrt. Erst unsere Wertung, unsere Verbote machen es dazu. Runterschlucken ist viel schädlicher.

Uns fehlt es an Konflikt- und Streitkultur, die sowas löst, klärt.
Weil eben sowas wie wahrhaftiger Ausdruck taubuisiert wird. Auch im esoterischen Kontext. Dieser Gut-Mensch-Wahn.

Du sprichst mir aus der Seele.
Wie sehr wünsche ich mir, dass viele Dich hören und lesen können. Es macht Freude, zu wissen, dass Menschen wie Du im Forum sind.

Ein herzliches Danke für Dich.
 
Zurück
Oben