Wenn Forschung von der Industrie
abhängig ist
....
In die Studie wurden 222 möglich relevante Veröffentlichungen
einbezogen, davon wurden 163 für die weitere Auswertung
ausgeschlossen, weil sie die Kriterien nicht erfüllten. Es blieben
59 Arbeiten übrig, die genauer untersucht wurden. Die
Studienqualität variierte abhängig von der Geldquelle: Die
beste Qualität zeigte sich bei den Studien, die eine gemischte
Förderung hatten, die schlechteste bei den Studien, die keine
Angaben zur Förderung gemacht hatten.
Gefördert wurden
12 (20 %) von der Telekommunikationsindustrie,
11 (19 %) öffentlich oder von Wohltätigkeitsorganisationen,
14 (24 %) von der Industrie und unabhängigen Institutionen.
22 (37 %) waren ohne Angaben.
Keine einzige von 31 Zeitschriften veröffentlichte Interessenskonflikte
der 287 Autoren. Fünf Zeitschriften (8 %) hatten
Autoren mit Industrieverbindung angegeben. Alle Studien bis
auf 2 (3 %) waren in Zeitschriften veröffentlicht worden, die
von Fachleuten überprüft werden (peer-reviewed), eine erschien
in einem Ergänzungsband (Supplement).
Die ausschließlich von der Industrie bezahlten Arbeiten waren
in der Mehrzahl, aber diese waren am wenigsten wahrscheinlich,
so die Hypothese, ein signifikantes Ergebnis zu produzieren.
Und in der Tat wurde genau dies herausgefunden. Nach
den Autoren erklären sich so z. T. die uneinheitlichen Ergebnisse.
Die Autoren weisen auf andere Branchen hin, die Pharma-
und Tabakindustrie, in denen ähnliche Probleme bestehen.
Als Schlussfolgerung lässt sich festhalten: Die Ergebnisse
solcher Studien sollten unter Einbeziehung des Sponsors betrachtet
werden.
Quelle:
Huss A, Egger M, Hug K, Huwiler-Müntener K, Röösli M (2006):
Source of Funding and Results of Health Effects of Mobile Phone
Use: Systematic Review of Experimental Studies. Enviromental
Health Perspectives; Online 15. September 2006; ehponline.org
doi: 10.1289/ehp.9149 (available at
http://dx.doi.org/