Hallo zusammen,
ich denke nicht, dass es einen Verstorbenen nervt, wenn man an ihn denkt, sondern ich glaube, dass das ganz wichtig ist, um die Trauer zu verarbeiten. Wenn man jemanden verloren hat, den man sehr geliebt hat, dann tut nunmal dieser Verlust sehr weh... und jeder Hinterbliebende muss die Zeit haben, diesen Verlust anzunehmen... egal wie lang das dauert.
Leider wird immer wieder geschrieben, dass man nicht zu lange an dem Verstorbenen festhalten sollte, weil man ihn sonst an seiner Entwicklung hindert
Ich habe meinen Freund auch vor 5 Monaten verloren und ehrlich gesagt, empfinde
ich diese Beiträge als ziemlich respektlos und als ein unmögliches Benehmen den Trauernden gegenüber. Immer wieder stoße ich auf diese Beiträge, die da sagen... du sollst nicht
... und prompt fängt man an zu grübeln (siehe Chris, die den Thread deswegen eröffnet hat) und hinterfragt sogar die eigenen Gedanken an den Verstorbenden...
Darf ich mir denn jetzt überhaupt soviele Gedanken machen?... Es macht mich wütend...
Jeder Mensch braucht seine eigene Zeit, um loszulassen und wann dieser Zeitpunkt sein wird, dass bestimmt auch wieder jeder Mensch selbst... nämlich dann, wenn er spürt, dass die Zeit reif ist... das ist ein natürlicher Prozess, den man nicht abkürzen kann.
Und der Verstorbende kennt die Menschen ganz genau, die er hier hinterlassen hat und weiß um deren Trauer. Er weiß genau, wer da um ihn trauert und warum und er wird sicherlich Verständnis dafür aufbringen, dass die Hinterbliebenden diese Zeit brauchen. Aber das ist auch wieder ein Lernprozess sowohl für den Hinterbliebenen als auch für die Seele des Verstorbenen.
Liebe Grüße
Alissa