Einsam leben

Du meinst auch nicht einmal mit irgend jemanden reden? Ich denke, dass das nicht möglich ist. Der Mensch braucht andere Menschen. Wahrscheinlich nicht in dem Ausmaß wie viele Menschen heute leben. Es könnten sich viele etwas mehr zurückziehen sich und sich mehr aufs Wesentliche beziehen.

Stell Dir vor, Du wärst der einzigste Mensch auf dieser ganzen Welt. Da wäre tatsächlich kein anderes menschliches Wesen um Dich herum. Nirgends---ich glaube dieser einzige Mensch würde untergehen.
 
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Haltet ihr ein solches Leben für erstrebenswert?
absolut nicht. mensch beraubt sich selbst des lebens, wenn er sowas macht. der mensch ist naemlich ein soziales viech und braucht die anderen, um sich zu spiegeln. babies sterben sogar, wenn sie das nicht koennen.
hab auch schon leute getroffen, die vom aussteiger-/selbstversorgertum getraeumt haben. am grunde eines solchen wunsches stand ausnahmslos jedesmal eine angst/ein nicht zurechtkommen mit geld, menschen, dem eigenen leben im gesamten (und die liste laesst sich beliebig erweitern). in wahrheit wollte jeder nur dazugehoeren und mitspielen duerfen...
fuer mich gilt also: absoluter unsinn.
jeder andere kann das halten wie er moechte.
 
Ich habe mir neulich überlegt, wie es wohl wäre, von heute auf morgen radikal auf ein einsames Leben umzusteigen. Ich halte ein solches Vorgehen für zu überhastet, die Idee scheint mir allerdings sehr interessant zu sein...
Einsam leben, das heißt außerhalb der Gesellschaft leben, möglichst nur sich selbst versorgen und größtmöglich unabhängig von anderen sein.

Welche Vorteile sähest Du darin?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Mir ist auch klar, dass ich als zivilisierter Mensch gelegentlichen Kontakt mit anderen Menschen nicht vermeiden kann. Kommunikationsmittel bleiben meine Zunge, mein restlicher Körper sowie das Internet. Das reicht auch, mehr brauch ich wirklich nicht.

Auch und gerade das Internet verbindet mich mit anderen Menschen, wenn ich aussteigen wollen würde, würde ich das als erstes verbannen.
 
Welche Vorteile sähest Du darin?

Liebe Grüße
Reinfriede

Ein Vorteil wäre, freier und unabhängiger zu sein. Außerdem fällt alles Negative weg, was die Gesellschaft hervorruft: Existenzangst, Geltungsbedürfnis, Machtstreben, Rastlosigkeit, sich krampfhaft gegen die Konkurrenz behaupten müssen, Meinungsverschiedenheiten, und ganz einfach jede Form von körperlicher oder psychischer Gewalt.
Wer zunächst in der Gesellschaft gelebt habt und sich dann dazu entschließt, einsam zu leben, wird wahrscheinlich ausgeglichen und mit sich selbst glücklich.

Auch und gerade das Internet verbindet mich mit anderen Menschen, wenn ich aussteigen wollen würde, würde ich das als erstes verbannen.

Das sehe ich nicht zwangsläufig so. Solange man sich kaum aktiv in Foren oder Chats beteiligt, hat man auch recht wenig Kontakt zu anderen Menschen...

Zum einen fällt dadurch, dass man keinen physischen Kontakt hat, im Internet viel vom eigentlich sozialen Leben weg. Oder würdest du "Nerds", die nur vorm PC hocken, als soziale Menschen bezeichnen? Ich bin mir sicher, dass diese Menschen im Grunde nur ein Leben in Einsamkeit suchen... das Internet alleine ist aber noch zu wenig, um wirklich einsam zu leben, weil ja auch die Nerds immer noch ein Teil der Gesellschaft sind. Deswegen sind die Nerds ja auch oft etwas tragische Gesellen...

 
:liebe1:
ein schönes thema.

ich mag die gründe die hurz aufführt.

ich lebe seit jahren "einsam", auf dem hügel am ende der strasse.
nicht als eremit, sondern unterbrochen mit besuchen und trubel, dannach wieder ruhe und einkehr.
es können wochen vergehen und ich sehe höchstens die kassiererin des einkaufsladen, so alle zwei wochen, ein wenig smalltalk und dann wars auch wieder.
ich habe wirklich kein bedürfniss mehr auf zuviel städtischer stress,
geniesse dafür den wandel der natur.
auch ist es ein wunsch den ich als kleines kind schon tief in mir hatte, nicht dass ich menschenscheu wäre, ich liebe komunikation irgendwelcher art, nur ich brauche meine zeiten des rückzuges und habe demensprechend mein leben geändert.
kein ausstieg sondern eine verbesserung meiner lebensqualität. ein einstieg in das tiefe bedürniss nach ruhe und meditation.
lesen, musik und schreiben.

manchmal sind besucher hier, da das haus gross genug ist, können wir uns verlaufen und jede/r kann ungestört seinen dingen und bedürfnissen nachgehen.
viele äussere und innere zwänge fallen weg.

manchmal brummt es ganz schön heftig, mit party und gelächter.

charlotte hat mal das haus als "ein heim für bedrohte menschen- und tierarten genannt".
dies kommt dem stil des hauses am nächsten.
 

hallo hurz,

kennst du den unterschied zwischen "einsam leben" und "all-ein leben"? (ich bin überzeugt, du meinst nicht einsam sondern allein...)


shalom,

shimon1938

Ja, ich kenne ihn sehr gut, weil ich ein Großstadtkind bin, das in der Anonymität der Großstadt aufgewachsen ist... da ist man nie einsam, aber oftmals allein.
Soweit ich mich erinnern kann, waren stets über, unter und neben mir Menschen, die räumlich voneinander getrennt waren. Beschaulichkeit, Totenstille oder allgemeines Schweigen sind mir so gut wie fremd. Deswegen bin ich ja auch an einem Leben in Einsamkeit interessiert.

 
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