Gott, Mensch und himmlische Hierarchie

ELi7

Sehr aktives Mitglied
Registriert
28. November 2007
Beiträge
8.697
Ort
Zürich
Angelus Silesius, Der cherubinische Wandersmann
"Halt an, wo läufst du hin - der Himmel ist in dir! Suchst du Gott anderswo. Du fehlst ihn für und für. Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst doch ewiglich verloren"

Seit vielen Jahren begleitet mich dies. Und ich habe mich immer wieder gefragt, was kann es für den Himmel bedeuten, wenn Christus in mir geboren wird und wie wird Christus im Menschen geboren?

Vielleicht will jemand diese Fragen mit mir teilen . . .

Alles Liebe
Hans Joachim
 
Werbung:
Angelus Silesius, Der cherubinische Wandersmann
"Halt an, wo läufst du hin - der Himmel ist in dir! Suchst du Gott anderswo. Du fehlst ihn für und für. Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst doch ewiglich verloren"

Seit vielen Jahren begleitet mich dies. Und ich habe mich immer wieder gefragt, was kann es für den Himmel bedeuten, wenn Christus in mir geboren wird und wie wird Christus im Menschen geboren?

Vielleicht will jemand diese Fragen mit mir teilen . . .

Alles Liebe
Hans Joachim

Dass das, was "man" als Christus (X-tus) benennt (also ein Zustand bzw eine Art Bewusstheit) IN jedem Menschen verankert ist, aber nur "aktiviert" werden muss.
Ebenso der "Himmel". Das was als Himmer metaphorisiert wird, sind die eigenen Sichten und Gedanken, die man als Mensch der Aussenwelt entgegenbringt.

Oder noch anders:
Die Tempelinschrift am Tempel des Salomon:
ERKENNE DICH SELBST
 
Was bedeutet es, Christ zu sein?
Christ ist man nicht, indem man in die Kirche geht. Christ ist man nicht, indem man getauft ist. Christ ist man nicht, indem man fromme Sprüche spricht.
Christ bin ich erst, wenn Christus als das Licht in mir geboren wird und in mir lebt.
HJ
 
x -tus = Christus= ein Bewusstseinszustand...so wäre Jesus ein Mensch, der das Christus Bewusstsein in sich erweckt hat und lehrte, wie das geschieht
(liebe deinen Nächsten wie dich selbst). Da gibt es dann schon vor Jesus einige Menschen, die dies gelebt und verkündet haben und zwar in den verschiedensten Zeitaltern und Kontinenten. Im Hinduismus, im Buddhismus, im Islam, bei den Hopi Indianern, bei den alten Ägyptern (ägyptisches Totenbuch), Laotse, Platon usw. also auch lange vor Jesus gab es dieses Christus Bewusstsein. Daraus ergibt sich die Frage, weshalb im Christentum Christus als Gottes Sohn als erster und einziger, dieses Gottes-Licht in sich trägt, der die Schuld der Unwissenden auf sich nimmt, dargestellt wird.
Liebe Grüsse!
 
Ich sehe Jesus als ein Idealbild.
Meines Erachtens hat die christliche Religion (und andere) ihren Gott zu weit ausserhalb der wirklichen Welt positioniert und dem irdischen somit weitestgehend das göttliche abgesprochen. Einer der Hauptgründe mich davon abzuwenden und "Gott" woanders zu suchen.
 
Angelus Silesius, Der cherubinische Wandersmann
"Halt an, wo läufst du hin - der Himmel ist in dir! Suchst du Gott anderswo. Du fehlst ihn für und für. Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst doch ewiglich verloren"

Seit vielen Jahren begleitet mich dies. Und ich habe mich immer wieder gefragt, was kann es für den Himmel bedeuten, wenn Christus in mir geboren wird und wie wird Christus im Menschen geboren?

Christ wird in dir geboren, wenn du gelernt hast, die Menschen und die Welt bedingungslos zu lieben, wie Jesus es tat.
 
Christ wird in dir geboren, wenn du gelernt hast, die Menschen und die Welt bedingungslos zu lieben, wie Jesus es tat.
Ich bin mit dir voll einverstanden, soweit es um das bedingungslose Lieben geht. Allerdings bin ich skeptisch, was das 'Lernen' anbetrifft. Lernen ist ein mentaler Gewinn. Bedingungslose Liebe kann man nicht lernen, sie kann nur sein ohne Egoismus, Macht und Mogelei. Die Frage ist also, wie man ohne diese Drei leben kann.
Hans Joachim
 
(liebe deinen Nächsten wie dich selbst). Da gibt es dann schon vor Jesus einige Menschen, die dies gelebt und verkündet haben und zwar in den verschiedensten Zeitaltern und Kontinenten. Im Hinduismus, im Buddhismus, im Islam, bei den Hopi Indianern, bei den alten Ägyptern (ägyptisches Totenbuch), Laotse, Platon usw. also auch lange vor Jesus gab es dieses Christus Bewusstsein. Daraus ergibt sich die Frage, weshalb im Christentum Christus als Gottes Sohn als erster und einziger, dieses Gottes-Licht in sich trägt, der die Schuld der Unwissenden auf sich nimmt, dargestellt wird.
Was von Jesus Christus nicht überliefert ist, das ist die Antwort auf die Frage, wie der einzelne Mensch zum Gottes-Licht gelangen kann.

Das Gottes-Licht
Jesus lehrte, dass er als das Licht Gottes in diese Welt gekommen sei, damit die Menschen dieses Licht in sich aufnehmen können. Dieses Licht ist für alle Menschen das gleiche Licht. Aber der Weg, der zu diesem Licht führt, ist für jeden Menschen verschieden und hängt von seinem Dharma ab.

Das Dharma des Menschen
Dharma ist im Hinduismus eine gesellschaftliche Norm und bestimmt das Wohlergehen eines Menschen nach dem Gesetz des Karma von Ursache und Wirkung.
Im Buddhismus ist das Dharma eines Menschen dadurch bestimmt, in wieweit er das Leiden im Leben mit der Überwindung von Gier, Hass und Verblendung durch die Einhaltung des edlen achtfachen Pfades des Buddha erreicht hat. Diese Seins-Prinzipien können Grundlage auch des christlichen Dharma sein.
Im Christentum wird das Dharma eines Menschen durch die Einhaltung der 10 Gebote bestimmt, die Jesus Christus durch das Gebot der Liebe erhöht hat.

Der Yoga-Weg zum inneren Licht
Nach buddhistischer Lehre ist der Weg zur Erleuchtung durch die Überwindung des Leidens dieser Welt im achtfachen Pfad des Buddha zu erreichen. Dies ist nach dem Yoga ein innerer Schulungsweg, der an der Wandlung und Transformation der sieben inneren Chakren im Menschen gleich einer Leiter zur Erleuchtung festgemacht werden kann. Die geregelte Atmung, Konzentration und Meditation begleiten diesen Weg der Wandlung und Transformation im persönlichen Dharma-Weg zur Erleuchtung.

Der Weg zum Gottes-Licht
Dharma ist also der Weg zum Gottes-Licht der Erleuchtung, der für jeden Menschen verschieden ist und von seinem ganz persönlichen selbst verursachten Schicksal nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung abhängig ist.
Da die Erleuchtung zumeist nicht in einem einzigen Leben erreicht werden kann, wird vom Rad des Schicksals, vom Rad der Wiedergeburten und vom Rad des Lebens und des Glücks gesprochen.
Der Zustand, den es zu erreichen gilt, ist das Satchitananda, die Seinsbewusstseinsseligkeit. Dies ist ein Glückszustand, in dem alle Anhaftungen an die Erfordernisse dieser Welt durch die Ausgleichung des Schicksals und das Nicht-mehr-Annehmen von schicksalhaften Verstrickungen überwunden sind, das Ruhen im Selbst.
Dieses Ruhen im Selbst wird oft mit einem egoistischen Nur-für-sich-sein missverstanden. Besonders nach dem tibetischen Buddhismus und den Lehren von Jesus Christus ist das Mitgefühl zu allen Wesen das Tragende in der Seinsbewusstseinsseligkeit

Alles Liebe
Hans Joachim
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag zum Beitrag #8

Wer das Satchitananda, die Seinsbewusstseinsseligkeit mit dem Ruhen im Selbst erreicht hat, ist zum Bodhisattva, zum Erleuchtungswesen, selbst zum Buddha geworden.

Es gibt irdische und himmliche Erleuchtungswesen, die beide den Mitmenschen durch ihr Mitgefühl helfen, ihre eigene Erleuchtung zu erlangen.
Der bekannteste himmlische Bodhisattva ist im tibetischen Buddhismus Avalokiteshvara, der Buddha des Mitgefühls. Der bekannteste irdische Bodhisattva ist nach Überzeugung der Tibeter der jetzige Dalai Lama, die 14. Inkarnation des Buddha Avalokiteshvara
Hans Joachim
 
Werbung:
Was von Jesus Christus nicht überliefert ist, das ist die Antwort auf die Frage, wie der einzelne Mensch zum Gottes-Licht gelangen kann.


Doch hat er.
Er sagte, dass das Himmelreich inwendig in uns sei und dass wir im stillen Kämmerlein beten sollen.
Der Weg führt also über die Hinwendung nach innen - Innenschau, Selbsterkenntnis.
 
Zurück
Oben