Gedankenkontrolle

Ebenso:).

Aber eine Frage dazu: Wieso meinst du die Hydra wäre ein Produkt des missverstandenen Schutzgeistes, welcher in einer unglücklichen Situation geboren wurde, bzw. wie meinst du das? Kannst du das irgendwie genauer beschreiben? .


Hm, das ist gar nicht so leicht zu erklären.
Also die Wirkungskette: es gibt ein einschneidendes Ereignis, etwas was einen tief trifft (es muss schlimm sein, sonst entsteht kein Schutzbedürfnis). Daraus entsteht Angst davor "es soll nicht nochmal passieren", was man als Geburt eines Schutzgeistes beschreiben könnte. Dieser erinnert stets an dieses Ereignis und versucht immer wieder davor zu schützen indem es die alte Angst hervorholt, auch wenn Sitationen gar nichts mit dem Ereignis zu tun haben müssen (Mustergedöhns). Das ist ein unbewusster Prozeß. In diesem unbewussten Prozeß möchte man diese Angst loswerden und sagt ihr den Kampf an, was den Schutzgeist zur Hydra werden lässt.
 
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Mal abgesehen davon, dass Angst auch ausufern und schmerzhaft lähmend werden kann, ist die Frage immer, was sie schützen will, denn sie schützt ausnahmslos alles, was ist. Angst ist der Unwille zur Veränderung, daher lohnt es sich in Erfahrung zu bringen, welcher Art die Veränderung wäre, ehe man auf die Angst hört.

Ich sehe die Angst nicht als selbstständiges Wesen, sondern als Eigenschaft eines Menschen. Wir Menschen sind Egoisten, wir entwickeln nur Angst vor Dingen die uns persönlich treffen.
Ansonsten sehe ich es auch so.
 
Hm, das ist gar nicht so leicht zu erklären.
Also die Wirkungskette: es gibt ein einschneidendes Ereignis, etwas was einen tief trifft (es muss schlimm sein, sonst entsteht kein Schutzbedürfnis). Daraus entsteht Angst davor "es soll nicht nochmal passieren", was man als Geburt eines Schutzgeistes beschreiben könnte. Dieser erinnert stets an dieses Ereignis und versucht immer wieder davor zu schützen indem es die alte Angst hervorholt, auch wenn Sitationen gar nichts mit dem Ereignis zu tun haben müssen (Mustergedöhns). Das ist ein unbewusster Prozeß. In diesem unbewussten Prozeß möchte man diese Angst loswerden und sagt ihr den Kampf an, was den Schutzgeist zur Hydra werden lässt.

Verstehe, und sehr gut beschrieben. Danke.

Obwohl ich mein Problem nicht mit einer Hydra beschreiben würde kann ich dieses Problem sehr gut auf deine Aussage ummünzen und darüber nachdenken obs bei mir so gelagert ist wie du es beschreibst (ob man sich jetzt nun ne Hydra vorstellt oder was Anderes, vergleichbar Furchtbares, denke ich, ist wurscht).

Du schriebst: es wäre gut den Ursprung zu bereisen. Wie (klassisch Schamanisch? Meditation?)?
 
Manchmal findet man den ursprung aber nicht, dann ist annahme eben hilfreich - ohne letzte erklärung oder lösung - weil sie schlussendlich energie spart und aussöhnen kann.

Mir fällt gerade ein sprichwort ein, verfasser unbekannt, das ich letzthin las:
Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst.
Das war auch meine Überlegung (speziell der letzte Satz).

Letztendlich, denke ich, ist es die beste Lösung (wenn man nicht an den Ursprung ran kommt - weil der ständige Versuch viel Energie kostet). Mit manchen Dingen muß man lernen so gut es geht zu leben.
 
MEn macht es Sinn den Ursprung zu begreifen und zu akzeptieren.
Vorausgesetzt man erinnert sich (und das auch noch: richtig).

Blöder ist, wenn man sich daran gar nicht mehr erinnert, es vollkommen ausgeblendet hat.

Meine Überlegung ist, an solch einen Ursprung, auf einer unbewußten Schiene mittels umgehen des Zensors ranzukommen.
 
Vorausgesetzt man erinnert sich (und das auch noch: richtig).

Blöder ist, wenn man sich daran gar nicht mehr erinnert, es vollkommen ausgeblendet hat.

Meine Überlegung ist, an solch einen Ursprung, auf einer unbewußten Schiene mittels umgehen des Zensors ranzukommen.

In der Regel erinnert man sich an besonders einschneidende Ereignisse, sie sind markante Stationen im Leben, die einen meist ein Stück verändern.

Es hat anscheinend einen Grund, warum man sich nicht mehr erinnern kann, vielleicht verkraftet die Psyche das Vorgefallene nicht und blendet es aus und schützt damit. Da wäre es ratsam sich eventuell Unterstützung zu holen.

Ansonsten kann man mit dem Träumen beginnen. Da muss man sich aber ein wenig auskennen um seine Symbolik zu verstehen. Vor dem Schlafengehen sich selber anweisen, bzw fragen und damit einschlafen.

Wie meinst du das mit dem Umgehen des Zensors? Wie könnte das in der Praxis aussehen?
 
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Nein, es ist Resignation angesichts der Tatsache, dass dieses Wort zu den meistmissbrauchten gehört.

Geht mir auch so, aber die Semantik ist gegen uns. :)

Wobei ich darauf hinauswollte, dass diese, wie du sie nennst, Transzendierung nicht unbedingt der gezielten Arbeit mit einer Angst bedarf, sondern auch im Rahmen eines allgemeinen Fortschritts auftreten kann.

Jedoch kann es uns egal sein, ob die kleineren Ängste von der großen abhängig sind, also mit ihr enden oder nicht. Richtig?

Wir meinen im Grunde dasselbe, nur drücke ich mich etwas martialischer aus. :) Verlieren wir uns nicht in rhetorischen Diskrepanzen.

Indem er sie überwindet, gehen ihre Kräfte auf ihn über: ein klassisches Motiv. Dass sie, nur weil er sie tötet, nicht stirbt, ist nicht minder klassisch (und wahr).
Hatte dazu so Einiges geschrieben bevor mir die I-Net-Verbindung flöten ging. MistDing!

Und wenn es schon ein Eigenleben hat? Vergiss mal den Wendigo, der ist nur ein Schemen. Wir reden von einer Angst, die sich schon verselbstständigt hatte, bevor irgendetwas unternommen wurde. Sie wird früher oder später als Torwächter auftreten und muss konfrontiert werden, komme was wolle.
Den Eindruck habe ich z.Z, wie bereits gesagt, auch.
Allerdings kommen sie zurück, wenn die Begeisterung abnimmt. Wenn wir es wissenschaftlich angehen, bestünde der beste Weg im Versuch, die Begeisterung von ihren Ursachen zu isolieren, um sie auch dann einsetzen zu können, wenn die Rahmenbedingungen fehlen.
Das ist so eine Sache. Vorausgesetzt man ist in seiner Grundstimmung (oder man kann es auch präjudiziert (vorentschieden) nennen) begeistert (ein Mensch der von Grund aus ein begeisterter Mensch ist), dann ist die Begeisterung (für irgendetwas Anderes) immer vorhanden und greifbar, auch wenn die Rahmenbedingungen nicht optimal oder sogar sehr schlecht sind. So einem Menschen fällt es sehr viel leichter seinen Fokus wieder auf Förderliches zu lenken oder sich für Lösungen zu begeistern. Durch die immer vorhandene begeisterte Grundstimmung ist es für diesen Menschen so, dass, so wie du das meinst und ich dich verstehe, seine Begeisterung nicht von Ursachen abhängt oder: davon isoliert ist! Ich gehöre zu den Glücklichen.

Ein Mensch der sich aber erst aufraffen muß um sich zu begeistern wird das nicht schaffen.
 
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