Hallo Riozaris,
der Zugang, wie ich ihn in der Druidenausbildung lerne, ist einfach über den Jahreskreis und die Erfahrung damit. Also auch ähnlich wie Sitanka geschrieben hat, denn unsere europäischen Medizinräder (und ich geh mal davon aus, dass das auch bei anderen Traditionen so ist) hängen ja eng mit dem Jahreskreis zusammen.
Also erstmal die Zuteilung der Himmelsrichtungen und Elemente zur Jahreszeit:
Norden: Winter; Erde
Osten: Frühling; Luft
Süden: Sommer; Feuer
Westen: Herbst; Wasser
Wenn man sich dann eingehend mit den Eigenschaften der Elemente und der Jahreszeit beschäftigt, und sich dann die Eigenschaften der Pflanzen und Tiere genauer betrachtet, dann kann man da übergeordnete Zuweisungen machen.
Ich denke, wenn du mit solchen Zuteilungen arbeiten möchtest, sind sie ja viel wirksamer, wenn du auch weißt und erfahren hast,
warum dieses und jenes ausgerechnet so ist.
Zwei Beispiele bei den Pflanzen:
Holunder im Norden/Winter/Erde: Der Holunder ist die Pflanze der Frau Holle (wie man am Namen ja schon erkennen kann
). Sie ist die Alte Frau, die Weise, was uns vielfach in Sagen und Märchen überliefert ist. Ihr Reich ist die Unterwelt (das Märchen von Frau Holle kennst du wohl, wo Marie durch den Brunnen steigt und in ihr Reich unter der Erde kommt). Im Winter kehrt alle Energie in ihren Schoß zurück, in ihr Reich, das Leben spielt sich unter der Erde ab. Auch für uns Menschen ist ja im Winter das Thema eher Innenschau, Meditation, die "besinnliche" Zeit.
Die Holunderbeeren sind schwarz, und die weißen Blüten ähneln den Schneeflocken. Deshalb hilft diese Pflanze bei Winterkrankheiten, stärkt uns in dieser Zeit.
Johanniskraut im Süden/Sommer/Feuer: Das Kraut wurde im Zuge der Christianisierung ja schon nach seiner Qualität benannt: Johannistag ist der 21.6., der Tag der Sommersonnenwende. Da herrscht am meisten Energie im Außen, es ist der längste Tag im Jahr. Die Energie zu dieser Zeit ist stark und schnell, am Höhepunkt. So wie Feuer das schnellste Element ist, deswegen gehören diese Zeit und dieses Element zusammen.
Das Johanniskraut wird zur Mittagsstunde (die Zeit am Tag, wo am meisten Sonnenenergie da ist) am Tag der Sommersonnenwende geerntet. Damit ist eine Pflanze mit absoluter Licht- und Feuerenergie, darum hellt sie bei düsterer Stimmung auf. Johanniskrautöl wird im Sonnenlicht angesetzt und erhält dann eine ganz feuerrote Farbe - dieses Öl hilft wunderbar bei Verbrennungen aller Art.
Das alte Heilwissen und die nähere Beschäftigung mit der Tierwelt, auch die Eigenschaften, die den Tieren in der Mythologie zugewiesen werden, kann dir bestimmt sehr bei deiner Suche helfen.
Alles Liebe,
Tina